Trauerbewältigung
WeihnachtshausIn diesem Roman geht es um zwei Freundinnen (der Erzählerin und Lilly), die beide trauern, die eine um ihren Mann, die andere um ihre verstorbene Mutter. Gemeinsam mit ihren Kindern bilden sie eine Art ...
In diesem Roman geht es um zwei Freundinnen (der Erzählerin und Lilly), die beide trauern, die eine um ihren Mann, die andere um ihre verstorbene Mutter. Gemeinsam mit ihren Kindern bilden sie eine Art von Schicksalsgemeinschaft, sie arbeiten zusammen, sie verbringen ihre Freizeit zusammen und sie haben gemeinsam ein halbfertiges Wochenendhaus. Der Traum der Erzählerin besteht darin, Weihnachten in diesem Haus zu verbringen, etwas das unrealistisch erscheint, bis der Amerikaner Bill in ihrem Cafe auftaucht und beginnt die Arbeiten im Haus voranzutreiben…
Vorneweg muss ich sagen, dass ich von diesem Buch sehr enttäuscht bin, ich hatte mir eine unkitschige, besondere Weihnachtsgeschichte erwartet. Leider ist sie das nicht, der größte Teil des Textes behandelt Trauer und Erinnerungen (an den verstorbenen Mann Clemens, an Lillys Mutter etc.). Wobei immer wieder in die Gegenwart gesprungen wird. Mit Weihnachten hat diese Geschichte nur bedingt zu tun, die Geschichte beginnt im Advent und endet mit Weihnachten, allerdings ist der Titel irreführend, da die Geschichte genauso gut zu jeder anderen Jahreszeit angesiedelt sein könnte. Es geht um Erinnerungen, darum wie man nach dem Verlust eines Menschen weiterlebt, wie man gerade schwierige Phasen wie Weihnachten oder Geburtstage übersteht. Persönlich finde ich auch die extreme Verknüpfung vom Leben der beiden Frauen auf allen Ebenen ungesund. Natürlich sind Freunde gerade in einer schweren Zeit wichtig, aber diese Art der Vermischung ist dann doch zu viel das Guten. Wer also eine weihnachtliche Geschichte erwartet, wird mit ziemlicher Sicherheit enttäuscht werden, die Geschichte zieht einen beim Zuhören runter.
Dazu kommt noch die Eigenart der Autorin, permanent Dinge zu wiederholen, etwas, was wirklich nervt, mehr als einmal habe ich gedacht, warum kann sie nicht zum Punkt kommen, statt ewig „herumzueiern“. Mir fiel es dadurch schwer, konzentriert zuzuhören, ich bin in Gedanken wiederholt abgeschweift und musste mehrfach Tracks doppelt anhören um nicht den Übergang von Vergangenheit zur Gegenwart und zurück nicht zu verpassen. Daher von mir aus diesen beiden Gründen keine Lese/Hörempfehlung.