Auf der Suche nach Rache ...
MondlichtkriegerGesucht und gefunden: Lynn und Juri hatten eine Zukunft vor sich, in der ihre Liebe aufgeblüht wäre. Doch nach den verheerenden Ereignissen im Schloss muss Juri sich einer Zukunft stellen, die ganz anders ...
Gesucht und gefunden: Lynn und Juri hatten eine Zukunft vor sich, in der ihre Liebe aufgeblüht wäre. Doch nach den verheerenden Ereignissen im Schloss muss Juri sich einer Zukunft stellen, die ganz anders aussieht, als er sie sich erträumt hat. Nur sein Versprechen an Lynn und der Wunsch nach Rache geben ihm genug Kraft, um sich den Schrecken zu stellen, die auf ihn warten. Doch kann er sein Wort der Mondprinzessin gegenüber wirklich halten – oder reißt ihn sein Rachewunsch in neue Abgründe?
Gut zwei Jahre ist es nun her, dass ich „Mondprinzessin“ von Ava Reed gelesen habe. Daran erinnere ich mich so genau, weil ich in der Zeit zurück nach Hause gefahren bin und es direkt meiner Mitbewohnerin in die Hand gedrückt habe. Nun wurde es endlich Zeit, auch mal „Mondlichtkrieger“ zu lesen, damit ich den Abschluss der Dilogie kennenlernen konnte. Dazu sollte ich aber sagen: Für mich war das Ende der Geschichte rund um Juri und Lynn immer klar. Ich hatte ein festes Bild im Kopf, wie es nach Band eins weitergehen würde, und bis auf ein paar Kleinigkeiten hat sich das auch erfüllt. Ich denke aber, dass mit dem zweiten Band vor allem diejenigen auf ihre Kosten kommen, die sich ein befriedigenderes Ende als das des ersten Teils gewünscht haben, das viel Raum für eigene Fantasie lässt.
Der zweite Teil ist mit seinen rund 200 Seiten recht kurz, und das war auch mein größter Kritikpunkt dran. Mir ging die Storyline teilweise etwas zu schnell, beziehungsweise wurde der Fokus manchmal auf Plotpunkte wie Hochzeiten gelegt, die ich jetzt persönlich nicht so wichtig fand. Stattdessen hätte ich gern mehr Entwicklung auf Juris Seite gesehen und vor allem für den finalen Showdown mehr Raum gelassen. Das war für mich dann zu schnell abgehandelt.
Was Ava Reed aber definitiv beherrscht und auch in diesem Buch wieder gezeigt hat, ist ihr Händchen für Emotionen. Da braucht es auch keine großen Worte zu: Juris Schmerz nach dem Ende des ersten Teils ist überall fühlbar, und auch die kleinen Kapitelchen aus Lynns Sicht tragen eine solche Zerrissenheit in die Geschichte hinein, dass man sofort mit den Charakteren mitfühlen kann. „Mondlichtkrieger“ ist emotional und aufwühlend. Und die Autorin macht auch nicht Halt davor, wieder einige Charaktere zu opfern. Dessen sollte man sich bewusst sein, denn in einem Krieg egal welcher Art wird es immer Opfer geben, ob man nun will oder nicht.
Gut gefallen haben mir aber auch die Kampfszenen, die aus Juris Sicht wirklich schön gelungen sind und die man direkt vor Augen hatte. Generell merkt man, dass hier ein sehr bildhafter Schreibstil am Werk ist, bei dem das Kopfkino sofort anspringen kann. Wie bereits erwähnt war die Geschichte und vor allem das Ende genau meinen Erwartungen entsprechend – damit habe ich gerechnet. Allerdings gab es immer mal wieder ein paar kleine Überraschungen und Anlass für Tränchen. Trotzdem finde ich, dass „Mondlichtkrieger“ ebenso wie sein Vorgänger gut gelungen ist, in seiner Kürze noch viel Spannung besitzt und den Leser emotional mitnehmen kann.