Über die Anfänge eines späteren Massensports
Lottes TräumeAnfang des 20. Jahrhunderts: Die junge Lotte kommt nach dem Tod ihres Vaters fast mittellos aus Mürzzuschlag nach Wien, wo sie hofft, Arbeit zu finden. Diese Hoffnung erfüllt sich und Lotte erhält die ...
Anfang des 20. Jahrhunderts: Die junge Lotte kommt nach dem Tod ihres Vaters fast mittellos aus Mürzzuschlag nach Wien, wo sie hofft, Arbeit zu finden. Diese Hoffnung erfüllt sich und Lotte erhält die Chance als Verkäuferin in einem Geschäft für Sportbedarf zu arbeiten. Die herrische und ehrgeizige Ladenbesitzerin ist leidenschaftliche Bergsteigerin und Schifahrerin und möchte sich in dieser Männerdomäne etablieren. Und in Lotte erkennt sie Potential, da diese selbst eine erstklassige Schifahrerin ist. Für Lotte ist dies eine große Chance, ihre Sonderstellung ruft aber auch Neider auf den Plan….
ieser Roman basiert lose auf dem Leben der ersten österreichischen Schiläuferin Mizzi Kauba, auch einige andere Figuren sind an historische Persönlichkeiten angelegt. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen - und das, obwohl ich keine Schifahrerin bin. Lottes Geschichte ist unterhaltsam und spannend und zeigt ein gut recherchiertes Bild einer Stadt im Umbruch: Steigender Antisemitismus, gestiegener Konsum, Elend, Krankheiten und die Probleme der medizinischen Versorgung. Für mich sind die Beschreibungen sehr klar, was aber daran liegen mag, dass ich in Wien nur 10 Minuten von der beschriebenen Kaiserstraße entfernt wohne. Ich komme oft an dieser Straße und vielen der beschriebenen Plätze vorbei; den Laden für Wanderbedarf gibt es wirklich und er ist mir tatsächlich schon früher einmal aufgefallen. Insgesamt macht die Handlung Lust, sich ein bisschen mehr über die historischen Anfänge des Schisports zu informieren und ich bin gespannt auf weitere Bände dieser Reihe. Daher vergebe ich 5 gerne Schistöcke und empfehle dieses Buch guten Gewissens weiter.