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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2021

Großartiger, bewegender Familienroman

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
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In Alena Schröders Debütroman geht es um mehrere Generationen von Frauen, um verschiedene Lebensstile, persönliche Entscheidungen, Schuld und Vergebung. Eingebettet ist das Ganze in die Suche nach einem ...

In Alena Schröders Debütroman geht es um mehrere Generationen von Frauen, um verschiedene Lebensstile, persönliche Entscheidungen, Schuld und Vergebung. Eingebettet ist das Ganze in die Suche nach einem verschollenen Gemälde.
Die siebenundzwanzigjährige Studentin Hannah hat noch keine richtige Idee, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Einmal in der Woche besucht sie ihre Großmutter Evelyn in der Seniorenresidenz. Eines Tages entdeckt Hannah dort einen Brief von einer israelischen Anwaltskanzlei. Die Anwälte bieten ihre Hilfe an beim Wiederauffinden verschiedener Gemälde, die der jüdischen Familie im 2. Weltkrieg gestohlen worden seien. Hannah ist überrascht, denn sie wusste nicht, dass es Juden in ihrer Familie gab. Evelyn weigert sich jedoch, über dieses Thema zu sprechen. Hannah beginnt, Nachforschungen anzustellen.
In weiteren Erzählsträngen begleiten wir Senta, Evelyns Mutter, sowie ihre Tante Trude und Evelyn selbst als Mädchen und junge Frau.
Cover und Titel des Buches konnten mich zunächst nicht von sich einnehmen, ich wurde erst durch eine begeisterte Rezension auf das Buch aufmerksam. Aufgrund des Titels könnte man vermuten, dass es im Buch hauptsächlich um die Suche nach dem Gemälde geht, aber das ist nicht der Fall. Es ist in erster Linie ein Familienroman, der sich vor allem durch Alena Schröders klaren und doch poetischen Schreibstil von der Masse abzeichnet und durch ihre wunderbaren, starken, mit viel Liebe gezeichneten Frauenfiguren. Sie alle haben unterschiedliche Lebensentwürfe, treffen Entscheidungen, die man als Leser nicht unbedingt mitträgt, aber doch (meistens) nachvollziehen kann und müssen mit den Konsequenzen dieser Entscheidungen leben. Alena Schröder zeigt auf, dass es als Frau nicht einfach war und ist, Mutterschaft und Berufstätigkeit miteinander zu vereinbaren. Das titelgebende, verschollene Gemälde zieht sich dabei wie ein roter Faden durch die Geschichte.

Fazit: Gelungene Geschichte, toller Schreibstil, großartige Charaktere - definitiv ein Lesehighlight 2021! Ich warte gespannt auf Alena Schröders nächstes Buch und empfehle dieses hier gerne weiter! 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 03.03.2021

Einfach zauberhaft!

Maxi von Phlip (1). Vorsicht, Wunschfee!
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Bei diesem Buch habe ich mich zuerst in das wundervolle, zuckersüße Cover verliebt! Erst auf den zweiten Blick habe ich gesehen, dass das Buch aus der Feder von Anna Ruhe stammt, eine meiner Lieblingsautorinnen.
Paula ...


Bei diesem Buch habe ich mich zuerst in das wundervolle, zuckersüße Cover verliebt! Erst auf den zweiten Blick habe ich gesehen, dass das Buch aus der Feder von Anna Ruhe stammt, eine meiner Lieblingsautorinnen.
Paula führt eigentlich ein ganz normales Leben, sie hat eine beste Freundin, in der Schule manchmal Stress mit einem anderen Mädchen und ihrem Vater gehört ein Trödelladen. Genau hier stolpert sie eines Tages über eine alte Flasche und von da an ist nichts mehr so wie vorher. Paula befreit nämlich eine kleine Fee aus dieser Flasche - Maxi von Phlip. Leider hat Paula nun nicht die besagten drei Wünsche frei sondern soll Maxi dabei helfen, wieder zu einer richtigen Fee zu werden. Diese hat nämlich Mist gebaut und ist nun eine Wunschfee mit Flaschenarrest. Erst wenn sie für ihren Menschen eine bestimmte Anzahl an guten Taten vollbringt, erhält sie alle ihre Fähigkeiten zurück. Mit den guten Taten ist das allerdings so eine Sache, denn Maxis und Paulas Meinungen darüber gehen manchmal auseinander. Außerdem ist es problematisch, wenn man nur noch eingeschränkte Zauberkräfte besitzt...
Meine Erwartungen an dieses Buch waren hoch und wurden nicht enttäuscht! Die Geschichte ist toll, sie behandelt Themen wie Freundschaft und Hilfsbereitschaft, die Charaktere sind bezaubernd und die Spannung kommt auch nicht zu kurz. Das offene Ende hätte nicht sein müssen, ich bin sicher, dass die meisten Leser sowieso gespannt auf den nächsten Band warten. Ich habe das Buch meiner vierjährigen Tochter vorgelesen und auch wenn sie noch ein bisschen jung ist, so hat es ihr trotzdem gut gefallen. Die Illustrationen sind großartig, ich bin richtig verliebt, großes Lob an Max Meinzold.

Fazit: Ein rundum gelungenes Buch, turbulent, witzig, einfach zauberhaft! Bestens geeignet für Erstleser oder zum Vorlesen. Ich vergebe gerne fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.02.2021

Toller Roman über Familie, deutsche Geschichte und die Kunst der Spielzeugherstellung

Wo wir Kinder waren
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Eva, Jan und Iris räumen das Haus ihrer Großeltern aus. Sie sind Teil einer Erbengemeinschaft, die entscheiden muss, was mit dem Haus und der dazu gehörigen Spielwarenfabrik ihrer Vorfahren geschehen soll. ...

Eva, Jan und Iris räumen das Haus ihrer Großeltern aus. Sie sind Teil einer Erbengemeinschaft, die entscheiden muss, was mit dem Haus und der dazu gehörigen Spielwarenfabrik ihrer Vorfahren geschehen soll. Die Spielzeugfabrik Langbein in Sonneberg in Ostdeutschland wurde schon zur Kaiserzeit gegründet. Sie überstand zwei Weltkriege, die Inflation sowie die deutsche Teilung und damit einhergehend die Zwangsverstaatlichung, musste aber nach der Wiedervereinigung Insolvenz anmelden. Der Leser erfährt abwechselnd mehr über die Räumung des Hauses und die Erinnerungen an ihre Kindheit von Eva, Jan und Iris, sowie in einem zweiten Erzählstrang mehr über die bewegte Vergangenheit der Fabrik. Die Fabrik gehörte zunächst den Urgroßeltern Albert und Mine Langbein und ging dann an deren Sohn Otto und seine Frau Flora über. Dieser zweite Handlungsstrang hat mich vom ersten Moment an fasziniert und gefangen genommen. Die Beschreibung der Puppenherstellung fand ich sehr interessant und ebenso die wechselvolle Geschichte der Fabrik. Ich bin wirklich begeistert, wie es der Autorin gelingt, die deutsche Geschichte anhand der Geschichte der Spielzeugfabrik wiederzugeben. Das Buch ist hervorragend recherchiert und man merkt, wie viel Herzblut der Autorin in ihm steckt, denn ihre eigene Familiengeschichte diente als Grundlage für das Buch. Zu den Figuren Eva, Jan und Iris hatte ich nicht sofort einen Draht, zum Glück änderte sich das aber im Laufe der Geschichte. Die Drei standen sich als Kinder nahe, haben sich aber im Laufe der Jahre voneinander entfernt. Je mehr man über die Drei und ihre Kindheit und Jugend erfährt, desto mehr wachsen sie einem ans Herz, ebenso wie das Haus ihrer Vorfahren, das sie gerade ausräumen.

Fazit: Ich fand das Buch spannend und interessant, es hat mich berührt und ich habe Einiges gelernt. Besser geht es meiner Meinung nach nicht! Chapeau, Frau Naumann zu diesem großartigen Roman, ich hätte am liebsten immer weiter gelesen! Schon jetzt auf jeden Fall ein Highlight 2021! Ich vergebe natürlich fünf Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.02.2021

Kleine Mäuseheldin Mopsa

Mopsa – Eine Maus kommt ganz groß raus
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Die Maus Mopsa wohnt mit ihrer Familie im alten Rathausturm. Mopsa träumt von einer Karriere als Schauspielerin und unterhält derweil ihre Familie und Freunde mit schauspielerischen Einlagen. Das Leben ...

Die Maus Mopsa wohnt mit ihrer Familie im alten Rathausturm. Mopsa träumt von einer Karriere als Schauspielerin und unterhält derweil ihre Familie und Freunde mit schauspielerischen Einlagen. Das Leben könnte ganz in Ordnung sein, wäre da nicht der Mäusekönig Tartar. Für ihn müssen alle anderen Mäuse den ganzen Tag Futter sammeln. Als Mopsa es eines Tages wagt, ihm die Stirn zu bieten, wird sie aus dem Rathausturm verbannt und muss sich nun allein durchs Leben schlagen. Die Welt ist voller Gefahren für eine kleine Maus, doch Mopsa glaubt an sich und ihren Traum. Und am Ende stellt sie fest, dass es noch etwas Wichtigeres gibt, als die Erfüllung von Träumen...
Die Geschichte spielt etwa Ende des 19. Jahrhunderts und ist deswegen wunderbar altmodisch. Die Maus Mopsa ist eine süße, sympathische Protagonistin und auch die anderen Figuren sind wunderbar charakterisiert. Die Geschichte ist spannend und auch lehrreich, außerdem enthält sie viele wichtige Botschaften, wie zum Beispiel, dass man immer an sich glauben sollte. Die Zeichnungen sind wundervoll, großes Kompliment an die Illustratorin!

Fazit: Ein schönes Vorlesebuch mit toller Botschaft für Kinder ab etwa 5 Jahren. Man entdeckt eine vergangene Zeit und fiebert mit Mopsa und ihren Freunden mit. Ich vergebe gerne fünf Sterne und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 01.02.2021

Eher Spionageroman als Krimi

Zeugin der Toten
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Judith Kepler ist „Cleanerin“, also eine Gebäudereinigerin. Ihr Job ist es auch, nach einem natürlichen Todesfall oder einem Mord, den Tatort zu reinigen. In der Wohnung einer Toten stößt Judith zufällig ...

Judith Kepler ist „Cleanerin“, also eine Gebäudereinigerin. Ihr Job ist es auch, nach einem natürlichen Todesfall oder einem Mord, den Tatort zu reinigen. In der Wohnung einer Toten stößt Judith zufällig auf ihre eigene Heimakte aus DDR-Zeiten. Judith kann sich dies nicht erklären und beginnt, Nachforschungen anzustellen. Jedoch gibt es Leute, die gewisse Dinge lieber unter den Teppich kehren würden und denen Judiths Neugier ein Dorn im Auge ist. In weiteren Handlungssträngen bekommt der Leser Rückblicke in Judiths Vergangenheit präsentiert und wir lernen den ehemaligen BND-Mitarbeiter Quirin Kaiserley kennen.
Aufgrund des Klappentextes habe ich einen Krimi erwartet, der im forensischen Milieu spielt, bei dem also Judiths Job als Cleanerin im Mittelpunkt stehen würde. Dies ist jedoch nicht der Fall. Es handelt sich um einen recht komplexen Spionageroman, bei dem es vor allem um die Beziehungen zwischen der BDR und der damaligen DDR geht. Der Schreibstil hat mir zwar gefallen, mit der Geschichte wurde ich jedoch nicht so recht warm. Viele Begriffe wurden nicht erklärt und weil mich die Spionage Thematik nicht so besonders interessiert, fand ich das Buch eher anstrengend zu lesen. Leider war mir auch Judith nicht besonders sympathisch, sodass ich noch nicht sagen kann, ob ich die Reihe weiterlesen werde.

Fazit: Für Leute, die an Spionage, der DDR und der Stasi interessiert sind, sicherlich ein guter Roman, ich fand ihn nur mittelmäßig und vergebe drei von fünf Sternen.

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