Geschichte hautnah in einem Krimi verpackt
Die Begine und der Turm des HimmelsInhalt
Begine Anna und Siechenmeister Lazarus warten gespannt und ungeduldig auf Antwort aus Rom. Dürfen sie endlich den Bund der Ehe eingehen?
Doch ihre Euphorie wird durch eine Kette von schweren Unfällen ...
Inhalt
Begine Anna und Siechenmeister Lazarus warten gespannt und ungeduldig auf Antwort aus Rom. Dürfen sie endlich den Bund der Ehe eingehen?
Doch ihre Euphorie wird durch eine Kette von schweren Unfällen auf der Münster-Baustelle überschattet. Hat der Magister die Finger im Spiel?
Thema und Genre
Das Buch spielt in Ulm im Jahre 1413. Zentral im Mittelpunkt steht dieses Mal die Baustelle des legendären Münster. Der historische Krimi beleuchtet das Leben und Leiden der Menschen im Mittelalter eingehend.
Charaktere
Auch in diesem dritten Teil konnten mich die Figuren absolut mitnehmen. Die zeitweise Naivität der ehemaligen Begine Anna wirkt dabei aber manchmal schon unglaubwürdig. Welche Frau wird überfallen, fast geschändet und umgebracht und begeht denselben Fehler zwei Tage später wieder? Wohl kaum jemand.
Dennoch habe ich sie alle ins Herz geschlossen. Ob es der gewiefte Spielmann, der kluge Kaufmann, der böse Widersacher oder die liebenswerten Hauptfiguren sind - über ein Wiedersehen würde ich mich jedenfalls sehr freuen. Wer weiß... Ich hätte da so eine Idee... 😁
Handlung und Schreibstil
Die Handlung zieht sich wie ein roter Faden durch alle drei Bücher. Daher würde ich empfehlen, sie der Reihe nach zu lesen:
1. Die Begine von Ulm
2. Die Begine und der Siechenmeister
3. Die Begine und der Turm des Himmels
Wenn man gerade aber nur eins der letzten beiden zur Hand hat, kommt man trotzdem schnell in die Geschichte. Zahlreiche Wiederholungen und Erklärungen machen das einfach. Der geübte Stolzenburg - Leser wird sich immer wieder mit kleinen Déja-Vu's konfrontiert sehen.
Der Schreibstil von Frau Stolzenburg ist natürlich wie immer sehr facettenreich und leicht zu lesen.
Unterm Strich konnte mich dieser letzte Teil nicht so ganz überzeugen. Die Ängste und Probleme der Charaktere standen mir etwas zu sehr im Vordergrund. Das eigentliche Thema - nämlich die Ereignisse rund um den Münster gerieten mir zu sehr ins Hintertreffen. Das Ende und damit die Auflösung war (für mich) zu erwarten und kam mir zu abrupt. Da habe ich mir doch etwas mehr erhofft um der Geschichte einen würdigen Abschluss zu geben.
Nichtsdestotrotz haben mir die Erlebnisse rund um Anna und Lazarus sehr gut gefallen, ich habe mich immer gut unterhalten gefühlt. Kurz erwähnenswert ist auf jeden Fall noch die exzellente Recherche, was die damalige Medizin angeht. Dieses Mal haben wir es zwar mit weniger, dafür aber umso kniffligeren Verletzungen zu tun. Da sollte man als Leser*in nicht allzu zart besaitet sein.
Fazit
Sehr gute 4 🌟 und eine Kauf- und Leseempfehlung für alle Freunde des mittelalterlichen Krimis.