Profilbild von Kleinbrina

Kleinbrina

Lesejury Star
offline

Kleinbrina ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kleinbrina über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Großartige Fortsetzung

Eve & Caleb 2 - In der gelobten Stadt
0

Nachdem ich den ersten Band „Wo Licht war“ von Anna Carey in Rekordzeit verschlungen habe, musste direkt der zweite Band „In der gelobten Stadt“ gelesen werden. Die Erwartungen waren sehr hoch, sodass ...

Nachdem ich den ersten Band „Wo Licht war“ von Anna Carey in Rekordzeit verschlungen habe, musste direkt der zweite Band „In der gelobten Stadt“ gelesen werden. Die Erwartungen waren sehr hoch, sodass ich schon fast die Befürchtung hatte, dass mich die Geschichte enttäuschen könnte, allerdings war dies hier zum Glück nicht der Fall. Normalerweise sind die Mittelteile einer Trilogie meistens etwas ruhiger und schwächer, hier hat man jedoch das Gefühl, dass es nun erst richtig los geht.

Anna Carey konnte mich mit ihrem Schreibstil wieder einmal überzeugen. Die Geschichte wird schonungslos, oftmals brutal und sehr ausführlich erzählt, sodass ich mir nahezu alles bildlich vorstellen konnte. Besonders die Stadt aus Sand wird so detailliert beschrieben, dass ich fast schon das Gefühl hatte, ebenfalls in der Stadt zu sein. Während sich die bereits bekannten Figuren sehr gut weiterentwickeln und mir noch mehr ans Herz gewachsen sind, werden neue Figuren gut und glaubwürdig in die Geschichte eingeführt, sodass niemand wie ein Fremdkörper wirkte. Die Dialoge sind ebenfalls gelungen und konnten mich oftmals mit ihrer Offenheit schockieren, aber auch unterhalten.

Eve ist endlich in Califia angekommen und muss sich dort zunächst an das Leben gewöhnen. Obwohl sie dort zunächst sicher scheint, hat sie große Sehnsucht nach Caleb und überlegt fieberhaft, wie es mit ihrem Leben weitergehen soll. Doch leider bemerkt sie, dass auch Califia nicht der sicherste Ort für sie ist, sodass sie sich gemeinsam mit Arden auf die Suche nach Caleb macht, was sich jedoch schwieriger herausstellt als gedacht, da sie von Soldaten abgefangen und in die Stadt aus Sand gebracht wird. Hier trifft sie erstmals auf den König und erfährt den wahren Grund für die große Suchaktion, die er wegen ihr gestartet hat. Fortan lebt sie im Palast und erkennt, dass viele Gerüchte rund um den König stimmen, andere aber auch an den Haaren herbeigezogen sind. Hier lernt sie viele Verbündete kennen, gleichzeitig aber auch Menschen, die es nicht unbedingt gut mit ihr meinen. Caleb taucht dagegen in diesem Band nur selten persönlich auf und wird vielmehr durch Eves Gedanken mehrfach erwähnt, sodass man auch ihn nicht aus den Augen verliert. Man darf jedoch verraten, dass ihre Liebe durch die ungewollte Trennung nur noch stärker wird.

Die Kämpfe zwischen den Rebellen und den Soldaten, die für die Sicherheit in der Stadt aus Sand sorgen, werden authentisch und brutal beschrieben. Hier finden nicht einfach nur kleinere Bombenangriffe statt, sondern es herrscht wahrer Krieg, was man jedoch weitestgehend vertuschen möchte, damit die Einwohner der Stadt nicht beunruhigt werden. Auch das Verhältnis zwischen Eve und dem König wird detailliert beschrieben, sodass ich mich dabei nicht nur in Eve, sondern auch tatsächlich in den König hineinversetzen konnte. Ich konnte Eves Ängste und Gedanken voll und ganz nachvollziehen, allerdings zum Teil auch den König – auch wenn ich manche Beweggründe einfach nicht gut fand. Interessant ist auch Eves Familiengeschichte. Nachdem man im ersten Band immer nur aus einem Brief von ihrer Mutter erfuhr, erfährt man hier doch einiges: Wie sie vor Eves Geburt war, wen sie geliebt hat, ihre Wohnsituation und ihre Wünsche. Ich bin bereits sehr gespannt, was man noch alles im dritten Band erfahren wird.

Das Cover ist minimalistisch, aber durch die Farben schön anzusehen. Es freut mich hierbei besonders, dass alle drei Bände so gut zusammenpassen. Die Kurzbeschreibung liest sich stimmig, verrät nicht allzu viel und hat mich dazu animiert, nach dem ersten Band direkt zum zweiten Band zu greifen.

Insgesamt konnte mich auch „In der gelobten Stadt“, der zweite Band der „Eve & Caleb“-Trilogie mit seinem spannenden und schonungslosen Erzählstil begeistern, sodass ich jede einzelne Seite genossen habe und mich nur schwer von Eve, Caleb und Co. trennen konnte. Es ist von daher kein Wunder, dass ich auch zum dritten Band greifen werde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Großartig

Eve & Caleb 3 - Kein Garten Eden
0

Nachdem die ersten beiden Bände der „Eve & Caleb“-Trilogie innerhalb kürzester Zeit verschlungen wurden, musste auch ganz dringend der dritte und letzte Band gelesen werden. Da ich noch viele unbeantwortete ...

Nachdem die ersten beiden Bände der „Eve & Caleb“-Trilogie innerhalb kürzester Zeit verschlungen wurden, musste auch ganz dringend der dritte und letzte Band gelesen werden. Da ich noch viele unbeantwortete Fragen hatte, waren meine Erwartungen unglaublich hoch und ich bin froh, dass ich das Buch am Ende mit einem zufriedenen Lächeln schließen konnte.

Anna Carey konnte mich wieder einmal mit ihrem temporeichen und oftmals blutigen Schreibstil wieder voll und ganz in den Bann ziehen. Die Figuren entwickeln sich allesamt bestens weiter, sämtliche ihrer Aktionen sind nachvollziehbar und auch die Dialoge konnten mich erneut begeistern. Die Wildnis, die in diesem Band wieder verstärkt vorkommt, wird wieder einmal sehr detailliert, düster und gefährlich beschrieben, sodass ich mich dort direkt wieder pudelwohl gefühlt habe. Hier würde ich mir sehr gerne eine Verfilmung wünschen.

Die Figuren haben sich – wie bereits schon oben erwähnt – sehr gut weiterentwickelt. Besonders Eves Cousine hat mich mit ihrem Handeln und ihrem Mut oftmals sehr überrascht, sodass ich sie am Ende doch noch ins Herz schließen konnte. Eve ist dagegen wieder einmal eine Kämpfernatur, wie man es ihr stellenweise gar nicht zutraut, allerdings ist sie das genaue Gegenteil von ihrem Vater und kümmert sich tatsächlich um ihre Mitmenschen, anstatt sie einfach nur zu beherrschen. Eves Vater, der hier zwar nur eine kleine, dafür aber sehr wichtige Rolle spielt, hat mir mit seiner eiskalten und herrischen Art wieder einmal sehr gefallen, auch wenn er alles andere als eine sympathische Figur ist. Auch die Rebellen und die Soldaten, die weiterhin mit aller Brutalität gegeneinander kämpfen sowie weitere Nebenfiguren wurden gut beschrieben und auch sämtliche Taten wurden weitesgehend glaubwürdig erklärt, sodass die Geschichte ohne große Lücken erzählt wurde.

Das Ende hat mir gut gefallen, bei einigen Stellen wurde jedoch etwas zu dick aufgetragen. Besonders die letzten Sätze waren mir fast schon zu harmonisch, sodass mir hierbei dann doch etwas mehr Drama gefehlt hat. Dennoch war dieses Ende genau das, was ich mir auch gewünscht habe, allerdings hätte ich dann doch noch gern die ein oder andere Frage noch beantwortet bekommen, was jedoch leider nicht geschehen ist. Dies kann ich der Autorin allerdings gut und gerne verzeihen, da vieles am Ende selbsterklärend ist.

Das Cover ist minimalistisch, aber dennoch schön anzusehen. Besonders die Blätter und deren Farbe hat mir wieder einmal sehr gefallen. Es freut mich hierbei besonders, dass alle drei Bände so gut zusammenpassen. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich direkt angesprochen, sodass ich auch zum dritten Band greifen musste.

Insgesamt ist „Kein Garten Eden“ ein würdiger Abschluss der „Eve & Caleb“-Trilogie und hat mich mit vielen spektakulären, aber auch brutalen Szenen beeindrucken können. Ich werde Eve, Arden, Caleb und Co. vermissen und hoffentlich noch viele weitere Bücher aus der Feder der Autorin lesen. Wer diese Trilogie noch nicht gelesen hat und dazu ein Fan von Dystopien ist, hat definitiv etwas verpasst. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Empfehlenswert

Herz im Aus
0

„Herz im Aus“ gehört zu den Büchern, die ich bereits sehr häufig auf englischsprachigen Blogs entdeckt habe und dementsprechend neugierig wurde, als das Buch auch in Deutschland veröffentlicht wurde. Da ...

„Herz im Aus“ gehört zu den Büchern, die ich bereits sehr häufig auf englischsprachigen Blogs entdeckt habe und dementsprechend neugierig wurde, als das Buch auch in Deutschland veröffentlicht wurde. Da ich mich nicht unbedingt für American Football interessiere, war ich zunächst etwas skeptisch, allerdings waren diese sehr schnell verflogen und somit konnte ich mich voll und ganz auf die Geschichte einlassen, denn nach anfänglichen Schwierigkeiten hat sie mir gut gefallen.

Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, der sich leicht und flüssig lesen lässt, dazu werden die Footballbegriffe gut beschrieben, sodass auch Laien hierbei einen guten Einblick in den Sport erhalten und die nötigsten Regeln begreifen. Die Figuren sind gut ausgearbeitet, die Dialoge manchmal etwas ruppig, aber dennoch oftmals humorvoll und nie langweilig. Der einzige Kritikpunkt ist jedoch, dass vieles sich immer wiederholt. So wird mindestens alle zwanzig Seiten noch einmal erwähnt, dass Jordan 1,83 m groß ist und deswegen besonders darauf achten muss, dass ein Mann unbedingt größer ist.

Ich muss jedoch auch zugeben, dass ich mit Jordan zunächst ein paar Probleme hatte, denn ich wurde auf den ersten hundert Seiten mit ihr so gar nicht warm. Schuld daran ist ihr Verhalten, denn obwohl sie immer sagt, dass sie genau weiß, was sie möchte und ihre Träume verfolgt, wird auch schnell klar, dass sie im Prinzip gar nicht weiß, wer sie ist. Auf der einen Seite wünscht sie sich weiblicher zu sein, auch mal schönere Sachen als lediglich Jogginghosen und weite Shirts zu tragen, gleichzeitig hat sie jedoch auch Angst, dass sie dadurch den Respekt von ihrem Footballteam und den Cheerleadern verlieren könnte, was natürlich totaler Quatsch ist. Als eine der besten Footballspielerinnen der USA setzt sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihr Team unter Druck, sodass Jordan nur selten tatsächlich entspannen kann. Gleichzeitig ist sie von ihrem Vater enttäuscht, der in der NFL als Profi spielt und ihren Bruder bei jedem Spiel begleitet, Jordan jedoch nie bei einem ihrer Spiele besucht. Dadurch wirkt sie noch mehr gestresst und gleichzeitig auch fast schon zu ehrgeizig. Je mehr sie sich jedoch ihrem Tagebuch öffnet und man mehr über ihre Gefühle erfährt, umso mehr konnte ich sie dann doch ins Herz schließen.

Ihre Mannschaftskollegen, u.a. J.J., Carter und Sam habe ich dagegen von Anfang an sehr gemocht. Ich muss zwar zugeben, dass sie voller Klischees stecken, allerdings hat mich dies kaum gestört, da sie trotz des Image eines typischen Footballers auf der Highschool dennoch sympathisch und herzlich wirkten. Besonders ihr Umgang mit Jordan fand ich sehr gelungen. Man merkt zwar, dass eine gewisse ruppige Gangart durchaus vorhanden ist, allerdings spürt man auch, dass sie Jordan als ihren Captain akzeptieren und vor allem auch als beste Freundin lieben und wie eine Schwester behandeln. Mit Ty konnte ich dagegen nur wenig anfangen, da er mir oft zu berechnend und impulsiv erschien. Er ist zwar der typische Sunnyboy, der die Herzen der Mädchen im Sturm erobert, allerdings war er mir in vielerlei Hinsicht zu flach.

Die Liebesgeschichte, die man in „Herz im Aus“ erleben darf, steckt ebenfalls voller Klischees, wirkt aber alles andere als romantisch, was ich sehr gut fand, denn Romantik hätte zu Jordan auch gar nicht gepasst. Dennoch hat mich das ewige Hin und Her mit der Zeit ein wenig genervt, denn es wurde alles viel zu kompliziert dargestellt und dieses Teeniedrama hat wiederum so gar nicht zu den Figuren gepasst.

Das Cover ist toll und passt sehr gut zur Geschichte, auch wenn ich zugeben muss, dass es mir wirklich schwer fällt, mir Jordan in solchen Shorts vorzustellen, da sie laut dem Buch nicht der Typ für solche Hosen ist. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich auf die Geschichte direkt neugierig gemacht.

„Herz im Aus“ ist im Großen und Ganzen eine gut ausgearbeitete Geschichte rund um die Themen Freundschaft, die erste große Liebe und die Frage, wo man im Leben tatsächlich steht, bzw. stehen möchte. Wer sich dazu noch für American Football interessiert, wird an diesem Buch seine wahre Freude haben. Empfehlenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Empfehlenswert

Das mit dir und mir
0

„Das mit dir und mir“, das Jugendbuch-Debüt von Sabine Bartsch, befand dich bereits eine ganze Weile auf meiner Wunschliste, sodass ich mich sehr gefreut habe, als ich das Buch direkt am Erscheinungstermin ...

„Das mit dir und mir“, das Jugendbuch-Debüt von Sabine Bartsch, befand dich bereits eine ganze Weile auf meiner Wunschliste, sodass ich mich sehr gefreut habe, als ich das Buch direkt am Erscheinungstermin lesen durfte. Ich habe mich aufgrund der Kurzbeschreibung auf eine emotionale und tiefgründige Geschichte und habe diese zum Großteil auch bekommen, sodass ich das Buch in nur kurzer Zeit regelrecht verschlungen habe.

Die Autorin verwendet in ihrem ersten Jugendbuch eine angenehme Sprache, die sich leicht und schnell lesen lässt. Dazu liest sich die Geschichte durchweg melancholisch, versprüht aber auch eine gewisse Hoffnung, sodass das Buch fast bis zum Schluss emotionsgeladen ist. Da die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Skinny und Pascal erzählt wird, lernt man die beiden Protagonisten sehr gut kennen und so konnte ich mich häufig in die ein oder andere Situation hineinversetzen. Allerdings gibt es auch einen kleinen Kritikpunkt, denn mit den Dialogen kam ich meistens leider nicht klar. Es ist zwar interessant, wie Skinny und Pascal miteinander umgehen, allerdings wirken die Gespräche zwischen ihnen oftmals sehr hölzern und wie auswendig gelernt.

Auch wenn ich die Figuren stellenweise nicht sonderlich mochte, muss man dennoch sagen, dass sie sehr gut ausgearbeitet wurden. Skinny hat mich mit ihrer „Mir doch alles egal“-Haltung oftmals genervt. Sie versucht ständig distanziert und cool zu wirken, allerdings merkt man dabei auch schnell, dass es sich dabei lediglich um eine Maske handelt. Ich habe mir von ihr eine eher herzliche Art erhofft, zumal sie aufgrund ihrer Familiensituation eigentlich wissen müsste, wie wichtig es ist, einfach mal die sanfte Seite zu zeigen. Auch sonst möchte sie unbedingt anders sein und rebelliert wo sie nur kann. So heißt sie eigentlich Beverly, besteht aber darauf, nur noch Skinny genannt zu werden. Außerdem möchte sie auch optisch polarisieren, indem sie sich die Haare abrasiert. Für ihre Eltern, die es nicht unbedingt leicht haben, ist dies keine leichte Situation, da sie nie so ganz wissen, woran sie bei ihrer Tochter sind.

Der ein Jahr ältere Pascal hat mir dagegen schon besser gefallen, auch wenn er ebenfalls mit einigen Problemen belastet ist. Seine frische Art hat mir jedoch gut gefallen, sodass ich seinen Weg aus seiner Trauer gerne verfolgt habe. Die Nebenfiguren, wie z.B. Skinnys Familie, wussten ebenfalls zu überzeugen, auch wenn das Hauptaugenmerk hier ganz klar auf Skinny und Pascal liegt.

Wer hier eine typische Liebesgeschichte zwischen Skinny und Pascal erwartet, wird definitiv enttäuscht sein, denn hierbei steht vielmehr die gemeinsame Liebe zur Musik und eine gewisse Trauerbewältigung im Vordergrund. Außerdem wird das Thema Vertrauen hier ebenfalls großgeschrieben, denn beide Teenager haben ein großes Geheimnis, was dem jeweils anderen erst nach und nach offenbart wird. Ein wenig schade fand ich, dass für den Leser die Geheimnisse bereits sehr früh gelüftet wurden, denn somit verlor die Geschichte deutlich an Spannung. Hier wurde das Potential leider nicht vollständig genutzt.

Das Cover ist schlicht, aber durchaus passend, besonders die Gitarre, die hierbei für die Musik steht, ist gut ausgewählt, da diese in der Geschichte eine große Rolle spielt. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich direkt angesprochen, sodass ich das Buch unbedingt lesen wollte.

Insgesamt hat mir „Das mit dir und mir“ trotz einiger kleiner Schwächen gut gefallen, sodass ich das Buch nur jedem Leser ans Herz legen kann. Wer Musik mag und nicht unbedingt eine typische 0815-Liebesgeschichte unter Teenagern bevorzugt, wird hier seine wahre Freude haben. Ich kann es nur empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Enttäuschung!

Widerspruch zwecklos oder Wie man eine polnische Mutter überlebt
0

„Widerspruch zwecklos oder: Wie man eine polnische Mutter überlebt“ gehört zu den Büchern, die mich am Anfang überhaupt nicht gereizt haben. Jedoch wurde ich dann doch ein bisschen neugierig, nachdem ich ...

„Widerspruch zwecklos oder: Wie man eine polnische Mutter überlebt“ gehört zu den Büchern, die mich am Anfang überhaupt nicht gereizt haben. Jedoch wurde ich dann doch ein bisschen neugierig, nachdem ich so viele positive Rezensionen über das Buch gelesen habe. Große Erwartungen hatte ich vor dem Lesen aber dennoch nicht – zum Glück, denn leider war das Buch letztendlich dann doch so, wie ich es im Vorfeld erwartet habe: Oberflächlich, überspitzt und zu aufgesetzt.

Am Anfang hatte ich noch sehr große Probleme mit dem Schreibstil, denn dieser erschien mir viel zu holprig, stellenweise langatmig und es wurde mir einiges viel zu überspitzt dargestellt. Dies fängt bei Alicjas Gedanken an und endet bei den Aktionen von ihrer Mutter. Es wirkte einfach viel zu sehr gewollt und dabei ist das Können oftmals auf der Strecke geblieben. Dazu hat mir der Humor an sehr vielen Stellen leider überhaupt nicht zugesagt. Sicherlich, das Thema „Polnische Mutter“ will überspitzt dargestellt werden und die Nationalität hätte auch gut und gerne durch eine andere Nationalität ersetzt werden können, aber dennoch wurde mir zu sehr immer wieder darauf herumgeritten. Ja, es geht um polnische Mütter und ja, polnische Mütter ticken angeblich anders als andere Mütter – das ist zumindest die Aussage der Autorin. Naja, zum Glück hat nicht jeder den gleichen Humor.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Alicja erzählt. Dabei lernt man ihre Gedanken und Gefühle schonungslos kennen und sie lässt die Leserschaft an ihrem Leben teilhaben. Dabei wird keine Peinlichkeit ausgelassen. So wird ihre Mutter schon sehr überspitzt dargestellt, aber auch die anderen Verwandten bekommen oftmals ihr Fett weg, indem auch sie alles andere als authentisch dargestellt werden. Man kann solche Geschichten sicherlich mögen, aber mir hat es leider nicht immer gefallen. Alles wirkte zu sehr gewollt und zu künstlich aufgebaut. Es musste unbedingt eine Peinlichkeit her, es musste unbedingt ein gut gemeinter Tipp her, es musste unbedingt alles sehr hip und offen sein… Wären die Figuren etwas authentischer und hätte man alles weniger überspitzt und flapsig dargestellt, hätte ich so manche Figur eventuell sogar sympathisch gefunden, aber so war ich leider nur genervt und wurde weder mit Alicja, noch mit den anderen Charaktere in irgendeiner Art und Weise warm.

Das Cover ist ganz nett, aber mehr leider auch nicht. Zwar passt die Darstellung der Mutter schon ganz gut und auch die Herzen mit den Totenköpfen im Hintergrund sind ganz nett, aber mehr auch nicht. Die Kurzbeschreibung liest sich vollkommen in Ordnung und fasst das Wichtigste zusammen.

„Widerspruch zwecklos oder: Wie man eine polnische Mutter überlebt“ hat mich leider nur selten begeistern können und von daher wird das Buch nicht lange im Gedächtnis bleiben. Als Zweitbuch ist dieses Werk jedoch vollkommen okay. Dennoch würde ich das Buch nicht Jedermann empfehlen, denn dafür war es mir einfach zu überspitzt und zu sehr gewollt, als gekonnt. Schade. Aus dem Inhalt hätte man deutlich mehr herausholen können, wenn die Autorin nicht alles übertrieben dargestellt hätte.