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Veröffentlicht am 26.04.2020

Manchmal sind die Dinge nicht so, wie sie scheinen

Die Unausstehlichen & ich (Band 2)- Freunde halten das Universum zusammen
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Band 2 rund um Enni und die Unausstehlichen im Eliteinternat. Enni hat sich mit dem Leben im Internat arrangiert und hat nicht nur neue Freunde gefunden, sondern auch Spaß am Unterricht entdeckt. Ausgerechnet ...

Band 2 rund um Enni und die Unausstehlichen im Eliteinternat. Enni hat sich mit dem Leben im Internat arrangiert und hat nicht nur neue Freunde gefunden, sondern auch Spaß am Unterricht entdeckt. Ausgerechnet jetzt passieren Verstöße gegen die Schulordnung – irgendjemand versucht, zu erreichen, dass Enni verdächtig und von der Schule verwiesen wird. Aber ihre Freunde helfen ihr - und sie helfen ihr auch, als Enni eine ziemlich verrückte Idee hat, um ihrem verschwundenen Stiefbruder einen Hinweis auf ihren Aufenthaltsort zu geben…

Die Geschichte ist nicht eigenständig, sondern nur aufbauend auf Band 1 zu lesen. Nachdem man sich an Ennis ständiges Fluchen (etwas, was anfangs ziemlich nervt) gewöhnt hat, schafft man es, die gestrichelten Wörter gedanklich einfach zu überspringen.
Enni ist intelligent und oft lustig – aber irgendwie auch egozentrisch/egoistisch. Auch wenn sie entdeckt, dass sie sich geirrt hat, oder etwas doch nicht so ist, wie es aussieht, kommt keine Entschuldigung. Man mag sie zwar - aber dann doch auch wieder nicht. Enni bekommt unglaublich viel Unterstützung von ihrer Umgebung und bemerkt es doch erst am Ende. Die MitschülerInnen hingegen sind durchwegs komplizierte, aber interessante und auch sympathische Charaktere, mit so manchem Geheimnis. Leider bleiben auch in Band 2 immer noch viele Fragen offen, die aber vermutlich in Folgebänden geklärt werden. Insgesamt wird man auch als erwachsener Leser sehr gut unterhalten, daher kann ich das Buch gerne weiterempfehlen und vergebe 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.04.2020

Über Freundschaft und das Leben an sich

Die Unausstehlichen & ich (Band 1) - Das Leben ist ein Rechenfehler
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Die 11-jährige Enni muss nach einer unglücklichen Verkettung von Umständen ihre Pflegefamilie verlassen. Für Enni, die in ihrem kurzen Leben schon viel erlebt hat, ist besonders der Verlust ihres Pflegebruders ...

Die 11-jährige Enni muss nach einer unglücklichen Verkettung von Umständen ihre Pflegefamilie verlassen. Für Enni, die in ihrem kurzen Leben schon viel erlebt hat, ist besonders der Verlust ihres Pflegebruders Noah schwer zu verkraften. Und auch die Umstellung von Berlin ins pikfeine Halbinternat in den Bergen am Ende der Welt ist nicht einfach. Und obwohl Enni manches dort gut gefällt, verfolgt sie von Anfang an den Plan, zu Noah in die Schweiz abzuhauen. Allerdings ist das nicht so einfach, wenn man mitten auf dem Berg sitzt – Enni benötigt die Hilfe der anderen Schüler, auch wenn sie die größtenteils unausstehlich findet…

Enni ist ehrlich und xxxxxfrech und die Geschichte hat mir insgesamt sehr gut gefallen, auch wenn ich finde, dass sie für Kinder wahrscheinlich nicht leicht zu lesen ist. Mit Enni bin ich bis zum Ende nicht richtig warm geworden – zu abgebrüht klingen ihre ganzen Gedanken, selbst für eine 11-jährige mit Pflegeheim/-familenerfahrung. Man empfindet einerseits Mitleid und Sympathie – Gefühle, die aber wieder verschwinden, wenn sie berechnend wird oder bei der kleinsten echten oder eingebildeten Provokation sprichwörtlich rot sieht.

Dennoch würde ich für den Inhalt und den anspruchsvollen Schreibstil bedenkenlos 5 xxxxxxx Sterne vergeben, wenn nicht… ja wenn da nicht, die nervige Sache mit dem ewigen Flüchen/Schimpfwörtern wäre. Da jedes Schimpfwort im Internat 50 Cent oder eine halbe Stunde Hausarbeit bedeutet, werden sämtliche „bösen“ Wörter im Text als durchgestrichene Linien in Variationen angezeigt. Eigentlich eine witzige und gute Idee und auch mindestens die ersten 50 xxxxxx Schimpfwörter lustig.

Aber irgendwann stört es beim Lesen, vor allem da alle Schüler und vor allem Enni permanent diese xxxxxx verbotenen Wörter benutzen und die Graphiken (zumindest mich) irritiert haben. Es läuft dann automatisch eine Liste mit Schimpfwörtern im Kopf ab, und man „sucht“, welches Wort hier wohl hingehört. Und auch, wenn die Wörter nicht explizit dastehen, „machen“ sie etwas mit dem Leser, man „liest“ sie automatisch mit. (Das ist bei Kindern wahrscheinlich genauso, auch, wenn sie vielleicht nur ein geringeres „Repertoire“ haben). Ich habe relativ zügig fast die Hälfte gelesen und das Buch dann zur Seite gelegt - nur um festzustellen, dass ich für den Rest des Tages, bei allem was nicht geklappt hat, automatisch sofort passende Schimpfwörter im Kopf hatte. Und das genau wie bei Enni in jedem dritten Satz, überspitzt formuliert. Klingt vielleicht witzig, ist es aber nicht. Ich habe kein Problem mit Schimpfwörtern und finde die Regel übertrieben. Aber lieber normal hinschreiben, dafür vielleicht weniger. Daher von mir trotz des tollen Inhalts nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.04.2020

Eine Auszeit in Paris

Sommerzauber in Paris
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Grace lebt mit ihrem Mann David und ihrer 18-jähirgen Tochter Sophie ein beschauliches Leben in einer Kleinstadt in den USA. Es ist ein strukturiertes, vorhersehbares, aber in Grace‘ Augen zufriedenes ...

Grace lebt mit ihrem Mann David und ihrer 18-jähirgen Tochter Sophie ein beschauliches Leben in einer Kleinstadt in den USA. Es ist ein strukturiertes, vorhersehbares, aber in Grace‘ Augen zufriedenes und glückliches Leben. Zum 25. Hochzeitstag, der auch noch der Valentinstag ist, hat Grace für David eine wunderbare Überraschung vorbereitet: einen einmonatigen Aufenthalt in Paris, inklusive Aufenthalt im Luxushotel um herauszufinden, wie die beiden ihr Leben nach Sophies baldigem Studienstart neu strukturieren können. Doch es kommt alles anders – just als Grace ihr Geschenk überreicht, platzt David mit der Nachricht heraus, dass er eine junge Freundin hat und die Scheidung möchte. Was natürlich das gesamte Lokal und damit auch die ganze Kleinstadt mitbekommt. Nach dem ersten Schock beschließt Grace allein nach Paris zu fahren. In Paris angekommen trifft sie auf Audrey, die gerade ihren Schulabschluss gemacht und sich für einen Job in einem Buchladen beworben hat, allerdings ohne Französisch zu können. Und trotz des Altersunterschieds entwickelt sich schnell eine sehr tiefe Freundschaft, die hilft aktuelle Probleme und alte Wunden zu bewältigen…
Wieder einmal hat es Sarah Morgan geschafft, dass ich einen ihrer Romane fast in einem „Rutsch“ gelesen habe – auch wenn dieses Buch für diese Autorin eher untypisch ist, da hier weniger eine leichte Sommerliebe als ernste Themen im Vordergrund stehen, noch ist dieser Band Teil einer Reihe. Grace und Audrey sind dennoch beides sehr sympathische Charaktere und auch wenn ich noch nie erlebt habe, dass man nur innerhalb weniger Tage eine so enge Bindung aufbauen kann, erscheint es doch zumindest möglich. Am Rande, als Nebenerzählstrang gibt es noch die Geschichte von Mimi, der Großmutter von Grace, die zu Paris ebenfalls eine wichtige Beziehung hat.

In diesem Roman hat die Autorin einige ernste Probleme aufgegriffen, allen voran Alkoholismus, aber auch Drogensucht und Gruppenzwang. Trotzdem ist der Grundton heiter, wohl auch wegen des Pariser Flairs und beschreibt vor allem den Weg zweier Frauen zu sich selbst und zu einem glücklicheren Leben. Ich vergebe daher 5 zartschmelzende Macarons und empfehle dieses Buch allen, die daran glauben, dass man jede Situation noch irgendwie zum Guten wenden kann.

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Veröffentlicht am 13.04.2020

Neubeginn und Vertrauen

Finde mich. Jetzt
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Zweimal Neubeginn. Tamsin hat in einer Nacht- und Nebelaktion ihre Eltern in Maine verlassen um in Kalifornien Literatur zu studieren. Und sie beschließt genau jenes kleine Cafe zu ihrem Stammlokal zu ...

Zweimal Neubeginn. Tamsin hat in einer Nacht- und Nebelaktion ihre Eltern in Maine verlassen um in Kalifornien Literatur zu studieren. Und sie beschließt genau jenes kleine Cafe zu ihrem Stammlokal zu machen, in dem Rhys nach der Entlassung aus dem Gefängnis zu arbeiten beginnt. Liebe auf den ersten Blick ist es nicht. Rhys muss sich nach seiner Gefängnisstrafe, zu der er zu Unrecht verurteilt wurde, erst wieder im Leben zurecht finden. Schritt für Schritt baut er Vertrauen auf und Tamsin hilft ihm dabei…

Normalerweise lese ich diese Bücher mit den farbenfrohen Covern und den Einwort-Titeln nicht, aber hier klang der Plot interessant. Die Geschichte liest sich dann auch flüssig. Dabei wechselt die Perspektive kapitelweise zwischen Rhys und Tamsin hin und her, das mag ich persönlich nicht unbedingt, ist aber Geschmackssache. Wirklich gestört hat mich die Eindimensionalität der Figuren, alles wird unterteilt in gut oder schlecht, Zwischentöne gibt es nicht. Am besten hat mir noch Rhys gefallen, da ist zumindest eine Entwicklung sichtbar. Mit Tamsin hingegen konnte ich am wenigstens anfangen und für mich passte auch ihre Ich-Perspektive mit der Art, wie Rhys sie beschrieben hat, nicht zusammen. Er findet sie süß und sexy und einfach genial – ich fand ihre Sichtweise auf die Welt gelinde gesagt normal, phasenweise langweilig. Außer der Liebe zur Literatur und zu Filmen gibt diese Figur wenig her, was sie besonders machen würde. Auch wirkt das Zitieren von Buchstellen meiner Erfahrung nach in der Theorie um vieles cooler als, wenn das jemand im echten Leben macht. Das Ende kommt dann leider sehr abrupt, so als hätte die Autorin den Text unter Zeitdruck abschließen müssen. Tamsin löst im Null-Komma-Nichts ein Problem, an dem Rhys seit Wochen knappert, er lügt ihr mitten ins Gesicht und begeht eine Straftat. Sie ist deswegen ungefähr 10 Sekunden sauer und danach löst sich alles ganz schnell in Wohlgefallen auf. Schade, in dieser Idee wäre viel mehr drin gewesen.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Auf der Suche nach der verlorenen Liebe

Sowas kann auch nur mir passieren
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In Georgina’s Leben läuft grad alles schief: Sie verliert ihren, ohnehin miesen Job und erwischt dann noch ihren Freund in flagranti mit einer anderen. Und dann ist auch noch ihr neuer Chef, der Barbesitzer ...

In Georgina’s Leben läuft grad alles schief: Sie verliert ihren, ohnehin miesen Job und erwischt dann noch ihren Freund in flagranti mit einer anderen. Und dann ist auch noch ihr neuer Chef, der Barbesitzer Lukas ihre große Jugendliebe. Der sich anscheinend nicht einmal mehr an sie erinnert. Zum Glück hat Georgina gute Freunde, die ihr beistehen und so nach und nach bekommt sie ihr Leben auf die Reihe und kann sich vom Image des ewigen Klassenclowns befreien. Und vielleicht doch noch die große Liebe finden…

Mich hat der Titel angesprochen, das ist ein Spruch den ich auch ab und an verwende. Die Handlung selbst bietet im Wesentlichen keine großen Überraschungen, wenn man von Georginas mutige „Enthüllung“ am Ende des Buches absieht. Es ist schön, zu erleben, wie Georgina von ihren Freunden unterstützt wird und auch Lukas ist durchwegs ein netter, sympathischer, hilfsbereiter Typ. Ich hatte beim Lesen wiederholt „Bridget Jones“ vor Augen, an die mich Georgina charakterlich erinnert. Alles in allem vergebe ich 4 Sterne, man wird gut unterhalten, auch wenn mir die Geschichte nicht länger im Gedächtnis bleiben wird.

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