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Veröffentlicht am 07.02.2024

Die bösen, bösen Chinesen....

Ziemlich zappenduster
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Bei „Ziemlich zappenduster“ von Oliver Uschmann und Sylvia Witt habe ich mir eine spannende und unterhaltsame Geschichte erhofft, bei der man eventuell sogar noch etwas über die Themen Energiekrise und ...

Bei „Ziemlich zappenduster“ von Oliver Uschmann und Sylvia Witt habe ich mir eine spannende und unterhaltsame Geschichte erhofft, bei der man eventuell sogar noch etwas über die Themen Energiekrise und Blackout etwas lernen kann. Vorgefunden habe ich allerdings eine Geschichte, die vor Rassismus und Vorurteilen nur so trieft.

„Ziemlich zappenduster“ wird in kurzen Sätzen und kurzen Kapiteln erzählt. Der Schreibstil ist flüssig, das Grundthema an sich interessant, aber die Umsetzung war für mich phasenweise mehr als schwierig. Schuld daran sind die Charaktere, die zum Großteil unsympathischer nicht sein könnten.

Da haben wir auf der einen Seite die Eltern Lars und Jasmin. Lars ist an Depressionen und Burnout erkrankt und verbringt die meiste Zeit zuhause. Von seiner Familie bekommt er immer nur Sticheleien und Vorwürfe zu hören, am liebsten von seiner Frau Jasmin. Allgemein kritisiert Jasmin alles und jeden, ist stets beunruhigt und ist dann auch noch wütend, wenn ihre Patienten, wie sie sie nennt, beim Stromausfall nicht erschienen, um sich die Hände lesen zu lassen.
Auf der anderen Seite gibt es die Kinder Lisa und Niklas. Während Lisa tatsächlich überraschend normal und frei von Vorurteilen ist, schießt ihr Bruder dagegen den Vogel ab, in dem er Clickbait im Internet betreibt und damit versucht reich zu werden.

Bei „Ziemlich zappenduster“ gibt es im Grunde genommen nur drei Kernaussagen: Man braucht Vorräte, um einen Stromausfall dauerhaft überleben zu können! Papa Lars ist an allem Schuld und wenn er es nicht ist, dann sind es die Chinesen. Die Chinesen, die die Hafen kaufen, die sich in alles einmischen und die bösen Chinesen, die unter ihnen wohnen und sogar noch Vorräte haben. Die Art und Weise, wie darüber gesprochen wird, ist alles andere als „urkomisch“, wie es der Verlag hier verkaufen will, sondern es trieft nur vor Vorurteile und Rassismus. Auch die Art, wie in dem Buch mit Depressionen und Burnout umgegangen wird, ist nahezu unerträglich.

Ich wollte „Ziemlich zappenduster“ aufgrund seiner Thematik wirklich mögen, aber leider war dies für mich aufgrund der Zustände in diesem Buch nicht möglich. Ohne Rassismus und Diskriminierung wäre es sicherlich um einiges besser gewesen, aber so ist es für mich leider ein großer Flop.

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Veröffentlicht am 27.01.2024

Ein wichtiges Werk, das für mich an den Figuren scheiterte

The way I used to be
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Man muss schon sagen, hierbei handelt es sich um ganz schön harten Tobak, den man erst einmal verarbeiten muss, wenn man dieses Buch gelesen hat. Es sind viele wichtige, aber auch erschütternde Themen ...

Man muss schon sagen, hierbei handelt es sich um ganz schön harten Tobak, den man erst einmal verarbeiten muss, wenn man dieses Buch gelesen hat. Es sind viele wichtige, aber auch erschütternde Themen in dem Buch verarbeitet, die sensibel und empathisch gemeistert werden. Amber Smith kann man hier somit nicht allzu viel vorwerfen, denn sie hat sich bemüht, alles sehr behutsam anzugehen.

Mein Problem sind jedoch die Figuren, mit denen ich mich überhaupt nicht anfreunden konnte, da sie zum Großteil unnahbar und unsympathisch waren. Ich fand sie allesamt viel zu naiv, teilweise ohne ersichtlichen Grund aggressiv und arrogant und es herrscht viel Neid und Verständnislosigkeit unter den Figuren, was teilweise zum Haare raufen war.

Ich hätte das Buch so unglaublich gern gemocht, da ich es sehr wichtig finde, dass man sich auch vor Themen wie Missbrauch, Vergewaltigung und mentaler Gesundheit nicht scheuen sollte, aber leider sind "The Way I Used To Be" und ich nicht füreinander gemacht.

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Veröffentlicht am 09.01.2024

süße Geschichte

15 Gründe, dich zu hassen
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Ich muss gestehen, dass ich mir von "15 Gründe, dich zu hassen" nicht allzu viel versprochen habe, da ich aufgrund der Kurzbeschreibung die Befürchtung hatte, dass es sich hierbei um eine recht oberflächliche ...

Ich muss gestehen, dass ich mir von "15 Gründe, dich zu hassen" nicht allzu viel versprochen habe, da ich aufgrund der Kurzbeschreibung die Befürchtung hatte, dass es sich hierbei um eine recht oberflächliche Geschichte handeln könnte. Hier wurde ich jedoch positiv überrascht, denn die Geschichte besitzt eine gewisse Tiefe und konnte tatsächlich aus den vielen anderen High-School-Geschichten heraustechen.

Dennoch muss man zugeben, dass Ana Woods hier bei Weitem nicht das Rad neu erfunden hat, was aber auch bei dem Genre kaum möglich ist, da es immer irgendetwas gibt, was man bereits aus einem Buch mit ähnlicher Thematik her kennt. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, die jeweiligen Beiträge von Alice zu ihrem Projekt über Tyler sind informativ und unterhaltsam und auch die Dialoge sind gelungen. Die Charaktere sind gut beschrieben, bedienen nur sehr wenige Klischees und haben die nötige Tiefe erhalten, um mit ihnen mitzufiebern. Schade ist allerdings, dass ich besonders Alice manchmal als sehr anstrengend empfunden habe, da sie kaum selbstreflektiert ist und die Meinung anderer Menschen nur selten respektiert.

"15 Gründe, dich zu hassen" ist dabei schnell erzählt: Alice und Tyler sind nicht nur Nachbarn, sondern auch von Kindheit an die besten Freunde, die jedes Geheimnis miteinander teilen und sich stets aufeinander verlassen können. Bei einem Schulprojekt entscheiden sie sich, fünfzehn Gründe an dem jeweils anderen zu finden, die sie stören. Dass das Projekt gar nicht mal so einfach ist, müssen beide schnell feststellen, denn so werden nicht nur eigene Gefühle hinterfragt, sondern vor allem auch die Freundschaft. Gleichzeitig muss Alice sich auch mit ihrem nicht vorhandenen Liebesleben rumschlagen, denn sie ist eine Wette eingegangen, bei der sie mindestens sieben Dates absolvieren muss.

An sich ist die Geschichte wirklich süß. Hier und da gibt es zwar etliche Klischees und ordentlich Kitsch und einige Szenen waren mir aus anderen Büchern auch nicht fremd, aber letztendlich ist das Buch wirklich schön. Was mich ein wenig stört, ist, dass die Kurzbeschreibung bereits viel zu viel verrät und man dabei nahezu alles erahnen kann und direkt erkennt, worauf die Geschichte am Ende hinauslaufen wird. Dies hätte man etwas weniger offensichtlich gestalten können, um mehr Spannung in der Geschichte zu erzeugen.

Dennoch ist "15 Gründe, dich zu hassen" eine wirklich schöne und süße Geschichte, die toll geschrieben und für ein paar verregnete Tage bestens geeignet ist, um das graue Wetter zu vergessen.

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Veröffentlicht am 05.01.2024

belangloser Jugendthriller mit unsympathischen Figuren

WEIL.
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„WEIL.“ von Martin Muser besitzt auf den ersten Blick alles, was einen Jugendthriller ausmachen soll: Ein interessantes Setting mit einem Haus auf dem Land, fünf vollkommen unterschiedliche Jugendliche, ...

„WEIL.“ von Martin Muser besitzt auf den ersten Blick alles, was einen Jugendthriller ausmachen soll: Ein interessantes Setting mit einem Haus auf dem Land, fünf vollkommen unterschiedliche Jugendliche, die in Gefahr schweben und wichtigen Themen wie Freundschaft, Vertrauen und die Frage, wie weit man gehen würde, um für andere einzustehen.

Was sich zunächst gut angehört hat, entpuppte sich für mich jedoch als teilweise sehr anstrengende Angelegenheit. Man muss dem Autor zwar dafür loben, dass er es versucht und teilweise auch geschafft hat, auf gerade einmal knapp 130 Seiten eine gute und anhaltende Spannung aufzubauen, allerdings konnte mich das Buch ansonsten nur selten überzeugen.

Dies liegt vor allem an den Charakteren, die für mich phasenweise unerträglich und klischeehaft waren. Auf der einen Seite hat man die Jugendlichen Manuel, Selin, Knut, Philipp und Esther, die gerade fürs Abitur lernen und sich allen anderen Menschen gegenüber haushoch überlegen und unbesiegbar fühlen. So ernähren sie sich während des Lernens strikt vegan und verdrehen die Augen, als sich ihre Widersacher danach erkundigen, ob es auch – in ihren Augen - „normale“ Lebensmittel im Haus befinden. Gleichzeitig regt sich besonders Selin tatsächlich darüber auf, dass falsch gegendert wird, während sie mit einer Waffe bedroht wird. Für mich persönlich musste so etwas nicht sein, weil es weder die Geschichte an sich weiter gebracht hat, noch dafür gesorgt hat, dass man mit den Figuren mitfiebern konnte.

Die Widersacher werden dagegen als sehr einfache, ungebildete Menschen ohne Manieren oder Verstand dargestellt, was mir dann doch letztendlich viel zu leicht gelöst war. Im Grunde genommen sind alle Figuren so unsympathisch, stereotypisch und oberflächlich, dass mir ihr Schicksal leider vollkommen egal war, was bei dem Genre alles andere als gut ist.

Das Einzige, was dazu geführt hat, dass ich das Buch nicht abgebrochen habe, ist die Idee, auch Ethik als Schulfach in das Buch einfließen zu lassen, sodass es immer wieder zu interessanten Fragen kam, die man sich auch selbst in gewissen Situationen stellen sollte.

Insgesamt kann man jedoch sagen, dass man aus dem Buch deutlich mehr hätte herausholen können, denn der Plot an sich ist interessant und hätte deutlich mehr Tiefe und vor allem auch bessere Charaktere verdient gehabt. So entpuppte sich „WEIL.“ letztendlich jedoch leider als eher flacher, fast schon belangloser Thriller, der schnell wieder vergessen ist.

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Veröffentlicht am 27.12.2023

Abgebrochen

Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle
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Traurig, aber wahr: Ich habe ein Buch von der grandiosen Anne Freytag abgebrochen! Während sie mich mit anderen Werken, wie "Mein bester letzter Sommer" oder auch "Das Gegenteil von Hasen" begeistern konnte, ...

Traurig, aber wahr: Ich habe ein Buch von der grandiosen Anne Freytag abgebrochen! Während sie mich mit anderen Werken, wie "Mein bester letzter Sommer" oder auch "Das Gegenteil von Hasen" begeistern konnte, konnte mich ihr neuestes Werk "Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle" leider nicht überzeugen. Das verwundert doch sehr, da das Buch mit Themen wie dem Lockdown, Einsamkeit, zu hohen Erwartungen an andere und sich selbst doch sehr interessant sind, aber leider wollte die Umsetzung für mich nicht funktionieren.

"Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle" hätte an sich für mich gut funktionieren können, wäre da nicht unter anderem der Erzählstil gewesen. Es ist alles sehr ruhig, alles zu ausführlich beschrieben, vieles erscheint leider sehr belanglos. So geht es nicht nur sehr ausführlich darum, ob man seinen Körper für andere enthaaren sollte, sondern es wird auch immer sehr detailliert beschrieben, wie jemand aus der Familie wann und wie oft in dem Buch raucht. Auch die Art und Weise, wie in dem Buch Feminismus und Selbstbestimmung dargestellt werden, empfand ich als sehr plump und mit zu sehr mit erhobenen Finger, sodass ich mich schon so manches Mal dabei ertappt habe, wie ich die Augen verdreht habe.

Allgemein hatte ich mich während des Lesens immer wieder gefragt, wann denn endlich mal etwas passiert, denn es dreht sich alles nur im Kreis und es gibt keinen wirklich erkennbaren roten Faden. So werden Familienessen, in denen die Figuren untereinander so gut wie gar nicht miteinander reden, sehr ausführlich beschrieben, während es danach erneut nur ums Rauchen geht. Allgemein sind die Figuren sehr blass und besitzen wenig Profil.

Sally befindet sich mit ihren drei Geschwistern und ihrer Mutter im Lockdown. Viel zu sagen haben sie sich allesamt nicht, vielmehr wird gemeinsam schweigend gegessen oder geraucht. Ihre Mutter, die - wie soll es auch fast anders sein - in einem Verlag arbeitet, möchte teilweise nicht viel viel mit ihren Kindern zu tun haben, weil sie auch mal an sich denken möchte. Die Geschwister, so scheint es, tolerieren sich nur, aber haben keine große Verbindung zueinander. Dazu wird zwar immer wieder angedeutet, wie kaputt die Familie doch ist, aber es bleibt alles sehr oberflächlich und teilweise auch weichgespült. Wären wenigstens ein oder zwei Figuren interessant genug oder sympathisch, hätte ich mehr Grund gehabt, mich an "Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle" festzuhalten, aber leider wurden mir diese mit der Zeit egal, sodass ich mich auch nicht mehr auf sie einlassen konnte.

Dies ist alles sehr schade, denn Anne Freytag kann es deutlich besser, wie sie es schon mehr als einmal bewiesen hat. Hier habe ich jedoch eine oberflächliche, teilweise plumpe Geschichte vorgefunden, die mich leider nicht überzeugen konnte, sodass ich das Buch nach etwas mehr als der Hälfte abgebrochen habe.

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