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Veröffentlicht am 17.08.2018

Alles auf eine Karte ...

Der Schwur des Wandlers
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Inhalt

Der Krieg der Wandler steht kurz bevor und Skorpione und Schlangen stehen sich gegenüber. Nur die Königin kann Jacques noch Einhalt gebieten – aber Kiara hat ihre eigenen Sorgen, die Überhand nehmen. ...

Inhalt

Der Krieg der Wandler steht kurz bevor und Skorpione und Schlangen stehen sich gegenüber. Nur die Königin kann Jacques noch Einhalt gebieten – aber Kiara hat ihre eigenen Sorgen, die Überhand nehmen. Sei es die Hochzeit mit Nicolas, dem Prinzen der Schlangen, oder ihre folgenschwere Entscheidung, ein Leben zu retten – Kiaras Schwur an ihr Volk ist immer wieder in Gefahr. Als sich die Lage zuspitzt, muss sich Kiara entscheiden: Wem wird sie treu zur Seite stehen? Und behindern Geheimnisse aus der Vergangenheit das Glück ihrer Zukunft?

Meine Bewertung

Der letzte Teil der „Wandler“-Reihe von Lena Klassen war für mich mit viel Aufregung und Herzschmerz verbunden. Lange habe ich darauf hingefiebert, immerhin wollte ich erfahren, wie die dramatische Geschichte rund um Kiara, Jacques und Alec endet. Genug Drama gab es im „Schwur des Wandlers“ definitiv, aber mit diesem heftigen Ende habe ich absolut nicht gerechnet.

Was ich an der Reihe immer sehr geschätzt habe, war die Wortgewalt der Autorin, die Gefühle und Gedanken besonders gut transportieren kann. Den dritten Band, der eigentlich das Prequel zur Reihe ist, hatte ich sehr schnell durch, dagegen hat der vierte Band wieder länger gedauert. Auch hier hatte ich wieder das Gefühl, dass ganz viele Emotionen hineingeflossen sind, die man als Leser sofort gespürt hat. Selbst kleine Worte haben gereicht, um in mir viel auszulösen, und das Drama hat sich so umso besser entfaltet.

Was ich mich gewünscht habe, waren einige Sachen, denn die Reihe war konstant sehr stark und sehr intensiv. Auch im letzten Teil habe ich einen Plot bekommen, der nicht immer von Kiara gesteuert war, aber viele Intrigen bereithielt und einige Geheimnisse aufgedeckt hat, um die letzten Fäden zusammenzuführen. Besonders gut hat mir der intensive Einblick in Jacques Kindheit gefallen, die ihn zu dem gemacht hat, der er schließlich ist. Auch die ganze Beziehung zwischen Kiara und ihm hat sich enorm weiterentwickelt und Kiara kam mir am Ende sehr erwachsen und noch interessanter vor.

Der Plot ist auf jeden Fall actiongetrieben und man merkt von Anfang an, dass es auf das große Finale zusteuert. Dieses hat mich definitiv überraschen können, weil ich niemals damit gerechnet hätte, wie es schließlich ausging. Es ist kein Klischee-Ende und war etwas vollkommen anderes als das, was ich in dem Genre sonst erwarten würde. Ich habe etwas Zeit gebraucht, um das emotional zu verarbeiten, denn das hat mich wirklich aus der Bahn gebracht. Gleichzeitig fand ich es sehr mutig von Lena Klassen und war begeistert davon.

Erwachsener, düsterer und noch actiongeladener: Der letzte Teil der Reihe hat mich definitiv mitgerissen. „Der Schwur des Wandlers“ ist ein Buch, das mich an meine emotionalen Grenzen gebracht und mit vielen Wendungen und Enthüllungen erstaunt hat. Für mich war es ein toller Abschluss der Reihe, die mir so viel Spaß bereitet hat!

Veröffentlicht am 14.08.2018

Wenn dein Leben in einer Nacht zerbricht ...

Du wolltest es doch
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Inhalt

Emma lügt, stiehlt und hat ein großes Selbstbewusstsein: Keine guten Karten, trotzdem hält sie sich für eins der beliebtesten Mädchen der Schule. Bis sie betrunken und unter Drogen in einem Schlafzimmer ...

Inhalt

Emma lügt, stiehlt und hat ein großes Selbstbewusstsein: Keine guten Karten, trotzdem hält sie sich für eins der beliebtesten Mädchen der Schule. Bis sie betrunken und unter Drogen in einem Schlafzimmer verschwindet. Mit ihr einer der Sportstars ihres kleinen, irischen Städtchens, und ein paar weitere Jungs. Am nächsten Tag wacht sie vor ihrem Haus auf, mit Verbrennungen am ganzen Körper und Fotos, die durchs Netz kursieren. Doch hat sie es nicht herausgefordert? Hat sie es nicht selbst gewollt - Emma, deren Leben nie wieder sein wird wie vorher?

Meine Bewertung

"Du wolltest es doch" ist eins der meistdiskutierten Jugendbücher des Jahres - und das völlig zurecht. Ich war anfangs sehr verblüfft, dass es überhaupt ein Verlag wagt, ein derart kontroverses Thema auf den Markt zu hauen. Und ich habe die Diskussionen der letzten Wochen sowie die ersten Rezensionen sehr sorgfältig verfolgt. Inzwischen wissen viele, worum es hier geht: Um Vergewaltigungen und deren Wahrnehmung in unserer Kultur. Und in meinen Augen hat Carlsen mit Louise O'Neill doch das wichtigste Buch des Jahres rausgegeben.

Bei mehreren Bloggern habe ich inzwischen gelesen, dass sie sich von Anfang an in eine gewisse Richtung gedrängt fühlten und dass Emma, die anfangs als absolut unsympathisch dargestellt wurde, keine Person war, zu der man Nähe aufbauen konnte. Ich möchte das auch gar nicht abstreiten oder hier jemanden bloßstellen, denn ich kann auch diese Meinung vom Buch gut verstehen. Bei mir hat aber gerade diese Antipathie Emma gegenüber dazu geführt, dass ich doch noch schockierter von den Ereignissen war.

Emma ist keine Sympathieträgerin, das stimmt. Sie trifft viele falsche Entscheidungen, und als es zu der Nacht kommt, an die sie sich nicht erinnern kann (und auch nicht will), eskaliert alles. Aber gerade dafür fand ich diese Darstellung so wichtig: Selbst solchen Personen, die man als vollkommen arrogant, selbstbezogen und falsch wahrnimmt, darf man nicht die Schuld geben. Selbst solche Personen verdienen das Recht, über ihren eigenen Körper zu entscheiden, und dieses Recht wird Emma auf grausige Art abgenommen. Was folgt, ist eine sehr realistische und heftige Kampagne auf Social Media, die Medien wiegeln das Thema weiter auf, und Emma kann nicht abschließen. Sie wird zu einem neuen Menschen, und gerade der Punkt hat mich sehr tief berührt.

Was ich sehr stark an diesem Buch fand, war die Schonungslosigkeit der Ereignisse. Seien es Emmas Gefühle oder der Umgang der Menschen in Ballinatoom damit - sie ist die Ausgestoßene, die Unreine. Sie ist selbst schuld. Bis auf wenige Ausnahmen glauben das alle, und selbst ihren Eltern merkt man an, dass sie ihr Kind nur verteidigen, um ihr Selbstbild der Familie aufrechtzuerhalten. Das Ende war daran besonders schockierend, aber für mich nicht überraschend. Ich habe damit gerechnet, weil es zu oft passiert. Weil der Druck am Ende doch manches Mal den Kampf nicht wert zu sein scheint.

Mich hat dieses Buch unheimlich geflasht. Viele kamen wohl auch mit der Schreibweise nicht ganz klar, aber gerade Emmas Gedankenwelt und auch ihr Verhalten am Anfang haben mich in den Bann gezogen. In einer Welt, die ihr von klein auf Schönheit und Verführung eintrichtert, kann sie sich nicht gegen das Bild wehren, das sie abgeben will. Man merkt deutlich, dass Emma viele Probleme hat. Das ist keinerlei Entschuldigung dafür, andere so zu behandeln, wie sie es tut. Und doch zeichnet es meiner Meinung nach genau auf, was in unserer Gesellschaft vor allem in der Erziehung junger Mädchen noch falsch läuft. Slutshaming und Rapeculture kommen nicht von irgendwoher. Und da ist auch das Problem verwurzelt. Sei verführerisch, sei nicht prüde, aber hab um Gottes willen keinen Sex - und wenn du doch welchen hast, stell sicher, dass es dem Jungen dabei gut geht.

"Du wolltest es doch" ist ein Buch, das zurecht die Gemüter spaltet. Es ist kontrovers, es ist nicht alltäglich, aber vor allem ist es eins: wichtig. Solche Themen sind das, was auch die heutige Jugend stark bewegt, was immer wieder für Diskussionen sorgt, und man sollte auch darüber reden, um besser verstehen zu können, wieso heutzutage noch solch ein falsches Bild von Weiblichkeit und deren potenziellen Folgen vermittelt wird. Denn nur ein Ja heißt auch Ja, und das gilt für jeden.

Veröffentlicht am 13.08.2018

Ein fesselndes und bewegendes Buch ...

Und du bist nicht zurückgekommen
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Inhalt

Marceline ist fünfzehn, als sie mit ihrem Vater nach Auschwitz-Birkenau gebracht wird. Nur wenige Kilometer trennen sie voneinander, doch die Distanz wird ihr Leben auf ewig verändern. Marceline ...

Inhalt

Marceline ist fünfzehn, als sie mit ihrem Vater nach Auschwitz-Birkenau gebracht wird. Nur wenige Kilometer trennen sie voneinander, doch die Distanz wird ihr Leben auf ewig verändern. Marceline kommt frei – doch ihren Vater sieht sie nie wieder. Sie lässt ihn zurück an dem Ort, der für die unmenschlichsten Kapitel der Geschichte steht. Ihr Leben lang versucht sie, sich an die letzte Nachricht ihres Vaters zu erinnern, seine Worte wieder in ihr Gedächtnis zu rufen, doch niemand wird jemals verstehen, wie viel Marceline tatsächlich zurückgelassen hat.

Meine Bewertung

„Und du bist nicht zurückgekommen“ ist eine Autobiografie, die völlig von meinen gewohnten Genres abweicht. Trotzdem finde ich es auch angesichts der Thematik wichtig, mich immer wieder an etwas anderes heranzuwagen, und dieses Buch schien mir das richtige dafür zu sein. Es ist erschreckend, aufrüttelnd und ruft uns ins Gedächtnis, wieso wir nie wieder solch dunkle Zeiten wie während des zweiten Weltkriegs zulassen dürfen – und vor allem ist es geprägt von so viel Liebe und Schmerz, dass man sie auf jeder Seite findet.

Die Autorin war fünfzehn Jahre alt, als sie aus Frankreich nach Birkenau deportiert wurde, um dort unter den menschenverachtenden Kommandos zu arbeiten. Kleider sortieren, Gräber schaufeln – Marceline hat in dem jungen Alter mehr Schrecken gesehen als die meisten Menschen in ihrem ganzen Leben. Ihr Vater war in Auschwitz, eigentlich nicht weit von ihr entfernt, und doch trennte sie zu viel. Der Brief, der sich durch die ganze Geschichte zieht, hat einen großen Einfluss auf Marcelines Leben. Ihr Vater hat ihn ihr übermitteln lassen, wofür sie beide alles hätten verlieren können. Und für Marceline steht fest: Ihr Leben gegen seins. Selbst als sie nach Hause kommt, erholt sie sich nicht mehr von den Schrecken, wird für immer auf der Suche nach ihrem Vater sein, der sein Leben lassen musste.

Es gibt kaum angemessene Worte, die dieses Buch beschreiben können. Ich wusste von Anfang an, worauf ich mich einlasse, aber es zu wissen und dann selbst zu erleben, sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Die Ausführungen der Autorin waren ein ziemlicher Schock, auch wenn ich denke, dass wir das Thema in der Schule schon sehr weit und ausführlich abgehandelt haben. Trotzdem sind solche Berichte Überlebender der Konzentrationslager nichts für schwache Nerven. Ich hatte ein ganz ungutes Gefühl im Bauch und habe selbst gemerkt, wie ich versucht habe, eine innere Distanz dazu aufzubauen, um nicht zu tief in die Gefühlswelt der jungen Marceline abzurutschen. Ihre Schilderungen haben mich sehr mitgenommen und werden mir wahrscheinlich noch lange Kopfzerbrechen bereiten.

Was für mich aber noch heftiger war, war der krasse Gegensatz der Gefühle in diesem Buch. Um alles zu verarbeiten, musste auch die Autorin eine gewisse Barriere um sich herum aufbauen und sich gefühlsmäßig abschotten. Sie hat die Worte vergessen, die ihr Vater ihr in einem Brief schrieb – und das trägt sie ihr Leben lang mit sich. Selbst ihre zweite Ehe hat Parallelen zu ihrem Vater. Sein Tod nimmt sie spürbar mit und das Aufarbeiten seines Lebens beschäftigt sie. Diese Liebe inmitten der Kühle, Distanz und der Fassungslosigkeit in Anbetracht der Unmenschlichkeiten war für mich sehr aufrüttelnd und irgendwo auch spannend zu lesen. Während ihre Familie vieles totschweigt und möchte, dass Marceline normal weiterlebt, kann sie es umso schwerer verarbeiten. Ihr Vater hätte ihr helfen können, haben sie doch die gleichen Erfahrungen geteilt – aber er kommt nicht mehr zurück.

„Und du bist nicht zurückgekommen“ ist ein Buch, das nachdenklich und sehr traurig stimmt. Gleichzeitig halte ich es für unglaublich wichtig, dass wir alle uns als Gesellschaft mit der Historie befassen und dabei auch Zeitzeugen sprechen lassen. Vor allem die, die so viel Leid davongetragen haben: Ihre Stimmen sind wichtig und sollten gehört werden, damit wir niemals wieder in eine solch dunkle Zeit abrutschen können. Marceline Loridan-Ivens hat hier ein eindrucksvolles Werk hinterlassen, dessen Stimme weithin gehört werden sollte.

Veröffentlicht am 12.08.2018

Auf den Spuren der Sterne ...

Sternenfreunde - Leonie und die Wildkatze
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Böse Mächte bedrohen das Sternenreich, sowie die Welt der Menschen. Die Sternentiere können nicht mehr tatenlos zusehen und müssen auf die Erde, um ihre Sternenfreunde zu finden: Mutige Kinder mit dem ...

Böse Mächte bedrohen das Sternenreich, sowie die Welt der Menschen. Die Sternentiere können nicht mehr tatenlos zusehen und müssen auf die Erde, um ihre Sternenfreunde zu finden: Mutige Kinder mit dem Glauben an die Zauberei, die mit ihren magischen Kräften das Böse abwehren können. Doch kaum finden Maja, Lottie, Sita und Leonie ihre zauberhaften Tiere, müssen die Sternenfreunde ihre ersten Abenteuer bestehen!

Als ich bei einigen Bloggern auf die zauberhaften Cover der „Sternenfreunde“-Reihe von Linda Chapman aufmerksam geworden bin, war es schon um mich geschehen. Die Autorin kannte ich bisher nur von ihren Einhorn-Romanen für jüngere Kinder. Dementsprechend war ich sehr gespannt, was sich hinter den bunten Büchlein mit den schimmernden Sternen verbergen könnte.

Als die Bücher bei mir ankamen, sind mir direkt die Illustrationen von Lucy Fleming ins Auge gestochen. Die Schwarzweiß-Zeichnungen sind sehr schlicht, kindgerecht und passend zur Geschichte. Mich haben sie überzeugt, denn so konnte man sich einzelne Szenen besser vorstellen. Außerdem macht es die Bücher für kleine Leser gleich viel interaktiver und sie können mehr entdecken.

Während der erste Band als Einleitung dient und eher behandelt, wie die vier Mädchen an ihre Tiere kommen, geht es im zweiten Teil schon deutlicher um die bösen Mächte, die sie bekämpfen müssen. Dabei steht vor allem ihre Freundschaft im Vordergrund, die manchmal nicht ganz einfach ist. Sie müssen einige Hürden überwinden und ihre eigenen Kräfte zum Vorteil für alle nutzen. Ich fand vor allem den Aspekt mit dem Zusammenhalt toll, auch wenn es mal schwerfällt. Leonie ist anfangs eher die Außenseiterin in der Gruppe und missverstanden. Aber gerade wenn aufgezeigt wird, wie wichtig jede Einzelne der Vier ist, setzt es ein deutliches Zeichen, niemanden auszugrenzen.

Auch die Sternentiere und ihre Kräfte haben mir richtig gut gefallen. Jeder beherrscht etwas anderes besonders gut und ist auf seinen Sternenfreund abgestimmt. Auch die Schreibweise war jung und modern, mit kleinen SMS zwischendurch, um das Buch aufzulockern. Durch die große Schrift und die leicht verständliche Sprache ist das Buch auch für Dritt- bis Viertklässler geeignet, die ihre Lesefähigkeiten trainieren wollen.

Die Abenteuer der Mädchen sind definitiv zauberhaft und haben auch mich als Erwachsene in ihren Bann gezogen. Mut, Logik und Zusammenhalt werden hier besonders hervorgehoben und die Freundschaft, die sich weiterentwickelt, ist sehr schön mitzuverfolgen. Ich kann die „Sternenfreunde“ nur empfehlen und bin begeistert von den Büchern – bitte mehr davon!

Veröffentlicht am 12.08.2018

Freund oder Feind ...

Nemesis - Geliebter Feind
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Inhalt

Prinzessin Sepora ist die Einzige in ihrem Land, die Spektorium herstellen kann – eine seltene Energiequelle für alle fünf Königreiche. Doch ihr Vater will sie lediglich dafür nutzen. Kurzerhand ...

Inhalt

Prinzessin Sepora ist die Einzige in ihrem Land, die Spektorium herstellen kann – eine seltene Energiequelle für alle fünf Königreiche. Doch ihr Vater will sie lediglich dafür nutzen. Kurzerhand bricht Sepora aus den elterlichen Zwängen aus und flieht in die Wüste, wo sie bald gefangen und in König Tariks Reich gebracht wird. Als neues Mädchen für seinen Harem muss sie sich einigen Gefahren stellen. Doch Tariks ist ihr Feind, und sein weiches Herz könnte sie beide mehr kosten, als sie zu geben bereit sind …

Meine Bewertung

Gott, bin ich fertig mit diesem Buch! Heute war mein vierter Anlauf, es endlich zu Ende zu bringen, aber ich kann mich einfach nicht mehr weiterquälen. Von der Tiefe, die mir versprochen wurde, habe ich nichts gemerkt. Und ebenso wenig von der starken Protagonistin, die „Nemesis – Geliebter Feind“ haben sollte. Viel eher kommt es mir so vor, als hätte ich mit diesem Buch meine persönliche Nemesis gefunden.

Ich habe mich jetzt bis zu gut zwei Dritteln der Geschichte durchgequält und möchte es auch gar nicht mehr fertig lesen. Sepora, die Prinzessin, die aus ihrer Heimat floh, war wohl meine ärgste Gegnerin. Abgesehen davon, dass ihre Augen wie Stürme aussehen (was Tarik nicht müde wird immer wieder zu betonen!) und dass sie als einzige Special Snowflake im Buch das einzigartige Spektorium schmieden kann, ist nicht viel zu ihr zu sagen. Von einer starken weiblichen Figur kann hier nicht die Rede sein. Ihre Flucht kommt einem Plot Device nah, sie würde keine Woche allein überleben, aufmüpfig, rechthaberisch und in ihrem gesamten Verhalten absolut kindisch. Nur weil eine Person Kontra gibt, macht es sie nicht stark. Über ihre Aktionen nachzudenken und echte Pläne zu entwickeln, würde dem schon näher kommen, aber so weit kommt Sepora nicht.

Tarik mochte ich anfangs eigentlich sehr gern. Er ist ein gerechter Herrscher über Theoria, einen Teil der der fünf Königreiche. Nach dem Ableben seines Vaters will er alles tun, um seinem Volk zu herrschen, und geht bemüht weise an die Probleme heran. Aber sobald Sepora, seine Nemesis, in sein Reich kommt, wird er zu einem Charakter, der nur da ist, um gut auszusehen und ihr den Kopf zu verdrehen. Die Insta-Love und die konstruierten Probleme der zwei waren kaum auszuhalten. Von keinem der beiden kam da erwachsenes Verhalten raus, die Liebesgeschichte wirkt auf mich einfach nur unglaubwürdig.

Die Welt konnte man sich nicht so richtig vorstellen, wobei Theoria da noch irgendwie am besten ist. Es enthält sehr starke Anlehnungen an die ägyptische Kultur und Historie, was ich an sich nicht schlecht fand, aber etwas zu übertrieben in einem Fantasy-Setting. Da hätte ich mir mehr eigene Ideen der Autorin gewünscht, anstatt vieles einfach abzukupfern und in eine andere Welt einzubauen. Die restlichen vier Königreiche lernt man kaum kennen, abgesehen davon, dass man erfährt, dass sie alle auf Spektorium angewiesen sind. Das wird übrigens mal wichtiger in der Geschichte, mal kommt wieder 50 Seiten lang nichts drüber, weil die Liebesgeschichte viel relevanter ist als der Stoff, auf den alle angewiesen zu sein scheinen. Ebenso verhält es sich mit der „Gefahr“ durch Seporas Vater, der eben böse ist, weil er machthungrig ist. In meinen Augen hat sich das schon mit der Tatsache gebissen, dass er einem seiner Generäle ein ganzes Königreich geschenkt und ihn zum König gemacht hat. Man kann ja nie genug Konkurrenz haben, wenn man andere Reiche unterwerfen will?

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass dieses Buch für mich eins der Schwächsten dieses Jahres war. Ich habe „Nemesis – Geliebter Feind“ wirklich viele Chancen gegeben, aber schließlich konnte es mich absolut nicht überzeugen. Es gibt einfach nichts, was mich zum Weiterlesen bringen könnte, nicht einmal Seporas sturmumtoste Augen oder Tariks tolles Aussehen.