Spannende Geschichte
SchattenzwillingVon Katrin Bongard habe ich bereits einige Bücher gelesen. Mal wurde ich schrecklich enttäuscht, mal war ich hellauf begeistert. Da ihr neuester Roman „Schattenzwilling“ wieder sehr interessant klang, ...
Von Katrin Bongard habe ich bereits einige Bücher gelesen. Mal wurde ich schrecklich enttäuscht, mal war ich hellauf begeistert. Da ihr neuester Roman „Schattenzwilling“ wieder sehr interessant klang, wollte ich diesen unbedingt lesen und ich muss sagen, dass ich zum Glück positiv überrascht wurde.
Nachdem ich den Anfang als relativ langatmig empfunden habe, hatte ich zunächst ein paar Bedenken, dass mir das Buch am Ende doch nicht gefallen könnte, allerdings hat sich dies zum Glück nicht bewahrheitet. Die Geschichte nimmt zunehmend an Fahrt auf und konnte mich mit interessanten und vielseitigen Figuren, sowie einer spannenden Handlung überzeugen. Lediglich die Dialoge fand ich zum Teil misslungen, da sie viel zu hölzern waren und die Gespräche fast schon wie auswendig gelernt klangen.
Mit Teresa lernt man ein junges Mädchen kennen, welches oft sehr selbstbewusst ist, aber auch von Selbstzweifeln und Ängsten geplagt ist. Mit ihren Eltern und ihren zwei Brüdern beginnt sie auf einem Bauernhof ein neues Leben und ist frisch in Pablo verliebt, der gerade sein Abitur gemacht hat. Jedoch holt sie die Vergangenheit ein und mit Kai und Adrian und deren Vater kündigt sich Besuch an, der sie sehr verwirrt, denn vor zwei Jahren war sie noch mit Adrian zusammen, ehe er den Kontakt zu ihr abbrach. Adrian, der nach einem Unfall querschnittsgelähmt ist, wirkt plötzlich vollkommen verändert. Während er früher um keinen Spruch verlegen war, sitzt er nun nur noch ruhig und fast schüchtern im Rollstuhl, während sein Zwillingsbruder Kai plötzlich witzig ist und alle mit seinem Charme um den Finger wickelt. Teresa, die immer für Adrian geschwärmt hat, ist vollkommen verwirrt, da sie plötzlich Gefühle für Kai entwickelt. Aber auch Pablo bleibt weiterhin ein Thema für sie.
Was zunächst wie ein unglaubliches Drama klingt, entpuppt sich als eine sehr authentische und spannende Geschichte mit Gewissenskonflikten und der Frage, was echt ist und wem man im Leben trauen kann. Dabei wird nicht nur Teresa sehr glaubwürdig dargestellt, sondern auch Pablo, Adrian und Kai. Besonders gut gefallen hat mir auch Teresas Bruder Jasper, der sympathisch wirkt und mit dem Leben recht locker umgeht. Teresas beste Freundin Hannah hat mir dagegen gar nicht gefallen, da sie oftmals viel zu oberflächlich war.
Obwohl die Geschichte meiner Meinung nach besonders am Anfang recht unspektakulär und voraussehbar verlief, wurde ich doch sehr überrascht, denn die Geschichte wurde im Verlauf immer spannender und ich wurde so manches Mal auf die falsche Spur geführt. Besonders spannend fand ich die Tatsache, dass man immer auf dem gleichen Stand von Teresa war. Bei anderen Büchern ist es oftmals der Fall, dass der Leser bereits mehr weiß, hier war es jedoch nicht so, was der Geschichte einen dicken Pluspunkt beschert.
Das Cover ist gelungen. Es wirkt schlicht, hat durch die Schattierungen aber dennoch eine Aussage, die gut zur Geschichte passt. Auch die Kurzbeschreibung konnte mich überzeugen, sodass man dem Verlag dazu nur gratulieren kann.
Insgesamt konnte mich „Schattenzwilling“ trotz anfänglicher Skepsis überzeugen. Die Geschichte wird spannend und lebhaft erzählt und die Figuren sind vielseitig und meistens sympathisch, sodass ich hierbei mit ihnen mitfiebern konnte. Wer Katrin Bongard noch nicht kennt und mal wieder Lust auf einen vielseitigen Jugendthriller hat, sollte sich diese Autorin auf jeden Fall merken. Empfehlenswert!