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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.09.2018

Ich bin Ich

Wunschleben
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Der Roman „Wunschleben“ vermittelt auf sympathische, offene Weise eine genauso simple wie allgemeingültige Botschaft: Sei so wie du bist und lebe das Leben, das dich glücklich macht – unabhängig von Normen, ...

Der Roman „Wunschleben“ vermittelt auf sympathische, offene Weise eine genauso simple wie allgemeingültige Botschaft: Sei so wie du bist und lebe das Leben, das dich glücklich macht – unabhängig von Normen, Konventionen oder fremden Erwartungen. Auch der Titel ist sehr passend, lebe das Leben, das du dir wünschst.

Zum Inhalt: Die Transgender-Frau Anja lernt – mit Hilfe ihrer warmherzigen, neuen Nachbarin Bettina - Schritt für Schritt die Sicherheit ihres vertrauten, aber leeren und langweiligen Lebens zu verlassen und neue Erfahrungen zu machen.

Beim Lesen berühren die Kleinigkeiten, die für Anja das Frausein ausmachen und die für Millionen von Frauen vermutlich selbstverständlich und offen genug nervig sind. Für Anja bedeuten solche Momente aber oft das Glück, ihrem Traum „eine richtige Frau zu sein“ ein Stückchen näher zu kommen. Nur um am Ende mit Selbstbewusstsein ihre Besonderheit und Einzigartigkeit zu erkennen. Das Buch macht nachdenklich, regt dazu an, die eigenen Ansichten und scheinbaren Unzulänglichkeiten zu hinterfragen und am Ende vielleicht auch zu denken: „Ich bin vielleicht nicht ganz so, wie ich gerne wäre, aber was soll’s: Ich bin ich. Ich bin die bestmögliche Version von mir.“

Kritisieren könnte man vielleicht, dass die Geschichte gerade zum Ende hin sehr glatt und positiv verläuft aber insgesamt ist es ein wunderbares Buch, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 27.09.2018

Viele Klischees, wenig Inhalt

Ich hab's auch nicht immer leicht mit mir
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Mir hat das Hörbuch leider nicht besonders gefallen. Dies liegt einerseits an der Lesung selbst, die meinem Empfinden nach viel zu schnell erfolgt. Andererseits auch durch den Text selbst, die Themen drehen ...

Mir hat das Hörbuch leider nicht besonders gefallen. Dies liegt einerseits an der Lesung selbst, die meinem Empfinden nach viel zu schnell erfolgt. Andererseits auch durch den Text selbst, die Themen drehen sich um die klischeehaften, klassischen Probleme einer Frau und auch die Witze und Ideen bieten wenig neue oder innovative Gedanken. Es kam mir so vor, als hätte ich alles so oder so ähnlich schon mal gehört. Was schade ist, denn gerade von einer Kabarettistin hätte ich mehr erwartet. Positiv sehe ich die Selbstironie und Authentizität der Autorin. Insgesamt ist es ein Buch, das einen beim Hören hin und wieder zum Schmunzeln bringt - aber das war es dann leider auch schon, der Inhalt bleibt wenig in Erinnerung.

Veröffentlicht am 19.09.2018

Kleine Gesten können ein Leben verändern...

Oleg oder Die belagerte Stadt
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Oleg lebt allein mit seiner Mutter im belagerten Leningrad. Nach dem Tod des Vater fühlt er sich für die kranke Mutter verantwortlich. Als er aufgrund eines Bombenalarms seine Essensration verliert, macht ...

Oleg lebt allein mit seiner Mutter im belagerten Leningrad. Nach dem Tod des Vater fühlt er sich für die kranke Mutter verantwortlich. Als er aufgrund eines Bombenalarms seine Essensration verliert, macht er sich gemeinsam mit seiner Freundin Nadja auf ins Niemandsland - um Kartoffeln zu holen. Dabei begegnen die Kinder deutschen Soldaten und für einen kurzen Moment kommt es zu Menschlichkeit und Mut...

Dieser Jugendroman schildert den russischen Alltag im Winter 1942 im heutigen St. Petersburg. Damals wurden (unter Lebensgefahr für die Lastwagenfahrer) Lebensmittel über den gefrorenen Ladogasee und dann per Zug in die Stadt gebracht Diese Strecke wird heute noch als "Weg des Lebens" bezeichnet. Der Roman macht nachdenklich und traurig, erinnert aber gleichzeitig daran, dass in den schlimmsten Situationen Menschlichkeit möglich ist.

Veröffentlicht am 19.09.2018

Lernen, Hoffnung zu finden

Behalt das Leben lieb
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Der 13-jährige Beer wird durch einen Unfall blind. Der Unfall verändert auf einen Schlag sein gesamtes Leben, aber Beer lernt nach und nach damit umzugehen. Und lernt von anderen für das, was ihm bleibt, ...

Der 13-jährige Beer wird durch einen Unfall blind. Der Unfall verändert auf einen Schlag sein gesamtes Leben, aber Beer lernt nach und nach damit umzugehen. Und lernt von anderen für das, was ihm bleibt, dankbar zu sein

Das Buch ist unglaublich berührend und man fragt sich beim Lesen unwillkürlich, wie man selbst an Beers Stelle reagieren würde. Dieses Buch hat meine Sicht auf das, was "selbstverständlich" ist, nachhaltig verändert. Da ich Farben sehr liebe, bin ich nun bewusst dankbar dafür, dass ich sie sehen kann.

Ich denke, dass dieses Buch - obwohl schon älter - nach wie vor nichts von seiner Aussagekraft verloren hat. Ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Romantische Weihnachtsgeschichte

Das wunderbare Wollparadies
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Susan ist der Ruhepol der Ladenbesitzerinnen in der Valerie Lane - sie betreibt den kleinen Wollladen. Immer großzügig und hilfsbereit, aber auch verschlossen und ein wenig einsam. Aber dies ändert sich ...

Susan ist der Ruhepol der Ladenbesitzerinnen in der Valerie Lane - sie betreibt den kleinen Wollladen. Immer großzügig und hilfsbereit, aber auch verschlossen und ein wenig einsam. Aber dies ändert sich während einer besinnlichen und gleichzeitig turbulenten Adventszeit in der auch Susan ihr Glück findet...

Die Valerie Lane Reihe beschreibt jeweils das Leben einer Ladenbesitzerin - gewöhnlich bis zum Happy End. Ich mag die Reihe, weil sämtliche Charaktere sehr sympathisch sind und die Geschichten eine Art Heile Welt vermitteln, in der jeder irgendwann an der Reihe ist, sein Glück zu finden. Auf Susans Geschichte war ich schon gespannt, weil sie mir aus den anderen Geschichten bereits sehr sympathisch war und ich wurde nicht enttäuscht, dies ist eine wunderbar romantische Weihnachtsgeschichte, die man gut an einem verregneten Tag in einem Rutsch durchlesen kann.
Das Einzige, was mich stört - aber nicht an diesem Buch, sondern an der gesamten Reihe - ist, die in meinen Augen übertriebene Hilfsbereitschaft der Figuren. Bitte nicht falsch verstehen, ich finde es super, wenn Spenden gesammelt werden oder sonst wie geholfen wird. Ich finde nur, dass es unrealistisch ist. Auf der einen Seite betreibt z. B. Susan ein kleines Wollgeschäft und muss damit über die Runden kommen, andererseits verschenkt sie permanent selbstgestrickte Handschuhe, Mützen, Socken etc. en masse. Als jemand der selbst handarbeitet, weiß ich, wie teuer Wolle ist, das ist einfach schlichtweg nicht möglich, selbst wenn man noch so ein guter Mensch ist.
Trotzdem ist es ein wunderbarer Roman, den ich uneingeschränkt weiterempfehle.