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Kleine_Raupe

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2019

Ein fantasievolles Buch über Magie und Freundschaft

Dana Mallory
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Dana Mallory wird bald 13 Jahre alt. Eigentlich ein Grund sich zu freuen, allerdings hat ihr Vater beruflich viel zu tun, weswegen Dana die Ferien bei ihrer Großtante auf einem englischen Landsitz verbringen ...

Dana Mallory wird bald 13 Jahre alt. Eigentlich ein Grund sich zu freuen, allerdings hat ihr Vater beruflich viel zu tun, weswegen Dana die Ferien bei ihrer Großtante auf einem englischen Landsitz verbringen muss. Dana ist alles andere als erfreut. Ihre Befürchtungen scheinen sich zu bewahrheiten, als sie auf Mallory Manor ankommt. Tante Meg ist ziemlich unsympathisch und der Hausangestellte Igor scheint direkt einer Gruselgeschichte entsprungen zu sein. Trotzdem lässt Danas Vater sie auf Mallory Manor zurück und Dana muss sich mit der Situation anfreunden. Zum Glück trifft sie schon bald auf Will, einen nette, geheimnisvollen Jungen und die freundliche Köchin Marianne. Dann jedoch geschehen merkwürdige Dinge und Dana kommt einem unglaublichen Geheimnis auf die Spur…

Die Geschichte wird ab 11 Jahren empfohlen, ich denke, dass auch jüngere Kinder sie schon lesen können. Vielleicht mit einem Erwachsenen zusammen, ein bisschen gruselig ist sie schon. Auch junggebliebenen Erwachsenen kann ich die Geschichte ans Herz legen, es hat Spaß gemacht, sie zu lesen. Besonders mochte ich Dana, Will, die Katze… eigentlich alle Figuren. Ein Kompliment an die Autorin, sie sind wirklich gut gezeichnet. Gut gefallen hat mir auch, dass Familie und Freundschaft und der Zusammenhalt von Menschen im Buch eine große Rolle spielen.

Zwei kleine Kritikpunkte habe ich: Manchmal erschien mir die Geschichte nicht ganz ausgereift, mir fehlten Informationen über das Haus, über Danas Funktion und ihre Zauberkünste. Als sie erfährt, dass sie magische Fähigkeiten hat, findet sie sich sehr schnell damit ab. Hier hätte ich gerne mehr Hintergrundinformationen gehabt. Zweiter Punkt: Am Ende, als es zum großen Kampf kommt, finde ich die Geschichte etwas zu überladen. Die Autorin hatte so viele Ideen, das hätte für zwei weitere gereicht!

Fazit: Ein schönes, fantasievolles Buch für Jung und Alt über Magie und Freundschaft. Einen zweiten Teil würde ich sehr gerne lesen!

Veröffentlicht am 30.07.2019

Schöne Idee, die Umsetzung überzeugt nicht ganz

Abenteuer in der Stadt
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Das Kinderbuch „Abenteuer in der Stadt“ stammt aus der Feder der Autorin und Illustratorin Joanne Liu. Das Buch kommt mit sehr wenig Text auf, nur auf der ersten und der letzten Seite befinden sich ein ...

Das Kinderbuch „Abenteuer in der Stadt“ stammt aus der Feder der Autorin und Illustratorin Joanne Liu. Das Buch kommt mit sehr wenig Text auf, nur auf der ersten und der letzten Seite befinden sich ein paar Sätze. Diese Tatsache gefällt mir sehr gut, sowohl Kind als auch Vorlesender können so ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Im Buch geht es um Max, der für seine Mutter einen Brief zum Briefkasten bringen soll. Den muss er aber erstmal suchen und diese Suche entwickelt sich zu einem Abenteuer in der Stadt, bei dem Max allerlei spannende Dinge entdeckt.

Das Buch wirkt zunächst einmal sehr bunt und fröhlich, wie von Kinderhand gemalt. Beim gemeinsamen Anschauen mit meiner 2,5 Jahre alten Tochter sind mir aber doch einige Dinge unangenehm aufgefallen. Manche Bilder finde ich zu bunt und dadurch überfrachtet, manche wirken wiederum recht düster. Es gab außerdem mehrere Details auf den Bildern, die meine Tochter nicht erkennen und verstehen konnte, sogar mir ging es bei einem Bild so (ich vermute, dass es sich um Max handeln soll, der von Autoscheinwerfern angestrahlt wird). Meine Tochter zeigte leider wenig Interesse, sich dieses Buch ein weiteres Mal anzuschauen.

Fazit: Mir gefällt die Idee, das Besondere im Alltäglichen zu suchen, gerade durch Kinderaugen kann man die Welt ja nochmal neu entdecken. So hätte es bei diesem Buch auch sein können, aber meiner Meinung nach hapert es bei der Umsetzung, mir fehlt da die Natürlichkeit, ich finde die Bilder ein bisschen zu künstlich. Deshalb gibt es von mir 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 30.07.2019

Spannender Krimi mit mystischem Touch

Kalte Wasser
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Lauren und Patrick haben Zwillinge bekommen. Lauren wird schnell klar, dass das Mutterglück auch Schattenseiten hat: Während Patrick abends nach Hause geht, bleibt sie alleine im Krankenhaus mit zwei ständig ...

Lauren und Patrick haben Zwillinge bekommen. Lauren wird schnell klar, dass das Mutterglück auch Schattenseiten hat: Während Patrick abends nach Hause geht, bleibt sie alleine im Krankenhaus mit zwei ständig hungrigen Babys und immer noch völlig geschafft von der schwierigen Geburt. Nachts glaubt sie, dass das Bett neben ihr von einer weiteren Zwillingsmutter belegt wird, die ihren Kindern merkwürdige Lieder vorsingt. Am Morgen stellt sie allerdings fest, dass das Bett leer ist. In der darauffolgenden Nacht spitzen sich die Ereignisse zu: Die seltsame Frau taucht wieder auf und Lauren ist überzeugt, dass sie ihre Babys entführen will. Sie schließt sich im Badezimmer ein und ruft die Polizei. Doch als das Sicherheitspersonal vom Krankenhaus alarmiert wird, stellt sich heraus, dass es ein Fehlalarm war, niemand hat versucht Laurens Babys zu entführen, jedenfalls behaupten das die Angestellten. Also nur eine Überreaktion einer übernächtigten, hysterischen Mutter? Detective Sergeant Joanna Harper erfährt von dem Notruf und beginnt zu ermitteln…

Zunächst einmal möchte ich die Autorin für die gelungene Charakterisierung von Lauren und die Beschreibung ihrer Gefühle loben! Die Anstrengungen der Geburt, die Gefühle danach, die Unsicherheit, der Stress, all das ist wirklich wunderbar gelungen und echt! Auch wenn ich die Geburt meiner Tochter (zum Glück) ganz anders erlebt habe, konnte ich mich sehr gut in Lauren hineinversetzen.

Die Geschichte selbst hat mir gut gefallen, sie ist spannend, manchmal sogar etwas gruselig und die Auflösung hat mir gut gefallen. Der Krimi hat einen mystischen Touch, wer so etwas nicht mag, sollte vielleicht lieber zu einem anderen Buch greifen. Zwei kleine Kritikpunkte habe ich: Manchmal hatte ich das Gefühl, die Geschichte tritt etwas auf der Stelle, da hätte ich mir noch einen kleinen Twist mehr in der Handlung gewünscht. Außerdem bin ich mit Joanna Harper nicht hundertprozentig warm geworden, ich hätte mir gewünscht, noch mehr über ihre persönliche Geschichte zu erfahren, das blieb zu sehr an der Oberfläche.

Fazit: Solider, recht spannender und gruseliger Krimi mit mystischem Einschlag, ich gebe gerne vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 30.07.2019

Spannend, düster, großartig!

Dunkelsommer
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Lelle hat das Schlimmste erlebt, was Eltern passieren kann: Seine Tochter ist verschwunden. Vor drei Jahren hat er sie zur Bushaltestelle gebracht und seitdem fehlt von der jungen Frau jede Spur. Während ...

Lelle hat das Schlimmste erlebt, was Eltern passieren kann: Seine Tochter ist verschwunden. Vor drei Jahren hat er sie zur Bushaltestelle gebracht und seitdem fehlt von der jungen Frau jede Spur. Während Lelles Frau Annette zwar trauert, aber dennoch ihr Leben weiterlebt, ist Lelle besessen von dem Gedanken, Lina finden zu müssen. Deshalb sucht er seit drei Jahren die Gegend um Norrland nach ihr ab, schaut auf verlassenen Höfen nach, in Mülltonnen, er lässt keinen Stein auf dem anderen.
Die siebzehnjährige Meja musste schon früh lernen, für sich selbst zu sorgen. Ihre Mutter Silje ist Künstlerin, vor allem aber Alkoholikerin und psychisch krank. Nun hat sie im Internet Torbjörn kennengelernt und beschlossen mit Meja auf seinen Hof in Norrland zu ziehen. Meja gefällt es dort zunächst überhaupt nicht, aber nach kurzer Zeit lernt sie einen jungen Mann kennen, zum ersten Mal fühlt sie sich verstanden und geliebt. Und auch seine Familie nimmt sie mit offenen Armen auf.
Und plötzlich verschwindet wieder ein junges Mädchen…

Den Namen Stina Jackson werde ich mir ab sofort merken! Das Buch wurde ausgezeichnet als „bester schwedischer Spannungsroman“ und das hat es meiner Meinung nach auch verdient! Hier stimmt einfach alles: Die Autorin fängt die Stimmung während des schwedischen Mittsommers wunderbar ein. Diese langen, hellen Nächte, in denen Lelle schlaflos und verzweifelt durch die Gegend fährt erwachen vor den Augen des Lesers zum Leben. Ein besonderes Lob hat die Autorin auch für die Charaktere verdient, sie sind toll ausgearbeitet, liebenswert, aber mit Schwächen. Man fühlt mit ihnen, vor allem natürlich mit Lelle, der geradezu besessen ist von der Suche nach seiner Tochter. Die Autorin versteht es, die Spannung von Anfang an aufzubauen und sie konstant aufrechtzuhalten, der Leser fragt sich, was mit Lina passiert ist und wie die beiden Handlungsstränge von Lelle und Meja zusammenhängen. Das Finale ist dermaßen spannend, dass ich beim Lesen nicht ansprechbar war.

Fazit: Ein sensationelles Buch, sehr spannend, mit düsterer Atmosphäre, tollen Figuren und einem furiosen Finale! Unbedingte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 24.07.2019

Eine emotionale Achterbahnfahrt

Zwei in Solo
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Sie kennen sich schon aus Schulzeiten: Sophie war Referendarin an Milos Schule und hat ihn auch unterrichtet. Jahre später treffen sie sich wieder. Sophie ist auf dem Heimweg und wird von zwielichtigen ...

Sie kennen sich schon aus Schulzeiten: Sophie war Referendarin an Milos Schule und hat ihn auch unterrichtet. Jahre später treffen sie sich wieder. Sophie ist auf dem Heimweg und wird von zwielichtigen Typen belästigt, Milo hilft ihr. Die Chemie bei den Beiden stimmt sofort und sie beginnen eine Affäre. Anfangs kann sich keiner von ihnen mehr vorstellen. Milo ist zehn Jahre jünger als Sophie und ihr ehemaliger Schüler, sie sind grundverschieden. Sophie eher schüchtern, zurückhaltend, angepasst, Milo scheinbar ein cooler, harter Typ, der nichts anbrennen lässt. Nach und nach blicken sie jedoch hinter die Fassade des jeweils anderen und entdecken ganz neue Seiten an sich. Sie verlieben sich und beginnen eine Beziehung. Doch beide tragen Geheimnisse und alte Wunden aus der Vergangenheit mit sich herum. Ist Sophies und Milos Liebe stark genug, um diese Probleme zu besiegen?

Ich lese eigentlich keine Liebesromane, sie sind mir meistens zu kitschig und laufen oft nach demselben Schema ab. Meistens weiß man ja schon am Anfang, dass sie sich kriegen werden, irgendwie langweilig. Das kann man von diesem Buch nun wirklich nicht behaupten. Ich bin zufällig darüber gestolpert, die Leseprobe hat mir gefallen und das Buch hielt was sie versprach: Eine einzigartige Liebesgeschichte, ein wunderbarer, außergewöhnlicher Schreibstil, tolle Charaktere und sogar die Spannung kam nicht zu kurz. Ich kannte die Autorin Elja Janus bisher nicht, werde mir aber ihr anderes Buch sofort besorgen und mir ihren Namen merken!

Fazit: Eine emotionale Achterbahnfahrt, wunderschön, manchmal grausam, manchmal zu Tränen rührend, aber immer ans Herz gehend. Danke für ein wunderbares Leseerlebnis! Verdiente fünf Sterne und eine Leseempfehlung von mir!