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Veröffentlicht am 15.09.2016

Großartiger Auftakt

Eve & Caleb 1 - Wo Licht war
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Anna Careys Trilogie-Auftakt zu „Eve & Caleb“ stand schon seit langer Zeit ungelesen im Regal, da ich bei Dystopien grundsätzlich skeptisch bin. Da ich aber mal wieder Lust auf dieses Genre hatte, habe ...

Anna Careys Trilogie-Auftakt zu „Eve & Caleb“ stand schon seit langer Zeit ungelesen im Regal, da ich bei Dystopien grundsätzlich skeptisch bin. Da ich aber mal wieder Lust auf dieses Genre hatte, habe ich direkt zu „Wo Licht war“ gegriffen und konnte es nicht mehr aus den Händen legen. Selten war ich so schnell so begeistert, sodass ich mittlerweile auch schon die anderen beiden Bände gelesen habe.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Anna Carey beschreibt schonungslos die Regeln und Umstände im neuen Amerika und das Leben der Rebellen in der Wildnis. Hier sind vor allem die Wälder, aber auch die ehemals großen Städte wie San Francisco sehr gelungen, sodass ich mir nahezu alles bildlich vorstellen konnte. Die Dialoge fand ich am Anfang noch etwas hölzern, allerdings hat sich dies im Laufe der Geschichte deutlich verbessert, sodass ich sie stellenweise sogar als charmant und spritzig bezeichnen würde. Außerdem hat sich die Autorin sehr große Mühe mit ihren Figuren gegeben, die ich zwar nicht allesamt sympathisch, aber äußerst interessant fand, sodass ich immer mehr über sie erfahren wollte.

Eve hat mir von Anfang an gut gefallen und ich wollte unbedingt mehr über sie und ihr Leben erfahren. Sie kam mir zwar anfangs sehr naiv und unbeholfen vor, was jedoch allein an der Erziehung in den Schulen lag. Je mehr ich sie im Laufe der Geschichte kennen lernen durfte, desto selbstbewusster und mutiger erschien sie mir, sodass ich sie immer mehr ins Herz geschlossen habe. Gleiches gilt auch für Arden, die als Einzelgängerin gilt und aus der Schule geflohen ist, als sie die Wahrheit über das Schulsystem erfährt. Während beide Mädchen gemeinsam durch die Wildnis streifen, merken sie, dass sie sich doch ähnlicher sind, als man zuvor erwartet hat. Arden war mir zwar anfangs noch recht suspekt mit ihrem Verhalten, allerdings konnte ich sie nach einer gewissen Zeit immer mehr verstehen, sodass sie zu meinen Lieblingsfiguren der gesamten Geschichte gehört.

Caleb ist ebenfalls sehr interessant: Er war bereits als kleiner Junge in den Arbeitslagern und schloss sich später den Rebellen an, mit denen er in den Wäldern des neuen Amerikas lebt. Er möchte sich mit dem König und dessen Regeln nicht identifizieren und kämpft somit im Stillen gegen dessen Machenschaften. Bei einem Ausflug trifft er auf Arden und Eve und stößt dabei zunächst auf Gegenwehr, denn den Mädchen wurde in den Schulen beigebracht, dass Männer als gefährlich gelten und nie gute Absichten haben. Dabei ist besonders interessant zu sehen, wie Eve und Caleb miteinander umgehen und im Laufe der Zeit sogar Vertrauen geschöpft wird.

Die Idee, hier eine Welt nach einer Seuche zu schaffen, ist sicherlich alles andere als neu, allerdings konnte mich Anna Carey von der ersten Seite an erreichen, sodass ich immer mehr über Eve, Caleb und das neue Amerika erfahren wollte. Während der Seuche sind sehr viele Menschen gestorben und die Kinder, die überlebt haben, wurden aufgeteilt: Die Mädchen kamen in Schulen und haben dort eine intensive Schulausbildung erhalten, während die Jungs in Arbeitslagern den gesamten Tag über schuften müssen und keine Schulausbildung genießen dürfen. Was Eve jedoch erst viel zu spät ahnt und sie erst zur Flucht animiert: Auch die Schulausbildung hat ihren Preis, denn der König verlangt einen hohen Preis dafür.

Der König des neuen Amerikas lebt in der sogenannten Stadt aus Sand, in der man eine neue Welt schaffen und das ehemalige Amerika, aber auch den Rest der Welt neu aufbauen möchte. Da allerdings nicht jeder im neuen Amerika leben möchte, gibt es genug Menschen außerhalb der Stadt, die in der Wildnis in maroden Häusern oder gar in Höhlen leben. Gleichzeitig gibt es auch den sogenannten Pfad, der Menschen dabei helfen soll, nach Califia zu kommen – ein Ort, an dem Menschen in Sicherheit sind und ihren Frieden finden.

Das Cover ist minimalistisch, aber dennoch schön anzusehen. Es freut mich hierbei besonders, dass alle drei Bände so gut zusammenpassen. Die Kurzbeschreibung liest sich spannend und bleibt dennoch geheimnisvoll. Perfekt.

Insgesamt ist „Wo Licht war“ ein nahezu perfekter Auftakt der „Eve & Caleb“-Trilogie und ich habe mich in der Wildnis des „neuen Amerikas“ direkt pudelwohl gefühlt, sodass ich die Geschichte nur jedem Leser ans Herz legen kann, der sich auch nur ansatzweise für Dystopien interessiert. Interessante Figuren und ein spannender, aber auch brutaler Plot runden den sehr guten Eindruck ab. Empfehlenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Großartige Fortsetzung

Eve & Caleb 2 - In der gelobten Stadt
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Nachdem ich den ersten Band „Wo Licht war“ von Anna Carey in Rekordzeit verschlungen habe, musste direkt der zweite Band „In der gelobten Stadt“ gelesen werden. Die Erwartungen waren sehr hoch, sodass ...

Nachdem ich den ersten Band „Wo Licht war“ von Anna Carey in Rekordzeit verschlungen habe, musste direkt der zweite Band „In der gelobten Stadt“ gelesen werden. Die Erwartungen waren sehr hoch, sodass ich schon fast die Befürchtung hatte, dass mich die Geschichte enttäuschen könnte, allerdings war dies hier zum Glück nicht der Fall. Normalerweise sind die Mittelteile einer Trilogie meistens etwas ruhiger und schwächer, hier hat man jedoch das Gefühl, dass es nun erst richtig los geht.

Anna Carey konnte mich mit ihrem Schreibstil wieder einmal überzeugen. Die Geschichte wird schonungslos, oftmals brutal und sehr ausführlich erzählt, sodass ich mir nahezu alles bildlich vorstellen konnte. Besonders die Stadt aus Sand wird so detailliert beschrieben, dass ich fast schon das Gefühl hatte, ebenfalls in der Stadt zu sein. Während sich die bereits bekannten Figuren sehr gut weiterentwickeln und mir noch mehr ans Herz gewachsen sind, werden neue Figuren gut und glaubwürdig in die Geschichte eingeführt, sodass niemand wie ein Fremdkörper wirkte. Die Dialoge sind ebenfalls gelungen und konnten mich oftmals mit ihrer Offenheit schockieren, aber auch unterhalten.

Eve ist endlich in Califia angekommen und muss sich dort zunächst an das Leben gewöhnen. Obwohl sie dort zunächst sicher scheint, hat sie große Sehnsucht nach Caleb und überlegt fieberhaft, wie es mit ihrem Leben weitergehen soll. Doch leider bemerkt sie, dass auch Califia nicht der sicherste Ort für sie ist, sodass sie sich gemeinsam mit Arden auf die Suche nach Caleb macht, was sich jedoch schwieriger herausstellt als gedacht, da sie von Soldaten abgefangen und in die Stadt aus Sand gebracht wird. Hier trifft sie erstmals auf den König und erfährt den wahren Grund für die große Suchaktion, die er wegen ihr gestartet hat. Fortan lebt sie im Palast und erkennt, dass viele Gerüchte rund um den König stimmen, andere aber auch an den Haaren herbeigezogen sind. Hier lernt sie viele Verbündete kennen, gleichzeitig aber auch Menschen, die es nicht unbedingt gut mit ihr meinen. Caleb taucht dagegen in diesem Band nur selten persönlich auf und wird vielmehr durch Eves Gedanken mehrfach erwähnt, sodass man auch ihn nicht aus den Augen verliert. Man darf jedoch verraten, dass ihre Liebe durch die ungewollte Trennung nur noch stärker wird.

Die Kämpfe zwischen den Rebellen und den Soldaten, die für die Sicherheit in der Stadt aus Sand sorgen, werden authentisch und brutal beschrieben. Hier finden nicht einfach nur kleinere Bombenangriffe statt, sondern es herrscht wahrer Krieg, was man jedoch weitestgehend vertuschen möchte, damit die Einwohner der Stadt nicht beunruhigt werden. Auch das Verhältnis zwischen Eve und dem König wird detailliert beschrieben, sodass ich mich dabei nicht nur in Eve, sondern auch tatsächlich in den König hineinversetzen konnte. Ich konnte Eves Ängste und Gedanken voll und ganz nachvollziehen, allerdings zum Teil auch den König – auch wenn ich manche Beweggründe einfach nicht gut fand. Interessant ist auch Eves Familiengeschichte. Nachdem man im ersten Band immer nur aus einem Brief von ihrer Mutter erfuhr, erfährt man hier doch einiges: Wie sie vor Eves Geburt war, wen sie geliebt hat, ihre Wohnsituation und ihre Wünsche. Ich bin bereits sehr gespannt, was man noch alles im dritten Band erfahren wird.

Das Cover ist minimalistisch, aber durch die Farben schön anzusehen. Es freut mich hierbei besonders, dass alle drei Bände so gut zusammenpassen. Die Kurzbeschreibung liest sich stimmig, verrät nicht allzu viel und hat mich dazu animiert, nach dem ersten Band direkt zum zweiten Band zu greifen.

Insgesamt konnte mich auch „In der gelobten Stadt“, der zweite Band der „Eve & Caleb“-Trilogie mit seinem spannenden und schonungslosen Erzählstil begeistern, sodass ich jede einzelne Seite genossen habe und mich nur schwer von Eve, Caleb und Co. trennen konnte. Es ist von daher kein Wunder, dass ich auch zum dritten Band greifen werde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Großartig

Eve & Caleb 3 - Kein Garten Eden
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Nachdem die ersten beiden Bände der „Eve & Caleb“-Trilogie innerhalb kürzester Zeit verschlungen wurden, musste auch ganz dringend der dritte und letzte Band gelesen werden. Da ich noch viele unbeantwortete ...

Nachdem die ersten beiden Bände der „Eve & Caleb“-Trilogie innerhalb kürzester Zeit verschlungen wurden, musste auch ganz dringend der dritte und letzte Band gelesen werden. Da ich noch viele unbeantwortete Fragen hatte, waren meine Erwartungen unglaublich hoch und ich bin froh, dass ich das Buch am Ende mit einem zufriedenen Lächeln schließen konnte.

Anna Carey konnte mich wieder einmal mit ihrem temporeichen und oftmals blutigen Schreibstil wieder voll und ganz in den Bann ziehen. Die Figuren entwickeln sich allesamt bestens weiter, sämtliche ihrer Aktionen sind nachvollziehbar und auch die Dialoge konnten mich erneut begeistern. Die Wildnis, die in diesem Band wieder verstärkt vorkommt, wird wieder einmal sehr detailliert, düster und gefährlich beschrieben, sodass ich mich dort direkt wieder pudelwohl gefühlt habe. Hier würde ich mir sehr gerne eine Verfilmung wünschen.

Die Figuren haben sich – wie bereits schon oben erwähnt – sehr gut weiterentwickelt. Besonders Eves Cousine hat mich mit ihrem Handeln und ihrem Mut oftmals sehr überrascht, sodass ich sie am Ende doch noch ins Herz schließen konnte. Eve ist dagegen wieder einmal eine Kämpfernatur, wie man es ihr stellenweise gar nicht zutraut, allerdings ist sie das genaue Gegenteil von ihrem Vater und kümmert sich tatsächlich um ihre Mitmenschen, anstatt sie einfach nur zu beherrschen. Eves Vater, der hier zwar nur eine kleine, dafür aber sehr wichtige Rolle spielt, hat mir mit seiner eiskalten und herrischen Art wieder einmal sehr gefallen, auch wenn er alles andere als eine sympathische Figur ist. Auch die Rebellen und die Soldaten, die weiterhin mit aller Brutalität gegeneinander kämpfen sowie weitere Nebenfiguren wurden gut beschrieben und auch sämtliche Taten wurden weitesgehend glaubwürdig erklärt, sodass die Geschichte ohne große Lücken erzählt wurde.

Das Ende hat mir gut gefallen, bei einigen Stellen wurde jedoch etwas zu dick aufgetragen. Besonders die letzten Sätze waren mir fast schon zu harmonisch, sodass mir hierbei dann doch etwas mehr Drama gefehlt hat. Dennoch war dieses Ende genau das, was ich mir auch gewünscht habe, allerdings hätte ich dann doch noch gern die ein oder andere Frage noch beantwortet bekommen, was jedoch leider nicht geschehen ist. Dies kann ich der Autorin allerdings gut und gerne verzeihen, da vieles am Ende selbsterklärend ist.

Das Cover ist minimalistisch, aber dennoch schön anzusehen. Besonders die Blätter und deren Farbe hat mir wieder einmal sehr gefallen. Es freut mich hierbei besonders, dass alle drei Bände so gut zusammenpassen. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich direkt angesprochen, sodass ich auch zum dritten Band greifen musste.

Insgesamt ist „Kein Garten Eden“ ein würdiger Abschluss der „Eve & Caleb“-Trilogie und hat mich mit vielen spektakulären, aber auch brutalen Szenen beeindrucken können. Ich werde Eve, Arden, Caleb und Co. vermissen und hoffentlich noch viele weitere Bücher aus der Feder der Autorin lesen. Wer diese Trilogie noch nicht gelesen hat und dazu ein Fan von Dystopien ist, hat definitiv etwas verpasst. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Empfehlenswert

Herz im Aus
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„Herz im Aus“ gehört zu den Büchern, die ich bereits sehr häufig auf englischsprachigen Blogs entdeckt habe und dementsprechend neugierig wurde, als das Buch auch in Deutschland veröffentlicht wurde. Da ...

„Herz im Aus“ gehört zu den Büchern, die ich bereits sehr häufig auf englischsprachigen Blogs entdeckt habe und dementsprechend neugierig wurde, als das Buch auch in Deutschland veröffentlicht wurde. Da ich mich nicht unbedingt für American Football interessiere, war ich zunächst etwas skeptisch, allerdings waren diese sehr schnell verflogen und somit konnte ich mich voll und ganz auf die Geschichte einlassen, denn nach anfänglichen Schwierigkeiten hat sie mir gut gefallen.

Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, der sich leicht und flüssig lesen lässt, dazu werden die Footballbegriffe gut beschrieben, sodass auch Laien hierbei einen guten Einblick in den Sport erhalten und die nötigsten Regeln begreifen. Die Figuren sind gut ausgearbeitet, die Dialoge manchmal etwas ruppig, aber dennoch oftmals humorvoll und nie langweilig. Der einzige Kritikpunkt ist jedoch, dass vieles sich immer wiederholt. So wird mindestens alle zwanzig Seiten noch einmal erwähnt, dass Jordan 1,83 m groß ist und deswegen besonders darauf achten muss, dass ein Mann unbedingt größer ist.

Ich muss jedoch auch zugeben, dass ich mit Jordan zunächst ein paar Probleme hatte, denn ich wurde auf den ersten hundert Seiten mit ihr so gar nicht warm. Schuld daran ist ihr Verhalten, denn obwohl sie immer sagt, dass sie genau weiß, was sie möchte und ihre Träume verfolgt, wird auch schnell klar, dass sie im Prinzip gar nicht weiß, wer sie ist. Auf der einen Seite wünscht sie sich weiblicher zu sein, auch mal schönere Sachen als lediglich Jogginghosen und weite Shirts zu tragen, gleichzeitig hat sie jedoch auch Angst, dass sie dadurch den Respekt von ihrem Footballteam und den Cheerleadern verlieren könnte, was natürlich totaler Quatsch ist. Als eine der besten Footballspielerinnen der USA setzt sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihr Team unter Druck, sodass Jordan nur selten tatsächlich entspannen kann. Gleichzeitig ist sie von ihrem Vater enttäuscht, der in der NFL als Profi spielt und ihren Bruder bei jedem Spiel begleitet, Jordan jedoch nie bei einem ihrer Spiele besucht. Dadurch wirkt sie noch mehr gestresst und gleichzeitig auch fast schon zu ehrgeizig. Je mehr sie sich jedoch ihrem Tagebuch öffnet und man mehr über ihre Gefühle erfährt, umso mehr konnte ich sie dann doch ins Herz schließen.

Ihre Mannschaftskollegen, u.a. J.J., Carter und Sam habe ich dagegen von Anfang an sehr gemocht. Ich muss zwar zugeben, dass sie voller Klischees stecken, allerdings hat mich dies kaum gestört, da sie trotz des Image eines typischen Footballers auf der Highschool dennoch sympathisch und herzlich wirkten. Besonders ihr Umgang mit Jordan fand ich sehr gelungen. Man merkt zwar, dass eine gewisse ruppige Gangart durchaus vorhanden ist, allerdings spürt man auch, dass sie Jordan als ihren Captain akzeptieren und vor allem auch als beste Freundin lieben und wie eine Schwester behandeln. Mit Ty konnte ich dagegen nur wenig anfangen, da er mir oft zu berechnend und impulsiv erschien. Er ist zwar der typische Sunnyboy, der die Herzen der Mädchen im Sturm erobert, allerdings war er mir in vielerlei Hinsicht zu flach.

Die Liebesgeschichte, die man in „Herz im Aus“ erleben darf, steckt ebenfalls voller Klischees, wirkt aber alles andere als romantisch, was ich sehr gut fand, denn Romantik hätte zu Jordan auch gar nicht gepasst. Dennoch hat mich das ewige Hin und Her mit der Zeit ein wenig genervt, denn es wurde alles viel zu kompliziert dargestellt und dieses Teeniedrama hat wiederum so gar nicht zu den Figuren gepasst.

Das Cover ist toll und passt sehr gut zur Geschichte, auch wenn ich zugeben muss, dass es mir wirklich schwer fällt, mir Jordan in solchen Shorts vorzustellen, da sie laut dem Buch nicht der Typ für solche Hosen ist. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich auf die Geschichte direkt neugierig gemacht.

„Herz im Aus“ ist im Großen und Ganzen eine gut ausgearbeitete Geschichte rund um die Themen Freundschaft, die erste große Liebe und die Frage, wo man im Leben tatsächlich steht, bzw. stehen möchte. Wer sich dazu noch für American Football interessiert, wird an diesem Buch seine wahre Freude haben. Empfehlenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Empfehlenswert

Das mit dir und mir
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„Das mit dir und mir“, das Jugendbuch-Debüt von Sabine Bartsch, befand dich bereits eine ganze Weile auf meiner Wunschliste, sodass ich mich sehr gefreut habe, als ich das Buch direkt am Erscheinungstermin ...

„Das mit dir und mir“, das Jugendbuch-Debüt von Sabine Bartsch, befand dich bereits eine ganze Weile auf meiner Wunschliste, sodass ich mich sehr gefreut habe, als ich das Buch direkt am Erscheinungstermin lesen durfte. Ich habe mich aufgrund der Kurzbeschreibung auf eine emotionale und tiefgründige Geschichte und habe diese zum Großteil auch bekommen, sodass ich das Buch in nur kurzer Zeit regelrecht verschlungen habe.

Die Autorin verwendet in ihrem ersten Jugendbuch eine angenehme Sprache, die sich leicht und schnell lesen lässt. Dazu liest sich die Geschichte durchweg melancholisch, versprüht aber auch eine gewisse Hoffnung, sodass das Buch fast bis zum Schluss emotionsgeladen ist. Da die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Skinny und Pascal erzählt wird, lernt man die beiden Protagonisten sehr gut kennen und so konnte ich mich häufig in die ein oder andere Situation hineinversetzen. Allerdings gibt es auch einen kleinen Kritikpunkt, denn mit den Dialogen kam ich meistens leider nicht klar. Es ist zwar interessant, wie Skinny und Pascal miteinander umgehen, allerdings wirken die Gespräche zwischen ihnen oftmals sehr hölzern und wie auswendig gelernt.

Auch wenn ich die Figuren stellenweise nicht sonderlich mochte, muss man dennoch sagen, dass sie sehr gut ausgearbeitet wurden. Skinny hat mich mit ihrer „Mir doch alles egal“-Haltung oftmals genervt. Sie versucht ständig distanziert und cool zu wirken, allerdings merkt man dabei auch schnell, dass es sich dabei lediglich um eine Maske handelt. Ich habe mir von ihr eine eher herzliche Art erhofft, zumal sie aufgrund ihrer Familiensituation eigentlich wissen müsste, wie wichtig es ist, einfach mal die sanfte Seite zu zeigen. Auch sonst möchte sie unbedingt anders sein und rebelliert wo sie nur kann. So heißt sie eigentlich Beverly, besteht aber darauf, nur noch Skinny genannt zu werden. Außerdem möchte sie auch optisch polarisieren, indem sie sich die Haare abrasiert. Für ihre Eltern, die es nicht unbedingt leicht haben, ist dies keine leichte Situation, da sie nie so ganz wissen, woran sie bei ihrer Tochter sind.

Der ein Jahr ältere Pascal hat mir dagegen schon besser gefallen, auch wenn er ebenfalls mit einigen Problemen belastet ist. Seine frische Art hat mir jedoch gut gefallen, sodass ich seinen Weg aus seiner Trauer gerne verfolgt habe. Die Nebenfiguren, wie z.B. Skinnys Familie, wussten ebenfalls zu überzeugen, auch wenn das Hauptaugenmerk hier ganz klar auf Skinny und Pascal liegt.

Wer hier eine typische Liebesgeschichte zwischen Skinny und Pascal erwartet, wird definitiv enttäuscht sein, denn hierbei steht vielmehr die gemeinsame Liebe zur Musik und eine gewisse Trauerbewältigung im Vordergrund. Außerdem wird das Thema Vertrauen hier ebenfalls großgeschrieben, denn beide Teenager haben ein großes Geheimnis, was dem jeweils anderen erst nach und nach offenbart wird. Ein wenig schade fand ich, dass für den Leser die Geheimnisse bereits sehr früh gelüftet wurden, denn somit verlor die Geschichte deutlich an Spannung. Hier wurde das Potential leider nicht vollständig genutzt.

Das Cover ist schlicht, aber durchaus passend, besonders die Gitarre, die hierbei für die Musik steht, ist gut ausgewählt, da diese in der Geschichte eine große Rolle spielt. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich direkt angesprochen, sodass ich das Buch unbedingt lesen wollte.

Insgesamt hat mir „Das mit dir und mir“ trotz einiger kleiner Schwächen gut gefallen, sodass ich das Buch nur jedem Leser ans Herz legen kann. Wer Musik mag und nicht unbedingt eine typische 0815-Liebesgeschichte unter Teenagern bevorzugt, wird hier seine wahre Freude haben. Ich kann es nur empfehlen.