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Veröffentlicht am 23.06.2022

vers törendes Debüt

Der Angstsammler
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Geschichten, die in Psychiatrien spielen, hatten schon immer eine gewisse Faszination auf mich, weshalb ich "Der Angstsammler" noch vor dem Erscheinungstag für mich entdeckt habe. Da die Kurzbeschreibung ...

Geschichten, die in Psychiatrien spielen, hatten schon immer eine gewisse Faszination auf mich, weshalb ich "Der Angstsammler" noch vor dem Erscheinungstag für mich entdeckt habe. Da die Kurzbeschreibung dabei auch sehr spannend und teilweise auch verstörend ist, habe ich mich auf eine interessante und spannende Geschichte gefreut und wurde nicht enttäuscht.

Jasper DeWitt hat mit "Der Angstsammler" ein beeindruckendes Debüt geschaffen, das mit den Ängsten der Figuren und der Leser spielt und alles andere als vorhersehbar ist. Erzählt wird die Geschichte dabei von Parker, einem aufstrebenden Psychiater, der fast ausschließlich über Foreneinträge mit dem Leser kommuniziert. "Der Angstsammler" ist dabei zusammengesetzt aus den Foreneinträgen von Parker und alten Akten des Patienten Joe, der seit Jahrzehnten in der Psychiatrie lebt. Was anfänglich ein wenig trocken daherkommt, entpuppt sich allerdings schnell als eine spannende Erzählung, die dafür gesorgt hat, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin.

Bei dem Patienten handelt es sich um Joe, einem Mann in den Dreißigern, der bereits seit seinem sechsten Lebensjahr in einer Nervenheilanstalt in Neuengland lebt und schon von Kindheit an von Ärzten und Pflegern aufgegeben wurde. Joe gilt als gefährlich und krank und hat lediglich die Pfleger als Kontaktpersonen, die ihn mit Essen und Medikamenten versorgen, Therapiestunden gibt es für den Mann bereits seit Jahren nicht mehr, da er als gefährlich und nicht therapierbar eingestuft wurde. Grund dafür ist, dass sämtliche seiner Zimmernachbarn und Pfleger entweder misshandelt wurden oder innerhalb kürzester Zeit verstorben sind. Für den fast schon zu ehrgeizigen Parker, der noch am Anfang seiner Karriere steht, ist Joe eine faszinierende Aufgabe, über den er mehr erfahren und ihn behandeln möchte. Dabei stößt er in seinen Recherchen auf immer mehr verstörende Details, die sich im Laufe der Jahre in der Klinik abgespielt haben.

Die Geschichte ist dabei stets spannend und löst teilweise ein beklemmendes Gefühl aus, denn die Nervenheilanstalt wird sehr ausführlich beschrieben, sodass man als Leser das Gefühl hat, dass man sich selbst durch die Klinik bewegt und Parker bei seiner Arbeit über die Schulter schaut. Das Zusammenspiel zwischen Parker und Joe ist dabei teilweise verstörend und faszinierend zugleich und man erlebt eine Achterbahnfahrt der Gefühle, während Parker sich immer mehr in Joes Fänge begibt. Dabei ist "Der Angstsammler" kein klassischer Horror, sondern spielt sich vielmehr nur in den Köpfen in der Charaktere und des Lesers ab, sodass die Geschichte sehr intensiv ist und mir so manches Mal eine Gänsehaut beschert hat.

Somit ist "Der Angstsammler" insgesamt ein beeindruckendes Debüt, das mich aufgrund seiner Figuren und der vorherrschenden Atmosphäre in den Bann ziehen und schockieren konnte. Hoffentlich wird es noch viele weitere Werke von Jasper DeWitt geben!

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Überraschend gut

Düstere Geheimnisse
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Schon eine ganze Weile befand sich „Düstere Geheimnisse“ von Elisabeth Naughton auf dem Tolino, da ich mir nie ganz sicher war, ob mir das Buch, das gleichzeitig der Auftakt der „Deadly Secrets“ ist, tatsächlich ...

Schon eine ganze Weile befand sich „Düstere Geheimnisse“ von Elisabeth Naughton auf dem Tolino, da ich mir nie ganz sicher war, ob mir das Buch, das gleichzeitig der Auftakt der „Deadly Secrets“ ist, tatsächlich gefallen könnte. Da ich allerdings letztendlich nichts zu verlieren habe, habe ich mich endlich auf das Buch eingelassen und muss sagen, dass es mir überraschend gut gefallen hat.

„Düstere Geheimnisse“ erzählt die Geschichte von Samantha und Ethan, einer Lehrerin und einem Kinderpsychologin, die eher unfreiwillig wieder beide zurück in ihrer Heimatstadt Hidden Falls sind und fortan zusammenarbeiten müssen. Während Samantha gerade den Tod ihrer Mutter verkraften musste und Hidden Falls seit der Ermordung ihres Bruders gemieden hat, kehrt Ethan in die kleine Stadt zurück, um einen anfälligen Jungen zu helfen, der immer mehr abzurutschen droht.

Da die Geschichte unter anderem aus der Sicht von Samantha und Ethan erzählt wird, lernt man beide gut kennen und ich konnte mich meistens gut in sie hineinversetzen. Sie sind größtenteils sympathisch, besitzen Ecken und Kanten und haben in meinen Augen gut miteinander harmoniert. Durch den Perspektivenwechsel erfährt man auch sehr viel aus der Stadt selbst, denn in dieser Stadt gibt es weit mehr als nur ein Geheimnis, das aufgedeckt werden muss.

Neben einer gut inszenierten und oftmals prickelnden Liebesgeschichte von der Autorin gibt es in „Düstere Geheimnisse“ auch jede Menge spannende Momente, die oftmals sogar mit überraschenden Wendungen überzeugen konnten, sodass ich bei diesem Buch oftmals gut unterhalten wurde.

Kurz gesagt: „Düstere Geheimnisse“ ist ein spannendes und prickelndes Werk voller Geheimnisse, das mit interessanten Figuren und einer gut ausgearbeiteten Kleinstadt überzeugen kann.

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Veröffentlicht am 11.05.2022

gute Sports Romance

Going for the Goal
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Sport Romance gehört zu den Genres, die bei mir so eine Sache sind. Entweder finde ich sie persönlich zu kitschig oder mich interessiert die jeweilige Sportart nicht. Bei Eishockey bin ich immer ein wenig ...

Sport Romance gehört zu den Genres, die bei mir so eine Sache sind. Entweder finde ich sie persönlich zu kitschig oder mich interessiert die jeweilige Sportart nicht. Bei Eishockey bin ich immer ein wenig skeptisch, weil ich nur selten mit der Sportart etwas anfangen kann, dennoch wollte ich „Going for the Goal“ eine Chance geben und ich wurde nicht enttäuscht.

Die Geschichte liest sich flüssig und leicht, einem wird Eishockey noch einmal etwas ausführlicher geklärt, sodass auch Leser*innen, die sich mit dem Sport nicht auskennen, hierbei einen kleinen Einblick erhalten. Da die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Jillian und Nick erzählt wird, lernt man beide ausreichend kennen und erhält einen guten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt.

Dabei ist die Geschichte schnell erzählt: Jillian arbeitet als Sportagentin und soll den berühmten Eishockeyspieler Nick Salinger unterstützen. Grund dafür ist sein Ruf, denn Nick gilt nicht nur als Bad Boy, sondern ist vor allem auch dafür bekannt, dass er sowohl auf dem Eis als auch außerhalb als hitzköpfig gilt. Für Jillian kein einfacher Job, da sie schon häufiger eine Schwäche für Nick gezeigt hat und immer mit wieder harter Konkurrenz zu kämpfen hat.

Neben vielen prickelnden Momenten, gibt es in „Going for the Goal“ auch eine Menge an Intrigen und Dramen, die ich zunächst gar nicht so erwartet habe, allerdings eine schöne Abwechslung ist. Was man jedoch ein wenig kritisieren könnte, ist die Vorhersehbarkeit in der (Liebes-) Geschichte und dass die erotischen Szenen etwas zu gewollt sind und für mich nicht authentisch wirken.

Kurz gesagt: „Going fot the Goal“ ist insgesamt eine gute Sports Romance, die mit einem unterhaltsamen Schreibstil und gut ausgearbeiteten Figuren punkten konnte und somit nicht nur für Eishockey-Fans empfehlenswert ist.

Veröffentlicht am 09.05.2022

Wohlfühlbuch

24 gute Taten
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„24 gute Taten“ von Jenny Fagerlund ist nicht nur eine absolute Wohlfühlgeschichte, sondern kann vor allem auch im Dezember als eine Art Adventskalender genutzt werden, denn jede Tat kann als solches Kapitel ...

„24 gute Taten“ von Jenny Fagerlund ist nicht nur eine absolute Wohlfühlgeschichte, sondern kann vor allem auch im Dezember als eine Art Adventskalender genutzt werden, denn jede Tat kann als solches Kapitel auch pro Tag gelesen werden.

Die Geschichte liest sich flüssig und leicht und die Figuren, allen voran Emma, sind gut ausgearbeitet, liebenswert und man lernt sie ausreichend kennen, um mit ihnen mitzufiebern und mitzufühlen.

Erzählt wird hier Emmas Geschichte auf dem Weg zu sich selbst. Emma hat vor zwei Jahren an Heiligabend ihren Lebensgefährten bei einem tödlichen Unfall verloren und es fällt ihr schwer, wieder zurück ins Leben zu finden. Sie ist hauptsächlich allein und lässt nur noch wenige Menschen an sich heran. Dies ändert sich jedoch, als sie einen älteren Mann bei einem starken Schneesturm nach Hause begleitet. Emma fühlt sich zum ersten Mal wieder lebendig und nimmt sich vor, dass sie noch bis Heiligabend insgesamt vierundzwanzig gute Taten vollbringen möchte. Dabei hilft sie nicht nur anderen, indem sie ihnen etwas Gutes tut, sondern vor allem auch sich selbst, da sie endlich wieder vermehrt am Leben teilnimmt und sich selbst aus ihrer Einsamkeit befreit.

Wunderschön ist auch, wie die Autorin ihr Heimatland Schweden in dem Buch präsentiert, denn die Landschaften werden bildgewaltig und wunderschön beschrieben, sodass ich selbst immer wieder Lust verspürt habe, nach Schweden zu reisen. Auch die insgesamt 24 Taten sind gut ausgewählt, denn diese sind weder zu kitschig, noch zu unglaubwürdig, sondern zeigen vielmehr, dass Nächstenliebe und gegenseitiges Aufeinanderzugehen noch existiert.

Somit ist „24 gute Taten“ insgesamt ein absolutes Wohlfühlbuch, das bestens in die Weihnachtszeit passt und einem dazu auch noch das winterliche Schweden näher bringt.

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Veröffentlicht am 06.05.2022

unterhaltsamer Lesespaß!

Ist der Lack ab, streu Konfetti drauf
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Als ich spontan „Ist der Lack ab, streu Konfetti drauf“ von Tanja Huthmacher entdeckt habe, hatte ich nicht allzu viele Erwartungen an das Werk, weil ich befürchtet habe, dass es sich hier wieder um einen ...

Als ich spontan „Ist der Lack ab, streu Konfetti drauf“ von Tanja Huthmacher entdeckt habe, hatte ich nicht allzu viele Erwartungen an das Werk, weil ich befürchtet habe, dass es sich hier wieder um einen typischen Frauenroman mit überzeichneten Figuren handelt. Hier wurde ich jedoch eines Besseren gelehrt, denn die Geschichte besitzt eine unerwartete Tiefe und konnte mich somit gut unterhalten.

In „Ist der Lack ab, streu Konfetti drauf“ wird die Geschichte der 46-jährigen Natalie erzählt. Natalie ist seit zwanzig Jahren mit ihrem Mann zusammen und hat zwei gemeinsame Kinder mit ihm, für die sie sich immer wieder zurückgenommen und auf vieles verzichtet hat. Nun, wo ihre beiden Kinder immer älter werden und auf sie nicht mehr zu stark angewiesen sind, möchte Natalie wieder mehr an sich selbst denken und sie freut sich auf den Jahrestag mit ihrem Mann. Dieser verläuft jedoch anders als erhofft, denn Julian schenkt ihr nicht etwa etwas Romantisches, sondern ein Stück Acker, auf dem sie anpflanzen darf, was immer sie möchte. Für Natalie, die sich noch nie fürs Gärtnern interessiert hat, ist dies ein kleiner Schlag ins Gesicht und sie beschließt, fortan wieder mehr an sich zu denken und schließt sich einer kleiner Theatergruppe an, um aus ihrem tristen Alltag zu entfliehen.

Mit dieser Theatergruppe beginnt auch die eigentliche Tiefe, die in dem Buch enthalten ist, denn Natalie stößt dabei auf eine Gruppe von Frauen, mit denen sie sich schnell verbunden fühlt, mit denen sie sich austauschen kann und sich gleichzeitig selbst wieder mehr zu schätzen weiß. Ganz ohne Neid und Sticheleien entstehen hier Freundschaften, die Natalie helfen, damit sie wieder zu sich selbst finden, indem sie sich nicht nur als Mutter und Partnerin sieht, sondern auch als Mensch mit eigenen Bedürfnissen und Vorstellungen.

Sehr positiv ist hierbei vor allem, dass die Autorin gänzlich auf die üblichen Klischees in Frauenroman verzichten hat und eine tolle Gruppe von Frauen geschaffen wurde, die sich gegenseitig unterstützt und all die alltäglichen, aber auch außergewöhnlichen Probleme und Sorgen miteinander teilt. Somit konnten vor allem auch die gut ausgearbeiteten Dialoge bei mir punkten, denn die Gespräche unter den Frauen sind unterhaltsam, herzerwärmend, mal melancholisch und mal sehr humorvoll, sodass man sich auch als Leser*in gut in alle hineinversetzen kann.

Somit ist „Ist der Lack ab, streu Konfetti drauf“ insgesamt eine schöne, melancholische, aber auch unterhaltsame Geschichte, die mit gut ausgearbeiteten und sympathischen Figuren bei mir punkten konnte. Empfehlenswert!

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