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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2022

Wohlfühlbuch

Mit dir ist alles schöner
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Kristina Günak und ich waren bislang so eine Sache, da mich die meisten ihrer Werke leider nicht so angesprochen haben, wie ich es mir erhofft habe. Ihr neuestes Werk „Mit dir ist alles schöner“ hat mir ...

Kristina Günak und ich waren bislang so eine Sache, da mich die meisten ihrer Werke leider nicht so angesprochen haben, wie ich es mir erhofft habe. Ihr neuestes Werk „Mit dir ist alles schöner“ hat mir allerdings direkt zugesagt, sodass ich der Geschichte sehr gerne eine Chance gegeben habe – und ich wurde nicht enttäuscht.

Auf eine sehr schöne, eindrucksvolle und gefühlvolle Art und Weise erzählt Kristina Günak die Geschichte von Franziska, die vor einem Scherbenhaufen steht. So muss sie nicht nur den Verlust ihres Jobs, verkraften, sondern auch die Trennung von ihrem Freund, sodass sie fortan nicht nur nicht mehr arbeiten kann, sondern auch vor der Frage steht, wo sie zukünftig wohnen soll. Dazu muss sie den Tod ihres Vaters verkraften, der ihr zusätzlich noch einen hochverschuldeten Campingplatz hinterlassen hat, um den sie sich jetzt kümmern muss.

Dabei beschreibt die Autorin Franziskas Gedanken, ihre Trauer und vor allem ihre Selbstzweifel und Hoffnungslosigkeit nahezu perfekt, denn man kann sich sehr gut in Franziska hineinversetzen, mit ihr mitfühlen und sie auf ihrer Reise zu sich selbst begleiten. Auch die anderen Figuren, wie die manchmal doch sehr skurrilen Bewohner auf dem Campingplatz oder auch Erik, der ihr nicht nur als Elektriker zur Seite steht, sind gut ausgearbeitet, sodass man sie gut kennen lernt und sich auch in die ein oder andere Person hineinversetzen kann.

„Mit dir ist alles schöner“ wird dabei als Wohlfühlbuch beschrieben, was ich definitiv unterschreiben kann, allerdings sollte man sich bewusst sein, dass hier keine klassische Liebesgeschichte auf einen wartet. Es geht vielmehr um das Thema Selbstfindung, Trauer, das Zulassen von Schmerz und die Frage, was man mit seinem Leben anstellen möchte. Die Liebesgeschichte, die gut ins Buch eingearbeitet wurde, rundet das Werk praktisch nur ab, was jedoch absolut gelungen ist.

Somit ist „Mit dir ist alles schöner“ insgesamt eine gute, unterhaltsame und nachdenklich stimmende Geschichte, die mit einem angenehmen Schreibstil und interessanten Figuren punkten kann.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

toxische "Liebesgeschichte" mit vollkommen falscher Botschaft

Jeder Tag für dich
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Bei "Jeder Tag für dich" hat für mich auf den ersten Blick alles gepasst: Ein tolles, ansprechendes Cover, eine gute Kurzbeschreibung und dazu die Bezeichnung, dass es sich hier um den "unvergesslichsten ...

Bei "Jeder Tag für dich" hat für mich auf den ersten Blick alles gepasst: Ein tolles, ansprechendes Cover, eine gute Kurzbeschreibung und dazu die Bezeichnung, dass es sich hier um den "unvergesslichsten Liebesroman des Jahres" handelt. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch und ich habe mich auf einen unterhaltsamen, romantischen und melancholischen Liebesroman gefreut und wurde doch so bitter enttäuscht.

Zuerst einmal muss man sagen, dass man hier als Verlag deutlich versagt hat, denn hier wäre eine Triggerwarnung angebracht gewesen, da Themen wie Depressionen oder auch Alkoholsucht eine große Rolle in dem Buch spielen. Auch sollte das Buch nicht von jemanden gelesen werden, der eher schlechte Erfahrungen in einer Beziehung erlebt hat, denn auch hier sind narzisstisches Verhalten und emotionale Abhängigkeit ein großes Thema, was so gar nicht zum "unvergesslichsten Liebesroman des Jahres" passen möchte.

Der Schreibstil ist kein Kracher, aber durchaus in Ordnung, wenn auch nicht immer flüssig, denn besonders gegen Ende geht der Geschichte die Luft aus, sodass diese immer langatmiger wird und teilweise von mir nur noch überflogen wurde. Die Dialoge sind hier und da durchaus unterhaltsam, allerdings hat es mir oft an Tiefe gefehlt. An Tiefe fehlt es auch den Figuren, die man zwar grundätzlich gut kennen lernt, allerdings blieben sie oftmals nur sehr oberflächlich, sehr unsympathisch und trotz der oben angesprochenen Themen hat man nicht oft erfahren, was tatsächlich in ihnen vorgeht. Dies ist sehr schade, denn hier wäre deutlich mehr drin gewesen.

"Jeder Tag für dich" wird sowohl in der Gegenwart (im Jahr 2018) als auch in der Vergangenheit in verschiedenen Jahren erzählt und thematisiert dabei die komplette Liebesgeschichte zwischen Mary und Jim. Dabei wird nicht nur ihre Kennenlernphase genauer betrachtet, sondern auch, wie sich die Beziehung in all den Jahren verändert hat. Seit Jim im Jahr 2011 spurlos verschwinden ist, sucht Mary ihn und macht mit Schildern auf sich aufmerksam, damit er wieder zu ihr zurückkehrt. Dabei erhält sie auch Hilfe von der Journalistin Alice, die dem Ganzen ebenfalls auf den Grund gehen möchte.

An sich klingt das ja interessant, wären da nicht so viele Ungereimtheiten, die das Buch so unglogisch erscheinen lassen. Mary ist leider vollkommen unnahbar, dazu ist sie gleichzeitig naiv und vorsichtig zugleich, was einen sehr unglaubwürdigen Mix ergibt, denn während sie sich eher verschlossen gibt, schüttet sie Alice dagegen vollkommen blauäugig das Herz aus, was gar nicht zusammenpassen möchte. Auch Jim ist eher jemand, den man nicht näher kennen lernen möchte, denn dieser besitzt teilweise narzisstische Züge, ist egoistisch und stürzt andere Menschen ungebremst mit in sein Unglück. Besonderes verwerflich ist dabei, dass das Buch vermittelt, dass es vollkommen in Ordnung ist, wenn man so behandelt wird, wenn diese Menschen Probleme haben. Ghosting und emotionaler Missbrauch werden hier als kleine Probleme abgestuft und dies ist für mich die vollkommen falsche Botschaft und macht damit die sogenannte Liebesgeschichte vollkommen kaputt.

Somit konnte mich "Jeder Tag für dich" leider gar nicht von sich überzeugen und mir ist vollkommen unverständlich, wie man so eine toxische Geschichte als Liebesgeschichte verkaufen kann. Von mir gibt es somit keine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 27.03.2022

Was für eine Enttäuschung

Kein Kuss unter dieser Nummer
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Früher war ich ein großer Fan von Sophie Kinsella und habe nicht nur ihre "Shopaholic"-Reihe verschlungen, sondern auch viele andere Werke von ihr. Nachdem ich jedoch feststellen musste, dass mir ihre ...

Früher war ich ein großer Fan von Sophie Kinsella und habe nicht nur ihre "Shopaholic"-Reihe verschlungen, sondern auch viele andere Werke von ihr. Nachdem ich jedoch feststellen musste, dass mir ihre letzten Werke allesamt nicht mehr allzu sehr gefallen haben, waren meine Erwartungen an "Kein Kuss unter dieser Nummer", das schon viel zu lange ungelesen im Regal stand, nicht allzu hoch - und das war auch gut so, denn leider konnte mich die Autorin auch mit dieser Geschichte nicht überzeugen.

Man muss zwar sagen, dass Sophie Kinsella gut mit Worten umgehen kann und Figuren grundsätzlich Leben einhauchen kann, doch leider trieft diese Geschichte nur so voller Klischees, sodass ich oftmals nur genervt den Kopf geschüttelt habe und vom Verlauf der Geschichte sehr enttäuscht war. Die Geschichte liest sich zwar großteils flüssig, allerdings auch vollkommen überzogen und auch die Dialoge haben mir großteils nicht gefallen, da die Gespräche untereinander nicht authentisch wirkten.

Das größte Problem bei der Geschichte sehe ich darin, dass die Figuren meiner Meinung nach absolut nicht miteinander harmonieren wollen. Sophie Kinsella hat hier (mal wieder) vollkommen überzeichnete Figuren geschaffen, die an sich liebenswert dargestellt werden sollen, aber meiner Meinung nach vollkommen nervig, oberflächlich und unsympathisch sind.

Das fängt mit Poppy Wyatt an und endet mit Sam Roxton. Poppy ist chaotisch, naiv, nervig, teilweise unsympathisch und dazu mischt sie sich dauernd in Angelegenheiten an, die sie nichts angehen. Sie findet einfach so ein Handy, nachdem sie ihres verloren hat, und liest dann ohne Skrupel fleißig die Nachrichten des eigentlichen Besitzers und hat dann nichts besseres zu tun, als sich in die Angelegenheiten von Sam zu mischen, dem das Handy eigentlich gehört. Dabei hat Poppy eigentlich selbst genug zu tun, denn sie hat nicht nur ihr Handy verloren, sondern auch ihren Verlobungsring. Dazu steckt sie mitten in den Hochzeitsverbereitungen für ihre anstehende Trauung und macht dabei nicht nur sich selbst verrückt, sondern auch alle anderen.

Mir ist klar, dass man bei so einem Genre nicht die tiefgründigste Geschichte aller Zeiten erwarten darf. Allerdings erwarte ich von Sophie Kinsella, die eigentlich großartig schreiben kann, sehr viel mehr. Mehr Tiefe, mehr Emotionen, mehr Humor, sympathischere Figuren und vor allem sehr viel weniger Klischees. Auch haben mir hier teilweise neue Ideen gefehlt, denn die Autorin hat sich von ihren eigenen anderen Werken inspirieren lassen und dabei einfach die ein oder andere Szene in etwas abgewandelter Form einfach noch einmal gebracht, was ich doch insgesamt sehr enttäuschend finde.

Somit sind "Kein Kuss unter dieser Nummer" und ich am Ende keine Freunde geworden, da mir alles zu klischeehaft, zu belanglos und zu ideenlos erschien. Für einen Nachmittag am Strand kann man das Buch sicherlich mal weglesen, ansonsten ist es aber nichts, was großartig im Gedächtnis bleiben wird.

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Veröffentlicht am 09.03.2022

abgebrochen

Ashington – Verliebt in einen Earl
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Es gab Zeiten, da habe ich jedes Buch von Abbi Glines direkt am Erscheinungstag verschlungen und geliebt. Leider haben sich diese Zeiten wohl endgültig geändert, denn ihr neuestes Werk "Ashington: Verliebt ...

Es gab Zeiten, da habe ich jedes Buch von Abbi Glines direkt am Erscheinungstag verschlungen und geliebt. Leider haben sich diese Zeiten wohl endgültig geändert, denn ihr neuestes Werk "Ashington: Verliebt in einen Earl" hat mich leider komplett enttäuscht, sodass ich dieses sogar abgebrochen habe. Man muss der Autorin zwar zugutehalten, dass sie sich mit dem Buch etwas getraut und sich an ein neues Genre gewagt hat, allerdings war dies für mich leider ein Reinfall.

Man merkt der Autorin an, dass sie ein großer Fan der "Bridgerton"-Reihe ist, denn sie hat sich hier und da deutlich inspirieren lassen. An sich finde ich das gar nicht so schlimm, nur fehlte mir an der Geschichte, die im Jahr 1815 in London spielt, die Originalität und teilweise auch die Tiefe. Oft hatte man auch das Gefühl dass man einfach alles bereits schon einmal in ähnlicher Form gelesen hat.

Miriam ist eher ein Landei, das gerne zuhause und bei ihren Büchern ist. Die Schulden ihrer Familie machen es ihr jedoch unmöglich ein solches Leben zu führen und somit macht sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Mann, der sowohl vermögend ist als auch die richtigen Kontakte pflegt. Gleichzeitig gibt es da auch noch Hugh, den arroganten Earl of Ashington, der nach dem Tod seines Vaters auf der Suche nach einer geeigneten Frau ist, um für Erben zu sorgen. Da es wie so oft in dem Genre auch hier jede Menge Intrigen gibt, kommt natürlich auch noch Hughs Halbbruder Nathaniel ins Spiel, der alles daran setzen möchte, dass es Hugh mit seiner Damenwahl nicht zu leicht gemacht wird.

Hier hätte tatsächlich eine gute Geschichte entstehen können, allerdings waren mir die Figuren zu sehr die Stereotypen ohne Ecken und Kanten, die man nur allzu oft in solchen Romanen findet. Es fehlt an Tiefe und an Sympathie und leider wurde hier auch jedes noch so kleine Klischee bedient, was mich schlicht und ergreifend zunehmend genervt hat. Dazu liest sich der Schreibstil leider sehr holprig, die Dialoge sind für die damalige Zeit leider auch häufig zu modern und allgemein wollte nicht die Stimmung aufkommen, die das Buch benötigt hätte.

Ich hätte das Buch wirklich gern gemocht, aber leider habe ich es bis zum Ende nicht mehr durchgehalten und das Buch nach knapp einhundertachzig Seiten frustriert beendet. Manchmal sollte man als Autor*in vielleicht doch lieber bei dem Genre bleiben, das man auch tatsächlich beherrscht.

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Veröffentlicht am 09.02.2022

praktisches Helferlein

Der eigene Camper – Der Guide zum Selbstausbau -
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Umgebaute Kleinbusse sind mittlerweile sehr häufig auf den Straßen zu sehen und sehen dabei auch meistens wunderschön aus. Da so etwas für mich zur absoluten Freiheit gehört, wollte ich mich intensiver ...

Umgebaute Kleinbusse sind mittlerweile sehr häufig auf den Straßen zu sehen und sehen dabei auch meistens wunderschön aus. Da so etwas für mich zur absoluten Freiheit gehört, wollte ich mich intensiver mit dem Thema Camper auseinandersetzen und habe mich somit für „Der eigene Camper – Der Guide zum Selbstbau : Schritt für Schritt zum Ausbau des eigenen Wohnmobil“ von Lukas Schmid entschieden.

Neben einer sehr interessanten Einleitung ist das Buch auch noch in zwei weiteren Teilen aufgebaut: Innenumbau und Außenumbau. Dabei wird genauestens erklärt, was man dabei alles beachten muss, wenn es um die Dämmerung, Innenverkleiden, der Elektrik, aber auch darum geht, wie man die Fenster nachrüstet und auch für Solarpaneels sorgen muss, damit ein gutes und sicheres Leben in einem Camper geregelt ist.

Die Erklärungen sind enorm gut und vor allem hilfreich geschrieben, sodass auch eher weniger handwerklich talentierte Menschen hierbei mitkommen und nachvollziehen können, wie der Kleinbus von innen, aber auch von außen immer wieder nachgerüstet werden muss. Die Tipps und Anleitungen sind dabei auch mit guten Farbfotos versehen, was die Gestaltung des Buches sehr schön macht.

Somit bin ich insgesamt begeistert von diesem 160 Seiten starken Buch und kann ihn nur jedem wärmstes ans Herz legen, der sich intensiver mit dem Thema Campingbus auseinandersetzen möchte.