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Kleine_Leseecke

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.03.2022

Toller atmosphärischer Krimi

Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht
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Inhalt
Mitten im Schneechaos in der Deutsch-österreichischen Grenzregion Karwendel verschwindet in der Jachenau eine junge Frau auf dem Weg zu ihrem Elternhaus. In Innsbruck verschwinden 2 Studentinnen ...

Inhalt
Mitten im Schneechaos in der Deutsch-österreichischen Grenzregion Karwendel verschwindet in der Jachenau eine junge Frau auf dem Weg zu ihrem Elternhaus. In Innsbruck verschwinden 2 Studentinnen aus ihrem Wohnheim spurlos.
Kurze Zeit später gehen zwei weitere Vermisstenmeldungen ein. Ein junges Paar verschwindet spurlos. Dieses Mal wieder an der Jachenau. Die Ermittler aus Deutschland und Österreich müssen erneut zusammenarbeiten. Können sie die persönlichen Differenzen dafür begraben?

Thema und Genre
Ein Krimi, bei dem ich das Hauptthema nicht verraten kann. Sonst verrate ich das Motiv 😂 aber eine Triggerwarnung ist auch nicht nötig. Außer vielleicht die Erwähnung der ein oder anderen blutigen Szene.

Charaktere
Jeder Charakter für sich genommen war ein Unikat. Zwei Hauptfiguren, die jeweils eine Nebenfigur an die Seite bekommen haben - jedes Duo für sich versucht sein Süppchen zu kochen. Die Betonung liegt auf einem Versuch, denn so richtig auf den grünen Zweig kommen sie nicht. Da hätte ich mir mehr Dynamik gewünscht. Nichtsdestotrotz konnte ich mich sehr gut vor allem in Alexa hineinversetzen.

Handlung und Schreibstil
Der Schreibstil war mehr als angenehm. Das Lesen hat richtig Spaß gemacht und die angenehme Kapitellänge tat ihr übriges. Man konnte das Buch wirklich genießen und kam trotzdem sehr gut voran.
Auch wenn es Band 2 ist, war ein Einstieg kein Problem, ohne Band 1 gelesen zu haben. Die Autorin führt auch den neuen Leser perfekt in die Story ein.
Zur Mitte hin geriet man leider in eine Durststrecke. Aus Mangel an Ermittlungsergebnissen war ein Miträtseln unmöglich. Das war für mich ein Knackpunkt. Erst Kommissar Zufall sorgte für frischen Wind in den Ermittlungen.

Fazit
Kurzweilige und fesselnde Unterhaltung. Die Leseempfehlung ist absolut verdient: 4 🌟

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.02.2022

Geschichte hautnah in einem Krimi verpackt

Die Begine und der Turm des Himmels
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Inhalt
Begine Anna und Siechenmeister Lazarus warten gespannt und ungeduldig auf Antwort aus Rom. Dürfen sie endlich den Bund der Ehe eingehen?
Doch ihre Euphorie wird durch eine Kette von schweren Unfällen ...

Inhalt
Begine Anna und Siechenmeister Lazarus warten gespannt und ungeduldig auf Antwort aus Rom. Dürfen sie endlich den Bund der Ehe eingehen?
Doch ihre Euphorie wird durch eine Kette von schweren Unfällen auf der Münster-Baustelle überschattet. Hat der Magister die Finger im Spiel?

Thema und Genre
Das Buch spielt in Ulm im Jahre 1413. Zentral im Mittelpunkt steht dieses Mal die Baustelle des legendären Münster. Der historische Krimi beleuchtet das Leben und Leiden der Menschen im Mittelalter eingehend.

Charaktere
Auch in diesem dritten Teil konnten mich die Figuren absolut mitnehmen. Die zeitweise Naivität der ehemaligen Begine Anna wirkt dabei aber manchmal schon unglaubwürdig. Welche Frau wird überfallen, fast geschändet und umgebracht und begeht denselben Fehler zwei Tage später wieder? Wohl kaum jemand.
Dennoch habe ich sie alle ins Herz geschlossen. Ob es der gewiefte Spielmann, der kluge Kaufmann, der böse Widersacher oder die liebenswerten Hauptfiguren sind - über ein Wiedersehen würde ich mich jedenfalls sehr freuen. Wer weiß... Ich hätte da so eine Idee... 😁

Handlung und Schreibstil
Die Handlung zieht sich wie ein roter Faden durch alle drei Bücher. Daher würde ich empfehlen, sie der Reihe nach zu lesen:
1. Die Begine von Ulm
2. Die Begine und der Siechenmeister
3. Die Begine und der Turm des Himmels
Wenn man gerade aber nur eins der letzten beiden zur Hand hat, kommt man trotzdem schnell in die Geschichte. Zahlreiche Wiederholungen und Erklärungen machen das einfach. Der geübte Stolzenburg - Leser wird sich immer wieder mit kleinen Déja-Vu's konfrontiert sehen.
Der Schreibstil von Frau Stolzenburg ist natürlich wie immer sehr facettenreich und leicht zu lesen.
Unterm Strich konnte mich dieser letzte Teil nicht so ganz überzeugen. Die Ängste und Probleme der Charaktere standen mir etwas zu sehr im Vordergrund. Das eigentliche Thema - nämlich die Ereignisse rund um den Münster gerieten mir zu sehr ins Hintertreffen. Das Ende und damit die Auflösung war (für mich) zu erwarten und kam mir zu abrupt. Da habe ich mir doch etwas mehr erhofft um der Geschichte einen würdigen Abschluss zu geben.
Nichtsdestotrotz haben mir die Erlebnisse rund um Anna und Lazarus sehr gut gefallen, ich habe mich immer gut unterhalten gefühlt. Kurz erwähnenswert ist auf jeden Fall noch die exzellente Recherche, was die damalige Medizin angeht. Dieses Mal haben wir es zwar mit weniger, dafür aber umso kniffligeren Verletzungen zu tun. Da sollte man als Leser*in nicht allzu zart besaitet sein.

Fazit
Sehr gute 4 🌟 und eine Kauf- und Leseempfehlung für alle Freunde des mittelalterlichen Krimis.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
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Veröffentlicht am 06.02.2022

Neue Reihe - Alte Bekannte

Mörderfinder – Die Spur der Mädchen
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Inhalt

Vor 6 Jahren verschwinden drei kleine Mädchen spurlos. 6 lange Jahre hat die Polizei Düsseldorf keine Spur. Nun tauchen bei dem Vater der damals 10-jährigen Leni ihre Sachen auf. Ihr Rucksack, ...

Inhalt

Vor 6 Jahren verschwinden drei kleine Mädchen spurlos. 6 lange Jahre hat die Polizei Düsseldorf keine Spur. Nun tauchen bei dem Vater der damals 10-jährigen Leni ihre Sachen auf. Ihr Rucksack, ihre Puppe und ihre Jacke. Alle drei Dinge hatte sie bei ihrem Verschwinden dabei. Außerdem bekommt der verunsicherte Vater mysteriöse Anrufe. Lebt Leni tatsächlich noch? Ist sie wirklich wieder da? Er bittet Max Bischoff um Hilfe. Der ehemalige Fallanalytiker beim KK11 in Köln ist nun Dozent für Kriminalistik an der Uni. Und eigentlich will er mit Polizeiarbeit "im Feld" so gar nichts mehr am Hut haben.



Thema und Genre

Ein sehr packender Auftakt zu einer neuen Thriller Reihe mit Strobels alter Hauptfigur Max Bischoff. An dieser Stelle sei eine TRIGGERWARNUNG ausgesprochen:

Für Opfer von Kindesmissbrauch und Pädophilie kann dieses Buch SEHR verstörend wirken.



Charaktere

Man hat es hier mit einigen Charakteren zu tun, die mal mehr mal weniger klischeebehaftet gezeichnet sind. Die Teenager sind zum Teil dermaßen übertrieben übellaunig, dass man meint, ein bisschen Erziehung hätte da wirklich nicht schaden können. Man wird hier schnell leicht genervt, weil viele Reaktionen einfach übertrieben sind.

Max Bischoff als Hauptfigur ist dagegen quasi ein Leitbild. Er behält den Überblick, er kommt nach anfänglichen Startschwierigkeiten aus sich raus. Ihm konnte man jederzeit gut folgen. Seine Entwicklung ist enorm.

Außerdem trifft man auf den ein oder anderen alten Bekannten aus Strobels anderen Büchern. ZB spielt Kommissar Menkhoff aus "Das Wesen" eine zentrale Rolle. Nur dass er hier um einiges umgänglicher ist.



Handlung und Schreibstil

Arno Strobels Schreibstil ist wie immer auf einem guten Niveau. Von seinem gewohnt lässigen und kurzweiligen Stil weicht er kaum ab. Die kurzen Kapitel und geschickt eingesetzte Perspektivwechsel tun ihr Übriges zu einem spannenden Thriller.

Die Handlung ist dabei nichts, aber auch absolut nichts für schwache Nerven. Psychologisch sowie blutig läuft Strobel in diesem Reihenauftakt auf Hochtouren. Besonders gruselig und mitreißend war mir der Einstieg. Zur Mitte hin hatte ich eine Ahnung, die sich auf den letzten 100 Seiten dann bestätigte. Für den geübten Thrillerfan keine Schwierigkeit. Dem Lesevergnügen tat es keinen Abbruch und somit freue ich mich auf die Fortsetzung im Frühjahr 2022



Fazit

Thematisch harte Kost, einfühlsam erzählt. 4 sehr gute 🌟

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2022

Stärke Story mit kleinen Schwächen

Der Eisjunge
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Inhalt

Kaum ist Nils Trojahn zurück von seiner Auszeit auf Mallorca, steckt er mitten in einer grausamen Mordserie. Grausam verzerrte Fratzen, Tierfelle, brutal zugerichtete Opfer. Wie hängt das alles ...

Inhalt

Kaum ist Nils Trojahn zurück von seiner Auszeit auf Mallorca, steckt er mitten in einer grausamen Mordserie. Grausam verzerrte Fratzen, Tierfelle, brutal zugerichtete Opfer. Wie hängt das alles zusammen? Und ist Trojahn wirklich schon so weit, dass er es wieder mit seinem Job aufnehmen kann?



Thema und Genre

Ein außerordentlich brutaler Thriller, am Rande geht es auch um Kindesmissbrauch und familiäre Gewalt.



Charaktere

Wer Max Bentow kennt, kennt Nils Trojahn. Oder sollte er zumindest. Der KHK kommt aus einem langen Erholungsurlaub auf Mallorca. Es fällt ihm schwer, wieder im Job anzukommen. Er wirkt einerseits aufgetankt, stärker und gefestigt. Allerdings schmeißen die Ermittlungen ihn sehr schnell wieder aus der Bahn. Der Burnout grüßt mit Pauken und Trompeten. Einmal mehr hat man das Gefühl, dass Nils Trojahn eventuell wirklich eine Pause einlegen sollte.

Alle anderen Charaktere sagen mir in ihrem Handeln und Denken um einiges mehr zu. Vor allem Steffi macht an Trojahns Seite eine gute Entwicklung durch.

Der übliche Antagonist darf natürlich auch nicht fehlen, peppt aber hier die Ermittlungen sehr auf.



Handlung und Schreibstil

Bentows Schreibstil ist wie immer leicht lesbar, gut verständlich und absolut fesselnd. In dieser Rubrik liefert der Autor wie gewohnt ab. Nach der eher faden Handlung im "Mondscheinmann" (siehe eine der letzten Rezis) darf man sich hier im "Eisjungen" auf eine Geschichte mit viel Grusel, Tiefgang und Twists freuen. Leider bleibt vieles an Andeutungen offen und ungenutzt. Ich möchte nicht spoilern, daher gehe ich an dieser Stelle nicht weiter darauf ein. Das Potenzial war riesig, jedoch wurde es nicht ausreichend genutzt. Sehr schade, denn da war mehr möglich. Außerdem dürfte das Ende im Grund seiner Handlung (nicht in der Story) jedem geübten Bentow-Leser ein Déja-Vu bescheren. Neben den etwas ausgelutschten Figur Trojahn bedarf es auch hier dringend mal einer Neuauflage.



Fazit

Neben einer Handvoll kleinerer Schwächen eine sehr starke Story. Darum 4 🌟 und eine Leseempfehlung für alle, die gern Thriller lesen.

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Mitreißender Abschluss der 2. Trilogie

Todesschmerz
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Als ich heute Morgen dieses Buch beendete, war ich durch dieses Ende erstmal völlig geflasht - zerstört - durch den Wind.

Was genau mich so mitgenommen hat, kann ich hier natürlich nicht sagen. Das wäre ...

Als ich heute Morgen dieses Buch beendete, war ich durch dieses Ende erstmal völlig geflasht - zerstört - durch den Wind.

Was genau mich so mitgenommen hat, kann ich hier natürlich nicht sagen. Das wäre der Spoiler des Jahres. Aber um was geht es?

Sneijder und Nemez werden nach Oslo beordert um dort den Mord an der deutschen Botschafterin aufzuklären. Kurze Zeit später folgt ihnen das ganze Team. Der Fall gefährdet die nationale Sicherheit. Noch dazu gilt es ein Datenleck im BKA zu enttarnen.

Zu Anfang setzt Gruber noch auf viel Witz und Humor. Mit der Zeit wird die Lage jedoch äußerst Ernst. Und man mag es kaum glauben: Sneijder wird geradezu handzahm.

Neben all den positiven und schockierenden Entwicklungen mag ich allerdings eines nicht, und das sind immer wiederkehrende kleine Logikfehler in Banalitäten. ZB wird eine Person mit Gipsbein und frisch operierter gebrochener Schulter weder rumlaufen, noch Gehstützen benutzen, oder einen Verbrecher mit einer Waffe in Schach halten. Ich kann gar nicht alle kleinen Dinge aufzählen, die mich im Verlauf störten. Es waren einige. Darum fällt die Bewertung von einem absoluten Highlight leider auf 4 🌟

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