Platzhalter für Profilbild

Kleine_Leseecke

Lesejury Profi
offline

Kleine_Leseecke ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kleine_Leseecke über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.12.2023

Erwartungen übertroffen.

Murtagh - Eine dunkle Bedrohung
0

'Wer Eragon mochte, wird Murtagh lieben.'
So oder so ähnlich habe ich es in den großen Ankündigungen gelesen. Und was soll ich sagen...ich kann es einfach genauso bestätigen.
Aber - von vorn.
Die Eragon-Reihe ...

'Wer Eragon mochte, wird Murtagh lieben.'
So oder so ähnlich habe ich es in den großen Ankündigungen gelesen. Und was soll ich sagen...ich kann es einfach genauso bestätigen.
Aber - von vorn.
Die Eragon-Reihe habe ich damals gelesen, als die Bücher erschienen sind. Also vor ca. 12-16 Jahren. Die Geschichte habe ich wirklich geliebt.
Dann das Büchlein mit den Kurzgeschichten 'Die Gabel, die Hexe und der Wurm' hat mich mehr als bitter enttäuscht. So wie viele andere Leser*innen auch.
Aus dem Grund war meine Erwartung an Murtagh nicht sehr hoch. Was, wenn das wieder so ein Flop wird?
Aber ich wurde sehr sehr schnell eines besseren belehrt und konnte das Buch kaum mehr weglegen. Die Kurzgeschichte über "die Gabel" findet sich 1:1 wieder (was dem oben erwähnten Kurzgeschichten-Band nur noch mehr den Charakter einer extrem teuren Leseprobe verleiht. Aber das ist eine andere Rezi wert 😆). Außer dieser Tatsache gibt es tatsächlich nichts zu bemängeln. Den geneigten Fantasy-Leser erwartet eine ganz tolle Story voller Magie, passend platzierten Actionszenen, viel Spannung und Tiefgang.
Mir bleibt nur noch viel Spaß zu wünschen mit diesem überaus gelungenen Buch.

Achso: Auch wenn es an die Ereignisse in Eragon anknüpft und in Alagäesia spielt, so ist es nicht unbedingt nötig, Eragon vorher zu lesen oder zu rereaden. Es werden ab und an mal Ereignisse erwähnt, jedoch ist dies eine völlig neue Geschichte. Eintauchen, wohlfühlen. Gehabt Euch wohl.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.12.2023

Unglaublich anziehend, aber dann...

Das Bernsteinkind
0

Inhalt:
Ein mysteriöses Buch zieht Passanten in seinen Bann. Zum Mitnehmen scheinbar zufällig platziert, besticht das Cover mit einem leuchtend gelben Auge auf schwarzem Grund. Wenig später sind eben diese ...

Inhalt:
Ein mysteriöses Buch zieht Passanten in seinen Bann. Zum Mitnehmen scheinbar zufällig platziert, besticht das Cover mit einem leuchtend gelben Auge auf schwarzem Grund. Wenig später sind eben diese Passanten tot. Grausam ermordet und ihre Augen durch bernsteinfarbenes Kunstharz ersetzt.
Trojahn hadert immernoch mit seinen Panikattacken. Doch hofft er, in der chinesischen Kampfkunst ein Ventil gefunden zu haben. Als die grausigen Leichen immer schneller auftauchen, kommt er jedoch viel schneller an seine Grenzen als ihm lieb ist.

Meine Einschätzung:
Als ich dieses Buch begonnen habe, hat es einen ganz extremen Sog auf mich ausgeübt. Ich hatte das Gefühl, nicht Max Bentow in der Hand zu halten sondern eher das Buch aus der Story. Ich habe mich beobachtet gefühlt, wollte unbedingt weiterlesen.
Doch schon auf den ersten 150 Seiten bin ich immerwieder über faktische Fehler und Logikzweifel gestolpert. Zum Beispiel: Abwehrverletzung unter den Fingernägeln...wie soll das gehen?
Eine erwachsene Frau erhängt sich an einem Heizungsrohr....wie soll das gehen?
Die Erhängte wird vom Bestatter zwar in einen Sarg gepackt, aber offen im Keller liegen gelassen....echt jetzt?
Alles so Stolpersteine, die mir den unglaublich fesselnden Plot gleich zu Beginn echt versaut haben.
Vom Schreibstil war es wieder ein Genuss. Leicht, mitreißend, grausam und schockierend. Bentow versteht es einfach, Leser*innen zu binden.
Leider war mir dann aber auch der Schluss wieder im Wesentlichen zu unklar und zu vorhersehbar. Das Motiv des Täters mutete sehr dürftig an, einige Morde (es waren VIELE) waren damit überhaupt nicht erklärt. Frei nach dem Motto 'Gestorben wird immer' wurde der Weg mit äußerst blutigen Taten gepflastert. Hier wäre weniger mehr gewesen. Denn die perfide Art und Weise wäre mehr als ausreichend gewesen.

Fazit:
3 🌟 für ein eigentlich sehr gutes Werk. Welches sich aber im Verlauf vom Highlight zum Durchschnitt verschlechtert hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.11.2023

Leider habe ich mir mehr erhofft.

Die Totenfrau von Edinburgh
0

Dies ist Band 5 der Reihe um Ian Frey und Alastair McGray. Es handelt sich eine historische Krimireihe, angesiedelt zum Ende des 19. Jahrhunderts in Schottland, bei der es auch mal mystisch zugeht.

Dieses ...

Dies ist Band 5 der Reihe um Ian Frey und Alastair McGray. Es handelt sich eine historische Krimireihe, angesiedelt zum Ende des 19. Jahrhunderts in Schottland, bei der es auch mal mystisch zugeht.

Dieses Mal verschlägt es Frey und McGray ins verregnete Edinburgh im November 1889. Die ehrenwerte Mme. Katherina wird für eine Séance im Haus der reichsten Familie der Stadt engagiert. Wenig später sind alle sechs Familienmitglieder tot. Nur die Hellseherin überlebt den Ausflug in die Geisterwelt. Nun ist an dem ungleichen Ermittlerduo die Unschuld von Katherina zu beweisen und sie vor dem Strick zu bewahren. Nur leider sprechen alle Beweise gegen sie.

Im Grunde hat Muriel hier wieder eine echt spannende Geschichte zu Papier gebracht. Wenn da nicht unglaublich ausufernde Kapitel wären, die einen weder voran bringen, noch in irgendeiner Weise fesseln würden. Solche wechseln sich mit äußerst spannenden Passagen ab und stören somit ganz extrem den Lesefluss. Nachdem die Geschichte dann zu einem unerwartet fesselnden Höhepunkt kommt, wird man mit einer Auflösung auf den Boden der Tatsachen geholt, die ihre Bezeichnung echt nicht verdient. Wie konfus willst Du sein? Muriel: JA. Nur um dann in einen Cliffhanger des Todes zu enden, der einen quasi zwingt, das nächste Buch direkt zur Hand zu nehmen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2023

Emotional brutal. So geht's!

Sieben, Acht ... blutig ist die Winternacht
0

Inhalt
Hier übernehme ich ausnahmsweise den Klappentext. Ich könnte keine bessere Zusammenfassung schreiben ohne zu spoilern.
Anja weiß, in ihrem Zuhause stimmt etwas nicht. Ihr Ehemann verbringt schlaflose ...

Inhalt
Hier übernehme ich ausnahmsweise den Klappentext. Ich könnte keine bessere Zusammenfassung schreiben ohne zu spoilern.
Anja weiß, in ihrem Zuhause stimmt etwas nicht. Ihr Ehemann verbringt schlaflose Nächte und scheint etwas zu verbergen. Ihr Pflegesohn Henry wird von seiner Vergangenheit verfolgt, und ihre Tochter Lili kommuniziert nur über Puppen. Doch als Lili mit ihren Puppen einen brutalen Mord nachstellt, der kurz darauf Schlagzeilen macht, gefriert Anja das Blut in den Adern.
Kriminalkommissar Mathias Kron sieht sich mit schaurigen Tatorten zu festlicher Kulisse konfrontiert. Männer, Frauen, Kinder, Familien - der Mörder hat keine Skrupel und ganz offensichtlich eine persönliche Rechnung mit dem Weihnachtsfest offen. 
Anja und Kron arbeiten auf ihre eigene Weise beide gegen die Zeit, um die blutige Wahrheit hinter den Morden aufzudecken. Und beiden stellt sich die Frage: Wer kann wirklich als unschuldig betrachtet werden, wenn aus der schönsten Zeit des Jahres ein perfider Albtraum wird?

Thema und Genre
Teil 3 der Tick, Tock...Tot - Thriller-Reihe um die Ermittler Matthias Kron und Romy Blauen. Die Themen dieser Reihe sind vielfältig, durchaus gesellschaftskritisch und auch aufrüttelnd. In diesem Band wird es besonders blutig.

Charaktere
Wir bekommen es mit einer Vielzahl an Personen zu tun - Die meisten leben jedoch nicht lang, sodass man gut den Überblick behält. Frei nach dem Motto "Gestorben wird immer" schwingt Andrea Reinhardt fleißig die Messer.
Die Hauptfiguren Kommissar Kron und seine Kollegin Blauen hadern noch mit den Ereignissen der Vorbände. Eine große Entwicklung kann man hier im Moment nicht erwarten. Jedoch wird sehr gut aufgezeigt, wie unterschiedlich Menschen doch trauern und mit ihren Gefühlen umgehen.
Eine weitere, sehr wichtige, Hauptperson ist die 7-jährige Lilli. Sie ist schwer traumatisiert und kommuniziert nur über Puppen. Ihre Ausarbeitung ist überaus gut gelungen. Ganz großes Lob.
Trotz der Vielzahl an Charakteren bleibt keiner blass. Alle haben ihr Päckchen zu tragen, alle sind auf ihre Art einzigartig. Und alle wachsen einem doch ein bisschen ans Herz.

Handlung und Schreibstil
Zur Handlung allgemein lässt sich nicht allzuviel sagen ohne zu spoilern. Darum werde ich auf die Story selbst nicht weiter eingehen. Alles über den Klappentext hinaus würde einfach zu viel verraten.
Ganz allgemein gesprochen:
Der berühmte rote Faden zieht sich durch 3 Ebenen. Vergangenheit, Gegenwart und Ermittlungsarbeit. Erst mit der Zeit verknüpft die Autorin diese Stränge so geschickt, dass man sehr lange im buchstäblich im Dunklen sitzt. Der Einstieg ist für die Autorin ungewöhnlich blutig undgewalttätig - aber unglaublich mitreißend. Zur Mitte des Buches hatte ich eine Ahnung, die sich zwar bestätigte, aber selbst mir als geübte Thriller-Leserin blieben die Umstände bis zum Schluss verborgen und konnten mich ehrlich überraschen. Das weihnachtliche Setting war dazu ein nettes Schmankerl. Eine ganz besondere Atmosphäre rangierte irgendwo zwischen "Wohlfühlen mit Tee auf der Couch" und "Zähneklappernd unter der Bettdecke". Ich musste doch zwischendurch tatsächlich das Licht anmachen. 😁

Reinhardts Schreibstil lässt sich wie immer "gut weglesen". Man merkt aber auch hier wieder eine gewisse Entwicklung, die sich durch alle Bücher zieht. Chapeau, so macht das Verfolgen einer Autorin wirklich Spaß.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.11.2023

Locked-Room-Thriller mit Atmosphäre

The Dark
0

Kate North ist Notärztin aus Leidenschaft. Als sie das Angebot bekommt, auf einer Forschungsstation in der Antarktis als Stationsärztin zu arbeiten, überlegt sie nicht lange. Nach einem Schicksalsschlag ...

Kate North ist Notärztin aus Leidenschaft. Als sie das Angebot bekommt, auf einer Forschungsstation in der Antarktis als Stationsärztin zu arbeiten, überlegt sie nicht lange. Nach einem Schicksalsschlag kommt ihr ein Neuanfang gerade recht. Trotz ihrer Angst vor Dunkelheit wagt sie das Abenteuer. Schnell wird ihr jedoch klar, dass auf dieser Station im ewigen Eis etwas so gar nicht stimmt. Als sie Nachforschungen zum plötzlichen Tod ihres Vorgängers anstellt, pflastert sich ihr Weg mit Leichen.
.
"The Dark" ist der erste Spannungsroman der Autorin Emma Haughton. Mit einem Locked-Room-Thriller wagt sie sich an ein Genre, welches absolut nicht leicht ist.
Hat sich dieses Wagnis gelohnt? Ich finde: JA!
Die Atmosphäre ist düster, kalt und spannend.
Klar wird man denken, in der Antarktis ist es eben lange dunkel und weit unter 0°. Tatsache. Aber mir geht es eher um das vermittelte Gefühl. Gänsehautmomente gibt es einige. Dazu kommt ein Schreibstil, der zwar leicht, aber fesselnd ist.
13 Charaktere hört sich zunächst viel an, wird aber durch die ausgezeichnete Darstellung jedes einzelnen nicht verwirrend. Wer doch mal nachschlagen möchte, findet zu Beginn eine Auflistung mit Name, Alter und Aufgabe auf der Station. Sehr praktisch - auch wenn ich es nicht brauchte.
Kommen wir zur Hauptfigur und dem Grund für den Stern Abzug:
Kate soll passionierte Notärztin sein. Dafür reagiert sie in Notsituationen aber eher wie eine Anfängerin. Ob es nur an ihrem heimlichen Tablettenkonsum liegt? Man weiß es nicht. Meistens finde ich ihre Person gut dargestellt. Aber auf der anderen Seite ist sie mir zu wenig tough, zu wenig die Führungsperson, die sie als Notärztin eigentlich wäre. Zu oft weiß sie sich nicht zu behaupten. Insgesamt drehen sich zuerst gut 300 Seiten nur um ihre Tablettensucht, ihre Naivität und ihre Ahnung, dass etwas nicht stimmt. Richtig zur Sache geht es erst auf den letzten 100 Seiten. Das ist eine Menge verschenktes Potential. Da hätte man sehr viel mehr rausholen können. Allerdings waren die 300 Seiten trotzdem gut und flüssig zu lesen. Es war halt, als würde sich der
Spannungsbogen gaaaaanz lange aufladen und mit einem Knall entladen. Ich habe es lieber, wenn ich mehrere kleinere Knaller habe. Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack.
.
Fazit:
4 Sterne für einen spannenden Locked-Room-Thriller, der vor allem durch die Atmosphäre besticht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere