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Veröffentlicht am 15.09.2016

Unterhaltsame Geschichte

Frau Ella
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Der 30jährige Sascha liegt nach einer Augen-Operation im Krankenhaus. Als wäre seine Laune nicht schon schlecht genug, muss sich Sascha auch noch das Krankenzimmer mit einer schnarchenden 88jährigen teilen.
Die ...

Der 30jährige Sascha liegt nach einer Augen-Operation im Krankenhaus. Als wäre seine Laune nicht schon schlecht genug, muss sich Sascha auch noch das Krankenzimmer mit einer schnarchenden 88jährigen teilen.
Die anfänglichen Gesprächen zwischen ihnen sind sehr oberflächlich, wie z.B. über den Fernseher, doch auch hier reagiert Sascha genervt.
Da sich Sascha ihren Nachnamen nicht merken kann, nennt er sie einfach Frau Ella.

Als er erfährt, dass Frau Ella für einen kleinen Eingriff am Auge eine Vollnarkose bekommen und diese, gegen ihren Willen, unterschreiben soll, wird Sascha hellhörig und setzt sich für die alte Dame ein.

Spontan nimmt er sie mit in seine WG. Seine Mitbewohner Ute und Klaus sind sofort begeistert von Frau Ella und schließen sie in ihr Herz. Und so kommen sich auch Frau Ella und Sascha näher, gewöhnen sich immer mehr aneinander und eine Freundschaft entsteht.

Doch dann kommt Saschas (Ex?) Freundin Lina aus Spanien zurück und ist alles andere als begeistert.

Florian Beckerhoff hat mit „Frau Ella“ eine tolle Geschichte geschaffen, die für beinahe jede Altersklasse geeignet ist und zum Nachdenken anregt. Durch die Geschichte entwickelt man ein gewisses Verständnis für die ältere Generation und kann sich in manchen Situation recht gut in andere Menschen hineinversetzen.

Peter Jordan hat dieses Buch glaubwürdig vorgetragen und der Hörer findet sich recht schnell in die Geschichte hinein. Auch die Tatsache, dass dieses Hörbuch eine gekürzte Lesung ist, hat mich nicht gestört.

Jedoch gibt es zwei kleine Kritikpunkte:
Zum einen das Cover, dass nicht wirklich zur Geschichte passt. Allein das Gewehr in der Hand lässt schnell ein anderes Bild über Frau Ella entstehen.

Der andere Punkt ist die Darstellung der Charaktere. Mir fehlt es stellenweise an Tiefe. Oft hatte ich das Gefühl, dass der Autor bewusst nicht zu viel von den Charakteren preisgeben möchte.

Doch trotz dieser Punkte ist „Frau Ella“ ein tolles Hörbuch, dass sich lohnt. Schon allein die Denkanstöße machen dieses Buch/Hörbuch so wertvoll.

Unbedingt hören und zurücklehnen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannende Geschichte

Dunkle Wasser
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„Dunkle Wasser“ gehört zu den Büchern, die ich zuvor absolut nicht auf der Rechnung hatte. Das Cover fand ich zwar an sich recht schön, aber wirklich beschäftigt habe ich mich mit dem Buch nicht. Sehr ...

„Dunkle Wasser“ gehört zu den Büchern, die ich zuvor absolut nicht auf der Rechnung hatte. Das Cover fand ich zwar an sich recht schön, aber wirklich beschäftigt habe ich mich mit dem Buch nicht. Sehr schade, denn es ist tatsächlich richtig gut und ich bereue es sehr, dass ich es nicht schon viel eher gelesen habe.

Mary Jane Beaufrand hat einen unglaublich schönen Schreibstil, der mich von der ersten Seite an gepackt hat. Sie beschreibt die Charaktere sehr genau, man lernt sie optisch gut kennen und auch die Gefühle und Gedanken kommen nicht zu kurz. Gleiches gilt für die Umgebung. Der Fluss, die Wälder und auch die Häuser werden sehr genau beschrieben, sodass ich mir vieles sehr gut bildlich vorstellen konnte. Die Geschichte spielt in der Gegenwart, dazu kommen immer wieder Rückblicke auf die Vergangenheit, sodass die Ereignisse rund um Karen besser nachzuvollziehen sind.

Die Umgebung wird extrem gut beschrieben. Der Fluss, der in diesem Buch eine wichtige Rolle spielt, wird mal als ruhig, mal als wild dargestellt und manchmal heißt es auch, dass man den Fluss flüstern hören könnte. Für einen Thriller, wenn auch nur einen Jugendthriller, ist dies ein tolles Element, was mich sehr unterhalten hat. Die Geschichte ist trotz manch unnötiger Szene sehr spannend und unterhaltsam geschrieben. Man lernt die täglichen Sorgen von Teenagern kennen, aber auch viel Mut und gut durchdachte Momente, die die Charaktere älter erscheinen lassen, als sie sind.

Dies fällt besonders bei Veronica, die nur Ronnie genannt wird, auf. Sie wirkt oft verzweifelt und bemitleidet sich manchmal auch ein bisschen selbst, aber dafür ist sie auch oft sehr entschlossen und mutig und möchte unbedingt herausfinden, was mit ihrer Freundin Karen passiert ist. Die Suche nach Antworten ist oftmals schwierig und hat mich das ein oder andere Mal in die Irre geführt, aber letztlich ist das Buch von Anfang bis Ende gut durchdacht und plausibel, was ich zunächst nicht erwartet hätte.

Neben Ronnie lernt man noch ihre Familie und ihre wenigen Freunde kennen. Sie ist mit ihrer Familie von der Großstadt in ein Dorf gezogen, was ihr sehr schwer fällt, da sie quasi alles vermisst, was sie damals in ihrem alten Zuhause hatte. Ihre Mutter ist eine erfolgreiche TV-Köchin, ihr Vater war als knallharter Anwalt bekannt. Dieser erkrankte jedoch aufgrund seiner Arbeit an Depressionen, sodass man diesen Tapetenwechsel dringend benötigte, auch wenn Ronnie dies bis zum Schluss nicht akzeptieren konnte. Ihre beste Freundin Gretchen, mit der sie auch zur Schule geht, ist oftmals sehr schwierig und leider wird sie trotz ihrer großen Rolle in diesem Buch nur oberflächlich behandelt, sodass man sie kaum kennenlernt. Dazu gibt es noch Tomas, der mit seiner Schwester und seiner Mutter mit Ronnie zusammenlebt. Auch wenn er oftmals sehr ruhig ist, kümmert er sich liebevoll um Ronnie, was sie jedoch erst viel zu spät wahrnimmt.

Das Cover gefällt mir besonders gut und lässt das Originalcover alt aussehen. Die Farben passen sehr gut zueinander und auch das schwebende Mädchen im Wasser passt gut zur Geschichte – jedoch muss ich zugeben, dass ich mir Ronnie komplett anders vorgestellt habe und dieses Mädchen auf dem Cover auch gar nicht zu ihr passt. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und animiert dazu, das Buch direkt weiterlesen zu wollen.

Insgesamt ist „Dunkle Wasser“ ein sehr unterhaltsames und spannendes Buch, das mich schnell in seinen Bann ziehen konnte. Interessante Charaktere und eine großartige und vielseitige Kulisse machen das Buch zu einem tollen Leseerlebnis. Liebhaber von Thrillern werden eventuell nicht ganz so viel Freude an dem Buch haben, Leser von Jugendbüchern jedoch allemal. Kauf- und Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Überraschend gut

Dreimal Liebe
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Carina Bartsch hatte es bei mir bislang nicht sonderlich leicht, denn von ihrem ersten Werk „Kirschroter Sommer“ bin ich alles andere als angetan und habe es (aktuell) noch nicht einmal beendet. Von daher ...

Carina Bartsch hatte es bei mir bislang nicht sonderlich leicht, denn von ihrem ersten Werk „Kirschroter Sommer“ bin ich alles andere als angetan und habe es (aktuell) noch nicht einmal beendet. Von daher wollte ich es mit einem anderen Werk von ihr versuchen und habe „Dreimal Liebe“ entdeckt. Da mich die Kurzbeschreibung direkt angesprochen hat, habe ich das Ebook sofort gelesen und bin einigermaßen mit Carina Bartsch versöhnt. Zwar hat mir die letzte Geschichte nicht so ganz gefallen, dafür aber die ersten beiden Kurzgeschichten umso mehr, sodass mir das Ebook dann doch gut gefallen hat.

Der Schreibstil hat mir ganz gut gefallen. Da ich „Kirschroter Sommer“ recht trocken fand, habe ich mich auf einen ähnlichen Schreibstil eingestellt, allerdings wurde ich dann doch positiv überrascht, denn die drei Kurzgeschichten lesen sich leicht, locker und unterhaltsam. Die Figuren werden dabei besonders gut beschrieben und auch ihre Gedanken und Gefühle werden dem Leser authentisch vermittelt.

Bereits die erste Geschichte hat mich direkt in den Bann gezogen und ist meine Lieblingsgeschichte in diesem Ebook: Ein blinder Junge geht auf eine normale Schule und muss sich dort täglich dem (manchmal sehr harten) Tagesablauf stellen, was ihn meistens auch gut gelingt. Dank seiner Mitschülerin Anna ist dies jedoch plötzlich anders, als sie versehentlich in ihn hineinläuft. Durch diesen kleinen Zusammenstoß freunden sie sich an, verbringen immer mehr Zeit miteinander und plötzlich übermannen sie die Gefühle, bis es zum ersten Kuss kommt. Die Idee, Anna alles farblich erklären zu lassen hat mir sehr gefallen und ich fand es sehr interessant, die Sicht eines Blinden zu erfahren, der Farben leider nie kennenlernen durfte.

Die anderen beiden Geschichten „Kein greifbarer Gegner“ und „Die vergessenen Kinder von Brooklyn“ haben mir ebenfalls gefallen, wobei ich jedoch zugeben muss, dass ich „Die vergessenen Kinder von Brooklyn“ als die schwächste Geschichte empfunden habe. Aber dennoch sind sie unterhaltsam und haben mich stellenweise zum Nachdenken angeregt. Besonders „Kein greifbarer Gegner“ könnte trauriger nicht sein, da es dabei quasi um Leben und Tod geht und auch sowas leider zur Liebe mit dazu gehört. Die Gedanken des Ehemannes, der aufgrund der Krankheit seiner Frau zutiefst am Boden ist, hat mich sehr berührt und ich musste mir so manches Tränchen verdrücken. Dies ist bei mir bei einer Kurzgeschichte schon recht selten, dass sowas vorkommt.

Obwohl „Dreimal Liebe“ mit knapp 75 Ebookseiten recht kurz gehalten ist, erscheinen die Geschichten trotz ihrer Kürze genau richtig. Zwar hätte ich besonders von Tobias und Anna aus der ersten Geschichte gerne mehr erfahren, aber die Thematik „Liebe“ ist dabei so gut untergebracht, dass auch diese wenigen Seiten bereits ausgereicht haben, um mich zu berühren.

Das Cover ist wunderschön und sehr passend zur letzten Geschichte „Die vergessenen Kinder von Brooklyn“. Ich mag die Farben und auch die Szene ist perfekt abgestimmt. Auch der Titel und die Schriftart sind bestens ausgewählt und wirken alles andere als aufdringlich. Die Kurzbeschreibung ist recht neutral gehalten und geht nicht auf einzelne Geschichten ein, was ich jedoch alles andere als schlecht finde, denn so war der Überraschungsmoment bei den Geschichten dann noch größer.

Insgesamt hat mir „Dreimal Liebe“ gut gefallen. Die Geschichten sind allesamt gut geschrieben, das Thema „Liebe“ kommt dabei nie zu kurz und so manches Mal konnten mich die Geschichten auch zum Nachdenken anregen. Wer weiß, vielleicht werde ich „Kirschroter Sommer“ ja doch noch irgendwann eine faire Chance geben. Wer Kurzgeschichten rund um das Thema Liebe mag, wird bei diesem Ebook bestens aufgehoben sein. Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wunderbare Geschichte

Die Frau meines Lebens
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Schon sehr lange bin ich um dieses Buch herumgeschlichen, war mir aber nie sicher, ob es mir wirklich gefallen könnte. Nun, wo ich dem Buch endlich eine Chance gegeben habe, kann ich nur sagen: Gott sei ...

Schon sehr lange bin ich um dieses Buch herumgeschlichen, war mir aber nie sicher, ob es mir wirklich gefallen könnte. Nun, wo ich dem Buch endlich eine Chance gegeben habe, kann ich nur sagen: Gott sei Dank habe ich dieses Buch gelesen!
Nicolas Barreau hat es geschafft, mich von der ersten Seite an zu verzaubern. Zwar trieft die Geschichte an manchen Stellen nur so vor lauter Klischees und gewisse Handlungsstränge sind alles andere als authentisch, aber das nahm ich gerne so hin, weil sie dennoch wunderschön geschrieben ist und der Autor sich der Klischees bewusst ist, was er auch durch seinen Protagonisten Antoine ausdrückt:

„Ist es nicht erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit man jedes noch so blöde Klischee akzeptiert, wenn man glücklich ist?“ (Seite 19)

Der Schreibstil ist sehr intensiv. Nicolas Barreau weiß, wie er seine Leser in den Bann ziehen kann und dies nutzt er auch gekonnt aus. Schauplätze und Charaktere werden sehr detailliert beschrieben, sodass ich mir alles sehr gut bildlich vorstellen konnte. Man kann schon fast sagen, dass man mit Antoine eine kleine Stadttour macht, denn Museen, Parks, Bars und Straßen werden genau beschrieben. Allerdings schreibt der Autor auch zum Teil zu ausführlich, viele Gedankengänge werden auf den knapp 150 Seiten mehrfach wiederholt, was bei der Kürze des Buches unnötig erschien. Aber trotz dieser Langatmigkeit an wenigen Stellen, konnte mich der Schreibstil überzeugen.
Sehr schön fand ich auch, wie Antoine über Literatur denkt und die Art, wie er seine Gedanken ausdrückt:

„Mag sein, dass für manche die Literatur die angenehmste Art ist, das Leben zu ignorieren, wie Fernando Pessoa einmal geschrieben hat. Aber im Grunde will man das Leben doch nur dann ignorieren, wenn es so geworden ist, wie man es nicht haben wollte. Ich finde, Literatur muss die Welt nicht zwangsläufig draußen vor der Tür lassen – im Gegenteil! Oft genug holt sie die Welt auch zu uns herein.“ (Seite 7)

„Literatur kann ein wunderbarer Weg in die Wirklichkeit sein, weil sie uns die Augen öffnet für alles, was passieren kann. Was jeden Tag passieren kann!“ (Seite 8)

Die Charaktere sind sympathisch und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Auch wenn die Geschichte aus der Sicht von Antoine geschrieben ist, erfährt man dennoch etwas von seiner Geschäftspartnerin und seinem besten Freund, sowie der unbekannten Traumfrau Isabelle, von der er nur den Namen kennt. Antoine ist in mancherlei Hinsicht ein kleiner Träumer, der die Welt ab und zu sehr naiv betrachtet. Als Buchhändler liebt er Literatur und schätzt die Stille, in der er sich mit seinen Büchern zurückziehen kann. Er wirkt bodenständig, charmant und offen, allerdings übertreibt er es auch ein wenig bei der Suche nach Isabelle, so sehr er an die Liebe glaubt, so naiv geht er an die Sache auch heran. Ohne Isabelle zu kennen, bezeichnet er sie direkt als die Frau seines Lebens, was nicht so ganz zu seinem Alter passt, da er mit seinen 32 Jahren eigentlich etwas realistischer an die Sache herangehen sollte. Aber dennoch muss man ihn einfach gern haben und fiebert mit ihm mit.

Ein Kritikpunkt ist allerdings die Suche nach Isabelle, die mir ein wenig zu viel war. Zwar ist es löblich, dass Antoine sie unbedingt kennen lernen möchte, aber die Art und Weise wie hier vorgegangen wird und vieles wiederholt wird, empfand ich stellenweise eher als zu aufdringlich und naiv. Die Romantik, die auf den ersten Seiten durch seine Gedankengänge entstanden sind, ging dadurch im Laufe der Geschichte immer mehr verloren.

Ein absoluter Hingucker ist die wunderschöne Covergestaltung. Die Farben sind perfekt miteinander abgestimmt und von der Wiese aus hat man einen tollen Blick auf den Eiffelturm. Dazu wurde Isabelle gut auf der Wiese platziert. Die Kurzbeschreibung gefällt mir jedoch eher weniger, weil hier nahezu die ganze Geschichte erzählt wird. Dadurch wurde ich nur selten überrascht.

Trotz einiger kleiner Schwächen hat mir „Die Frau meines Lebens“ gut gefallen. Nicolas Barreau hat mit seinem Debütroman mein Herz berührt und mit zwei schöne Lesestunden beschert. Besonders empfehlenswert für Leser von Marc Levy, Nicholas Sparks und Cecelia Ahern.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht mein Fall

Du findest mich am Ende der Welt
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Nicolas Barreau war für mich 2012 eine der Entdeckungen des Jahres! Ich habe sein Werk „Die Frau meines Lebens“ sehr, sehr gemocht und war schnell hin und weg. Von daher war es für mich quasi selbstverständlich, ...

Nicolas Barreau war für mich 2012 eine der Entdeckungen des Jahres! Ich habe sein Werk „Die Frau meines Lebens“ sehr, sehr gemocht und war schnell hin und weg. Von daher war es für mich quasi selbstverständlich, dass ich auch weitere Bücher von Nicolas Barreau lesen möchte und habe mich für „Du findest mich am Ende der Welt“ entschieden. Ich hätte das Werk so gerne gemocht, doch schnell habe ich gemerkt, dass mir das Buch leider absolut nicht gefällt.

Ja, es ist wirklich bedauerlich, zumal ich vom Schreibstil in „Die Frau meines Lebens“ sehr angetan war, was ich aber in „Du findest mich am Ende der Welt“ vorfand, hat mich eher enttäuscht und abgeschreckt, denn leider ist die Geschichte viel zu kitschig geschrieben, sodass es leider weder romantisch, noch besonders unterhaltsam erschien. Dazu sind die Charaktere leider auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Sehr schade, denn das hätte absolut nicht sein müssen, da das Potential definitiv vorhanden war. Ich kann nur hoffen, dass dieses Buch lediglich ein Ausrutscher des Autors ist.

Jean-Luc wird als sympathischer und offener Galerist dargestellt, der sich um seine Kunden und Künstler kümmert und dabei auch noch Zeit für die Suche nach der großen Liebe findet. An sich klingt das wirklich ganz sympathisch, jedoch musste ich leider sehr schnell feststellen, dass Jean-Luc sehr oberflächlich ist und so gar nicht charmant ist. Oftmals wirkt er eher unglaublich schmierig, was ihn nicht unbedingt zu einem Traummann macht – für mich zumindest. Die Briefe, die er erhält und beantwortet, triefen quasi nur so vor Kitsch und es war stellenweise das reinste Fremdschämen für mich. Romantisch war die Geschichte leider absolut nicht. Auch der Humor war schon einmal besser. Bislang mochte ich den Humor in Verbindung mit Romantik sehr gerne, doch hier wirkt mir alles viel zu bemüht und alles andere als locker und leicht.

Wieder einmal sehr schön wird dagegen Paris beschrieben. Die Stadt wird ausführlich beschrieben, selbst Hotels und Restaurants, sodass man schnell ein Teil dieser Stadt wird und sich so ziemlich alles gut bildlich vorstellen kann. Auch sonst gibt sich der Autor große Mühe, alles wirklich genau zu beschreiben, u.a. auch die Charaktere, doch dies hat es für mich leider auch nicht besser gemacht, denn oberflächlich bleibt leider oberflächlich, egal, wie sehr man sich bemüht. Auch sonst frage ich mich, was da passiert ist, denn für das Niveau des Autors ist der Schreibstil erschreckend schwach. Sehr schade.

Wirklich schön ist dagegen das Cover, das mir sehr gut gefällt. Paris wird gut eingefangen und auch die Frau mit dem Schirm scheint ein kleines Merkmal des Autors zu sein, denn dies war ebenfalls bei „Die Frau meines Lebens“ der Fall. Die Kurzbeschreibung liest sich gut und macht Lust auf mehr. Zu schade, dass das Buch dabei nicht mithalten konnte.

Insgesamt hat mir „Du findest mich am Ende der Welt“ leider nicht gefallen und mich enttäuscht zurückgelassen. Ich hatte große Hoffnungen, da ich Nicolas Barreau bislang sehr toll fand. Man kann nur hoffen, dass dieses Buch ein Ausrutscher war und andere Werke wieder besser sind. Eine Kaufempfehlung kann ich nur aussprechen, wenn jemand Bücher über Paris liebt und mit Nicolas Barreau auch in weniger guten Zeiten durch dick und dünn geht.