Eine gefährliche Liebe in der rauen Natur Norwegens
The HurtingNell muss viel ertragen: Ihre Schwester Harper ist an Krebs erkrankt, die Mutter hat die Familie vor langer Zeit verlassen, der Vater ist Alkoholiker, gewalttätig und streng religiös. Er hat die Familie ...
Nell muss viel ertragen: Ihre Schwester Harper ist an Krebs erkrankt, die Mutter hat die Familie vor langer Zeit verlassen, der Vater ist Alkoholiker, gewalttätig und streng religiös. Er hat die Familie nach Norwegen gebracht, weil es dort möglicherweise eine Therapie für Harper gibt. Nell ist ein normales fünfzehnjähriges Mädchen: Sie träumt von einer Karriere als Songwriterin und möchte deswegen eine Musikschule in England besuchen. Und sie möchte endlich mal wieder beachtet werden. Stattdessen kümmert sie sich aufopferungsvoll um ihre Schwester und ist sogar für die Medikamentenvergabe zuständig. Als sie Lukas begegnet, verliebt sie sich auf den ersten Blick: Ein geheimnisvoller, wilder Junge im Wolfsmantel, der Motorrad fährt und ihr all das gibt, wonach sie sich gesehnt hat. Doch Lukas hütet ein dunkles Geheimnis und als er Nell dazu anstiftet, ein Baby zu entführen, nimmt die Katastrophe ihren Lauf.
Es fällt mir schwer dieses Buch zu bewerten. Am besten hat mir die Protagonistin Nell gefallen. Sie ist sehr liebenswürdig, ich hätte sie oft einfach gerne in den Arm genommen. Obwohl sie so viel durchmachen muss, stellt sie ihre eigenen Bedürfnisse immer hintenan. Auch dass sie sich hoffnungslos in Lukas verliebt und anfangs alles für ihn tut, kann ich nachvollziehen. Wenn man mit 15 verliebt ist, existiert nichts anderes mehr und es fühlt sich immer an wie die große Liebe. Besonders gut gefallen haben mir auch die Beschreibung der Beziehung von Nell zu dem Baby und ihr Kampf gegen die Wildnis. Das war sehr spannend und erschien mir realistisch. Nicht ganz so realistisch fand ich die Zusammenhänge in der Geschichte (dazu kann ich leider nicht mehr schreiben ohne zu spoilern) und die Rolle der Wölfe. Die Naturbeschreibungen wiederum waren sehr gelungen, der Schreibstil nicht herausragend, aber gut. Dass das Buch eine Anlehnung an Emily Brontes Sturmhöhe sein soll, wurde für mich nicht so besonders deutlich. Das Buch wird in der Geschichte zweimal erwähnt und möglicherweise ähneln sich Heathcliff und Lukas und auch die Beziehungen der Protagonisten (eine Art Hassliebe), aber das Buch braucht diesen Vergleich meiner Meinung nach gar nicht. Es ist eine tolle Geschichte mit starken Charakteren, die mich gefesselt hat.
Fazit: Auch wenn mir ein paar Details nicht so gefallen haben, vergebe ich aufgrund der tollen Charaktere und der fesselnden Geschichte 5 Sterne!