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Veröffentlicht am 23.10.2020

Sehr klischeehaft abgehandelte Weihnachtsromanze

Das Weihnachtswunder von Westwood
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Vorneweg – in diesem Roman „verstecken“ sich – warum auch immer – eigentlich zwei getrennte Geschichten, ein relativ kurzer Roman und dann noch eine Kurzgeschichte, die auch zu Weihnachten spielt, aber ...

Vorneweg – in diesem Roman „verstecken“ sich – warum auch immer – eigentlich zwei getrennte Geschichten, ein relativ kurzer Roman und dann noch eine Kurzgeschichte, die auch zu Weihnachten spielt, aber nichts mit der ersten Geschichte zu tun hat. Das ist leider etwas, was ich überhaupt nicht mag. Lieber eine Handlung, aber die dafür ausführlicher und länger.

Zur „Haupthandlung“: Milliadär Duncan wird von seinem Aufsichtsrat gezwungen, sein öffentliches Image zu verbessern, in dem er sich mit einer netten und bodenständigen Frau sehen lässt. Duncan engagiert daraufhin die Erzieherin Annie für diese Rolle. Wobei „erpressen“ eigentlich der richtige Ausdruck wäre, denn Annies Bruder hat Geld unterschlagen und dies ist der Deal, damit Duncan ihn nicht anzeigt. Der Rest ist genauso klischeehaft wie unspektakulär. Annie und der vermeintliche „Bad Boy“ (unglaublich gutaussehend und megareich) verlieben sich. Ende.

Die Handlung an sich kritisiere ich eigentlich gar nicht so sehr. Jeder weiß, was er bekommt, wenn er einen Weihnachtsroman liest. Was ich kritisiere ist die unglaublich plumpe und direkte Umsetzung der Handlung. Diese Autorin kann das so viel besser. Duncan regelt sämtliche Probleme mit Geld. Immer und überall. Ein Problem oder ein Wunsch von Annie und er zückt seine Geldtasche. Das ist bis zu einem gewissen Grad ok, aber auch langweilig. Dass man Probleme eventuell auch anders lösen kann, kommt ihm nicht in den Sinn und lässt die Figur auch am Ende noch abgehoben und nicht sehr sympathisch rüberkommen. Schade, dass Duncan eigentlich nichts aus der ganzen Sache lernt.

Noch weniger konnte ich allerdings mit Annie anfangen – die Klischeeerzieherin mit der praktischen, unvorteilhaften Kleidung und dem riesigen Herzen bis zur Selbstaufgabe. Einer Frau, die sich Kleider aussucht, mit dem Kriterien, dass sie auch ihren Cousinen gefallen müssen – denn diesen will sie die teuren Klamotten schließlich anschließend weiterschenken. Hier hat Mallery in meinen Augen viel zu dick aufgetragen: Annie finanziert nicht nur den Lebensunterhalt und die Studienkosten zweier Cousinen und lässt sich von ihrem undankbaren Bruder ausnutzen, nein, sie ist sogar bereit zugunsten von Duncans Exfrau auf ihn zu verzichten und versucht die beiden wiederzusammenzubringen (obwohl diese ihn betrogen hat). Hier kann man nur mehr den Kopf schütteln, da geht jeder Realismus verloren. Diese Frau ist sogar für einen Weihnachtsroman viel zu gut für diese Welt – und das macht überhaupt keinen Spaß, sondern ergibt unterm Strich einen uninteressanten, schwach wirkenden Charakter, der auf sich herumtrampeln lässt und keine eigenen Konturen hat.

Also in meinen Augen daher ein Buch, wo mich insgesamt (mal wieder) ein schönes Cover verführt hat, aber das inhaltlich eine große Enttäuschung war. Daher nur 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

„Drei Kleider sollst du mir erschaffen….“

Ein Kleid aus Seide und Sternen (Ein Kleid aus Seide und Sternen 1)
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Maia Tamarin, aus deren Sicht die Handlung erzählt wird, ist die einzige Tochter eines angesehenen verwitweten Schneiders und selbst begnadet im Umgang mit Nadel und Faden. Allerdings ist sie „nur“ ein ...

Maia Tamarin, aus deren Sicht die Handlung erzählt wird, ist die einzige Tochter eines angesehenen verwitweten Schneiders und selbst begnadet im Umgang mit Nadel und Faden. Allerdings ist sie „nur“ ein Mädchen und daher scheint ihr Weg in ein ereignisloses Leben am Herd vorgezeichnet. Die Lage ändert sich, als das Land in einen Krieg eintritt und die beiden älteren Brüder fallen. Da ihr Vater und ihr einzig überlebender Bruder körperlich dazu nicht in der Lage sind und um die Ehre der Familie zu wahren, nimmt Maia als Mann verkleidet am Wettbewerb um die Stelle des kaiserlichen Schneiders teil. Doch die Mitbewerber sind skrupellos – als einziger Verbündeter am kaiserlichen Hof entpuppt sich nach und nach Edan, der geheimnisvolle und mächtige Magier des Kaisers. Und ausgerechnet mit ihm muss Maia auf eine besondere Reise gehen als der Auftrag lautet drei magische Kleider aus einer alten Legende zu nähen: Eins aus Sonnenlicht, eins aus Mondlicht und eins bemalt mit dem Blut der Sterne. Und so suchen Maia und Edan gemeinsam nach den scheinbar unauffindbaren Stoffen…

Eigentlich mag ich keine Fantasy-Romane, aber hier haben mich der Klappentext und das wunderschön gestaltete Cover angezogen. Die Geschichte selbst erinnert durch gewisse Elemente ein bisschen an ein Märchen aus fremden Welten. Ursprünglich hatte ich erwartet, dass Maia es allein durch ihre Cleverness schafft, den Wettbewerb zu gewinnen. Mit magischen Gegenständen, die wie selbstverständlich in die Handlung eingewoben sind, hatte ich nicht gerechnet. Allerdings gewöhnt man sich schnell an diese Sichtweise. Und so taucht man ein in die Magie, reist mit den beiden in die Wüste, fliegt auf einem verzauberten Teppich, trifft auf interessante Figuren – und darf dafür am Ende die zauberhaften Kleider förmlich selbst sehen. Es ist ein unglaublich kreativer Text und dabei spannend und fesselnd (Lovestory natürlich inklusive). Da das Ende offen bleibt und noch einige Probleme übrig geblieben sind, gehe ich davon aus, dass es einen Fortsetzungsroman geben wird.

Ich vergebe daher gerne 5 wundervoll glitzernde Sterne und eine klare Leseempfehlung für Menschen, die Fantasy-Romane mögen und sich gerne einmal eine Auszeit aus dem normalen Leben nehmen wollen.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Die Lebensweisheiten eines Mönches übertragen in westliches Denken

Das Think Like a Monk-Prinzip
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Der Autor, Jay Shetty ein bekannter Social-Media-Experte und Digitalstratege lebte nach seinem Studium 3 Jahre als Mönch in einem Ashram in Indien, um danach, zurückzukehren und das Gelernte wieder in ...

Der Autor, Jay Shetty ein bekannter Social-Media-Experte und Digitalstratege lebte nach seinem Studium 3 Jahre als Mönch in einem Ashram in Indien, um danach, zurückzukehren und das Gelernte wieder in die „normale“ Welt zurückzutragen. Grundsätzlich sprechen mich Bücher nicht an, auf deren Cover groß das Konterfei des Autors abgebildet ist. Dieses Buch bildet da keine Ausnahme, der Strahlemann am Buch ist irgendwie… zu viel und wirkt zu dick aufgetragen. Dennoch hat mich der leicht zu lesende, flüssig geschriebene Text dann überzeugt.

Shetty hatte ein typisches, englisches Mittelstandsleben – gute Schule, gute Uni mit dem Ziel Karriere und viel Geld. Ehe er dann einen Vortrag eines Mönchs besucht, völlig fasziniert ist, und beschließt sein Leben zu ändern…

Inhaltlich besteht das Buch aus 3 Teilen: Losslassen,
Wachsen, Geben und beinhaltet auch eine Reihe von Übungen, mit der die Themen durchgearbeitet werden können. Die Weisheiten der Mönche sind dabei lebensnah und praktisch und bringen einen dazu seine eigenen Ansichten zu reflektieren und zu hinterfragen: Was macht mich glücklich, was brauche ich wirklich, was ist eigentlich nicht notwendig? Frei nach der aktuellen These das Loslassen glücklich und frei machen kann. Auf diese Weise wird ein Denkprozess in Gang gesetzt, der beim Einzelnen vielleicht wirklich zu einem zufriedeneren Leben führen kann. Dabei ist vieles natürlich nicht neu – gerade für Menschen, die bereits Bücher aus dem Themenbereich gelesen haben – und manches sind allgemeine „Weisheiten“, die auch jeder schon einmal gehört hat. Daher ein Stern Abzug. Insgesamt erfindet Shetty also das Rad nicht neu, bringt aber dem interessierten Leser die relevanten Themen eines glücklichen Lebens wieder ins Gedächtnis. Ich vergebe daher 4 Sterne und bedanke mich für mein Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Unterhaltsamer Cosy-Krimi

Bunburry - Nur das Schaf war Zeuge
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Der 8. Fall rund um das Bunburry-Trio mit Alfie, Liz und Marge. Der Teilnehmer eines Survival-Camps stürzt von einer Klippe. Nur: Was hatte er überhaupt an dieser Stelle zu suchen? Der Veranstalter schwört, ...

Der 8. Fall rund um das Bunburry-Trio mit Alfie, Liz und Marge. Der Teilnehmer eines Survival-Camps stürzt von einer Klippe. Nur: Was hatte er überhaupt an dieser Stelle zu suchen? Der Veranstalter schwört, dass er seine Gruppe niemals in Gefahr gebracht hat. Um die Polizei bzw. die junge Polizistin Emma zu unterstützen nimmt Indoor-Fan Alfie – mehr wider- als freiwillig den freigewordenen Platz ein. Und sucht unter den restlichen Teilnehmern nach einem Mörder…

Für mich war es mein erster Fall dieser Cosy-Crime Reihe und er hat mir insgesamt sehr gut gefallen – auch wenn das Buch verhältnismäßig kurz ist – dementsprechend „zackig“ und kompakt muss auch der Fall abgehandelt werden – und man als Leser auf eine Vielzahl an Personen trifft. Was am Anfang kurz mühsam ist, aber man findet sich dann doch gut hinein. Und auch, wenn es manche Hinweise und Anspielungen auf frühere Fälle gibt, bzw. manche Handlungsstränge nicht abgeschlossen werden, kann man dieses Buch auch gut lesen, ohne die Vorgänger zu kennen.

Abgesehen davon ist der (deutsche?) Titel etwas irreführend, denn mit Schafen hat das Ganze ziemlich wenig zu tun. Insgesamt aber ein unterhaltsamer Krimi, den mal schnell mal so nebenbei lesen kann.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Ein botanischer Zaubergarten auf Capri

Der Schmetterlingsgarten
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Martin ist Biologe und spezialisiert auf Schmetterlinge. Im Rahmen seiner Habilitation bekommt er ein Forschungsprojekt für Capri genehmigt. Dort angekommen trifft der eher spröde Eigenbrötler auf Luisa, ...

Martin ist Biologe und spezialisiert auf Schmetterlinge. Im Rahmen seiner Habilitation bekommt er ein Forschungsprojekt für Capri genehmigt. Dort angekommen trifft der eher spröde Eigenbrötler auf Luisa, die als Mädchen für alles ein einem heruntergekommenen Palazzo arbeitet. Die dazugehörige Garteneinlage ist ein Traum für Flora und Fauna – die Besitzerin allerdings, eine verarmte, alte Contessa, lehnt Besucher ab. Als jedoch Luisas betrügerischer Noch-Ehemann auftaucht und es auf den Garten abgesehen hat, ist jede Hilfe nötig….

Leider eines der Bücher, die einen mit einem schönen Cover anziehen und dann inhaltlich wenig zu bieten haben. Sogar die obige Zusammenfassung fiel mir schwer, wie man unschwer erkennen kann. Der Inhalt plätschert nichtssagend dahin, es passiert wenig und das wenige, werde ich vermutlich innerhalb einer Woche vergessen haben. Abgesehen vom „bösen Alessandro“ sind sämtliche Figuren derart übertrieben sympathisch gezeichnet, dass sie schon wieder uninteressant sind. Das Perfekte interessiert nicht, hat mir mal jemand gesagt – und hier trifft diese Aussage voll ins Schwarze, keine der Figuren hat Ecken und Kanten oder auch nur irgendeine Eigenart über die man fünf Minuten nachdenken könnte. Auch die Handlung löst sich ohne großen Höhepunkt schnell in Wohlgefallen auf. Am besten hat mir noch die Beschreibung des wunderschönen Gartens gefallen. Daher von mir nur drei Sterne und keine Leseempfehlung.

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