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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2019

Ein Happy-End für die wackere Praktikantin

Warum ich trotzdem an Happy Ends glaube
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Rom. Emma hat einen exzellenten Uni-Abschluss – trotzdem arbeitet seit Jahren als ewige Praktikantin bei einer Filmproduktionsfirma und schlägt sich mit ihrem befristeten, unterbezahlten Job durch. Als ...

Rom. Emma hat einen exzellenten Uni-Abschluss – trotzdem arbeitet seit Jahren als ewige Praktikantin bei einer Filmproduktionsfirma und schlägt sich mit ihrem befristeten, unterbezahlten Job durch. Als ihr Vertrag überraschenderweise nicht verlängert wird, stürzt sie in ein emotionales Loch und macht sich auf Jobsuche. Doch was für einen Außenstehenden sonnenklar ist, muss Emma erst lernen, dass nämlich dieser Rauswurf eigentlich eine Chance ist, endlich was Besseres zu finden. So arbeitet sie eine Zeitlang als Näherin für Kinderkleidung, kehrt aber letztendlich wieder in die Filmbranche zurück.

Mir hat dieser Roman wirklich sehr gut gefallen – vor allem weil die Handlung nicht nach dem üblichen, erwartbaren 0815-Schema abläuft. Emma ist sympathisch und idealistisch, aber dennoch nicht naiv. Man bedauert sie und freut sich mit ihr mit als ihr Leben schön langsam wieder an Fahrt gewinnt. Und denkt über manche der beschriebenen Situationen auch etwas länger nach.

Was ich aus diesem Buch mitnehme: 1) Man soll sich vom Arbeitgeber nicht alles gefallen lassen. 2) Geduld ist eine unterschätze Eigenschaft. 3) Lies mal wieder etwas von einem dir unbekannten Autor, es könnte dich inspirieren.

Daher empfehle ich diesen Roman gerne weiter und vergebe 5 Sterne.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Die Insel sollte tanzen

Die Insel tanzt
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Die Handlung dieses Romans spielt auf der kleinen Insel Föhr, auf der Witwer Jan mit seiner 10-jährigen Tochter lebt. Sina hingegen ist zwar ein „Inselkind“, hat aber ihr ganzes Berufsleben als professionelle ...

Die Handlung dieses Romans spielt auf der kleinen Insel Föhr, auf der Witwer Jan mit seiner 10-jährigen Tochter lebt. Sina hingegen ist zwar ein „Inselkind“, hat aber ihr ganzes Berufsleben als professionelle Tänzerin an anderen Orten verbracht. Kurz vor ihrem 50gen Geburtstag gibt sie altersbedingt ihren Beruf auf und eröffnet auf Föhr eine Tanzschule. Salsa wird für die Inselbewohner zur Passion – und schließlich wird auch ein Tanzwettbewerb ausgeschrieben, den sie gegen die Nachbarinseln unbedingt gewinnen wollen…

Dieser Roman ist nett, irgendwie behäbig, mit durchwegs sympathischen Figuren – aber leider nicht mehr. Es ist schwierig zu sagen, woran es liegt, dass der Funke an keiner Stelle überspringt. Die Handlung plätschert so dahin, lange ist nicht klar, ob sich Jan in die doch um einiges ältere Sina oder doch in die Lehrerin seiner Tochter verlieben wird. Trotzdem fragt man sich am Ende, was eigentlich passiert ist. Und muss ernüchtert feststellen: Nicht viel, abgesehen vom Wettbewerb gibt es keine Höhepunkte, keine witzigen Dialoge, keinen Streit. Ich vermute, dass ich dieses Buch innerhalb des nächsten halben Jahres komplett vergessen habe, deswegen vergebe ich durchschnittliche 3 Sterne für die schönen Landschaftsbeschreibungen.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Sehr vorhersehbare Liebesgeschichte

Der verflixte 7. Mann
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Einige Monate vor ihrem 30. Geburtstag wird die Fernseh-Konditorin Sophie aus heiterem Himmel von ihrem Freund verlassen. Kurz darauf prophezeit ihr eine Wahrsagerin, dass sie vor ihrem Geburtstag sieben ...

Einige Monate vor ihrem 30. Geburtstag wird die Fernseh-Konditorin Sophie aus heiterem Himmel von ihrem Freund verlassen. Kurz darauf prophezeit ihr eine Wahrsagerin, dass sie vor ihrem Geburtstag sieben Männer in ihr Bett lassen muss um den Richtigen zu finden. Die extrem abergläubische Sophie nimmt diese Aussage als fixe Tatsache hin – und sie hat erst 4 erreicht. Dumm nur, dass die Prophezeiung nicht eindeutig ist, ist der Traummann die Nummer 7 oder der, der nach den „erledigten“ 7 kommt? Also macht sich Sophie auf die Suche nach den notwendigen One-Night-Stands, neben beruflichen Problemen mit ihrer Show, die sie mit dem neuen Regisseur Adam meistert. Dabei – wie kann es anders sein – verliebt sie sich in Adam, will aber trotzdem an ihrem Plan festhalten…

Was wie eine lustige Geschichte klang, ist leider sehr vorhersehbar geschrieben. Adam ist der perfekte Mann, attraktiv, humorvoll, verständnisvoll bis zum Abwinken – und gerade aufgrund seiner Perfektion eine Figur mit der ich nicht richtig warm wurde. Sophie hingegen fand ich am Anfang nett, allerdings nervt ihr extremer Aberglaube im Laufe der Geschichte immer mehr. Sophie lässt nichts aus: Salz, schwarze Katzen, Spiegel, Lesen aus dem Kaffeesatz, Horoskope etc. Auch als sie sich selbst schon eingestanden hat, dass sie Adam liebt, sucht sie weiter – die Prophezeiung will es schließlich so. Am Ende gibt es ein Happy End auf allen Ebenen, inklusive Fernsehpreis, Ehe und der obligatorischen Schwangerschaft. Viel zu dick aufgetragen und leider überhaupt nicht originell, daher vergebe ich nur 2 Sterne.

Veröffentlicht am 20.01.2019

Kleine französische Kurzgeschichte

Menu d'amour
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Vorneweg, die eigentliche Geschichte nimmt nur ca. die Hälfte des Buches ein, die andere Hälfte besteht aus Rezepten. Paris, Mitte der 1960er Jahre. Der Literaturstudent Henri verliebt sich in seine Kommilitonin ...

Vorneweg, die eigentliche Geschichte nimmt nur ca. die Hälfte des Buches ein, die andere Hälfte besteht aus Rezepten. Paris, Mitte der 1960er Jahre. Der Literaturstudent Henri verliebt sich in seine Kommilitonin Valerie – die aber eigentlich vergeben ist. Um Valerie doch noch zu erobern, lädt sie Henri zu einem selbstgekochten Essen ein, das ein Liebeselixier enthält, zumindest denkt er das. Das war es eigentlich schon, die Geschichte ist so kurz, dass man denkt, da müsste noch was kommen.

Der Text besticht durch den bekannten Stil des Autors, ich liebe seine Fähigkeit in wenigen Sätzen eine unglaubliche Stimmung erzeugen zu können, seine Bücher sind wie Kurzurlaube nach Frankreich. Die Rezepte klingen sehr lecker, ich habe vor, einige auszuprobieren, mehr kann ich momentan dazu noch nicht sagen. Inhaltlich regt der Text, obwohl so kurz, zum Nachdenken an, manchmal braucht man einen Schubs um in die Gänge zu kommen – und es reicht oft schon, nur zu glauben, dass man Unterstützung hat…

Aus diesem Grund vergebe ich 5 Sterne, möchte aber nochmals darauf hinweisen, dass die eigentliche Geschichte wirklich sehr kurz ist.


Veröffentlicht am 20.01.2019

Enttäuschend und klischeehaft

Wir zwei auf Wolke sieben
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Lea wird überraschend von ihrem langjährigen Freund verlassen – der zudem auch noch ihr Sparbuch leergeräumt hat. Passenderweise bekommt sie zeitgleich einen Traumjob bei einer Frauenzeitschrift angeboten: ...

Lea wird überraschend von ihrem langjährigen Freund verlassen – der zudem auch noch ihr Sparbuch leergeräumt hat. Passenderweise bekommt sie zeitgleich einen Traumjob bei einer Frauenzeitschrift angeboten: sie soll auf Firmenkosten Beautybehandlungen in London, Paris und Wien testen. Soweit so gut. Natürlich findet Lea trifft während dieses Auftrags auf den absoluten Traummann…

Mich hat dieses Buch unglaublich enttäuscht, ich hatte eine lustige, intelligente Happy-End-Geschichte erwartet, das ist sie aber leider nicht. Allen voran verhält sich die 33-jährige Heldin wie ein hormongesteuerter Teenager ohne Lebenserfahrung. Anstatt froh über die berufliche Chance zu sein, quält sie sich durch sämtliche Anwendungen, kommt permanent zu spät bzw. unvorbereitet an. Sie verprasst ungeniert das Spesenkonto und erzählt mehrfach Fremden ohne Anlass ihre gesamte Lebensgeschichte. Als ihr Exfreund ein 5x5m große Nachfotografie von ihr in seiner Ausstellung zeigt, geht sie nicht wie jede normale Frau sofort zum Anwalt. Und als sie den Ex am Ende doch noch trifft, sagt sie ihm nicht mal richtig die Meinung – was nach seinen Aktionen durchaus angebracht wäre.

Dazu kommen der sehr klischeehaft beschriebene beste schwule Freund und die beste coole Freundin, die immer Rat weiß. Mit den beiden wird Prosecco getrunken was das Zeug hält und fast täglich beim Stammitaliener getafelt. (Natürlich nimmt Lea trotzdem 5 kg ab und hat perfekte Haut).
Phasenweise hat man das Gefühl, dass die Autorin zu viele (gute) Ideen in einen Roman packen wollte, das hat nicht geklappt, zu vieles wird nur angerissen und nicht fortgeführt. Deswegen von mir keine Leseempfehlung.