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Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannende Geschichte

Lunch im Gotham Café
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„Lunch im Gotham Café“ ist eine knapp siebzig Seiten lange Kurzgeschichte, die in Deutschland erstmals in der Kurzgeschichten-Sammlung „Im Kabinett des Todes“ erschien. Da ich bislang alle Kurzgeschichten ...

„Lunch im Gotham Café“ ist eine knapp siebzig Seiten lange Kurzgeschichte, die in Deutschland erstmals in der Kurzgeschichten-Sammlung „Im Kabinett des Todes“ erschien. Da ich bislang alle Kurzgeschichten der „Story Selection“ von Stephen King gelesen habe, musste auch diese unbedingt auf meinem Reader landen und ich muss sagen, das mich Stephen King wieder einmal begeistern konnte.

Der Autor kommt zwar nicht umhin, mal wieder die ein oder andere unnötige Länge in die Geschichte einzubauen, allerdings hat mich dies nicht gestört, denn dafür liest sich „Lunch im Gotham Café“ dann doch zu gut. Der Spannungsbogen war wieder einmal enorm, die Figuren perfekt gezeichnet und auch sonst hatte ich die Geschichte wieder einmal viel zu schnell ausgelesen, da mich diese nicht losgelassen hat.

Hierbei geht es um Steven, der von seiner Frau Diane vollkommen überraschend verlassen wurde. Da sie bislang jeglichen Kontaktversuch abgebrochen hat, bleibt ihm nur ein Treffen über den Scheidungsanwalt, was Steven allerdings nur über sich ergehen lässt, um sie endlich wieder zu sehen. Dass dieses Treffen im Gotham Café allerdings für einen der Beteiligten tödlich endet, hätte wohl niemand von ihnen erwartet.

Obwohl die Geschichte doch recht kurz ist, lernt man besonders Steven in der Zeit gut kennen. Er liebt Diane über alles und kann die Trennung nur schwer nachvollziehen und somit kann er diese auch nicht verarbeiten. In seiner Verzweiflung gibt er sogar das Rauchen auf, da er sich erhofft, dass Diane dadurch vielleicht zu ihm zurückkehren könnte. Diane ist dagegen abweisend, kalt und alles andere als sympathisch. Ehrlich gesagt habe ich nicht verstanden, weshalb er so an ihr hängt.

Diese Frage muss sich Steven im Laufe der Geschichte wohl auch stellen, denn plötzlich geht es nicht mehr nur um eine enttäuschte Liebe, sondern vielmehr ums blanke Überleben, bei dem ihm gleichzeitig die Augen geöffnet werden, denn hierbei spielt plötzlich auch ein Amoklauf eine wichtige Rolle.

Das Cover ist nicht besonders ansprechend und enthält lediglich den Namen des Autors und den Titel. Die Kurzbeschreibung hat mich dagegen direkt angesprochen, denn diese liest sich so geheimnisvoll, sodass ich direkt herausfinden wollte, was es damit auf sich hat.

Kurz gesagt: Mit „Lunch im Gotham Café“ ist Stephen King wieder einmal eine spannende und ereignisreiche Kurzgeschichte gelungen, in der es nicht nur um eine unglückliche Liebe, sondern auch ums blanke Überleben geht. Für Fans ein absolutes Muss und auch für King-Neulinge bestens geeignet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nette Geschichte

Klapperzähne
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„Klapperzähne“ ist eine knapp sechzig Seiten lange Kurzgeschichte, die in Deutschland erstmals in der Kurzgeschichten-Sammlung „Albträume“ erschienen ist. Da ich bislang alle Kurzgeschichten der „Story ...

„Klapperzähne“ ist eine knapp sechzig Seiten lange Kurzgeschichte, die in Deutschland erstmals in der Kurzgeschichten-Sammlung „Albträume“ erschienen ist. Da ich bislang alle Kurzgeschichten der „Story Selection“ von Stephen King gelesen habe, musste auch diese unbedingt auf meinem Reader landen und ich muss sagen, das mich Stephen King mich in diesem Fall leider ein wenig enttäuscht hat.

Die Geschichte ist zwar an sich nicht schlecht und wurde auch in der typischen King-Manier spannend und ereignisreich geschrieben, allerdings hat mir in diesem Fall das gewisse Etwas gefehlt, sodass ich die Geschichte lediglich als nett einstufen würde. Dabei war das Potential der Geschichte riesengroß, allerdings hat bei allem immer das I-Tüpfelchen gefehlt, was besonders bei den Charakteren zu sehen ist.

Hierbei geht es um Bill Hogan, der seinem Sohn Spielzeug-Klapperzähne schenken möchte. Zu seiner Überraschung bekommt er diese von dem Besitzer des Ladens geschenkt und ahnt dabei nicht, dass diese sein Leben verändern können. Denn auf dem Weg nach Hause nimmt er Bryan Adams per Anhalter mit, der allerdings nur böse Absichten hat und ihn ausrauben möchte. Als es schließlich zu einem Autounfall kommt und Bill um sein Leben kämpft, kommen ihm plötzlich die Klapperzähne zur Hilfe…

An sich klingt das sehr spannend und interessant, Problem ist aber, dass mir sämtliche Figuren sehr unsympathisch waren, sodass mir das Schicksal von Bill und Bryan fast schon egal war. Es ist zwar interessant zu sehen, wie sich die Fahrt zwischen den beiden Männern entwickelt, allerdings war mir dies – auch bei einer Kurzgeschichte – einfach zu wenig, denn hier hätte man auch auf nur sechzig Seiten weitaus mehr aus der Geschichte herausholen können.

Das Cover ist nicht besonders ansprechend und enthält lediglich den Namen des Autors und den Titel. Die Kurzbeschreibung hat mich dagegen direkt angesprochen, denn diese liest sich so geheimnisvoll, sodass ich direkt herausfinden wollte, was es damit auf sich hat.

Insgesamt ist „Klapperzähne“ eine nette Kurzgeschichte, die mich allerdings nicht gänzlich überzeugen konnte. Zwar erkennt man auch hier wieder den typischen King-Stil, allerdings war mir dies in diesem Fall zu wenig. Dennoch ist die Geschichte für King-Fans ein absolutes Muss. Wer ein Buch von Stephen King dagegen erstmals versuchen möchte, sollte lieber zu anderen Geschichten greifen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schonungslose Geschichte

Überlebenstyp
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„Überlebenstyp“ ist eine knapp dreißig Seiten lange Kurzgeschichte, die in Deutschland erstmals in der Kurzgeschichten-Sammlung „Blut“ erschienen ist. Da ich bislang alle Kurzgeschichten der „Story Selection“ ...

„Überlebenstyp“ ist eine knapp dreißig Seiten lange Kurzgeschichte, die in Deutschland erstmals in der Kurzgeschichten-Sammlung „Blut“ erschienen ist. Da ich bislang alle Kurzgeschichten der „Story Selection“ von Stephen King gelesen habe, musste auch diese unbedingt auf meinem Reader landen und ich muss sagen, das mich Stephen King wieder einmal überzeugen konnte.

Zuerst einmal muss gesagt werden, dass die Geschichte sicherlich nicht jedermanns Sache ist, da hier doch zum Teil sehr üble Szenen geschildert werden, die definitiv das Kopfkino anregen. Einiges war selbst mir stellenweise zu heftig, sodass ich den Reader für einen kurzen Moment zur Seite legen musste. Dies muss aber in Bezug auf die Geschichte nicht zwingend negativ gemeint sein, denn Stephen King beschreibt hier auf ziemlich beeindruckende und schonungslose Art und Weise, zu was man bereit ist, wenn man mit aller Macht überleben möchte.

Hierbei geht es um Richard, der den Untergang eines Passagierschiffes nur mit Glück überlebt hat, da er ich mit einem Rettungsboot noch schnell genug retten konnte. Als dies jedoch auch Schiffbruch erleidet und er auf einer kleinen Steininsel landet, beginnt erst sein wahres Überleben, denn bis auf ein paar Bleistifte, ein Logbuch und ca. zwei Kilo Heroin, hat er nichts, was ihm auch nur ansatzweise helfen könnte.

Seinen Überlebenskampf schreibt er in das Logbuch, das er als Tagebuch nutzt. Dabei beschreibt er schonungslos seinen täglichen Kampf um Nahrung, Wasser und Heroin. Obwohl die Geschichte gerade einmal dreißig Seiten lang ist, bekommt man hier dennoch einen authentischen Einblick und lernt ihn dazu auch noch sehr gut kennen. Dabei ist besonders interessant, wieso er sich als Chirurg überhaupt als Heroinbote anbietet und wie sein bisheriges Leben verlaufen ist.

Das Cover ist nicht besonders ansprechend und enthält lediglich den Namen des Autors und den Titel. Die Kurzbeschreibung hat mich dagegen direkt angesprochen, denn diese liest sich so schonungslos, dass ich direkt mehr erfahren wollte.

Kurz gesagt: „Überlebenstyp“ ist eine schonungslose, aber auch authentische Geschichte, die zwar aufgrund einiger Szenen nicht für Jedermann geeignet ist, mich aber dennoch in den Bann ziehen konnte. Für echte King-Fans ein absolutes Muss, sensiblere Leser sollten sich allerdings überlegen, ob sie diese Geschichte lesen möchten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Interessante Vorgeschichte

Finstermoos - Im Bann der Vergessenen
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Janet Clark konnte mich mit ihren Büchern bislang immer überzeugen, von daher wollte ich auch unbedingt ihre neueste Reihe „Finstermoos“ lesen. Da es hierzu auch eine knapp dreißig Seiten lange eShort ...

Janet Clark konnte mich mit ihren Büchern bislang immer überzeugen, von daher wollte ich auch unbedingt ihre neueste Reihe „Finstermoos“ lesen. Da es hierzu auch eine knapp dreißig Seiten lange eShort gibt, die noch vor dem ersten Band „Aller Frevel Anfang“ spielt, wollte ich auch dieser Geschichte eine Chance geben.

Die dreißig Seiten waren leider viel zu schnell ausgelesen, das ist wohl der einzige Nachteil, den diese Geschichte mit sich bringt, denn ansonsten konnte mich Janet Clark auf den wenigen Seiten wieder einmal begeistern. Die Geschichte wird lebhaft und spannend beschrieben, das Dorf Finstermoos kommt mit seinen Bergen gut zur Geltung und auch sonst liest sich vieles sehr stimmig, sodass ich unbedingt mehr über das Dorf und seine Einwohner erfahren möchte.

Das kleine Dorf Finstermoos ist von einem Riss getrennt, was auch sehr gut zu manchen Bewohnern des Dorfes passt, denn leider können sich die Familien von Basti und Luzie nicht ausstehen und leben bereits seit Jahren im Streit. Pech für Basti und Luzie, die bereits seit Jahren miteinander befreundet und sich langsam, nachdem sie sich ein halbes Jahr nicht gesehen haben, immer näher kommen.

Da die Geschichte genau da endet, wo es gerade spannend wird, ist man als Leser direkt dazu animiert, auch zu den anderen Bänden zu greifen, was ich mit Sicherheit auch tun werde, denn die ersten drei Bände stehen bereits in meinem Regal und warten nur darauf, von mir gelesen zu werden. Denn hier gibt es sehr viele Fragen, die ich unbedingt beantwortet haben möchte, u.a. warum die Familien von Basti und Luzie so verfeindet sind und was der Spalt im Gebirge tatsächlich für eine Bedeutung hat.

Das Cover ist sehr schön anzusehen und passt perfekt zu Finstermoos, auf das man einen ersten Blick werfen darf. Dazu gefallen mir auch die Farben sehr gut. Die Kurzbeschreibung verrät mir dagegen etwas zu viel, sodass man hier kaum noch überrascht wird.

Insgesamt ist „Im Bann der Vergessenen“ eine interessante Vorgeschichte, die Lust auf mehr macht und dafür sorgt, dass ich auch unbedingt den ersten Band „Aller Frevel Anfang“ lesen möchte, um mehr über Luzie und Basti zu erfahren. Wer also Interesse an der „Finstermoos“-Reihe hat, bzw. diese bereits angefangen hat, sollte auch der eShort eine Chance geben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Großartiger Auftakt

Eve & Caleb 1 - Wo Licht war
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Anna Careys Trilogie-Auftakt zu „Eve & Caleb“ stand schon seit langer Zeit ungelesen im Regal, da ich bei Dystopien grundsätzlich skeptisch bin. Da ich aber mal wieder Lust auf dieses Genre hatte, habe ...

Anna Careys Trilogie-Auftakt zu „Eve & Caleb“ stand schon seit langer Zeit ungelesen im Regal, da ich bei Dystopien grundsätzlich skeptisch bin. Da ich aber mal wieder Lust auf dieses Genre hatte, habe ich direkt zu „Wo Licht war“ gegriffen und konnte es nicht mehr aus den Händen legen. Selten war ich so schnell so begeistert, sodass ich mittlerweile auch schon die anderen beiden Bände gelesen habe.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Anna Carey beschreibt schonungslos die Regeln und Umstände im neuen Amerika und das Leben der Rebellen in der Wildnis. Hier sind vor allem die Wälder, aber auch die ehemals großen Städte wie San Francisco sehr gelungen, sodass ich mir nahezu alles bildlich vorstellen konnte. Die Dialoge fand ich am Anfang noch etwas hölzern, allerdings hat sich dies im Laufe der Geschichte deutlich verbessert, sodass ich sie stellenweise sogar als charmant und spritzig bezeichnen würde. Außerdem hat sich die Autorin sehr große Mühe mit ihren Figuren gegeben, die ich zwar nicht allesamt sympathisch, aber äußerst interessant fand, sodass ich immer mehr über sie erfahren wollte.

Eve hat mir von Anfang an gut gefallen und ich wollte unbedingt mehr über sie und ihr Leben erfahren. Sie kam mir zwar anfangs sehr naiv und unbeholfen vor, was jedoch allein an der Erziehung in den Schulen lag. Je mehr ich sie im Laufe der Geschichte kennen lernen durfte, desto selbstbewusster und mutiger erschien sie mir, sodass ich sie immer mehr ins Herz geschlossen habe. Gleiches gilt auch für Arden, die als Einzelgängerin gilt und aus der Schule geflohen ist, als sie die Wahrheit über das Schulsystem erfährt. Während beide Mädchen gemeinsam durch die Wildnis streifen, merken sie, dass sie sich doch ähnlicher sind, als man zuvor erwartet hat. Arden war mir zwar anfangs noch recht suspekt mit ihrem Verhalten, allerdings konnte ich sie nach einer gewissen Zeit immer mehr verstehen, sodass sie zu meinen Lieblingsfiguren der gesamten Geschichte gehört.

Caleb ist ebenfalls sehr interessant: Er war bereits als kleiner Junge in den Arbeitslagern und schloss sich später den Rebellen an, mit denen er in den Wäldern des neuen Amerikas lebt. Er möchte sich mit dem König und dessen Regeln nicht identifizieren und kämpft somit im Stillen gegen dessen Machenschaften. Bei einem Ausflug trifft er auf Arden und Eve und stößt dabei zunächst auf Gegenwehr, denn den Mädchen wurde in den Schulen beigebracht, dass Männer als gefährlich gelten und nie gute Absichten haben. Dabei ist besonders interessant zu sehen, wie Eve und Caleb miteinander umgehen und im Laufe der Zeit sogar Vertrauen geschöpft wird.

Die Idee, hier eine Welt nach einer Seuche zu schaffen, ist sicherlich alles andere als neu, allerdings konnte mich Anna Carey von der ersten Seite an erreichen, sodass ich immer mehr über Eve, Caleb und das neue Amerika erfahren wollte. Während der Seuche sind sehr viele Menschen gestorben und die Kinder, die überlebt haben, wurden aufgeteilt: Die Mädchen kamen in Schulen und haben dort eine intensive Schulausbildung erhalten, während die Jungs in Arbeitslagern den gesamten Tag über schuften müssen und keine Schulausbildung genießen dürfen. Was Eve jedoch erst viel zu spät ahnt und sie erst zur Flucht animiert: Auch die Schulausbildung hat ihren Preis, denn der König verlangt einen hohen Preis dafür.

Der König des neuen Amerikas lebt in der sogenannten Stadt aus Sand, in der man eine neue Welt schaffen und das ehemalige Amerika, aber auch den Rest der Welt neu aufbauen möchte. Da allerdings nicht jeder im neuen Amerika leben möchte, gibt es genug Menschen außerhalb der Stadt, die in der Wildnis in maroden Häusern oder gar in Höhlen leben. Gleichzeitig gibt es auch den sogenannten Pfad, der Menschen dabei helfen soll, nach Califia zu kommen – ein Ort, an dem Menschen in Sicherheit sind und ihren Frieden finden.

Das Cover ist minimalistisch, aber dennoch schön anzusehen. Es freut mich hierbei besonders, dass alle drei Bände so gut zusammenpassen. Die Kurzbeschreibung liest sich spannend und bleibt dennoch geheimnisvoll. Perfekt.

Insgesamt ist „Wo Licht war“ ein nahezu perfekter Auftakt der „Eve & Caleb“-Trilogie und ich habe mich in der Wildnis des „neuen Amerikas“ direkt pudelwohl gefühlt, sodass ich die Geschichte nur jedem Leser ans Herz legen kann, der sich auch nur ansatzweise für Dystopien interessiert. Interessante Figuren und ein spannender, aber auch brutaler Plot runden den sehr guten Eindruck ab. Empfehlenswert!