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Veröffentlicht am 14.02.2021

Veränderte Lebensumstände

Der Glanz einer Sternennacht
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Nach dem unerwarteten Tod des letzten irischen Ritters erbt überraschend die jüngste der drei Töchter den Löwenanteil, sprich die renovierungsbedürftige Burg. Die Mutter und auch die beiden Schwestern ...

Nach dem unerwarteten Tod des letzten irischen Ritters erbt überraschend die jüngste der drei Töchter den Löwenanteil, sprich die renovierungsbedürftige Burg. Die Mutter und auch die beiden Schwestern Ottie und Pip sind alles andere als begeistert von dieser Entwicklung. Aber auch Willow selbst, die schon vor langer Zeit weggezogen ist, fühlt sich vom Erbe überfordert und möchte so schnell als möglich verkaufen. Der einzige potentielle Interessent ist zu allem Übel auch noch ein eingebildeter englischer Snob, der mit allem aneckt. Dennoch fühlt sich Willow von ihm angezogen. Und zu dem Liebesdurcheinander der drei Schwestern kommen nach und nach alte Familiengeheimnisse hinzu….

Zu lesen, wie eine trauernde Familie fast ein ganzes Buch lang knapp davor steht, ein Zuhause zu verlieren, das ihren Vorfahren über Jahrhunderte lang gehört hat, ist anstrengend, traurig und regt gleichzeitig dazu an, selbst zu hinterfragen, was einem im Leben wirklich wichtig ist.

Das „rauschende Weihnachtsfest“, das im Klappentext so vollmundig angekündigt wird, ist kein richtiges Weihnachtsfest, sondern eine Schicki-Miki-Party vor Weihnachten. Was sich natürlich viel schlechter verkaufen lässt. Insgesamt meiner Meinung nach eines der schwächeren Bücher dieser Autorin. Jeder, der eine romantische Weihnachtsgeschichte erwartet, wird enttäuscht sein. Wer mit einer mäßig spannenden Familientragödie zufrieden ist, dem kann ich diesen Roman empfehlen. Daher 3 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Eine wirklich außergewöhnliche Jugendbuchserie

Die Schreckensteiner auf der Flucht
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Die Serie um Burg Schreckenstein, die mit dem Tod des Autors endete, umfasst insgesamt 27 Bände und entstand in einem Zeitraum von fast 30 Jahren.

Diese Reihe ist meiner Meinung nach zu Unrecht in Vergessenheit ...

Die Serie um Burg Schreckenstein, die mit dem Tod des Autors endete, umfasst insgesamt 27 Bände und entstand in einem Zeitraum von fast 30 Jahren.

Diese Reihe ist meiner Meinung nach zu Unrecht in Vergessenheit geraten, da sie sich in vielerlei Hinsicht von den gängigen Jugendserien unterscheidet.

Die Internatsschule Burg Schreckenstein entsteht aus Platzmangel heraus - als Konsequenz zieht ein Teil einer Jungenschule mit einigen Lehrern auf eine 40 km entfernte Burg. Durch die neue Umgebung verändern sich die Jugendlichen und definieren sich nun als "Ritter", die nicht lügen, nicht rauchen, nicht trinken und mit den Lehrern ein freundschaftliches Verhältnis pflegen.

Aus einem Zufall heraus entwickelt sich ein Wettstreit mit den Schülerinnen des am anderen Seeufer gelegenen Mädcheninternats Rosenfels. Wechselseitig werden sich Streiche gespielt, immer getreu dem Motto, dass durch einen Streich nichts beschädigt werden darf und auch der Betroffene darüber lachen können muss. Dabei lernen beide Seiten voneinander und müssen ihre Standpunkte zu verschiedenen Themen immer wieder hinterfragen. Was durchaus interessant sein kann.

Das mag nach moralischem Zeigefinger klingen, ist es aber überhaupt nicht. Im Gegenteil, trotz des fortgeschrittenen Alters des Texts (der erste Band erschien schon 1959), sind viele Gedankengänge heute noch aktuell und überraschend unterhaltsam. Im Gegensatz zu vielen "Streichen", die man in anderen Büchern oder auch in den bekannten "Lümmel-Filmen" findet, geht es hier um den Spaß (der oft kreativ und intelligent verpackt wird) und nicht um blinde Zerstörungswut.

Lehrer werden als Teil einer besonderen Gemeinschaft gesehen, die einerseits den Einzelnen Freiraum lässt und andererseits eisern zusammenhält, wenn's hart auf hart kommt.

Die Verfilmung hat übrigens außer mit der groben Rahmenhandlung und den Namen der Protagonisten fast gar nichts mit den Büchern gemeinsam - genau diese ungewöhnliche Grundeinstellung der Schüler, die die Basis für den Charme dieser Reihe ausmacht, wurde nicht übernommen.

Daher insgesamt 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für alle, die eine alte, aber immer noch gute Jugendreihe lesen wollen.

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Ein Todesfall und ein Neuanfang

Der kleine Buchladen in den Bergen
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Katrin lebt nach dem Unfalltod ihrer Eltern seit Jahren als Journalistin für Frauenzeitschriften mit ihrem Freund in Berlin. Die Beziehung läuft mehr schlecht als Recht, der Job ist ok, aber nicht die ...

Katrin lebt nach dem Unfalltod ihrer Eltern seit Jahren als Journalistin für Frauenzeitschriften mit ihrem Freund in Berlin. Die Beziehung läuft mehr schlecht als Recht, der Job ist ok, aber nicht die Erfüllung als Katrin die Nachricht erhält, dass eine enge ehemalige Jugendfreundin verstorben ist. Beim Begräbnis trifft sie auf die ehemalige Clique und schnell stellt sich die einstige Vertrautheit wieder ein. Spontan beschließt Katrin sich eine einjährige Auszeit zu nehmen und den alten Buchladen des kleinen Ortes zu übernehmen. Und sie trifft auf ihre große Jugendliebe und auf einen anderen interessanten Mann…

Gegen den Rat einer sehr guten Freundin (Lies niemals Bücher, die das Wort „klein“ im Titel haben) habe ich mir diesen Roman besorgt und gelesen. Insgesamt hat er mir auch gut gefallen. Einzig das Ende mit dem Welpen, fand ich ein bisschen zu dick aufgetragen. Das hätte dieses Buch gar nicht gebraucht. Auch dass die Beziehung mit dem aktuellen Freund zuerst beendet werden muss, damit Katrin für den „Richtigen“ frei ist, ist klar, das Zerwürfnis wirkt aber arg konstruiert: Als sich Katrin entschließt den Buchladen zu übernehmen, unterschreibt sie die Verträge innerhalb weniger Tage, ohne ihren Freund vorher zu informieren. Man fragt sich, woher diese plötzliche Eile kommt, es wäre viel logischer (und realistischer), wenn Katrin einfach in Ruhe in ihren 2 Wochen Urlaub alles durchdacht und organisiert hätte.

So erinnert das Buch ein bisschen an eine Rosamunde-Pilcher-Verfilmung – Schöne Menschen, die in die landschaftlich schöne alte Heimat fahren, dort ihre ehemalige Liebe treffen und alte Missverständnisse aufklären. Inklusive Unfall/Katastrophe 15 Minuten vor Filmschluss.

Alles in allem habe ich mich aber gut amüsiert und ich vergebe daher 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Freundinnen auf einer Kreuzfahrt

Heißer Flirt im gepäck
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Spontan hat mich das witzig gestaltete und sehr hübsche Cover angesprochen. Der erwartete lustige Wohlfühlroman war es dann leider überhaupt nicht.
Ein paar Freundinnen gehen gemeinsam auf Reisen. Und ...

Spontan hat mich das witzig gestaltete und sehr hübsche Cover angesprochen. Der erwartete lustige Wohlfühlroman war es dann leider überhaupt nicht.
Ein paar Freundinnen gehen gemeinsam auf Reisen. Und lernen Leute kennen beziehungsweise erfahren Neuigkeiten….

Dieser Roman ist in einem sehr ungewöhnlichen Stil geschrieben, sprich die Perspektive wandert zwischen den einzelnen Protagonisten hin und her. Wobei sich nicht – wie in manchen Büchern – zwei Figuren die Ich-Perspektive teilen, sondern hier „hüpft“ sie von einer Figur zur nächsten. Jeder kommt mal dran, auch mehrfach. An sich ist die Idee vielleicht interessant, ich habe nur festgestellt, dass ich nichts damit anfangen kann, ich empfinde das beim Lesen als anstrengend. Es war mir auch bis zum Ende nicht klar, ob es sich bei diesem Buch vielleicht um eine Fortsetzung handelt – und damit die Figuren als bereits genügend bekannt vorausgesetzt werden.

Zu dieser formalen Kritik, kommt auch noch eine inhaltliche: Die „Freundinnen“ können sich offensichtlich gar nicht wirklich leiden. Sie streiten sich, sagen sich Dinge mit einer verletzenden Direktheit ins Gesicht und kritisieren aneinander herum, dass ich mich mehr als einmal gefragt habe, warum Menschen mit einem halbwegs gesunden Selbstwertgefühl ausgerechnet mit denen in Urlaub fahren wollen sollten, die sie einerseits schlecht behandeln und die sie andererseits auch einfach nicht mögen. Irritiert hat mich in diesem Zusammenhang immer wieder, dass die Figuren, solche Situationen einfach „weglachen“. Die Streitereien empfand ich als mühsam - lustige oder humorvolle Stellen habe ich (für mich) keine gefunden.

Alles in allem daher nur zwei Sterne für ein Buch das ich nicht weiterempfehlen würde.

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Viele Allgemeinweisheiten, wenig Inhalt

Was wir gewinnen, wenn wir verzichten
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Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, nachdem ich eine sehr positive Kritik dazu gelesen hatte. Verzicht ist in Zeiten wie diesen „in“, - Zurück zum einfachen Leben, zu mehr Lebensfreude, wenngleich ...

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, nachdem ich eine sehr positive Kritik dazu gelesen hatte. Verzicht ist in Zeiten wie diesen „in“, - Zurück zum einfachen Leben, zu mehr Lebensfreude, wenngleich der Verzicht nicht immer freiwillig erfolgt. Umso enttäuschter war ich beim Lesen.

Dieses kleine Buch ist in sehr einfacher Sprache geschrieben und strotzt vor allgemein bekannten Lebensweisheiten. Sicher richtig und ganz nett, aber weder neu noch irgendwie neuwertig „verpackt“. Neue Erkenntnisse oder Aha-Erlebnisse hat mir der Text aber nicht gebracht.

Bei gewissen Aussagen stimme ich dem Autor, aber einfach nicht zu, beispielsweise, wenn er lobend schreibt, dass die Coronakrise eine Wertschätzung für bestimmte Berufsgruppen gebracht hätte. Am Papier mag das stimmen und schön klingen – ändert aber nichts daran, dass diese Wertschätzung finanziell nicht gezeigt wird und im Großen und Ganzen ein leeres Lippenbekenntnis ist. Auch mit dem Vergleich des Schicksals des jüdischen Arztes und KZ-Insassen Viktor Frankl mit dem des deutschen Schauspielers Samuel Koch kann ich nichts anfangen. Beiden hätten aus ungeplanten Lebensumständen viel gemacht und dem Leben eine persönliche Antworten gegeben. Auch wenn ich verstehen kann, was Firus damit sagen will, empfinde ich das Gleichsetzen des Leids eines Menschen der unverschuldet im KZ war und fast seine gesamte Familie verloren hat, mit dem Unfall eines Sportlers, der bewusst!! und freiwillig das Risiko eines schweren Unfalls in Kauf genommen hat, um an einer TV-Show teilzunehmen, als unglaublich zynisch und als Beispiel einer eigentlich wichtigen Aussage denkbar schlecht gewählt. Alles in allem war das Buch für mich daher insgesamt eine Enttäuschung.

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