Hier wäre weniger mehr gewesen
Miss youAn "Miss You" scheiden sich ja derzeit die Geister, denn die einen lieben dieses Buch, die anderen hegen eher eine Abneigung. Da ich mal wieder neugierig war, wollte ich dem Buch trotz kleinerer Skepsis ...
An "Miss You" scheiden sich ja derzeit die Geister, denn die einen lieben dieses Buch, die anderen hegen eher eine Abneigung. Da ich mal wieder neugierig war, wollte ich dem Buch trotz kleinerer Skepsis eine Chance geben und habe es fast in einem Rutsch gelesen.
Nun, in einem Rutsch durchlesen klingt ja eigentlich zunächst positiv, denn dies ist immerhin ein Zeichen dafür, dass sich die Geschichte leicht und schnell lesen lässt. Dennoch besitzt die Geschichte aber auch einige Schwächen, sodass ich ehrlich gesagt auch nach dem Lesen noch nicht so richtig weiß, was ich von der Geschichte halten soll.
Auf der einen Seite fand ich die Liebesgeschichte in diesem Buch wirklich schön, allerdings war es mir insgesamt zu viel Drama und die Steine, die einem immer wieder in den Weg gelegt werden, zu künstlich aufgebaut. Da reicht es nicht, dass Tess und Gus einen Schicksalsschlag hinnehmen müssen, sondern es muss gleich gefühlt eine ganze LKW-Ladung sein. So muss sich Tess gleich mit mehreren Problemen auseinandersetzen, die alle aufeinander aufbauen, denn nicht nur ihre geliebte Mutter ist gestorben und ihr Vater schwer alkoholkrank, sondern sie hat auch noch eine autistische Schwester, sodass quasi alles an ihr hängen bleibt und sie sich um sie kümmern muss.
An sich hat die Autorin die Geschichte gut erzählt, aber mir persönlich waren das zu viele Probleme und zu viele Momente, die die Figuren beeinflusst haben. So bekommt man zwar den Eindruck, dass sich die Figuren, allen voran Tess, stets weiterentwickeln, allerdings hätte ich mir eine leichtere und unbeschwertere Geschichte gewünscht.
Das Cover ist schlicht, aber dennoch durchaus schön anzusehen und passt für mich hervorragend zur Geschichte. Die Kurzbeschreibung verrät in diesem Fall nicht allzu viel, sodass man nicht genau weiß, was hier einen erwartet und man sich somit überraschen lassen muss, was ich jedoch vollkommen in Ordnung finde.
Kurz gesagt: "Miss You" ist an sich eine hochemotionale Geschichte mit interessanten Figuren, allerdings gab es mir hier auch zu viel Drama und zu viele Probleme, sodass man sich als Leser schon fast von all den Sorgen erschlagen fühlt. Hier wäre weniger weitaus mehr gewesen, sodass ich die Geschichte zwar an sich ganz nett fand, sie mich allerdings nicht vollends überzeugen konnte, was ich ein wenig schade finde.