Berührende Geschichte
Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt„Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt“ ist mir schon lange vor seinem Erscheinungstag aufgefallen und ich bin sehr froh, dass ich das Buch bereits vorab lesen durfte. Schon allein das Cover hat ...
„Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt“ ist mir schon lange vor seinem Erscheinungstag aufgefallen und ich bin sehr froh, dass ich das Buch bereits vorab lesen durfte. Schon allein das Cover hat mich sehr angesprochen, sodass ich mir hier eine wunderbare und melancholische Geschichte erhofft habe, die ich am Ende auch tatsächlich erhalte habe.
Was mich allerdings wieder einmal bei einem Buch gestört hat, sind die vielen Vergleiche, denn dieses Buch wird direkt mit den Büchern von Jojo Moyes und John Green verglichen, was bei mir nur für ein genervtes Augenverdrehen gesorgt hat. Hier hätte man das Buch vielleicht etwas bescheidener anpreisen sollen, denn dadurch können Leser schnell in die Irre geführt werden.
Ansonsten kann man das Buch hier aber nur loben, denn es besticht nicht nur mit einer wunderbaren Geschichte, die mich oftmals zum Nachdenken angeregt hat, sondern auch mit vielen Illustrationen und Skizzen, die sehr gut zur Geschichte gepasst haben. Dazu besitzt Nicola Yoon einen wunderbaren Schreibstil, der mich sehr schnell begeistern und auch berühren konnte. Obwohl in der Geschichte aufgrund von Madelines Erkrankung oftmals eine melancholische Stimmung herrscht, hat die Autorin der Geschichte eine gute Prise Humor verpasst, was mir sehr gut gefallen hat und mich unterhalten konnte.
Die achtzehnjährige Madeline leidet von Geburt an an einem schweren Immundefekt, hat die Wohnung noch nie in ihrem Leben verlassen und wird ständig von einer Krankenschwester überwacht, die sie pflegt und auf sie aufpasst, wenn ihre Mutter und gleichzeitig auch ihre Ärztin, nicht zuhause ist. Obwohl man für Madeline hier auf den ersten Blick sicherlich erst einmal nur Mitleid empfindet, war sie mir sehr schnell sympathisch, denn sie geht mit ihrer Krankheit erschreckend gut um, liest sich durch jedes Buch, das sie in die Finger bekommt und verliert nie ihren Humor, sprich: Man kann sie einfach nur mögen. Obwohl sie ein doch recht einsames Leben führt, scheint sie dennoch nie allein zu sein, denn ihre Bücher sind ihre Freunde und auch die neue Familie, die direkt nebenan eingezogen ist, scheint alles andere als verkehrt zu sein. Besonders die beiden Nachbarskinder, vor allem Olly, haben es ihr angetan, aber kann eine Freundschaft, bzw. eine Liebe trotz ihrer unfreiwilligen Isolation funktionieren?
Die Thematik wurde von der Autorin sehr gut und vor allem authentisch umgesetzt, sodass man sich bei der Geschichte trotz der eher drückenden Thematik direkt wohlfühlen kann. Man kann Madeline dabei auf einen interessanten Weg begleiten, der erst sehr wohlbehütet beginnt und sie dann allerdings immer mehr in ihrer Isolation rebelliert und für sich überlegt, wie viel sie für ihr eigenes Glück riskieren kann und und vor allem darf.
Das Cover ist ein absoluter Hingucker und hat mir mit seinen Farben und den vielen kleinen Details sehr gut gefallen. Je länger man sich das Cover anschaut, desto mehr kann man entdecken und das ist einfach toll. Auch die Kurzbeschreibung hat mir gut gefallen, allerdings hätte man auf die Vergleiche mit John Green und Jojo Moyes verzichten sollen.
Insgesamt hat mir „Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt“ mit seinen einzigartigen Figuren und einer interessanten Thematik gut gefallen, sodass ich zukünftig sicherlich noch mehr von der Autorin lesen möchte. Ich kann das Buch demnach nur empfehlen.