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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2020

Kochen ohne Stress

Kitchenkarma statt Küchendrama
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Dieses ungewöhnliche Kochbuch ist ein Sammelsurium von mehrheitlich asiatisch anmutenden Rezepten. Kochen als Meditation und zum Wohlfühlen – das Konzept hat mir schon auf den ersten Blick gut gefallen. ...

Dieses ungewöhnliche Kochbuch ist ein Sammelsurium von mehrheitlich asiatisch anmutenden Rezepten. Kochen als Meditation und zum Wohlfühlen – das Konzept hat mir schon auf den ersten Blick gut gefallen. Auch das Layout ist auffallend: es gibt Ausmalbilder zur Entspannung, lustige Sprüche und Tipps und Tricks. Und die Rezepte, zumindest die, die ich ausprobiert habe, versprechen, was sie halten, Stress kam dabei in der Küche nicht auf und die Resultate haben durchaus gut geschmeckt. Dabei sind die Rezepte gut nachkochbar und mehrheitlich zeit- und zutatenmäßig nicht sonderlich aufwendig, auch weil teilweise Fertigprodukte verwendet werden. Sowohl Vegetarier als auch Fleischesser werden Rezepte für sich entdecken, einzig Kartoffelfans werden eher weniger Freude mit diesem Buch haben.

Mein größter Kritikpunkt bezieht sich auf eigenartige Gliederung der Rezepte: anstelle eines klassischen Aufbaus, sind die Rezepte (Getränke, Kuchen, Suppen, Hauptspeisen etc.) bunt durcheinandergewürfelt und ich muss gestehen, dass ich das Konzept dahinter einfach nicht durchschaue. Daher sucht man immer wieder einmal ein Rezept und muss dabei - nicht nur einmal - das ganze Buch durchblättern. Irritierend fand ich auch, dass einzelne Rezepte keinen eigenen Namen haben. Insgesamt kann ich diesen eigenwillige Kochbuch interessierten Hobbyköchen empfehlen, es eignet sich auch gut als Geschenk.

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Veröffentlicht am 22.02.2020

Wieviel Perfektion ist genug?

The Plus One - Sie baut sich Mr. Right einfach selbst
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Kann ein perfekt programmierter Roboter eine „normale“ zwischenmenschliche Beziehungen mit all ihren Ärgernissen und Streitereien ersetzen? Und wenn ja, ist so eine streitbereinigte Liebe überhaupt erstrebenswert?

Programmiererin ...

Kann ein perfekt programmierter Roboter eine „normale“ zwischenmenschliche Beziehungen mit all ihren Ärgernissen und Streitereien ersetzen? Und wenn ja, ist so eine streitbereinigte Liebe überhaupt erstrebenswert?

Programmiererin Kelly ist superintelligent, hat aber Probleme mit zwischenmenschlichen Beziehungen. Als Dauersingle ist sie es leid, von ihrer Mutter ständig auf ihr Alter hingewiesen zu werden und da wäre auch noch die bombastische Hochzeit ihrer jüngeren Schwester, bei der sie nicht ohne Begleitung auftauchen kann. Auch steht sie beruflich vor einem wichtigen Projekt, sie soll für einen Wettbewerb einen Prototyp eines Pflegeroboters bauen. Und so kommt eins zum anderen und spontan baut sich Kelly „Ethan“, der sie zur Hochzeit begleiten und danach wieder demontiert werden soll. Aber je länger Kelly mit ihrem „perfekten“ Mann zusammenlebt, desto mehr Zuneigung entwickelt sie für Ethan. Und ihr Lügengebilde wird größer und größer….

Der Roman ist ungewöhnlich und zumindest in der ersten Hälfte unterhaltsam. Danach bricht die Handlung ein und wird vorhersehbar bis zu einem ziemlich abrupten Ende. Mit Kelly bin ich leider insgesamt nicht wirklich warm geworden, sie gibt alles auf die Meinung ihrer Umgebung – diese Figur macht während der gesamten Geschichte keine richtige Entwicklung durch. Auch finde ich die Botschaft bedenklich, dass ein Mensch ohne Beziehung weniger wert ist - erst mit Ethan wird Kelly von sich selbst und ihrer Familie wertgeschätzt. Am Ende erkennt Kelly wie künstlich ihre Beziehung mit dem Roboter eigentlich ist. Leider hat die Autorin diesen wichtigen Aspekt überhaupt nicht aufgegriffen: (Wozu) Brauchen wir überhaupt perfekte Roboter, die zwar vielleicht pflegen können, denen aber gerade das wichtigste fehlt, das ein Mensch braucht, echte, einzigartige Zuneigung. Insgesamt vergebe ich daher 3 Sterne, für ein Buch, das zwar ein interessantes Thema aufgreift, aber leider nur an der Oberfläche kratzt.

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Veröffentlicht am 27.01.2020

Leider ein Flop

Weltverbessern für Anfänger
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Wie kann man die Welt im Alltag verbessern – ein Schulprojekt. Als ich die Idee im Klappentext gelesen habe, war ich spontan begeistert, das klang nach einer kreativen, tollen Geschichte. Minnas Schule ...

Wie kann man die Welt im Alltag verbessern – ein Schulprojekt. Als ich die Idee im Klappentext gelesen habe, war ich spontan begeistert, das klang nach einer kreativen, tollen Geschichte. Minnas Schule veranstaltet einen Weltverbesserungswettbewerb, den Gewinnern winkt eine Reise nach Tallin. Nach einem Besuch ihrer eigenen Oma, die krank und hilflos in einem Pflegeheim liegt, beschließt Minna mit Klassenkameraden für das örtliche Altenheim einen Besuchsdienst einzurichten und so die Welt ein bisschen zu verbessern….

Vorneweg: Die Grundidee finde ich super und es wäre schön, wenn Schulen sie wirklich umsetzen würden. Nicht sehr gefallen haben mir allerdings die inhaltliche Umsetzung und zunehmend auch der sehr eigenwillige Schreibstil. Minna ist 13 und die Geschichte wird aus ihrer Perspektive erzählt. Nur leider klingt der Text sehr erwachen und damit nicht authentisch, es werden am laufenden Band Wörter und Formulierungen verwendet, die Jugendliche in diesem Alter (vielleicht) kennen und verstehen, aber nie und nimmer aktiv verwenden würden. Mir zumindest ist noch niemand in diesem Alter begegnet, der beschreibt, wie jemand „infarktnah hochschreckte“, wusste, was Hygienelack ist oder von einer „Patt-Situation“ spricht – um nur einige von vielen Beispielen zu nennen. Anfangs irritierte mich das, denn ich hatte beim Lesen immer das Gefühl, dass da eine zweite, eine erwachsene „Ich-Person“ aus dem Off kommentiert. Die Autorin verwendet zudem viele eigene Wortkreationen (z.B. „ich war gefleischwolft“, „mit teflonbeschichteter Coolness“) was eine Zeitlang ganz amüsant ist und mich bei einer erwachsenen Protagonistin wahrscheinlich begeistert hätte. Nur werden diese Sprachspielereien alles in allem viel zu oft verwendet, irgendwann strengt es beim Lesen an und lenkt vom Inhalt ab. Davon abgesehen werden vor den Vornamen immer Artikel verwendet - ob man diese bayrische Eigenart mag oder nicht, ist Geschmackssache.

Meine inhaltliche Kritik bezieht sich vor allem auf die sehr klischeehafte negative Darstellung des Pflegeheims. Es werden sämtliche gängigen Klischees bedient: Das Personal ist unfreundlich, das Essen schlecht, der Garten wird nie benutzt, die alten Leute werden mit Tabletten ruhig gestellt, damit sie nicht nerven können und die Krankenschwester ist ein boshafter, spaßbefreiter Drachen, den man austricksen muss. Auf die Idee, einfach einmal offen mit der Dame zu reden, kommt man bis zum Ende des Buches nicht. Mit den beschriebenen Lehrern ist es ähnlich, mehrheitlich sind sie pingelig, gemein, unfähig oder haben sich auch schon mal „ungemein schadengefreut“.

Wahrscheinlich gibt es viele Leser, die derartige Darstellungen witzig finden, ich persönlich bin der Meinung, dass solche abwertenden Beschreibungen verzichtbar sind. Keine Frage, es mag in beiden Bereichen Missstände geben, aber das ist eben nur eine Seite der Medaille. Die Darstellung ist insgesamt einseitig negativ und das finde ich sehr schade - vor allem in einem Jugendbuch in dem es ums Verbessern der Welt geht, sollte man vielleicht darauf hinweisen, dass das Vermeiden von Klischees und eine wertschätzende Kommunikation auch einfach umsetzbare Optionen sind, den Alltag und das Verständnis für andere zu verbessern.

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Veröffentlicht am 13.01.2020

Wasch mich, aber mach mich nicht nass

Die englische Gärtnerin - Blaue Astern (Die Gärtnerin von Kew Gardens 1)
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Band I einer neuen Trilogie rund um eine junge Engländerin. Wie trifft man im Leben die richtigen Entscheidungen? London 1920. Die junge Charlotte träumt davon, nach ihrem glänzenden Bachelor-Abschluss ...

Band I einer neuen Trilogie rund um eine junge Engländerin. Wie trifft man im Leben die richtigen Entscheidungen? London 1920. Die junge Charlotte träumt davon, nach ihrem glänzenden Bachelor-Abschluss als Botanikerin als eine der ersten Frauen auf botanische Forschungsreisen zu gehen. Mit viel Hartnäckigkeit und der Unterstützung ihrer liberal denkenden Familie gelingt es ihr, einen Job in den bekannten Royal Kew-Gardens zu bekommen, einem Ort in dem exotische Pflanzen gesammelt, gezüchtet und katalogisiert werden. Heimlich träumt sie auch von einer Beziehung mit ihrem schüchternen Kollegen Dennis. Gerade als Charlotte die Möglichkeit geboten wird, gemeinsam mit Dennis an einer wissenschaftlichen Expedition teilzunehmen, passiert ein schreckliches Unglück und Charlottes Bruder landet im Rollstuhl. Auf Charlotte lastet mit einem Schlag nun die Verantwortung für die kranke Mutter, den depressiven Bruder und die minderjährige Schwester – und der Heiratsantrag des altmodischen, aber vermögenden Industriellen Victor kommt zwar überraschend, scheint aber die Lösung aller Probleme zu sein….

Die Handlung an sich ist unterhaltsam, lässt den Leser aber zwiegespalten zurück. Charlottes Verbindung mit Victor ist eine Zweckehe, die vermutlich an den unterschiedlichen Vorstellungen der Partner scheitern wird. Victor ist in seiner Denkweise ein Kind seiner Zeit. Frauen gehören für ihn ins Haus und an den Herd. Mit seinen Einstellungen sammelt er bei Lesern des 21. Jahrhundert sicher keine Sympathiepunkte, allerdings macht er aus seinen Ansichten keinen Hehl, Charlotte kauft keine Katze im Satz. Das macht es auch so schwer, für ihre Seite mehr Sympathien aufzubringen. Obwohl ihre Entscheidungen durchaus nachvollziehbar sind, ist diese Ehe letztlich ein Tauschgeschäft, das ihrer gesamten Familie finanzielle Sicherheit garantiert. Die übrigen Figuren sind durchwegs sympathisch und bieten Potential für weitere Bände. Irritierend fand ich persönlich, dass die gesamte beschriebene Zeit sehr kurz ist und nicht einmal ein Jahr umfasst. Dafür hat mir die Beschreibung der Royal Gardens, über die ich bis dato nichts wusste, sehr gut gefallen. Daher vergebe ich 4 blaue Astern – dieses Buch reißt niemandem vom Hocker, ist aber gute Unterhaltung für einen verregneten Nachmittag oder eine längere Zugfahrt.

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Veröffentlicht am 08.01.2020

Britisch-exotische Rezepte zum Abnehmen

Pinch of Nom
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Ein Kochbuch zum Abnehmen mit Rezepten zum Schlemmen, was will man mehr? Die fröhlich bunte Gestaltung fällt auf den ersten Blick auf und macht Lust aufs Kochen – und aufs Abnehmen. Vornweg: Dieses Kochbuch ...

Ein Kochbuch zum Abnehmen mit Rezepten zum Schlemmen, was will man mehr? Die fröhlich bunte Gestaltung fällt auf den ersten Blick auf und macht Lust aufs Kochen – und aufs Abnehmen. Vornweg: Dieses Kochbuch beruht auf (erfolgreichen) Rezepten, die eine Abnehm(Facebook)gruppe irgendwann auf eine eigene Homepage stellte – d.h. alle Rezepte sind mehrfach getestet und adaptiert. Im Buch enthalten sind rund 100 Rezepte, 2o davon sind die Lieblinge der Online-Community, die übrigen sind neue Kreationen, die aber auf denselben Prinzipien berühren: Gesunde, variierbare, schnell zubereitbare Rezepte mit leicht erhältlichen Zutaten (Was mehr oder weniger auch auf außerhalb Englands zutrifft) . Nach inhaltlichen Unterteilungen (Frühstück, Suppen, Heiß aus dem Ofen, Schnelle Mahlzeiten etc.) werden die Rezepte zusätzlich noch in eine der drei Kategorien „Für jeden Tag“ – „Einmal die Woche“ – „Besonderer Anlass“ eingeordnet, weiters gibt es Angaben zur Vorbereitungs- und Kochzeit, sowie zu den Kalorien pro Portion. Die Rezeptideen sind sowohl für Vegetarier als auch für Fleischesser geeignet.

Den Rezepten selbst merkt man ihren britischen Ursprung vielfach an, viele Gewürzkombinationen sind für deutsch/österreichische Gaumen eher ungewohnt bzw. von exotischen Küchen inspiriert: Curry, Koriander, Senfpulver, Süßkartoffeln, dunkle Sojasauce oder Worcestersauce um nur einige Beispiele zu nennen. Diese Geschmacksrichtungen muss man mögen, sonst ist man mit diesem Kochbuch schlecht bedient. Die Rezepte allerdings, die ich ausprobiert habe, haben mir sehr gut geschmeckt und lassen sich nach den Angaben gut zubereiten. Auch die Einteilung finde ich sehr ansprechend. Was mich jedoch gestört hat, war die durchgehende Verwendung von Kochspray und diversen Granulaten, da ich persönlich reduziertes (aber „echtes“) Öl und frische Zutaten bevorzuge. Was aber natürlich jeder nach Belieben umsetzen kann. Insgesamt kann ich dieses Kochbuch ernährungsbewussten Hobbyköchen empfehlen, die kein Problem mit britisch-kolonialen Geschmacksrichtungen haben. Die Rezepte sind generell alltagstauglich, aber geschmacklich nichts für jeden Tag.

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