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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2018

Es gibt Dinge, die muss man selbst erleben...

Animant Crumbs Staubchronik
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England 1890: Die 19-jährige, aus wohlhabender Familie stammende Animant geht nach London um 4 Wochen in der Universitätsbibliothek zu arbeiten. Und stellt dabei so nach und nach fest, dass das echte Leben ...

England 1890: Die 19-jährige, aus wohlhabender Familie stammende Animant geht nach London um 4 Wochen in der Universitätsbibliothek zu arbeiten. Und stellt dabei so nach und nach fest, dass das echte Leben genauso spannend sein kann, wie die Inhalte ihrer geliebten Bücher...

Das Cover ist wunderschön gestaltet und mir hat das Buch wirklich gut gefallen, es war unterhaltsam mit vielen unterhaltsamen Wendungen und einer ganz besonderen Atmosphäre, die sich durch die vielen Szenen in der alten Bibliothek ergibt.
Einzig die Sprache hat mich nicht so ganz überzeugt, möglicherweise liegt dies aber einfach nur an einer nicht so gelungen Übersetzung. (So ist der Bibliothekar permanent mürrisch, alle Protagonisten "behaupten" in allen möglichen Situationen etwas und diverse sympathische Figuren haben gelegentlich "verschlagene Augen".)

Alles in allem eine wirklich ganz besondere Liebesgeschichte.

Veröffentlicht am 16.07.2018

Sehr vorhersehbar und sehr langweilig

Das kleine französische Landhaus
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Zum Inhalt: Marketing Assistentin Emmy wird im Urlaub in Frankreich von ihrem langjährigen Freund verlassen und verändert daraufhin ihr Leben: Sie hilft dem ebenfalls verlassenen Ehemann der Affäre ihres ...

Zum Inhalt: Marketing Assistentin Emmy wird im Urlaub in Frankreich von ihrem langjährigen Freund verlassen und verändert daraufhin ihr Leben: Sie hilft dem ebenfalls verlassenen Ehemann der Affäre ihres Freundes in seinem Hotel und kündigt nach dem Urlaub ihren Job um nach Frankreich zu ziehen.

Die Aussage des Buches ist so richtig, wie simpel: Lebe das Leben das dich glücklich macht. Die Geschichte in der diese Botschaft „verpackt“ ist, ist allerdings eher fragwürdig und auch für einen Roman sehr unrealistisch: Innerhalb von nur zweieinhalb Wochen wird Protagonistin Emmy von ihrem Freund verlassen, hat eine kurze Affäre mit dem sexy Gärtner und verliebt sich 4 Tage später in den ebenfalls extrem attraktiven Buchhalter des Hotelbesitzers Ruperts. Daneben arbeitet sie in ihrem Urlaub, natürlich unentgeltlich, im Hotel als Mädchen für alles, kocht, putzt und organisiert.

Davon abgesehen gibt es einige inhaltliche Unstimmigkeiten: Rupert, der erfolgreiche Unternehmer agiert mehrfach unprofessionell: So schafft er es innerhalb einer Woche nicht Ersatzarbeitskräfte für sein Hotel zu organisieren, er informiert andere Gäste, dass es nach Emmys Abfahrt zu Problemen kommen könne, sein hochgelobtes Gourmetmenü besteht nicht aus französischen Köstlichkeiten, sondern aus Obstsalat.. alles nicht wichtig, aber unstimmig.

Inhaltlich passiert eigentlich sehr wenig, was nicht vorhersehbar ist; bereits im ersten Drittel ist klar, in welche Richtung die Reise gehen wird. Lustige oder witzige Szenen fehlen ebenso wie inhaltliche Überraschungen. Gelenkt wird der gesamte Verlauf der Geschichte von den egoistischen Manipulationen des Hotelbesitzers Rupert, der Emmy für seine Zwecke hin und herschiebt wie eine Puppe. Emmy lässt sich alles gefallen und letztendlich beruht auch ihre Entscheidung auszuwandern auf den Zahlen und Berechnungen, die ihr der gute Rupert völlig uneigennützig erstellt hat. Sie selbst bleibt dabei trotz ihrer übertriebenen Hilfsbereitschaft irgendwie eine farblose Figur.

Insgesamt ist es ein wirklich vorhersehbarer Roman, der sich leider durch nichts von der Masse an Sommerromanen abhebt und sicher nicht im Gedächtnis bleibt. Fortsetzung nein danke, aber ein Stern für das wunderschöne Cover und ein Stern für das Frankreich-Feeling das zumindest im ersten Drittel des Buches aufkommt.

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Veröffentlicht am 15.07.2018

Lebe deinen Egoismus aus

Am Arsch vorbei geht auch ein Weg
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Auch wenn sie drauf hinweist, dass man natürlich nicht zu egoistisch werden sollte, ist das Buch im Wesentlichen doch eine Aufforderung genau das zu sein. Keine Lust jemand zu helfen? - Dann mach es nicht. ...

Auch wenn sie drauf hinweist, dass man natürlich nicht zu egoistisch werden sollte, ist das Buch im Wesentlichen doch eine Aufforderung genau das zu sein. Keine Lust jemand zu helfen? - Dann mach es nicht. Keine Lust, sich am Geschenk für die Kollegin zu beteiligen? Mach es nicht. Keine Lust beim Umzug zu helfen? Sag ab.
Ich bin auch dafür, dass man sich nicht ausnützen lassen soll, allerdings denke ich, dass ein Miteinander nur funktioniert, wenn man wechselseitig auch mal Dinge tut, die in dem Moment vielleicht nicht so viel Spaß machen. Es kommt auch immer auf das Gegenüber an, im Buch werden eigentlich nur Situationen beschrieben, wo das Nein keine Konsequenzen hat. Allerdings gibt's womöglich auch Chefs/Kollegen/Freunde, die anders ticken. Man sollte das vielleicht mit einbeziehen. Ein Buch, das insgesamt nicht viel Neues zu bieten hat.

Veröffentlicht am 27.06.2018

Atmosphärischer Roman mit Schwächen

Die Toten von Paris
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Inhalt: Paris, Herbst 1944: Die junge Französin Pauline versucht ein gestohlenes Gemälde zu finden und wird dabei in einen Mordfall verwickelt. Und während nichts so ist, wie es anfänglich zu sein scheint ...

Inhalt: Paris, Herbst 1944: Die junge Französin Pauline versucht ein gestohlenes Gemälde zu finden und wird dabei in einen Mordfall verwickelt. Und während nichts so ist, wie es anfänglich zu sein scheint und Korruption und Skrupellosigkeit immer deutlicher zu Tage treten , kommt Pauline ihrer eigenen Familiengeschichte auf die Spur...

Das Cover ist wunderschön gestaltet und der Erzählstil im Wesentlichen flüssig, auch wenn die verschiedenen, sich abwechselnden Erzählstränge gelegentlich verwirren. Obwohl als Krimi bezeichnet, würde ich diese Geschichte eher als historischen Roman bezeichnen, insbesondere weil Spannung zwar phasenweise aufgebaut, aber durch zu offensichtliche/schnelle Lösungen wieder zerstört wird.

Besonders gut hat mir die Beschreibung des erschöpften, ausgelaugten Paris gefallen, wobei kleinere historische Unstimmigkeiten auffallen, die man kritisieren kann.

Die größte Schwäche des Buches sind meiner Meinung nach die Protagonisten - allen voran das obligatorische Liebespaar. Dieses wirkt anfangs noch sympathisch, agiert aber zunehmend egoistisch bzw. arrogant und oft genug für den Leser nicht nachvollziehbar.

Fazit: Insgesamt hat mir das Buch gefallen, auch wenn ich vor allem mit Pauline nicht wirklich warm geworden bin, da ich diese Figur insgesamt nicht authentisch finde. Letztendlich sind viele gute Ideen nicht optimal umgesetzt worden. Trotzdem bringt die Geschichte dem Leser diese Zeit nahe - und bewirkt, dass man sich über den historischen Hintergrund mehr informieren möchte.

Danke, dass ich an dieser Leserunde teilnehmen durfte und danke an die Mitleserinnen für die interessanten Diskussionen!

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Veröffentlicht am 26.05.2018

Sympathisch, wenn auch nicht perfekt

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
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Inhalt: Annika ist 27, Lehrerin für Musik und Geographie und wird überraschend an eine Hamburger „Problemschule“ zwangsversetzt. Davon gar nicht begeistert, entwickelt sie einen Plan, wie sie das wieder ...

Inhalt: Annika ist 27, Lehrerin für Musik und Geographie und wird überraschend an eine Hamburger „Problemschule“ zwangsversetzt. Davon gar nicht begeistert, entwickelt sie einen Plan, wie sie das wieder rückgängig machen kann und gründet eine Musical-AG. Doch neben den beruflichen Veränderungen fängt das (Gefühls)chaos erst so richtig an, als Annika zuerst ihren alten Schwarm, den Regisseur Tristan und dann auch noch ihren charmanten Nachbarn Sebastian um Mithilfe in der AG bittet. Und schließlich muss sie sich auch noch mit ihrer eigenen schulischen Vergangenheit auseinandersetzen…
Das Buch liest sich flüssig und leicht und enthält viele witzige und lebendig beschriebene Momente. Besonders die Schüler wachsen dem Leser mit ihrer erfrischend offenen und sympathischen Art im Laufe des Buches richtig ans Herz, aber auch die übrigen Protagonisten sind ebenfalls durchwegs sympathisch. Einzig mit der doch über weite Strecken egoistisch agierenden Annika bin ich leider bis zum Ende nicht richtig warm geworden.

Fazit: Das Buch macht Lust auf eine Hamburg-Reise und überzeugt vor allem durch den wunderbaren Schreibstil – man kann einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Die Handlung inklusive romantischer Liebesgeschichte ist vorhersehbar und birgt wenige Überraschungen, macht aber Spaß und gute Laune. Wer allerdings mit der Erwartung an das Buch herangeht, dass man Annikas Entwicklung als Lehrerin an einer Problemschule miterleben darf, der wird meiner Meinung nach enttäuscht sein, da die Arbeit an der Musical-AG und private Erlebnisse den größten Teil des Romans einnehmen und die Schüler zudem so sympathisch und unkompliziert beschrieben werden, dass man zuweilen das Gefühl hat, statt in einer Problemschule in einer privaten Theatergruppe gelandet zu sein. Trotz dieser Kritikpunkte hat mir die Geschichte insgesamt gut gefallen. Die Songliste am Ende und das Muffin-Rezept sind außerdem eine nette Überraschung.

Danke nochmals, dass ich an dieser Leserunde teilnehmen durfte!

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