Profilbild von Kleinbrina

Kleinbrina

Lesejury Star
offline

Kleinbrina ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kleinbrina über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2024

berührender Auftakt

The Golden Sheep 1
0

Auf der Suche nach Mangas, die nicht gerade alle um die zwanzig Bände haben, bin ich auf die dreiteilige Miniserie "The Golden Sheep" von Kaori Ozaki gestoßen und habe alle drei Bände in einem Rutsch verschlungen. ...

Auf der Suche nach Mangas, die nicht gerade alle um die zwanzig Bände haben, bin ich auf die dreiteilige Miniserie "The Golden Sheep" von Kaori Ozaki gestoßen und habe alle drei Bände in einem Rutsch verschlungen. In dieser Slice-of-Life-Geschichte geht es dabei nicht nur um die Freundschaft zwischen vier Jugendlichen, sondern es werden auch wichtige Themen wie Gewalt, Ausgrenzung und die Suche nach sich selbst angesprochen.

Sechs Jahre ist es her, seit die Oberschülerin Tsugu ihre drei Freunde Yushin, Sora und Asari zurückgelassen hat und mit ihrer Familie aus der Stadt weggezogen ist. Nun ist Tsugu wieder da und muss schnell feststellen, dass sich alles verändert hat und ihre Freunde sich nicht mehr allzu viel zu sagen haben. Aus besten Freunden sind nicht nur Fremde geworden, sondern auch Feinde, die sich beinahe täglich das Leben schwer machen. Für Tsugu ist das alles nur schwer zu verstehen und sie versucht ihre Freunde wieder zusammenzubringen, ohne dabei zu erkennen, dass sie selbst auch bald ausgegrenzt wird.

"The Golden Sheep" liest sich locker und leicht und die Figuren haben allesamt eine gewisse Tiefe, die mir sehr zugesagt hat. Während Tsugu manchmal etwas naiv wirkt, weiß sie dennoch genau, was sie in ihrem Leben möchte und versucht ihre gute Laune auf andere zu übertragen. Yushin hat sich dagegen sehr zum Negativen entwickelt und hat sich seinen ehemals besten Freund Sora als Mobbingopfer ausgesucht, dem er täglich Gewalt antut und ihm streckenweise sogar mit dem Tod droht. Asari, die Stille in der Runde, geht immer etwas unter und kann sich nur kurz über die Rückkehr von Tsugu freuen. Stattdessen entwickelt sie schnell Vorurteile und beginnt ebenfalls Tsugu zu mobben, was zu drastischen Entscheidungen führt.

Der Zeichenstil von Kaori Ozaki gefällt mir sehr gut. Sie hat einen sehr sauberen Stil, legt viel wert auf kleinere Details, kann Emotionen perfekt einfangen und rückt die Figuren immer gut in den Vordergrund.

Kurz gesagt: "The Golden Sheep #1" ist ein toller Auftakt der Miniserie, in der sich alles um Familie, Freundschaft, Mobbing und Selbstentwicklung dreht und mit interessanten, aber nicht immer liebenswerten Figuren, daherkommt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.07.2024

Tragische Geschichte

RIP. Band 5
0

Die „RIP“-Reihe von Gaet‘s befand sich schon lange auf meiner Leseliste und nun, wo auch der letzte Band erschienen ist, wurde es endlich an der Zeit, sich mit den inoffiziellen Tatortreinigern aus Frankreich ...

Die „RIP“-Reihe von Gaet‘s befand sich schon lange auf meiner Leseliste und nun, wo auch der letzte Band erschienen ist, wurde es endlich an der Zeit, sich mit den inoffiziellen Tatortreinigern aus Frankreich auseinanderzusetzen. Nachdem ich bereits die ersten vier Bände gelesen habe, in dem nicht nur drei Tatortreiniger zu Wort kamen, sondern auch ein Undercover-Polizist, beschäftigt man sich nun im vorletzten Band mit Fanette, bei der auf den ersten Blick nichts so ist, wie es scheint.

Im diesem Band wird die Geschichte somit zum ersten und einzigen Mal aus der Sicht von einer Frau erzählt. Fanette wirkt auf den ersten Blick wie eine ganz normale Barkeeperin, die in einer schmuddeligen Kneipe arbeitet und dort unter anderem jedem Abend die Tatortreiniger bedient.Was jedoch kaum jemand weiß, ist, dass Fanette wie auch schon Ahmed in Band 3 eine Undercover-Polizistin ist, die unter anderem ein Auge auf die Tatortreiniger haben soll.

Dadurch erhält man nicht nur frischen Wind in dieser oftmals düsteren Reihe, sondern erfährt auch mehr über Fanettes Arbeit bei der Polizei, wie sie dort in Ungnade gefallen ist und in welchem Verhältnis sie teilweise zu den Tatortreinigern steht. Ihr Fall ist dabei besonders tragisch und teilweise nur schwer zu ertragen, weil man sich für sie ein anderes Schicksal wünscht.

Die Illustrationen von Julien Monier sind weiterhin sehr detailliert und in eher dunklen Farben gehalten, was sehr gut zu den Figuren und der düsteren Stimmung in der Geschichte passt. Man sollte in diesem Band allerdings bedenken, dass es hier besonders blutig und teilweise auch sehr brutal zugeht, sodass es dabei zu Triggern kommen könnte.

Kurz gesagt: „Fanette: Das Schlechte in der Haut der Anderen“ ist insgesamt ein spannender Band der „RIP“-Reihe, der durchaus neue Informationen bietet und bei dem auch endlich eine Frau zu Wort kommt, sodass man viele neue Informationen erhält, aber auch eine deutlich sensiblere Sichtweise.

Veröffentlicht am 26.06.2024

Stille Wasser sind tief

RIP. Band 4
0

Die „RIP“-Reihe von Gaet‘s befand sich schon lange auf meiner Leseliste und nun, wo auch der letzte Band erschienen ist, wurde es endlich an der Zeit, sich mit den inoffiziellen Tatortreinigern aus Frankreich ...

Die „RIP“-Reihe von Gaet‘s befand sich schon lange auf meiner Leseliste und nun, wo auch der letzte Band erschienen ist, wurde es endlich an der Zeit, sich mit den inoffiziellen Tatortreinigern aus Frankreich auseinanderzusetzen. Nachdem ich bereits die ersten drei Bände gelesen habe, in dem es um Derrick, Maurice und dem Undercover-Polizisten Ahmed ging, beschäftigt man sich nun mit Albert, dem ruhigsten Mitglied aus der Tatortreiniger-Gruppe.

Albert wirkt auf den ersten Blick so, als würde er einer Fliege etwas zuleide tun können, allerdings merkt man auch schnell, dass bei ihm einiges im Argen liegt. So hat er sich während einer Aufräumaktion nicht nur in eine verstorbene Frau verliebt, sondern liebt es, Fotos von Leichen zu sammeln. Ohne zu viel zu verraten kann man sagen, Albert eine sehr komplexe Figur ist, die man nur schwer einschätzen kann. Auf der einen Seite wirkt er sehr unbeholfen und besitzt einen starken Gerechtigkeitssinn, auf der anderen Seite ist er auch oft brutal und geht wortwörtlich über Leichen, um an sein Ziel zu kommen.

Wie man bereits aus den Vorbänden weiß, ist Alberts Schicksal bereits bekannt. Wenig bekannt war bislang dagegen, welche Handlungsstränge dies im Laufe der Zeit mit sich bringen und welchen Einfluss der Verlauf der Geschichte noch nehmen wird. Ich hätte mir zwar im Großen und Ganzen eine Sicht von einem anderen Tatortreiniger noch gewünscht, allerdings hat Albert trotz seines einfachen Wesens dadurch seine Berechtigkeit, um selbst zu Wort zu kommen.

Die Illustrationen von Julien Monier sind weiterhin sehr detailliert und in eher dunklen Farben gehalten, was sehr gut zu den Figuren und der düsteren Stimmung in der Geschichte passt. Man sollte in diesem Band allerdings bedenken, dass es hier besonders blutig und teilweise sehr insektenlastig zugeht, sodass es dabei zu Triggern kommen könnte.

Kurz gesagt: „Albert: Möge deine Seele mit mir sein!“ ist insgesamt ein netter vierter Band der „RIP“-Reihe, der durchaus neue Informationen bietet, allerdings auch deutlich mehr Gewalt und Einblick in die Psyche des Menschen mit sich bringt.

Veröffentlicht am 14.06.2024

praktisches Helferlein

Raus aus dem Hormonkarussell
0

„Raus aus dem Hormonkarussell“ aus der Feder von Hormonexpertin und Gynäkologin Dr. med. Judith Bildau ist der perfekte Ratgeber für alle Frauen ab 30, die Probleme mit ihrem Hormonhaushalt haben.

Egal, ...

„Raus aus dem Hormonkarussell“ aus der Feder von Hormonexpertin und Gynäkologin Dr. med. Judith Bildau ist der perfekte Ratgeber für alle Frauen ab 30, die Probleme mit ihrem Hormonhaushalt haben.

Egal, ob Soforthilfe bei PMS, Schmerzen während der Regel oder auch Gewichtszunahme oder Schlafstörungen – hier gibt es jede Menge hilfreiche Tipps und Tricks, wie man es sich ab 30 deutlich einfacher gestalten kann.

Neben den vielen Tricks gibt es auch ein paar interessante Fakten über Naturheilkunde, Nährstoffe, Foodhacks und wie man besser schlafen kann. Zusätzlich gibt es auch zwanzig Rezepte, die fast alle interessant und lecker klingen und auch in den Alltag eingebunden werden können.

Veröffentlicht am 07.05.2024

Unsympathische Tatortreiniger, die zum Nachdenken anregen

RIP. Band 1
0

Die „RIP“-Reihe von Gaet‘s befand sich schon lange auf meiner Leseliste und nun, wo auch der letzte Band erschienen ist, wurde es endlich an der Zeit, sich mit den inoffiziellen Tatortreinigern aus Frankreich ...

Die „RIP“-Reihe von Gaet‘s befand sich schon lange auf meiner Leseliste und nun, wo auch der letzte Band erschienen ist, wurde es endlich an der Zeit, sich mit den inoffiziellen Tatortreinigern aus Frankreich auseinanderzusetzen. Meine Erwartungen an die Reihe waren enorm hoch und ich bin froh, dass ich nicht enttäuscht wurde.

Im ersten Band „Ich werde den Tod nicht überleben“ wird die Geschichte aus der Sicht von Derrick erzählt. Derrick befindet sich in den Vierzigern, hat kaum Zukunftsperspektiven, kein Geld, ist gesundheitlich angeschlagen und lebt sprichwörtlich von der Hand in den Mund. Er führt eine lieblose Ehe, die ihm nichts bedeutet und hat dazu einen Job, der mehr als zwielichtig ist.

Während er und seine Kollegen Maurice, Eugène und Co. sich inoffiziell als Tatortreiniger bezeichnen, sind sie diejenigen, die die Häuser und Wohnungen von Verstorbenen ausräumen. Der Haken dabei ist, dass sich die Verstorbenen noch in ihren Wohnräumen befinden und weder die Polizei, noch ein Bestatter bislang informiert wurden.

Derricks Geschichte wird dabei sehr roh und nüchtern erzählt. Es wird nichts beschönigt und man sollte sich bei dieser Reihe bewusst sein, dass man auch sehr detailliert illustrierte Leichen zu sehen bekommt. Die Reihe wird vom Splitter Verlag für ein Alter ab 16 Jahren empfohlen, was definitiv gerechtfertigt ist.

Allgemein sind die Illustrationen von Julien Monier sehr detailliert und in eher dunklen Farben gehalten, was sehr gut zu den Figuren und der düsteren Stimmung in der Geschichte passt.

Kurz gesagt: „Derrick: Ich werde den Tod nicht überleben“ ist insgesamt eine interessante, teilweise abstoßende Geschichte, die allerdings auch aufgrund der Thematik zum Nachdenken anregt und aufzeigt, zu was Menschen in ihrer Verzweiflung in der Lage sind. Ich bin schon sehr gespannt auf die weiteren Bände.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere