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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Berührende Geschichte

Hannes
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Rita Falk wurde mir bereits mehrfach empfohlen und somit habe ich mich endlich an ein Buch von ihr herangewagt. Da ich nicht direkt mit ihrer „Eberhofer“-Reihe beginnen wollte, habe ich mich für ein Einzelband ...

Rita Falk wurde mir bereits mehrfach empfohlen und somit habe ich mich endlich an ein Buch von ihr herangewagt. Da ich nicht direkt mit ihrer „Eberhofer“-Reihe beginnen wollte, habe ich mich für ein Einzelband entschieden und ich war sehr gespannt, was ich von „Hannes“ halten werde.

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Rita Falk hat eine leichte und angenehme Sprache und die Seiten lesen sich trotz der eher traurigen und manchmal hoffnungslosen Situation sehr schnell und flüssig. Das Buch ist wie ein Tagebuch verfasst, denn Uli, der beste Freund von Hannes, möchte, dass dieser nichts verpasst und alles erfährt, wenn er aus dem Koma erwachen sollte. Dabei sind besonders die Gedanken und Gefühle glaubwürdig und intensiv geschildert.

Die Thematik ist alles andere als leicht: Hannes hat mit seinem Motorrad einen Unfall und liegt daraufhin im Koma. Obwohl die Prognosen nicht die besten sind, möchte ihn niemand aufgeben und besonders Uli ist so oft es geht im Krankenhaus und steht ihm bei. Durch die Tagebucheinträge erfährt man einiges über ihre Freundschaft, aber auch über andere Freunde, Bekannte und Familienmitglieder, die fast immer anders mit der momentanen Situation umgehen.

Durch die Tagebucheinträge lernt man Uli sehr gut kennen und dadurch auch Hannes. Andere Freunde und Familienmitglieder kommen nicht zu Wort, allerdings beschreibt Uli deren Verhalten bzgl. des Komas und auch, wie sie sich sonst verhalten. Wer ihn besucht, wird ausführlicher erwähnt, andere, mit denen er lediglich spricht, erhalten kleinere Rollen, was dabei aber nur selbstverständlich ist. Dennoch erfährt man, wie unterschiedlich mit der Situation umgegangen wird und dies stimmte mich nachdenklich: Wie würde ich reagieren? Wäre ich jedem Tag im Krankenhaus? Würde ich dies überhaupt durchstehen?!

Obwohl mir das Buch richtig gut gefallen und mich berührt hat, gibt es aber dennoch einen Kritikpunkt, über den ich nicht hinwegsehen kann. Es wird sehr viel auf die Gegenwart eingegangen, aber leider wird viel zu wenig auf die Vergangenheit, speziell auf den Unfall, eingegangen. Ich habe gehofft, dass man speziell auf diesen Moment eingeht, da Uli selbst dabei war, aber leider findet man dabei keine aufrichtigen Gedanken. Ich hätte es einfühlsamer gefunden, wenn Uli an sich und der Situation gezweifelt hätte, wenn er hinterfragt hätte, ob der Ausflug mit den Motorrädern eine gute Idee war, aber leider ist dies nicht der Fall. Wäre dies vorhanden gewesen, hätte ich eventuell noch eine Spur mehr mit Uli und Hannes mitgefühlt.

Das Cover ist schlicht, aber durchaus passend, denn die Geschichte spricht für sich und hat ein überladenes oder gar buntes Cover überhaupt nicht nötig. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich direkt angesprochen.

Insgesamt hat mich „Hannes“ sehr berührt und ich konnte das Buch nur selten aus den Händen legen. Obwohl das Buch recht kurz ist, erlebt man sehr viele emotionale Momente und die Geschichte hat mich an vielen Stellen zum Nachdenken gebracht. Wer Rita Falk noch nicht kennt, hat definitiv etwas verpasst.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungene Fortsetzung

Sonnengelb (Elfenblüte, Teil 2)
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Nachdem der erste Band „Himmelblau“ bereits in Rekordzeit von mir verschlungen wurde, habe ich mich schon sehr auf die Fortsetzung „Sonnengelb“ gefreut, die ich ebenfalls innerhalb von wenigen Stunden ...

Nachdem der erste Band „Himmelblau“ bereits in Rekordzeit von mir verschlungen wurde, habe ich mich schon sehr auf die Fortsetzung „Sonnengelb“ gefreut, die ich ebenfalls innerhalb von wenigen Stunden ausgelesen hatte. Da mir der erste Band sehr gut gefallen hat, waren meine Erwartungen sehr hoch und ich bin froh, dass ich nicht enttäuscht wurde, denn die Geschichte wird weiterhin sehr schön und detailliert erzählt.

Der Schreibstil gefällt mir immer noch sehr, allerdings kann ich auch diejenigen verstehen, die genau diesen kritisieren, denn stellenweise ist er schon sehr blumig, sodass man diese Art von Schreibstil schon im Vorfeld mögen muss. Ich mochte hierbei besonders die detaillierten Schilderungen von der Villa, in der Alahrian und sein „Bruder“ Morgan leben.

Die Dialoge fand ich dagegen stellenweise misslungen. Mir ist zwar klar, dass Alahrian schon sehr viele Jahre auf dem Buckel hat und dementsprechend ganz anders als seine Mitmenschen spricht, allerdings fand ich es schon sehr verwirrend, dass auch Lillian so spricht, als käme sie aus einer anderen Zeit. Dies war insofern für mich verwunderlich, da sie lediglich mit Morgan und Alahrian in der Art und Weise gesprochen hat, jedoch nicht mit anderen Menschen. Von daher war sie mir in diesem Band leider nicht authentisch genug.

Trotz der Kritik, dass ich Lillian in diesem Band nicht immer authentisch fand, muss ich dennoch sagen, dass sich sämtliche Figuren, allen voran Morgan, Alahrian und Lillian, wirklich gut entwickelt haben, sodass sie mir die meiste Zeit über sympathisch waren. Hierbei hat mir besonders gefallen, dass man auch ein paar Einblicke aus anderen Jahrhunderten erhalten durfte, in denen Alahrian bereits gelebt hat. Es ist schon sehr beeindruckend zu sehen, was er bereits alles erleben und mit welchen Persönlichkeiten er verkehren durfte.

Obwohl in diesem Band gar nicht mal so viel geschieht, lernt man viele neue Seiten von die Figuren kennen. Lillian erfährt die Wahrheit über Alahrian und ihre Reaktion darauf ist schon bemerkenswert, wenn auch vielleicht ein kleines bisschen naiv. Dennoch finde ich es toll, wie sie sich für ihn einsetzt und besonders vor ihrem Vater um ihn kämpft.

Die Liebesgeschichte zwischen Lillian und Alahrian ist ebenfalls sehr süß und es ist schon recht niedlich zu beobachten, wie sich beide annähern. Hier kann man wirklich sagen, dass beide Figuren absolut unbeholfen sind und ihnen bereits eine kurze Umarmung schon fast peinlich zu sein scheint. Dennoch mag ich dieses Knistern, das zwischen ihnen herrscht, sodass ich schon sehr gespannt bin, wie sich alles zwischen ihnen entwickelt.

Das Cover ist wieder einmal wunderschön und passt sich dem ersten Band an. Hier wurde lediglich die Farbe gewechselt, die auch sehr gut zum Buchtitel passt. Es ist schon sehr bedauerlich, dass es dieses Cover lediglich auf dem E-Reader zu bestaunen gibt, denn es wäre in jedem Bücherregal ein absoluter Hingucker. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und passt hervorragend zur Geschichte.

Insgesamt hat mir auch der zweite Band der fünfteiligen „Elfenblüte“-Reihe sehr gut gefallen, sodass ich mit dem bisherigen Verlauf und den Entwicklungen rund um die Geschichte von Lillian und Alahrian mehr als zufrieden bin.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Traurige Geschichte mit Schwächen

Engel haben keinen Hunger
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Ich habe bereits sehr viele Bücher zum Thema Magersucht gelesen und fand die meisten Bücher davon sehr erschreckend und aufrüttelnd, sodass mir jedes Buch immer etwas mit auf dem Weg gegeben hat. „Engel ...

Ich habe bereits sehr viele Bücher zum Thema Magersucht gelesen und fand die meisten Bücher davon sehr erschreckend und aufrüttelnd, sodass mir jedes Buch immer etwas mit auf dem Weg gegeben hat. „Engel haben keinen Hunger“ stand bereits seit vielen Jahren ungelesen im Regal und somit wollte ich es jetzt – wo ein neues Format des Buches erschienen ist – endlich lesen.

„Engel haben keinen Hunger“ ist die wahre Geschichte von Katrin L. die an Magersucht gelitten und den schweren Kampf am Ende verloren hat. Dabei wird genau geschildert, was ihre Eltern, aber auch die Ärzte und Therapeutin für sie unternommen haben. Die Geschichte setzt sich somit aus Katrins Gedichten, ihren vielen Tagebucheinträgen sowie den Erinnerungen ihrer Familie und Freunde zusammen. Dabei wird Katrins Leidensweg von Brigitte Biermann zusammengefasst, allerdings muss ich leider gestehen, dass mich das Buch nicht immer so berührt hat, wie ich es eigentlich erhofft habe.

Dies liegt hauptsächlich daran, dass ich den Schreibstil oftmals sehr unpassend fand. Es ist klar, dass man nicht mehr alle Gespräche komplett zu 100% wiedergeben konnte, allerdings glaube ich kaum, dass Katrins Vater ein ernstes Therapiegespräch mit den Worten „so what?!“ beendet hat. Gleiches gilt auch für die Gespräche mit Katrin. Man erkennt zwar anhand ihrer Tagebucheinträge, dass sie auch gerne die englische Sprache verwendet hat und oftmals auch lediglich von „Sister“ und „Family“ gesprochen hat, allerdings kann ich mir nur sehr schwer vorstellen, dass sie auch mit den Ärzten und Therapeuten ständig auf Denglisch gesprochen hat. Mir ist klar, dass die Autorin hierbei bewusst eine jugendliche Sprache gewählt hat, um möglichst viele jüngere Leser mit dem Buch anzusprechen, allerdings ist dies meiner Meinung nach nur bedingt gelungen.

Ansonsten muss man aber sagen, dass mir der Ablauf des Buches oftmals gut gefallen hat und mich die Gedichte zum Teil sehr berührt haben. Katrins Leidensweg wird dabei sehr authentisch beschrieben mitsamt vieler Verzweiflungstaten, Wutausbrüchen, falschen Entscheidungen und einer ratlosen Familie, die oftmals vollkommen überfordert war. Und letzteres ist leider auch ein kleiner Kritikpunkt: Ich kann Katrins Familie absolut verstehen, wenn sie verzweifelt waren und immer nur das Beste für ihre Tochter und Schwester wollten, was mich jedoch enorm gestört hat, ist die Tatsache, dass immer sofort die Ärzte und die Therapeuten schuld waren, wenn etwas nicht so geklappt hat, wie es eigentlich funktionieren sollte.

Katrin musste in der Therapie Regeln lernen und sollte diese auch einhalten. Hat sie dies mal wieder nicht getan und bekam dadurch einen Wutausbruch, waren natürlich die Ärzte und Therapeuten schuld, weil man sie zu etwas zwingen wollte. Hier fand oftmals nur ein Gegeneinanderarbeiten statt, wo gegenseitig Schuldzuweisungen ausgesprochen wurden, was alles andere im Sinne von Katrin war. Deshalb habe ich mich im Laufe der Geschichte oftmals gefragt, ob man tatsächlich das Beste für die Tochter wollte, allerdings muss hier eines klipp und klapp sagen: Man selbst steckt nicht drin und wer weiß, wie man selbst reagieren würde, wenn die eigene Tochter oder Schwester an dieser heimtückischen Krankheit leiden würde.

Das Cover ist nett anzusehen, passt zum Titel und der Geschichte sehr gut und wirkt dabei auch nicht zu überladen, sodass es mir schon recht früh ins Auge gesprungen ist. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls sehr gut und fasst bereits den Inhalt gut zusammen, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen.

Insgesamt ist „Engel haben keinen Hunger“ eine traurige und nachdenklich stimmende Erzählung aus dem Leben von Katrin L., die den Kampf mit der Magersucht leider verloren hat und somit viel zu früh verstorben ist. Wer sich nur auf die Thematik konzentrieren und über den oftmals recht unglücklichen Schreibstil hinwegsehen kann, wird hier eine sehr authentische Geschichte vorfinden, die einen noch lange danach im Kopf begleiten wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nette Geschichte

Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen
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„Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen“ stand schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste, von daher war ich mehr als froh, dass ich das Buch bereits vor seinem Erscheinungstag lesen durfte. ...

„Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen“ stand schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste, von daher war ich mehr als froh, dass ich das Buch bereits vor seinem Erscheinungstag lesen durfte. Meine Erwartungen waren an das Buch relativ hoch, sodass ich schon sehr gespannt auf die Figuren war, doch leider muss ich am Ende sagen, dass ich doch ein wenig enttäuscht bin.

Die Geschichte ist alles andere als schlecht und liest sich sogar richtig flott, allerdings hat mir bei dieser Geschichte irgendetwas gefehlt, was ich selbst nicht so genau benennen kann. Alles ist hier so nett, von den Figuren angefangen, bis hin zum Schreibstil, aber nett allein reicht manchmal einfach nicht aus, um mich komplett zu begeistern. Dennoch ist diese Geschichte auf weiten Strecken durchaus gelungen.

Die Autorin verwendet in „Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen“ eine angenehme Sprache, die sich leicht und schnell lesen lässt und manchmal sogar auch mit Humor glänzen kann. Die Figuren sind zum Großteil gut ausgearbeitet, die Dialoge manchmal schwammig, aber durchaus unterhaltsam. Trotzdem hat mir manchmal die nötige Tiefe gefehlt, die dieser Geschichte durchaus gut getan hätte. Außerdem haben mich die vielen Fußnoten gestört, die oftmals zu gewollt witzig waren und mich von daher eher weniger begeistern konnten. Sowas muss man hierbei sicherlich mögen, bzw. sich darauf einlassen können. Wer dies nicht kann, wird es mit diesem Buch schwer haben.

Dusk, Neil und Normandy fand ich von der Ausarbeitung durchaus in Ordnung, allerdings waren sie mir nicht immer sympathisch, sodass ich ihr Verhalten nicht immer mochte. Die Idee, dass sie aus den Menschen die Wahrheit hervorlocken wollen, indem sie ihnen für ihr Wahrheitsprojekt eine Frage stellen wollen, die wohl für viele andere Leute an der Schule interessant ist, ist gelungen und bot so viel Potenzial, allerdings wurde dieses meiner Meinung nach nicht voll und ganz ausgeschöpft. Dabei waren manche Fragen tatsächlich interessant, manche dagegen nur oberflächlich, aber dennoch im Großen und Ganzen tatsächlich eine interessante Idee, die nur leider nicht voll und ganz ausgeschöpft wurde.

Das Cover ist nett anzusehen, für mich jedoch nicht der allergrößte Kracher, sodass es wohl kein Highlight in meinem Regal darstellen wird. Dennoch ist die Farbgestaltung gelungen. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich direkt angesprochen, sodass ich dem Buch eine Chance geben wollte.

Insgesamt ist „Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen“ eine nette Geschichte, die mich auf weiten Strecken durchaus überzeugen konnte, aber zu wenig Tiefe besitzt. Aufgrund der vielen Fußnoten, die nicht immer gelungen sind, sollte man sich also vorher bewusst sein, ob man sich auf sowas einlassen kann oder eben nicht. Trotzdem möchte ich für dieses Buch eine Leseempfehlung aussprechen, da ich denke, dass die Geschichte viele Menschen erreichen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Netter Auftakt

Ein Lied, so süß und dunkel
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Sarah McCarrys „Metamorphoses“-Auftakt „Ein Lied, so süß und dunkel“ ist mir bereits mehrfach empfohlen worden. Kein Wunder also, dass ich auf die Geschichte neugierig wurde und dieser unbedingt eine Chance ...

Sarah McCarrys „Metamorphoses“-Auftakt „Ein Lied, so süß und dunkel“ ist mir bereits mehrfach empfohlen worden. Kein Wunder also, dass ich auf die Geschichte neugierig wurde und dieser unbedingt eine Chance geben wollte. Ich muss zwar zugeben, dass ich nicht unbedingt die höchsten Erwartungen hatte, allerdings hat es das Buch am Ende doch tatsächlich geschafft, dass ich es letztendlich mit einer gewissen Enttäuschung beendet habe.

Der Schreibstil ist speziell, denn ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich mich vollkommen darauf einlassen konnte. Zwar schreibt die Autorin die Geschichte sehr spannend, allerdings war die Ich-Perspektive, die ich sonst so gerne mag, ein wenig irreführend, denn ich wusste lange nicht, um wen es sich dabei genau handelt, denn es wurde hier kein Name genannt, sodass die Figur für mich im ersten Moment nicht greifbar war und mir bis zum Schluss fremd blieb. Obwohl man die Gefühle und Gedanken der Ich-Erzählerin gut kennen lernt und diese oftmals schon sehr direkt sind, geht es hier hauptsächlich um Aurora, ihrer besten Freundin.

Aurora und die Ich-Erzählerin können unterschiedlicher nicht sein und sind dennoch fast schon eins. Aurora ist das beliebte, schöne Mädchen, das ständig auf Parties geht, Alkohol genießt und bei allen gern gesehen ist. Die Ich-Erzählerin wirkt dagegen immer etwas verschlossen und hält sich eher im Hintergrund, interessiert sich für Musik und Kunst und scheint nur unfreiwillig auf Parties zu gehen, da sie immer in Auroras Nähe sein möchte. Obwohl die Freundinnen sich gegenseitig brauchen, scheint hier eine Grenze überschritten worden zu sein, denn die Ich-Erzählerin scheint schon fast von ihr besessen zu sein. Dann gibt es da noch Jack, einen neuen Musiker, den die Mädchen auf einer Party kennen lernen und von denen sie beide fasziniert sind.

Dies mag vielleicht alles spannend und interessant klingen, allerdings war mir vieles viel zu blass. Aufgrund der Kurzbeschreibung habe ich ein gutes und spannendes Buch erwartet, was es auch definitiv hätte werden können, nur leider hat die Autorin das vorhandene Potential nicht genutzt. Der Schreibstil hätte von Anfang an zugänglicher sein müssen, die Figuren hätten mehr Tiefe haben sollen. Man kann der Ich-Erzählerin zwar nicht absprechen, dass sie nicht tiefgehende Gedanken hat, allerdings war ihr Handeln oftmals da genaue Gegenteil. Auch die vielen paranormalen Szenen hätten mehr ausgearbeitet werden müssen. So gibt es zwar häppchenweise immer wieder ein paar Details, allerdings waren diese nicht genug für mich, um das Buch zu einem wahren Pageturner zu machen.

Etwas enttäuschend fand ich das Ende. Dies ist zwar an sich schlüssig, allerdings fehlen noch sehr viele Antworten, bei denen ich hoffe, dass ich diese bei der Fortsetzung „Dirty Wings“, die bislang noch keinen deutschen Titel erhalten hat, bekommen werde. Außerdem war mir das Ende fast schon zu ruhig. Ich bin zwar nicht unbedingt der Typ Leser, die immer einen Mega-Cliffhanger brauchen, allerdings hätte ich hier eine Motivation gebraucht, um mich noch mehr auf eine Fortsetzung zu freuen.

Die Covergestaltung sagt mir leider gar nicht zu. Ich habe bereits im Vorfeld das Originalcover gesehen und fand dies sehr schön, das deutsche Cover ist dagegen eine Enttäuschung, auch wenn ich die Mischung aus Schwarz und Pink immer ganz gern sehe. Die Kurzbeschreibung ist dagegen gelungen, sodass ich das Buch unbedingt lesen wollte.

Insgesamt ist „Ein Lied, so süß und dunkel“ ein netter Auftakt der „Metamorphoses“-Trilogie, dessen Potential allerdings nicht ausgeschöpft wurde und auch gleichzeitig einige kleinere Schwächen besitzt, die besonders bei den Figuren anzumerken sind. Dennoch denke ich, dass ich auch eine Fortsetzung lesen würde – falls diese denn übersetzt wird.