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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2021

Wie ein klassischer B-Movie

Der Wald
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Ich habe in den letzten Jahren bereits einige Bücher von Richard Laymon gelesen und war von ihnen auch in der Regel begeistert, von daher war ich schon sehr auf „Der Wald“ gespannt und hatte doch recht ...

Ich habe in den letzten Jahren bereits einige Bücher von Richard Laymon gelesen und war von ihnen auch in der Regel begeistert, von daher war ich schon sehr auf „Der Wald“ gespannt und hatte doch recht hohe Erwartungen an die Geschichte, da die Bewertungen für dieses Werk ebenfalls ganz gut ausgefallen sind. Meine Erwartungen wurden zwar nicht gänzlich erfüllt, allerdings hat mir das Buch dennoch gut gefallen und konnte mich in vielen Momenten schocken.

Richard Laymon besitzt hier wieder einmal seine oftmals saloppe, sehr direkte und einfach gehaltene Sprache, die mir schon immer sehr zugesagt hat. Das Buch liest sich flüssig und leicht, besitzt den ein oder anderen Schockmoment, teilweise doch recht viele Gewaltszenen und auch die Figuren sind im Großen und Ganzen gut ausgearbeitet, wenn auch nicht immer sympathisch, was ich bei dem Genre allerdings auch nicht zwingend erwarte.

Die Geschichte ist dabei schnell erzählt: Zwei Familien wollen einen entspannten Campingausflug im Wald machen und treffen dabei auf zwei Hinterwäldler, die sich als Mutter und Sohn entpuppen. Nach einigen Angriffen verflucht die Hinterwäldlerin die beiden Familien, was diese allerdings nicht allzu ernst nehmen. Im Laufe der Geschichte stellt sich jedoch heraus, dass der Fluch tatsächlich real zu sein scheint, da sich immer mehr unglückliche Geschehnisse und Unfälle ereignen. Dazu gibt es die von Laymons üblichen Themen wie Sex oder auch Gewalt, die bei ihm nie zu kurz kommen dürfen.

Bemerkenswert ist, dass „Der Wald“ sich teilweise wie ein klassischer Independent Horror Movie liest, denn der leider viel zu früh verstorbene Autor beschreibt den angestrebten Campingurlaub zweier Familien sehr detailliert und brutal, sodass man sich – ob man will oder nicht – dadurch vieles bildlich vorstellen kann. Dabei achtet Richard Laymon genauestens darauf, dass man als Leser besonders die Umgebungen wahrnimmt, was mir besonders gut gefällt.

Kurz gesagt: Richard Laymon hat es wieder einmal geschafft, mich mit seinem oftmals saloppen, aber dennoch spannend gehaltenen Schreibstil und einem interessanten Szenario zu unterhalten. Wer mal wieder Lust auf einen Schmöker mit Horror-Elementen hat und auch gegenüber typischen Horror-Filmen nicht abgeneigt ist, sollte mal einen genaueren Blick auf „Der Wald“ werfen.

Veröffentlicht am 16.11.2021

Nur 6 neue Texte? Viel zu wenig!

Lass mal an uns selber glauben
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Nachdem ich bereits „Eines Tages, Baby“, „Jetzt, Baby“ und sämtliche andere Werke von Julia Engelmann gelesen habe und dabei oftmals sehr skeptisch oder auch enttäuscht aufgrund einiger Texte war, war ...

Nachdem ich bereits „Eines Tages, Baby“, „Jetzt, Baby“ und sämtliche andere Werke von Julia Engelmann gelesen habe und dabei oftmals sehr skeptisch oder auch enttäuscht aufgrund einiger Texte war, war ich umso gespannter auf ihr neuestes Werk „Lass mal an uns selber glauben“, welches ebenfalls Poetry-Slam Texte und Gedichte beinhaltet. Hier muss ich allerdings sagen, dass ich etwas enttäuscht bin.

„Lass mal an uns selber glauben“ ist dieses Mal anders als sonst, denn in diesem Werk sind ihre schönsten Werke enthalten, sodass man hier eine „Best of“-Ansammlung aus ihren ersten sechs Werken erhält. Gleichzeitig sind auch sechs komplett neue Gedichte in dem Buch enthalten. Für meinen Geschmack sind sechs neue Texte für den Preis von 12,00 EUR doch recht dünn, denn hier habe ich doch etwas mehr erwartet.

Sicherlich, die meisten der ausgewählten Texte sind gut, regen zum Nachdenken an, berühren und erwärmen das Herz, allerdings wird in diesem Werk kaum etwas Neues geboten, wenn man bereits all ihre anderen Werke gelesen hat.

Wunderschön ist dagegen wieder einmal die Aufmachung des Buches. Dies fängt mit der Covergestaltung an und endet mit den Illustrationen im Buch, die gut zu den einzelnen Texten passen.

Kurz gesagt: Da „Lass mal an uns selber glauben“ leider nur ein „Best of“ ihrer letzten Werke ist, muss man das neueste Werk von der Autorin nicht zwingend gelesen haben, denn gerade einmal sechs neue Texte sind für meinen Geschmack einfach zu wenig. Dennoch: Wer großer Fan der Autorin ist, wird sicherlich auch dieses Buch ins Regal stellen wollen.

Veröffentlicht am 09.11.2021

Es war nicht meins

Prince of Passion – Nicholas
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„Nicholas“, der erste Band der „Prince of Passion“-Reihe, stand schon eine ganze Weile bei mir ungelesen im Regal, sodass ich der Geschichte mit dem edlen Cover endlich eine Chance geben wollte. Aufgrund ...

„Nicholas“, der erste Band der „Prince of Passion“-Reihe, stand schon eine ganze Weile bei mir ungelesen im Regal, sodass ich der Geschichte mit dem edlen Cover endlich eine Chance geben wollte. Aufgrund der vielen positiven Bewertungen hatte ich hier relativ hohe Erwartungen und war letztendlich doch sehr enttäuscht, da ich mit der Royal Romance leider gar nicht geworden bin.

Im Auftakt geht es um Nicholas Arthur Frederick Edward Pembrook, dem Kronprinzen von Wesco. Nicholas gilt bei den Frauen als Frauenschwarm, was er nur allzu sehr genießt. Dennoch besteht seine Familie darauf, dass er langsam sesshaft wird, eine Frau heiratet und für Erben sorgt. Nicholas hat es damit jedoch nicht allzu eilig, sodass er noch ein wenig sein Leben genießen möchte. An sich ist dabei rein gar nichts verwerflich, allerdings ist die Umsetzung meiner Meinung nach viel zu kitschig und zu gewollt, sodass ich an dem Verlauf der Geschichte so gar keinen Spaß hatte.

Emma Chase hat zwar insgesamt einen ganz netten Schreibstil, der sich flüssig und leicht lesen lässt, allerdings empfand ich die Sprache in dem Buch oftmals als ungünstig gewählt, denn besonders die royale Familie spricht oftmals so untypisch und ordinär, dass es für mich rein gar nicht gepasst hat. Dazu sind die Figuren zwar insgesamt ganz nett ausgearbeitet, allerdings fehlt es ihnen allesamt an Tiefe und Originalität, um wirklich lange im Gedächtnis zu bleiben. Manchmal ist ihr Denken und Handeln so belanglos, dass ich schon nach zehn Seiten wieder vergessen habe, was sie eigentlich fühlten und wollten.

Dazu kommen auch noch die Sexszenen. An sich sind solche Szenen in dem Genre vollkommen in Ordnung, allerdings kommt es in diesem Buch sehr oft zum Geschlechtsverkehr und die Szenen sind quasi immerzu identisch, sodass ich mich frage, ob man das wirklich gleich mehrfach in dem Buch lesen musste. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Letztendlich hat mich die Geschichte nicht gepackt, die Figuren haben sich immer mehr im Kreis gedreht und ich hatte zunehmend das Gefühl, nichts zu verpassen, wenn ich das Buch nicht beenden würde. Somit habe ich es letztendlich nach etwas mehr als zweihundert Seiten abgebrochen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.10.2021

liebevoll gestaltete Rezeptsammlung

What Mummy Makes
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„Was koche ich denn heute?“ ist eine der Fragen, die in unserem Haushalt sehr häufig aufkommen, da einem teilweise doch hin und wieder die Ideen beim Kochen fehlen. „What Mummy Makes: Einmal kochen für ...

„Was koche ich denn heute?“ ist eine der Fragen, die in unserem Haushalt sehr häufig aufkommen, da einem teilweise doch hin und wieder die Ideen beim Kochen fehlen. „What Mummy Makes: Einmal kochen für Groß und Klein“ von Rebecca Wilson ist dabei ein gutes Helferin, das einem diese Frage gut beantwortet.

Von Frühstück, über Mittagessen und Abendessen ist hier alles vorhanden, die Rezepte sollen dabei nicht länger als dreißig Minuten beanspruchen, was bei den bislang getesteten Rezepten auch ungefähr hinkommt. Ob Smoothie-Bowls, Nudelgerichte oder auch kleine Küchlein ist hier nahezu alles dabei, was das Herz begehrt. Dabei sind die Gerichte auch für Vegetarier und Veganer meistens auch gut abwandelbar, sodass dieses liebevoll gestaltete Buch für nahezu jeden kochbegeisterten Menschen geeignet ist.

Was man hierbei jedoch beachten muss, ist, dass die Autorin aus Großbritannien kommt und dabei auch viele Rezepte eher typisch für die britische Küche ist. Deutsche Hausmannskost ist somit eher nicht hier vorzufinden, was jedoch auch alles andere als schlimm ist, da die Rezepte vielfältig sind und somit nahezu jeden Geschmack treffen dürften.

Veröffentlicht am 20.10.2021

"Wir legen uns als Aspirin C in den See und lösen uns auf..."

Gespenster zählen
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Auf „Gespenster zählen“ von Martin Peichl und Matthias Ledwinka bin ich nur durch großem Zufall gestoßen. Auch als ich es in den Händen hielt, war ich noch ein wenig am Zweifeln, ob ich das Buch tatsächlich ...

Auf „Gespenster zählen“ von Martin Peichl und Matthias Ledwinka bin ich nur durch großem Zufall gestoßen. Auch als ich es in den Händen hielt, war ich noch ein wenig am Zweifeln, ob ich das Buch tatsächlich lesen möchte, da es eine große Schwere und Melancholie ausstrahlt und ich nicht sicher war, ob ich mich dieser auch tatsächlich stellen möchte. Als ich jedoch erst einmal mit dem Lesen angefangen habe, wurde mir bewusst, wie tiefgründig und wichtig dieses Buch tatsächlich ist, denn „Gespenster zählen“ überzeugt mit großartigen texten und wunderschönen Fotografien.

Neben den tollen Texten von Martin Peichl sind auch die Fotos von Matthias Ledwinka ein absolutes Highlight, denn hier werden nicht nur Landschaften sehr schön abgelichtet, sondern vor allem auch Orte und Gegenstände, die teilweise in Vergessenheit geraten sind. Obwohl sie dabei auf dem ersten Blick doh sehr schlicht wirken, kann man hierbei jedoch trotzdem eine Menge entdecken und herauslesen, wenn man sich darauf einlassen kann.

Die Texte selbst sind tiefgründig, sehr direkt, mal blumig, mal schon fast fordernd, aber immer ehrlich und regen den Leser dazu an, über das Geschriebene nachzudenken. Gleichzeitig werfen die Texte auch Fragen auf, mit denen man sich letztendlich auseinandersetzen muss, auch wenn es manchmal ein wenig schwer ist, weil man sich hier ganz bewusst mit Trauer und Verlust auseinander setzen muss.

„Gespenster zählen“ ist trotz der Dicke, bzw. Dünne von gerade einmal 160 Seiten und 69 Texten ein Buch, das Zeit braucht und zwischendurch auch mal weggelegt werden muss, um die Texte wirklich zu verinnerlichen, aber auch um sie zu verarbeiten.

Somit ist „Gespenster zählen“ insgesamt ein nachdenklich stimmendes, wortgewaltiges Werk mit wunderschönen Fotografien, das einen mit Wahrheiten konfrontiert, einen umarmt, aber auch gleichzeitig immer wieder daran erinnert, dass man sich mit sich selbst, seiner Trauer und seinen Verlusten auseinandersetzen muss. Von mir gibt es eine glasklare Empfehlung.