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Veröffentlicht am 20.06.2018

Liebe und Freundschaft nah am Abgrund ...

Save You
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Inhalt

Rubys Welt ist zusammengebrochen, als James sie vor ihren Augen durch eine andere versetzt hat. Doch das hält sie nicht davon ab, an ihrem Ziel festzuhalten: Oxford. Wen interessiert schon James ...

Inhalt

Rubys Welt ist zusammengebrochen, als James sie vor ihren Augen durch eine andere versetzt hat. Doch das hält sie nicht davon ab, an ihrem Ziel festzuhalten: Oxford. Wen interessiert schon James – auch wenn es ihr schwer fällt, ihn zu vergessen? Doch auch James hat mit seiner Sehnsucht nach Ruby zu kämpfen. Darüber vernachlässigt er seine Freunde und seine Familie, die seiner Hilfe bedürfen. Allen voran seine Schwester Lydia. Während in Maxton Hall die nächsten Events anstehen und das Ende ihrer Schulzeit näherrückt, dreht sich das Gefühlskarussell immer weiter und fordert seine Opfer …

Meine Bewertung

Hach ja, die Maxton-Hall-Reihe von Mona Kasten ist wohl so eine Sache: Man liebt sie oder man hasst sie. Nach dem Ende des ersten Teils war ich nun nicht übermäßig geschockt, wollte aber trotzdem unbedingt „Save You“ lesen, um zu erfahren, wie es weitergeht. Dafür hat mich dieser zweite Band mit dem Ende viel mehr geschockt und ungläubig zurückgelassen.

Von einigen habe ich bereits gehört, dass sich das Buch liest, als würde man eine Soap schauen. So ganz kann ich das nicht abstreiten – man kann viele Punkte im Voraus erahnen und es gibt unzählige Handlungsstränge durch die vielen Charaktere, die alle ihre eigene Storyline bekommen. Das hat schon ziemlichen Soap-Charakter. Das Schöne daran ist aber, dass es mich dennoch mitreißen kann, was zum Großteil auch an Mona Kastens Schreibstil liegt. Schnell und einfach zu lesen, mit genug Beschreibungen, um Gefühle und Bilder zu wecken, aber nicht zu detailverliebt. Man kann es wirklich in einem Zug durchlesen und einfach inhalieren.

Was ich besonders mochte, war die Zeit, die die Autorin sich genommen hat, um Rubys und James‘ Beziehung in „Save You“ wieder aufzubauen. Es ging nicht Schlag auf Schlag, sie mussten sich wirklich erst wieder annähern und einander einige Fehler vergeben, was seine Zeit braucht. In dem Zusammenhang gab es immer wieder kleine Stolpersteine, wobei ich bei manchen schon die Augen verdrehen musste. Es wirkt an einigen Stellen zu gezwungen dramatisch.

In diesem Band gab es zudem zwei neue Sichten. Ich hatte zunächst vermutet, dass es Keshav und Alistair werden würden, die diese in „Save You“ erhalten, aber zu meinem großen Erstaunen waren sie Lydia (denkt euch hier bitte ganz viele Herzchen) und Ember vorbehalten. Ember hatte aber weiterhin eher eine kleine Rolle. Obwohl ich sie gern mag, hätte ich sie jetzt nicht unbedingt drin gebraucht, da ich ihren Handlungsstrang für ziemlich überflüssig halte und nicht begeistert davon war. Lydias Geschichte hingegen hat mir wirklich Spaß gemacht und ich leide unheimlich mit ihr mit. Sie ist ein Charakter, den ich sehr gut nachvollziehen kann, und ich mag sie sogar mehr als Protagonistin Ruby – meinetwegen kann sie noch viel mehr Spielzeit haben!

Was ich auch mochte waren die Darstellungen von Freundschaft und Familie, die „Save You“ bietet. Hier sieht man wieder einmal deutlich, wie wichtig es ist, für sich und andere einzustehen, wie viel Elternliebe ausmachen kann und wie sie das Verhalten der Kinder prägt. Vor allem Alistair, James und Lydia tun mir in dem Zusammenhang leid, zumal ich Alistairs Situation durch meine eigenen Ängste und Erfahrungen gut nachvollziehen kann. Wichtig fand ich es auch zu zeigen, dass man seine Freunde nicht vernachlässigen sollte, nur weil man eine neue Beziehung eingeht, eine Tatsache, der sich James stellen muss. Das fand ich im Buch so semi-optimal gelöst, da hätte ich mir einfach noch etwas mehr zu gewünscht – einen stärkeren Ausdruck dessen udn mehr Gefühl. So sah es für mich aus wie ein wichtiges Thema, das eher am Rand abgehandelt wurde, um es eben drin zu haben.

Und dann kam dieses Ende. Damit habe ich wirklich nicht gerechnet und war ziemlich enttäuscht davon, denn es war überdramatisiert und so schnell abgehandelt, dass es nur noch gewollt und unglaubwürdig wirkte. Bis zu dem Punkt war ich wirklich zufrieden mit „Save You“. Aber so würde sich wirklich niemand verhalten, wie die Charaktere am Ende des Buchs, und man weiß ohnehin, dass es im nächsten Band schnell aufgelöst werden muss – warum also nicht einen würdigeren Cliffhanger nehmen, der vielleicht nicht ganz so ein Schockpotenzial hat, aber zumindest glaubwürdig ist? Trotz dieses Mankos konnte mich „Save You“ aber doch überzeugen. Es mag seine Tropes und seinen Soap-Charakter haben, aber ich persönlich finde es gut umgesetzt und will doch immer mehr lesen. Was kann man also sonst von einem Buch erwarten? Natürlich wird somit auch „Save Us“ bei mir einziehen, sobald es erhältlich ist.

Veröffentlicht am 18.06.2018

Eine Nacht, die alles verändert ...

Die letzte erste Nacht
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Inhalt

Eine Nacht kann alles verändern – das stellen auch Trevor und Tate fest, nachdem sie in einer verregneten Stunde zusammen im Bett gelandet sind. Beide schwören sich, das nicht mehr zu wiederholen, ...

Inhalt

Eine Nacht kann alles verändern – das stellen auch Trevor und Tate fest, nachdem sie in einer verregneten Stunde zusammen im Bett gelandet sind. Beide schwören sich, das nicht mehr zu wiederholen, doch das ist leichter gesagt als getan. Während Tate einem weiteren Abenteuer nicht abgeneigt ist, versucht Trevor sie auf Abstand zu halten – zu nah kommt sie an ihn heran und die Geheimnisse, die er vor ihr verbirgt. Aber Tates Nachforschungen über ihren toten Bruder führen sie immer tiefer in ein Gewirr aus Lügen und Gewalt – und zu Trevor …

Erster Eindruck

Auf diesen Teil der Firsts-Reihe von Bianca Iosivoni habe ich wirklich sehnlichst gewartet. Meine Erwartungen waren nach den ersten beiden Bänden hoch, immerhin waren mir Tate und Trevor dort auch schon sympathisch. „Die letzte erste Nacht“ sollte also ein Lesehighlight werden, das ich nicht mehr vergesse, nicht zuletzt wegen des Pairings, das bisher zurecht den Spitznamen TNT trug.

Leider kam es dann aber doch anders. Die erste Hälfte der Geschichte war für mich langatmiger, als ich es von den Büchern der Autorin gewohnt bin. Ich habe meine Zeit gebraucht, um wirklich in die Geschichte hineinzufinden und mich fesseln zu lassen, und jedes Mal, wenn ich sie unterbrechen musste, fiel es mir sehr schwer, wieder reinzukommen. Meine Lesestimmung war somit nicht ganz so prima, wie ich es mir gewünscht hatte.

Kleine Hürden und große Dunkelheit

So ein richtiges TNT-Feeling hatte ich bei „Die letzte erste Nacht“ leider nicht. Vielleicht lag es daran, dass die zwei ihre erste Nacht schon vor dem Beginn des Buchs hinter sich hatten – etwas, was ich bis dahin so noch nicht unbedingt gelesen hatte, vor allem im New Adult-Genre. Das hat mich auch neugierig gemacht, aber die Wortgefechte und funkensprühenden Aktionen, die ich in den ersten zwei Bänden bekommen habe, habe ich hier einfach vermisst.

Dafür gab es vor allem eins: Dunkelheit. Dieses Buch fällt tatsächlich ein wenig aus der Reihe rund um die Clique raus, denn beide Charaktere sind deutlich düsterer als der Rest der Gruppe. Vergleicht man Trevor beispielsweise mit Dylan aus „Der letzte erste Blick“, stellt man deutlich fest, dass Trevor sehr viel heftigere und einschneidende Geheimnisse mit sich rumträgt. Während Tate nach den Ursachen für den Tod ihres Bruders sucht, versucht Trevor, sie davon abzubringen – aus gutem Grund. Tate mit ihrer selbszerstörerischen Art hingegen ist kein Sonnenschein wie Elle aus „Der letzte erste Kuss“, sondern ein volles Gewitter – und die Blitze feuert sie am liebsten auf sich selbst ab. Mit dieser Art hatte ich anfangs wirklich Schwierigkeiten beim Lesen, denn es bleibt eine gewisse Distanz zu den Charakteren, die ich so noch nicht kannte. Es ist gewissermaßen ein Selbstschutz – man soll vor allem Tates Aktionen auch nicht gutheißen. Obwohl ich sie verstehen kann, finde ich es trotzdem nicht richtig, was sie da alles tut, und ich hätte mir gewünscht, dass da doch noch mehr Widerstand kommt. Vor allem von Trevor und ihren Freundeskreis.

Und dann platzt der Knoten

Etwa in der Hälfte des Buchs hat es mich dann aber doch gepackt und ich wollte es einfach nicht mehr weglegen. Tate und Trevor prallen doch noch richtig aufeinander, und es ist nicht schön. Es ist nicht romantisch oder kitschig, dafür hart, emotional und dramatisch. Und es zeigt auch, dass Liebe Zeit braucht – dass nicht einfach alles vergeben und vergessen sein kann, egal, was man tut. Egal, wie viel Reue man zeigt. Ich fand die Gratwanderung, die Bianca Iosivoni hier geschafft hat, wirklich gut gelungen. Man fiebert mit den Charakteren mit und leidet richtig an ihrer Seite, versteht beide Protagonisten und würde sie am liebsten beide vor den Fehlern ihrer Vergangenheit schützen.

Auch wenn ich die ersten beiden Bände etwas besser fand, war „Die letzte erste Nacht“ ein sehr interessantes und emotional aufwühlendes Buch. Zweifelsfrei ist es düsterer als die Vorgänger, bietet aber eine interessante Storyline, der es manchmal ein wenig an dem Pepp und der Würze fehlt, die in den Vorgängerin den Charme ausgemacht haben. Gleichzeitig geht es auch sehr schonungslos mit gewissen Themen um und zeigt auf, dass Menschen nicht immer das sind, was sie auf den ersten Blick scheinen. Und wenn man schließlich am Ende angelangt ist, versteht man auch, wieso das Buch so heißt, obwohl wir Tates und Trevors erste Nacht gar nicht mitbekommen.

Veröffentlicht am 18.06.2018

Liebessturm im Anmarsch

Herzsturm - Sturmherz
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Viola liebt Storm, Storm liebt Viola. Nur sind beide zu schüchtern und von ihren Ängsten gehemmt, um ihre erste große Liebe zuzugeben. Während Storm das mit Machogehabe zu überspielen versucht, fragt sich ...

Viola liebt Storm, Storm liebt Viola. Nur sind beide zu schüchtern und von ihren Ängsten gehemmt, um ihre erste große Liebe zuzugeben. Während Storm das mit Machogehabe zu überspielen versucht, fragt sich Viola, wie sie ihm jemals näherkommen soll. Die Angst, uncool zu wirken, spielt dabei immer mit und verhindert eine ehrliche Aussprache. Die erste große Liebe: Facettenreich, stürmisch, mitten ins Herz. Können die zwei zueinander finden?

Den Peter Hammer Verlag habe ich bisher noch rein gar nicht wahrgenommen. Aber das hat sich nun mit „Herzsturm“ geändert. Denn als ich den Comic in der Buchhandlung gesehen habe, war es um mich geschehen. Was wir hier haben, ist nicht einfach eine normale Geschichte, ein gewöhnlicher Comic. In diesem anfangs unscheinbaren Buch steckt unheimlich viel drin. Und das konnte mich von Seite zu Seite immer wieder überraschen!

Was ist Herzsturm?

• Süße Liebesgeschichte aus Violas Sicht!
Herzsturm zeigt eine niedliche erste Liebe aus der Sicht der Protagonistin Viola. Sie ist gefangen in ihren Selbstzweifeln, hat eigentlich keine Ahnung von Jungs und die ersten Pickel sind der totale Horror. Ihre beste Freundin will ihr helfen, an ihren Schwarm Storm ranzukommen, aber das ist einfach gesagt als getan. Denn Storm ist so unnahbar, und dann lässt er sie durch seine Freunde auch noch abblitzen – Hilfe! Herzsturm beschreibt die erste große Liebe, dieses Gefühl zu fliegen und zu fallen, nicht einmal im Traum Ruhe vor dem Traumtypen zu haben. Und Herzsturm ist ehrlich: Ungeschönt und lebensnah geht es auch mit den Themen Selbstzweifeln, Außenseitertum und Selbstfindung um.


• Literaturstunde im Mini-Format!
Von Medea über Romeo und Julia bis hin zu Twilight: Herzsturm behandelt in jeweils drei kleinen Bildchen die größten Liebesgeschichten, die die Menschen bewegen. Etwas satirisch, aber dennoch auf den Punkt, zeigt es die Ausmaße an, die Liebe annehmen kann. Und die kleine Literaturstunde ist super dazu geeignet, das Wissen aus dem Deutschunterricht wieder aufzupolieren. (Werthers Wehleidigkeit ist erschreckend genau dargestellt. Aber nichts geht über Anna Kareninas Melodramatik.)


• Brücke zwischen jung und alt!
„Glaubt ihr, man braucht weniger Liebe, nur weil man älter wird?“ Violas Ausflug mit ihrer Großmutter hat mich wirklich tief berührt. Auch alte Menschen können durch die Liebe wieder jung sein und völlig aufblühen. Und ja, wer sagt eigentlich, dass man weniger Liebe braucht, wenn man altert? Vielleicht verschieben sich die Perspektiven der Liebe (siehe nächsten Punkt), aber das heißt nicht, dass man nicht dennoch geliebt werden und Liebe zurückgeben will. Und das beinhaltet auch die Liebe zur Familie, um die man sich kümmern kann.


• Dimensionsaufzeiger für Phasen der Liebe
Was ist der Unterschied zwischen Lust, Verliebtheit und Verbundenheit? Auch das erläutert der Comic auf absolut verständliche Art und Weise. Und keine einzige dieser Phasen, die ineinander übergehen können, wird als minderwertig oder höherstehend dargestellt. Herzsturm gelingt es, die Unterschiede aufzuzeigen, ohne zu verurteilen: Auch sexuelle Lust ist eine Form der Liebe, die nicht schlechter sein muss als eine jahrelange Verbundenheit. Wie diese begründet sind, zeigt der Comic gut auf (und liefert damit sogar ein gutes Bild, um Asexualität und Aromantik zu verstehen).


• Naturkundeunterricht für tierische Verbindungen
Welche Geschlechter haben Pilze und wieso neigen auch Vögel mal zu Seitensprüngen? Ja, auch Tieren und Pflanzen ist Liebe nicht fremd, auch wenn sie für unser menschliches Verständnis manchmal etwas seltsam aussehen mag. Aber hey, macht nichts, ich habe hier definitiv einiges gelernt! Zum Teil waren das auch Infos, die für mich Stadtkind echt nicht so … appetitanregend waren, aber was ich nicht in Bio gelernt habe, konnte ich hier gebündelt nachholen.


• Brettspiel für junge Herzen
Oh ja, ein Brettspiel beinhaltet dieser Comic auf einer Doppelseite auch noch! Wer kommt am schnellsten zum Traumboy? Man kann es tatsächlich nachspielen und ich finde die Idee einfach superwitzig. Für eine Stunde der Langeweile kann man das super rauskramen und mal durchspielen!


Was ist Sturmherz?

• Süße Liebesgeschichte aus Storms Sicht!
Dreht man Herzsturm einmal um, gelangt man zu Sturmherz – der Geschichte aus der Sicht des Jungen! Storm ist Violas Schwarm und heimlich in sie verliebt. Aber als Junge ist es ja voll uncool, so was zuzugeben. Und vor seinen Freunden erst recht. Dabei findet Storm Viola wirklich gut und will sie unbedingt ausführen. Aber was, wenn sie ihn abblitzen lässt? Blamage pur! Storms Gedankenwelt hat mir einiges aufgezeigt, was ich gern in meiner Schulzeit über diese seltsame Spezies „Jungs“ gewusst hätte. Wie sind die drauf? Total ungeschönt geht es hier auch um Machogehabe, gesellschaftliche Erwartungen und das Bild, das Jungs von sich selbst und der Liebe haben.


• Philosophiestunde unter erwachsenen Männern – mit Prügeleien und John Lennon
Total absurd, witzig und richtig locker – was ist Liebe eigentlich? Woher kommt sie und wo geht sie hin? Große Philosophen der Weltgeschichte (und John Lennon) wollen diese Frage Storm beantworten. Und wie Männer nun mal so sind, entbrennt daraus eine riesige Prügelei, die Storm nur noch verwirrter zurücklässt. Denn ja: Liebe ist nicht einfach und jeder kann seine eigene Philosophie dazu haben. Nur macht das andere nicht unbedingt schlauer. (Und der arme Eros muss es mal wieder aussitzen.)


• Aufklärungsunterricht – inklusive lustiger Schaubilder
Penisgrößen, Orgasmen und das berühmte erste Mal – natürlich interessiert das Teenager. Wir leben in einer Welt, in der man dem Sex nicht entkommen kann. Selbst in der Werbung wird er verwendet, um Produkte an den Mann zu bringen. Und in einer Welt, in der Jungs allzu oft ihre Informationen aus Pornos beziehen, brauchen wir uns nicht darüber zu wundern, dass Komplexe bezüglich der Größe des besten Stücks zum Alltag gehören. Sturmherz klärt darüber auf, räumt Vorurteile aus dem Weg und spendet Mut. Und nicht alles muss beim ersten Mal super klappen – das ist doch der Lauf der Dinge. Fehler passieren, wir müssen sie akzeptieren.


• Kulturelle Auseinandersetzung mit Liebe und Ehe
Was bedeutet Liebe und Partnerschaft über die Erde verteilt? Welche Völker lieben wie und in welchem Rahmen? In kurzen Infotexten aus Storms Projektwoche wird beispielsweise Polygamie erklärt, aber auch Zwangsehen und Rituale, die oftmals vorkommen. Auch Homosexualität wird hier aufgegriffen, ebenso wie andere Partnerschaften, um einen kleinen Überblick zu geben, ohne die Jugendlichen gleich zu überfordern.


• Songtexte und Schaubilder zur weiteren Visualisierung
Storm drückt sich auch vor allem über seine Musik aus. Gleichzeitig ist er ein kleiner Kritzelkünstler und versucht sich auf unterschiedliche Arten zu visualisieren, wie er Violas Herz gewinnen kann. Leider enden seine Versuche stets darin, dass er absolut versagt und es dann gar nicht erst in die Tat umsetzt. Aber die Musik hilft Storm, Entscheidungen zu treffen. Solche Stilmittel, die wir zu sehen bekommen, lockern den Comic weiter auf und zeigen auch, wie die Innenperspektive der Charaktere durch ihre Hobbys verändert wird.


Ja, und dann?

Herzsturm und Sturmherz treffen in der Mitte aufeinander – Viola und Storm finden einen Weg, einander sehen zu lassen, was sie empfinden. Wie das Ganze schließlich ausgeht, ist uns Lesern überlassen. Für mich war es unheimlich cool, dieses Wendebuch zu lessen, und es rechtfertigt den Preis um Längen. Berührend, lustig, informativ, spannend, emotional: All das ist dieser Comic. Ich mag die Darstellungsweisen der zwei Künstler, die hier im Werk waren, die Vielfältigkeit, all die kleinen eingearbeiteten Details. Storms Geschichte, also Sturmherz, hat mir einen Ticken besser gefallen, aber es ist wirklich schwer, beides voneinander zu trennen. Dieser Comic sollte Pflichtlektüre in Schulen sein. Er klärt bis zu einem gewissen Grad auf, macht Spaß, beschäftigt sich mit dem Thema Liebe auf so vielen unterschiedlichen Ebenen, dass wirklich für jeden etwas dabei ist. Ich bin absolut begeistert und kann ihn über alle Maßen weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 22.05.2018

In der Dunkelheit scheint alles verloren …

Soul Mates, Band 2: Ruf der Dunkelheit (Unvergessliche Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Inhalt

Seit die Dunkelseelen unter Laurens Führung Rayne mitgenommen haben, scheint alles verloren. Nur der Kampf um ihr Licht und die Sicherheit ihrer Freunde hält sie davon ab, unter dem Druck einzuknicken, ...

Inhalt

Seit die Dunkelseelen unter Laurens Führung Rayne mitgenommen haben, scheint alles verloren. Nur der Kampf um ihr Licht und die Sicherheit ihrer Freunde hält sie davon ab, unter dem Druck einzuknicken, den die gnadenlose Anführerin in der Dunkelheit auf sie ausübt. Doch ein Kampf erfordert immer Opfer. Während Rayne nach ihren Erinnerungen sucht, steht sie vor der Aufgabe zu verhindern, dass Lauren die Prophezeiung erfüllt. Aber dabei kann ihr nur Colt helfen – Colt, dessen Nähe sie das Leben kosten könnte …

Meine Bewertung

Nach dem furiosen ersten Band rund um Rayne und Colt war ich wirklich gespannt darauf, wie es in „Soul Mates – Ruf der Dunkelheit“ weitergehen würde. Ich hatte schon gehört, dass es deutlich düsterer werden sollte, dass es mehr von Lauren gibt (yes!) und einige ungeklärte Fragen aus dem ersten Band aufgelöst werden.

Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht an Bianca Iosivonis Büchern vorbeikomme. Den ersten Band fand ich bereits gut, auch wenn noch Luft nach oben war. Allerdings wurde die für mich im zweiten Teil nicht ganz ausgenutzt. Es war trotzdem angenehm zu lesen, der Schreibstil leicht und atmosphärisch. So konnte man sich in Raynes Gefühlswelt einleben. Allerdings haben für mich die actionreichen Szenen schon ein wenig Überhand genommen. Ich hatte teilweise das Gefühl, dass Kampf auf Kampf folgte. Einerseits ist das gut, da so unnötige Filler vermieden wurden, andererseits hätte ich mir trotzdem etwas Luft zum Durchatmen gewünscht. Damit hätte vielleicht auch noch etwas mehr Charakterentwicklung gezeigt werden können.

Gerad die Nebencharaktere kamen in diesem Teil leider zu kurz. Ich hätte so gern noch mehr über Miles, Keira, Liv, Jeff und all die anderen gelesen. Dafür war der Spannungsanteil definitiv hoch und man konnte gut mit Rayne mitfiebern. Laurens Auftritte waren für mich ein besonderes Highlight, immerhin stehe ich hier besonders auf die Bösen. Gerade bei den Dunkelseelen war es mir aber an einigen Stellen doch noch nicht ganz düster genug. Allerdings war es gut an die etwas jüngere Zielgruppe angepasst, also kann ich das verzeihen – ich bin da wohl einfach etwas dunkler unterwegs.

Was ich auch sehr gern mochte, waren die Szenen zwischen Colt und Rayne. Man spürt einfach ihre Verbundenheit, wie sehr sie sich brauchen und wie sie doch immer wieder umeinander kämpfen müssen. Die verbotene Liebe wurde bis ins kleinste Detail perfekt umgesetzt, weshalb ich auch das Ende richtig gut gelungen fand, obwohl es mir zu schnell ging. Der Plot an sich war hier klug gewählt und die Auflösung einerseits herzzerreißend, andererseits nicht ganz so schlimm wie andere Alternativen.

Alles in allem war „Soul Mates – Ruf der Dunkelheit“ ein solider Folgeband, der etwa auf dem gleichen Level wie sein Vorgänger ist. An einigen Stellen hätte ich mir noch etwas mehr gewünscht, noch krassere Wendungen, gleichzeitig aber auch geeignete Ruhepausen zwischen den vielen Kämpfen. Aber gerade einige Plot Twists und die schöne Liebesgeschichte haben es doch zu einem Ende gemacht, das sich sehen lassen kann.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Hummelige Schlummerküsschen - 5 Gründe, die Baby Hummel Bommel zu lieben

Die Baby Hummel Bommel – Gute Nacht
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Inhalt

Für die Baby Hummel Bommel geht es ab ins Bett – immerhin ist es schon spät geworden und morgen soll wieder ein hummelig schöner Tag sein! Aber siehe da – da krabbelt die Hummel wieder. Da helfen ...

Inhalt

Für die Baby Hummel Bommel geht es ab ins Bett – immerhin ist es schon spät geworden und morgen soll wieder ein hummelig schöner Tag sein! Aber siehe da – da krabbelt die Hummel wieder. Da helfen nur einige Einschlafrituale und viele Gute-Nacht-Küsschen!

Meine Bewertung

Die Reime haben Mitsprechpotenzial
Was mir diesmal extrem positiv aufgefallen ist, war die Reimform, die ich gerade für die jüngere Zielgruppe sehr ansprechend finde. Die Reime sind auch perfekt zum Vorlesen geeignet, denn die Wörter sind nicht allzu schwer oder liegen klobig auf der Zunge. Insgesamt ergibt sich dadurch ein toller Schlafrhythmus und die Reime haben auch Mitsprechpotenzial für die Kleineren, da sie schöne Wiederholungen beinhalten.

Die Illustrationen sind zuckersüß wie beim großen Bruder
Was wäre Bommel ohne die großartige Zeichnerin Joëlle Tourlonias? Auch der Baby Hummel Bommel hat sie die niedliche Charakteristik verliehen, ohne vom Stil des größeren Vorgängers abzuweichen. Was mich hier besonders begeistert hat, waren die warmen Farben, die sofort ein Gefühl von Geborgenheit hervorufen, und die charakteristischen Züge der Baby Hummel, die nun noch niedlicher ist.

Ein kleiner Mutmacher für Eltern
Ich bewundere wirklich jedes Elternteil, das es schafft, die Ruhe zu bewahren, wenn die Kleinen nicht einschlafen wollen. Ich bekomme es ja „nur“ als große Schwester mit, aber schon dahingehend fand ich es toll, dass die Baby Hummel Bommel auch dieses Problem aufgreift. Einschlafen ist eben phasenweise mal besser, mal schlechter – nur wenige haben das Glück, dass es ständig problemlos klappt. In diesem Sinn finde ich auch sehr mutmachend für Eltern, zu sehen, dass das auch in Büchern für die Kleineren thematisiert wird und als vollkommen normal behandelt wird. Es gibt nun mal auch schlechte Tage – und an denen kann die Baby Hummel Bommel durchaus helfen.

Liebe und Hilfe auch außerhalb der Familie
Ja, auch das finde ich wichtig. Hier regen nicht nur die Eltern der Baby Hummel zu Einschlafritualen an, auch Marie Marienkäfer, Maxi Motte und Gisela Grille kommen zum Einsatz. Das fördert schon in früher Kindheit den Zusammenhalt, und seien wir mal ehrlich: Gerade für Berufstätige ist es nicht immer einfach, ihr Kind selbst schlafen zu bringen. So merkt man auch, dass es viele Wege gibt, die nach Rom führen. Aber die Einschlafküsschen von Mama und Papa sind auch dabei – und so wird aus denen, die mithelfen, auch ein kleiner Teil der Familie.

Die Baby Hummel eignet sich auch für die Kleinsten
Was ich an der Baby Hummel Bommel auch toll fand, ist die Tatsache, dass es direkt als Pappbilderbuch rauskam. Da das empfohlene Alter ein Jahr und aufwärts beträgt, ist es somit noch robust genug für Kinderhände (und alles, was da sonst noch dazukommt), gut verarbeitet und definitiv angenehm genug, um zum Vorlesen geeignet zu sein. Perfekt für schöne Lesestunden und viele Einschlafküsschen!