Profilbild von Kleinbrina

Kleinbrina

Lesejury Star
offline

Kleinbrina ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kleinbrina über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wunderbare Geschichte

Eins
0

"Eins" ist eines der Bücher, die ich komplett ohne irgendwelche Erwartungen gelesen und mich vorher auch nicht sonderlich mit beschäftigt habe. Und das war auch vollkommen gut so, denn dadurch habe ich ...

"Eins" ist eines der Bücher, die ich komplett ohne irgendwelche Erwartungen gelesen und mich vorher auch nicht sonderlich mit beschäftigt habe. Und das war auch vollkommen gut so, denn dadurch habe ich im Laufe der Geschichte eine - nicht immer positive - Überraschung nach der anderen erlebt, was mich von der ersten Seite an an das Buch gefesselt hat.

Sarah Crossan hat sich hierbei an das Thema "siamesische Zwillinge" gewagt, was in der heutigen Gesellschaft leider immer noch für viele Menschen ein Tabuthema ist, aber gar nicht sein soll. Dabei wurde das Thema von der Autorin nicht nur mit der nötigen Sensibilität herangegangen, sondern auch sehr gut recherchiert, sodass man dazu auch noch bestens informiert wird. Dabei wurden die Figuren von der Autorin sehr gut ausgearbeitet, die Dialoge haben mich sowohl zum Lachen gebracht, als auch zum Nachdenken angeregt und auch sonst wollte hier alles perfekt zueinander passen. Dazu wird die Geschichte in der Versform erzählt, was mir sehr gut gefällt.

Hierbei geht es hauptsächlich um die siamesischen Zwillinge Tippi und Grace, die von der Hüfte an zusammengewachsen sind und sich somit ein Leben teilen müssen. Doch dabei wollen die beiden Schwestern kein Mitleid, sondern sehnen sich viel mehr nach den alltäglichen Dingen wie Freundschaften, die erste große Liebe oder auch, dass jeder in ihrem Umfeld glücklich ist. Dabei ist es zum einen sehr interessant zu beobachten, wie sie ihren Alltag meistern, aber auch, wie verschieden die Schwestern sind.

Während Tippi das Herz auf der Zunge trägt und um einen flotten Spruch nie verlegen ist, ist Grace, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, oftmals in sich gekehrt und verkriecht sich in die Welt der Bücher, da die Orte in den Büchern die einzigen sind, die sie alleine betreten kann. Gleichzeitig ist Tippi durch und durch Realistin und hat sich damit abgefunden, dass sie niemals die große Liebe finden wird, da dies aufgrund ihrer Situation in ihren Augen nicht machbar ist. Grace hat dagegen die Hoffnung, dass sie doch noch irgendwann die große Liebe treffen könnte, was sie oftmals in einen Konflikt mit sich selbst bringt.

Gleichzeitig wird in "Eins" auch geschildert, was es bedeutet, wenn sich zwei Menschen ein Leben teilen müssen, was es bedeutet, wenn die eine Schwester krank wird und die andere nicht und was manchmal eine Entscheidung um Leben oder Tod anrichten kann.

Wer jetzt aber denkt, dass es hierbei nur um die Zwillinge geht, der wird hier noch viel mehr entdecken: Jon und Yasmeen, zwei Außenseiter auf ihrer Schule, die sich mit Tippi und Grace anfreunden, um Dragon, die balletttanzende Schwester von Tippi und Grace, die ihre ganz eigenen Probleme hat. Die Familie, die oftmals unter den ganzen Arztrechnungen und Kosten für die Zwillinge leidet und die Probleme, die sich zwischen ihren Eltern nicht mehr verheimlichen lassen.

Das Cover ist wunderschön und passt perfekt zu Tippi und Grace, dazu passen die Farbkleckse sehr gut zu den ungleichen Schwestern. Die Kurzbeschreibung sagt mir dagegen eher nicht zu, da diese zu oberflächlich gehalten ist und die Besonderheit der Geschichte in keinster Weise widerspiegelt.

Kurz gesagt: "Eins" konnte mich mit einem wunderbaren Erzählstil, vielseitigen und liebenswerten Figuren, sowie einer interessanten Thematik von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann ziehen, mich zum Lachen bringen, mich aber auch gleichzeitig zum Nachdenken anregen. Ich bin mehr als begeistert und hoffe, dass dieses Buch noch sehr viele Leser finden wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Netter Spaß für zwischendurch

Post this book
0

Vor etlichen Jahren habe ich mich näher mit "Wreck this Journal" beschäftigt, ein Buch, dass dazu animieren soll, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen, während man kleine Aufgaben erfüllen muss. Nun ...

Vor etlichen Jahren habe ich mich näher mit "Wreck this Journal" beschäftigt, ein Buch, dass dazu animieren soll, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen, während man kleine Aufgaben erfüllen muss. Nun hat der Loewe Verlag mit "Post this book" ein Buch der selben Art veröffentlicht und ich muss sagen, dass man auch an diesem Buch durchaus seinen Spaß haben kann.

Hier werden der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Ein Video drehen? Kein Problem! Seine erledigten Aufgaben auf seinen Social Media-Kanälen teilen? Aber hallo! Gleichzeitig gibt es aber auch die kleineren Aufgaben, wie z.B. Kreise farbig ausmalen, Sprech- und Denkblasen ausfüllen oder sich einfach auf einer leeren austoben und dort zeichnen und schreiben, was einem gerade einfällt.

Die Aufgaben sind dabei sehr vielseitig, sodass hier nicht allzu schnell Langeweile aufkommen dürfte. Dennoch gibt es auch einen Kritikpunkt: So sehr ich das Buch und dessen Aufgaben auch mag, so sehr musste ich auch leider feststellen, dass ich für manche Aufgaben aus der Zielgruppe herausgewachsen bin, sodass ich diese nicht erfüllt habe. Dennoch bin ich der Meinung, dass besonders Teenager hier ihren ganz groß Spaß haben dürften und dies ist schließlich auch die Hauptsache.

Kurz gesagt: "Post this book" ist ein netter Spaß für zwischendurch, dessen Aufgaben allerdings nicht immer meinen Geschmack treffen konnten, was ich jedoch auch nicht erwartet habe. Wer also bereits Bücher wie "Wreck this Journal" mochte, der sollte auch "Post this book" eine Chance geben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gute Geschichte mit einigen Schwächen

Brothers and Bones - Blutige Lügen
0

Thriller haben es bei mir in letzter Zeit wirklich schwer, denn ich habe festgestellt, dass ich bei dem Genre immer wählerischer werde und nur noch von wenigen Thrillern wirklich begeistert bin. „Brothers ...

Thriller haben es bei mir in letzter Zeit wirklich schwer, denn ich habe festgestellt, dass ich bei dem Genre immer wählerischer werde und nur noch von wenigen Thrillern wirklich begeistert bin. „Brothers and Bones: Blutige Lügen“ klang jedoch mal wieder nach einer sehr guten und spannenden Geschichte, sodass ich James Hankins‘ neuestes Werk eine faire Chance geben wollte.

Der Autor hat mit Sicherheit Talent und konnte dies zum Großteil hier auch unter Beweis stellen. Problem ist jedoch, dass die Geschichte oftmals viel zu langatmig erzählt wird, sodass man manchmal das Gefühl bekommt, dass die Geschichte auf der Stelle steht und einfach nichts passiert. Es war zwar nicht unbedingt langweilig, allerdings habe ich mir deutlich mehr Spannung gewünscht, die bei den vielen Umschreibungen und Erklärungen leider deutlich flöten ging.

Gleiches gilt leider auch für die Dialoge, die einfach so vor sich hinplätschern. Ich bekam hierbei oftmals das Gefühl, als würden sich sämtliche Figuren grundlegend langweilen, denn hier fehlt bei den Dialogen die nötige Pfiffigkeit. Dennoch sollte man sich von der Kritik nicht verschrecken lassen, denn der Autor hat hier tatsächlich sein Können bewiesen. Hätte er nur ca. einhundert Seiten weggelassen und dafür alles etwas actionreicher und schneller erzählt, hätte die Geschichte deutlich mehr Biss gehabt.

Obwohl mir keine der Figuren wirklich sympathisch war, muss ich dennoch sagen, dass der Autor diese gut ausgearbeitet hat. Man lernt sie zwar nicht unbedingt gut kennen, allerdings habe ich dies hierbei auch nicht erwartet, sodass mir die Beschreibung von ihnen vollkommen ausgereicht hat. Charlie, der hier als eine Art Held dargestellt wird, ist ganz nett, allerdings hat mir bei ihm als Staatsanwalt die nötige Härte und der Biss gefehlt. Dennoch habe ich die Suche nach seinem Bruder Jake sehr gerne verfolgt, auch wenn diese oftmals zu ausschweifend war. Allerdings wird die Suche nach ihm wirklich gut und authentisch dargestellt, sodass mir die Geschichte im Großen und Ganz ganz gut gefallen hat.

So sehr ich auch die Langatmigkeit stellenweise kritisiert habe, muss ich sagen, dass mir die Auflösung am Ende ganz gut gefallen hat. Hier hat der Autor noch einmal alles gegeben und gezeigt, was er tatsächlich drauf hat. Eine schnelle Auflösung mit vielen Antworten, so habe ich es mir gewünscht und so habe ich es auch bekommen. Schade, dass es nicht das gesamte Buch über so verlaufen ist.

Das Cover ist ein richtiger Hingucker und hat mich direkt angesprochen. Besonders die Farbgestaltung hat mir sehr gefallen. Gleiches gilt für die Kurzbeschreibung, die meiner Meinung nach sehr gelungen ist und die Geschichte äußerst spannend präsentiert.

Insgesamt hat mir „Brothers and Bones: Blutige Lügen“ ganz gut gefallen, auch wenn ich leider zugeben muss, dass die Geschichte dann doch weit weniger spannender und langatmiger war, als ich im Vorfeld erhofft habe. Dennoch: Fans des Genres und diejenigen, die sich für die Mafia interessieren, sollten unbedingt einen Blick auf das Buch werfen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nett, kann sich allerdings von anderen Bücher aus dem Genre nicht abheben

FLOWER
0

"Flower" ist mir bereits vor dem Erscheinungstag aufgrund des wunderschönen Covers aufgefallen. Da mir die Kurzbeschreibung allerdings nie ganz zugesagt hat, habe ich das Buch vorerst nicht weiter beachtet. ...

"Flower" ist mir bereits vor dem Erscheinungstag aufgrund des wunderschönen Covers aufgefallen. Da mir die Kurzbeschreibung allerdings nie ganz zugesagt hat, habe ich das Buch vorerst nicht weiter beachtet. Nachdem ich dieses allerdings angeboten bekommen habe, wollte ich dem Buch doch noch eine Chance geben und ich muss leider sagen, dass das Buch mich nicht gänzlich überzeugen konnte.

An sich haben Elizabeth Craft und Shea Olsen hier gute Arbeit geleistet und nette Figuren geschaffen, mit denen man sich als Leser sicherlich anfreunden kann, das Problem ist nur, dass man viele der Szenen bereits aus anderen Büchern aus dem Genre her kennt und somit nur selten überrascht wird. Dennoch muss man sagen, dass das Autorinnen-Duo einen angenehmen Schreibstil besitzt, der sich leicht und flüssig lesen lässt.

Mein Problem ist wohl letztendlich, dass bei "Flower" alles sehr nett ist, die Geschichte allerdings nie über den "Nett"-Status hinauswächst, was doch sehr schade ist. Tate und Charlotte haben mir zwar an sich gut gefallen, allerdings sind sie auch sehr klischeehaft und absolut 0815, sodass man sie zwar an sich sympathisch finden kann, sie jedoch für mich keine Figuren sind, an die ich mich auch nach einem halben Jahr gerne zurückerinnern werde.

Dass eine junge Frau sich aufgrund ihres bisherigen Lebens nur auf ihre Zukunft konzentrieren und dabei keine Männer in ihr Leben hineinlassen möchte, dann jedoch ganz schnell sämtliche Prinzipien über Bord wirft, kam mir in dem Genre bereits zu oft vor. Gleiches gilt für Tate, den ich zwar - genau wie Charlotte - sympathisch fand, allerdings auch er sich von anderen Figuren aus dem Genre nicht herausstechen kann. Die Idee, dass eine doch recht unerfahrene, junge Frau auf einen sehr bekannten, ihr allerdings unbekannten Sänger trifft, ist nicht neu, hätte aber dennoch gut umgesetzt werden können.

Leider hat mir allerdings letztendlich die Besonderheit gefehlt, um mich voll und ganz auf die Geschichte einzulassen, sodass die Geschichte zwischen Tate und Charlotte zwar nett war, allerdings auch sehr klischeebeladen und vorhersehbar, was meiner Meinung nach nicht hätte sein müssen.

Die Covergestaltung sowie der Buchtitel passen hervorragend zur Geschichte und können trotz der Schlichtheit bei mir punkten. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls in Ordnung, allerdings unterscheidet diese sich kaum von anderen Büchern aus dem Genre, sodass mir stellenweise die Besonderheit gefehlt hat.

Kurz gesagt: "Flower" ist eine nette Geschichte für zwischendurch, die man aufgrund der Thematik und der netten Figuren sicherlich mal lesen kann, die sich in meinen Augen allerdings nicht gegenüber anderen Büchern aus dem Genre abhebt, sodass "Flower" leider schnell wieder in Vergessenheit gerät.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Abgebrochen

Die letzten Tage des Condor
0

Da die Kurzbeschreibung zu "Die letzten Tage des Condor" von James Grady ganz interessant klang, wollte ich dem Buch eine Chance geben. Ich muss zwar zugeben, dass meine Erwartungen von Beginn an recht ...

Da die Kurzbeschreibung zu "Die letzten Tage des Condor" von James Grady ganz interessant klang, wollte ich dem Buch eine Chance geben. Ich muss zwar zugeben, dass meine Erwartungen von Beginn an recht niedrig angesetzt waren, allerdings habe ich dennoch auf eine spannende Geschichte gehofft, was ich hier allerdings nicht vorgefunden habe.

Dabei hatte die Geschichte inhaltlich durchaus Potential, nur leider war der Schreibstil für mich wirklich anstrengend, denn dieser kam mir häufig sehr lieblos vor, Spannung kam absolut nicht auf und auch die Figuren waren meiner Meinung nach nur oberflächlich ausgearbeitet. Wer hier wahre Tiefe sucht oder Figuren besser kennen lernen möchte, der wird hier enttäuscht sein.

Allgemein finde ich es merkwürdig, dass das Buch als Thriller durchgeht, denn bei aller Liebe: Wo keine Spannung ist und wo man nicht mitfiebern kann, da ist auch für mich persönlich kein Thriller.

Dementsprechend habe ich das Buch bereits nach knapp 120 Seiten abgebrochen habe, da ich für mich feststellen musste, dass ich mich weder mit den Figuren, noch mit dem Schreibstil anfreunden konnte. Sehr schade, aber manchmal soll es nicht sein.