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Kleine_Leseecke

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2022

Geschichte hautnah in einem Krimi verpackt

Die Begine und der Turm des Himmels
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Inhalt
Begine Anna und Siechenmeister Lazarus warten gespannt und ungeduldig auf Antwort aus Rom. Dürfen sie endlich den Bund der Ehe eingehen?
Doch ihre Euphorie wird durch eine Kette von schweren Unfällen ...

Inhalt
Begine Anna und Siechenmeister Lazarus warten gespannt und ungeduldig auf Antwort aus Rom. Dürfen sie endlich den Bund der Ehe eingehen?
Doch ihre Euphorie wird durch eine Kette von schweren Unfällen auf der Münster-Baustelle überschattet. Hat der Magister die Finger im Spiel?

Thema und Genre
Das Buch spielt in Ulm im Jahre 1413. Zentral im Mittelpunkt steht dieses Mal die Baustelle des legendären Münster. Der historische Krimi beleuchtet das Leben und Leiden der Menschen im Mittelalter eingehend.

Charaktere
Auch in diesem dritten Teil konnten mich die Figuren absolut mitnehmen. Die zeitweise Naivität der ehemaligen Begine Anna wirkt dabei aber manchmal schon unglaubwürdig. Welche Frau wird überfallen, fast geschändet und umgebracht und begeht denselben Fehler zwei Tage später wieder? Wohl kaum jemand.
Dennoch habe ich sie alle ins Herz geschlossen. Ob es der gewiefte Spielmann, der kluge Kaufmann, der böse Widersacher oder die liebenswerten Hauptfiguren sind - über ein Wiedersehen würde ich mich jedenfalls sehr freuen. Wer weiß... Ich hätte da so eine Idee... 😁

Handlung und Schreibstil
Die Handlung zieht sich wie ein roter Faden durch alle drei Bücher. Daher würde ich empfehlen, sie der Reihe nach zu lesen:
1. Die Begine von Ulm
2. Die Begine und der Siechenmeister
3. Die Begine und der Turm des Himmels
Wenn man gerade aber nur eins der letzten beiden zur Hand hat, kommt man trotzdem schnell in die Geschichte. Zahlreiche Wiederholungen und Erklärungen machen das einfach. Der geübte Stolzenburg - Leser wird sich immer wieder mit kleinen Déja-Vu's konfrontiert sehen.
Der Schreibstil von Frau Stolzenburg ist natürlich wie immer sehr facettenreich und leicht zu lesen.
Unterm Strich konnte mich dieser letzte Teil nicht so ganz überzeugen. Die Ängste und Probleme der Charaktere standen mir etwas zu sehr im Vordergrund. Das eigentliche Thema - nämlich die Ereignisse rund um den Münster gerieten mir zu sehr ins Hintertreffen. Das Ende und damit die Auflösung war (für mich) zu erwarten und kam mir zu abrupt. Da habe ich mir doch etwas mehr erhofft um der Geschichte einen würdigen Abschluss zu geben.
Nichtsdestotrotz haben mir die Erlebnisse rund um Anna und Lazarus sehr gut gefallen, ich habe mich immer gut unterhalten gefühlt. Kurz erwähnenswert ist auf jeden Fall noch die exzellente Recherche, was die damalige Medizin angeht. Dieses Mal haben wir es zwar mit weniger, dafür aber umso kniffligeren Verletzungen zu tun. Da sollte man als Leser*in nicht allzu zart besaitet sein.

Fazit
Sehr gute 4 🌟 und eine Kauf- und Leseempfehlung für alle Freunde des mittelalterlichen Krimis.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.02.2022

Anna und Lazarus sind zurück. Teil 2 macht richtig Spaß!

Die Begine und der Siechenmeister
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Inhalt
4 Monate sind seit den Ereignissen in Band 1 vergangen. Lazarus kehrt gerade aus Rom zurück, als grausam zugerichtete Kinderleichen in Ulm gefunden werden. Schnell ist klar, der Teufel persönlich ...

Inhalt
4 Monate sind seit den Ereignissen in Band 1 vergangen. Lazarus kehrt gerade aus Rom zurück, als grausam zugerichtete Kinderleichen in Ulm gefunden werden. Schnell ist klar, der Teufel persönlich muss in Ulm umgehen. Als dann auch noch eine schwer misshandelte Frau im Spital verstirbt und verschwindet, kann Anna nicht mehr anders als ihrer Neugierde nachzugeben.

Thema und Genre
Das Buch spielt in Ulm im Jahre 1412. Die Beginen haben es alles andere als leicht. Vor diesem Hintergrund entsteht ein spannender historischer Kriminalroman. Kindesmisshandlung und Teufelsaustreibungen stehen massiv im Vordergrund.

Charaktere
Das Wiedersehen mit der Begine Anna und dem Siechenmeister Lazarus könnte kühler nicht sein. Beide leiden unter den ihnen auferlegten Bußen. Wie auch im ersten Teil konnte ich mich sehr gut in die Hauptcharaktere einfühlen. Frau Stolzenburg schafft es wie keine andere, ihre Sorgen, Freuden und Ängste zu Papier zu bringen. Aber auch die Antagonisten sind gut gelungen. Man möchte sie wohl am liebsten auf dem Schafott sehen.

Handlung und Schreibstil
Der Schreibstil von Frau Stolzenburg ist immer fesselnd und detailreich. Ich liebe es einfach in ihre historisch perfekt recherchierten Welten abzutauchen. Zu einer Zeit, wo DNA und Fingerabdrücke noch kein Thema sind, ist es nicht immer leicht, den wahren Schuldigen zu finden. Die Autorin schafft es wie kein/e Andere/r die klaffende Schlucht zwischen arm und reich darzustellen, die Schwierigkeiten des damaligen Ulms zu beschreiben. So real und spannend und doch liebenswert.

Fazit
Voll verdiente 5 🌟 und eine Leseempfehlung für alle Freunde des mittelalterlichen Krimis.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.02.2022

Reihenauftakt mit ganz viel Biss und Humor. Tolle Unterhaltung!

Die Schatten von Edinburgh
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Inhalt
Inspector Frey kommt aus wohlhabendem Hause. Seine Familie ist eine der einflussreichsten Londons. Sehr zum Leidwesen seines Vaters hat Frey ein Studium der Medizin und der Jura abgebrochen. Nun ...

Inhalt
Inspector Frey kommt aus wohlhabendem Hause. Seine Familie ist eine der einflussreichsten Londons. Sehr zum Leidwesen seines Vaters hat Frey ein Studium der Medizin und der Jura abgebrochen. Nun ist er Inspector bei Scotland Yard. Endlich scheint er angekommen. Doch dann wendet sich das Blatt für ihn erneut. Seine Stelle fällt Budgetkürzungen zum Opfer. Doch seine Verdienste rund um die Krone bleiben nicht unbeachtet: Frey wird ins triste Edinburgh versetzt. Dort ist ein grausamer Mord geschehen: alles sieht nach einem Nachahmungstäter von Jack the ripper aus. Oder ist die Bestie gar selbst in Edinburgh? Und dann trifft er auch noch auf den schrulligen Schotten McGray. Mit ihm zusammenzuarbeiten wird zur Geduldsprobe.

Thema und Genre
Cozy Crime vom Feinsten. Gut eingebaute mystische Elemente, ziemlich blutig, viel britischer Humor und jede Menge Spannung. Dieser historische Krimi spielt vor dem Hintergrund der Jack the Ripper - Geschichte im England und Schottland von 1888. Auch die Musik spielt eine große Rolle.

Charaktere
Die Charaktere dieser Geschichte sind jede für sich ein Unikat:
Da haben wir den typischen Engländer Frey. Aus wohlhabenden und einflussreichen Hause, immer gut gekleidet, dafür echt eingebildet.
Dann ist da noch McGray: er ist Schotte durch und durch. Sein Aussehen ist ihm egal, sein Respekt ist eher nicht vorhanden. Er hat immer einen derben Spruch auf den Lippen und glaubt an überirdische Phänomene.
Der heimliche Star ist für mich jedoch Joan - Frey's Haushälterin. Normalerweise sind die Hausangestellten ja sehr devot. Nicht so Joan. Sie redet wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Nicht nur einmal rückt sie ihrem Herrn den Kopf zurecht. Sie ist unglaublich sympathisch!
Natürlich gibt es noch viele Charaktere mehr, trotzdem behält man gut den Überblick.

Handlung und Schreibstil
Der Schreibstil ist der Zeit angepasst, aber trotzdem mehr als gut zu lesen. Sprache und Worldbuilding sind ebenfalls der Zeit um 1900 entsprechend.
Die Handlung nimmt direkt Fahrt auf. Der Einstieg: absolut vielversprechend. Da mag man das Buch gar nicht aus der Hand legen. Längen in der Spannungskurve sucht man vergebens. Dieses Buch ist ein sehr gelungener Reihenauftakt, jedoch nichts für schwache Nerven. Man sollte "blutfest" sein, denn davon gibt es reichlich.

Fazit
Mir hat es sehr gut gefallen. Wer einen spannenden Krimi mit Thrillerelementen und historischem Hintergrund mag, sollte hier unbedingt zugreifen! Voll verdiente 5 🌟

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Neue Reihe - Alte Bekannte

Mörderfinder – Die Spur der Mädchen
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Inhalt

Vor 6 Jahren verschwinden drei kleine Mädchen spurlos. 6 lange Jahre hat die Polizei Düsseldorf keine Spur. Nun tauchen bei dem Vater der damals 10-jährigen Leni ihre Sachen auf. Ihr Rucksack, ...

Inhalt

Vor 6 Jahren verschwinden drei kleine Mädchen spurlos. 6 lange Jahre hat die Polizei Düsseldorf keine Spur. Nun tauchen bei dem Vater der damals 10-jährigen Leni ihre Sachen auf. Ihr Rucksack, ihre Puppe und ihre Jacke. Alle drei Dinge hatte sie bei ihrem Verschwinden dabei. Außerdem bekommt der verunsicherte Vater mysteriöse Anrufe. Lebt Leni tatsächlich noch? Ist sie wirklich wieder da? Er bittet Max Bischoff um Hilfe. Der ehemalige Fallanalytiker beim KK11 in Köln ist nun Dozent für Kriminalistik an der Uni. Und eigentlich will er mit Polizeiarbeit "im Feld" so gar nichts mehr am Hut haben.



Thema und Genre

Ein sehr packender Auftakt zu einer neuen Thriller Reihe mit Strobels alter Hauptfigur Max Bischoff. An dieser Stelle sei eine TRIGGERWARNUNG ausgesprochen:

Für Opfer von Kindesmissbrauch und Pädophilie kann dieses Buch SEHR verstörend wirken.



Charaktere

Man hat es hier mit einigen Charakteren zu tun, die mal mehr mal weniger klischeebehaftet gezeichnet sind. Die Teenager sind zum Teil dermaßen übertrieben übellaunig, dass man meint, ein bisschen Erziehung hätte da wirklich nicht schaden können. Man wird hier schnell leicht genervt, weil viele Reaktionen einfach übertrieben sind.

Max Bischoff als Hauptfigur ist dagegen quasi ein Leitbild. Er behält den Überblick, er kommt nach anfänglichen Startschwierigkeiten aus sich raus. Ihm konnte man jederzeit gut folgen. Seine Entwicklung ist enorm.

Außerdem trifft man auf den ein oder anderen alten Bekannten aus Strobels anderen Büchern. ZB spielt Kommissar Menkhoff aus "Das Wesen" eine zentrale Rolle. Nur dass er hier um einiges umgänglicher ist.



Handlung und Schreibstil

Arno Strobels Schreibstil ist wie immer auf einem guten Niveau. Von seinem gewohnt lässigen und kurzweiligen Stil weicht er kaum ab. Die kurzen Kapitel und geschickt eingesetzte Perspektivwechsel tun ihr Übriges zu einem spannenden Thriller.

Die Handlung ist dabei nichts, aber auch absolut nichts für schwache Nerven. Psychologisch sowie blutig läuft Strobel in diesem Reihenauftakt auf Hochtouren. Besonders gruselig und mitreißend war mir der Einstieg. Zur Mitte hin hatte ich eine Ahnung, die sich auf den letzten 100 Seiten dann bestätigte. Für den geübten Thrillerfan keine Schwierigkeit. Dem Lesevergnügen tat es keinen Abbruch und somit freue ich mich auf die Fortsetzung im Frühjahr 2022



Fazit

Thematisch harte Kost, einfühlsam erzählt. 4 sehr gute 🌟

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Das geht besser!

GEGENLICHT
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DIESE REZENSION ENTHÄLT SPOILER!

Inhalt

Ein Flugzeug von Afrika nach Berlin, eine Leiche und ein Polizeijournalist. Was haben diese drei gemeinsam? Richtig - David Bronski is back.

Dieses Mal fällt ...

DIESE REZENSION ENTHÄLT SPOILER!

Inhalt

Ein Flugzeug von Afrika nach Berlin, eine Leiche und ein Polizeijournalist. Was haben diese drei gemeinsam? Richtig - David Bronski is back.

Dieses Mal fällt ein Toter vom Himmel. Mitten in den Garten eines Frührentners. Eigentlich wollte dieser sich nur ein schönes Wochenende mit "seiner" Lieblingsnutte machen. Doch es kommt alles anders. Nur wenige Tage nach dem Vorfall, ist auch er tot. Bronski und Svenja wittern die große Story und sind bald selbst in Lebensgefahr.



Thema und Genre

Ein Krimi mit leichtem Hauch von Thriller, bei dem es nicht nur um das organisierte Verbrechen geht. Ein Hauch Liebe ist dieses Mal auch mit dabei. Band 1 "Dunkelkammer" sollte bekannt sein. Wenn nicht, bitte auch hier nicht weiter lesen! SPOILER!



Charaktere

Wir erfahren immer mehr über Bronski und seine Tochter Judith. Diese sucht nach einer neuen Aufgabe und versucht sich in der Redaktion. Sie macht eine große Entwicklung durch und bekommt immer mehr ihren Auftritt. Dabei ist sie taff und selbstbewusst. Bronski ist der gewohnte Egomane mit gehörigen Selbstzweifeln. Entwicklung Fehlanzeige. Genauso verhält es sich mit Svenja. Auch bei ihr fehlt es an Gefühl und Eigeninitiative. Was die Charaktere angeht, wäre hier eindeutig mehr rauszuholen gewesen.



Handlung und Schreibstil

Aichners Schreibstil gefällt mir wie immer sehr gut. Kurze Sätze, auf den Punkt, ohne viel Schnickschnack und Gedöns geht es zur Sache. Die Kapitellänge ist wie gewohnt kurz und knackig.

Was die Handlung angeht, ist der Verlauf durchweg spannend. Logikfehler und Plotlöcher sucht man vergebens. Die Spannungskurve kann man aufgrund des prägnanten Stils als konstant bezeichnen. Leider konnte mich die Story ansich dieses Mal aber so gar nicht überzeugen. Häufig sehr weit hergeholt, zu aufgedreht und konstruiert gehen Bronski und Co. ans Werk, was sie zuweilen tatsächlich unglaubwürdig erscheinen lässt. Hier habe ich mir nach dem tollen ersten Teil sehr viel mehr erhofft.



Fazit

Leider merkt man den sehr kurzen Abstand von nur 4 Monaten zwischen dem Erscheinen von Teil 1 und Teil 2. Ein bisschen mehr Zeit und ein bisschen mehr Liebe hätte diesem Buch wirklich nicht geschadet. 3🌟 - mehr ist leider absolut nicht drin.

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