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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2023

Total enttäuschend

In blaukalter Tiefe
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Caroline und ihr Mann Andreas arbeiten hart, deswegen wollen sie sich nun endlich einmal eine wohlverdiente Auszeit gönnen. Andreas hat dazu ein großes Segelboot gechartert, zu Carolines Missfallen lädt ...

Caroline und ihr Mann Andreas arbeiten hart, deswegen wollen sie sich nun endlich einmal eine wohlverdiente Auszeit gönnen. Andreas hat dazu ein großes Segelboot gechartert, zu Carolines Missfallen lädt er aber auch Daniel ein, einen jungen Kollegen aus seiner Anwaltskanzlei und dessen Freundin Tanja. Obwohl es erlesenen Wein und gutes Essen an Bord gibt und das Wetter mitspielt, werden von Anfang an Spannungen unter den zwei Pärchen deutlich und auch der Skipper Eric scheint Geheimnisse zu haben. Die Fünf segeln in die schwedischen Schären, die Stimmung an Bord droht immer wieder zu kippen und schließlich gerät das Boot in einen schweren Sturm…
Meine Erwartungen an dieses Buch waren recht hoch, schon Cover und Titel haben mich unheimlich angesprochen. Außerdem mag ich Geschichten, die an abgelegenen Orten spielen und tolle Naturbeschreibungen. Leider hat mich dieses Buch auf ganzer Linie enttäuscht. Den Anfang fand ich recht gelungen, die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, die Atmosphäre an Bord des Schiffes beschreibt sie recht gut, auch ein paar gelungene Naturbeschreibungen waren dabei. Allerdings ist ihr die Charakterisierung ihrer Figuren völlig misslungen, ich konnte die meiste Zeit überhaupt nicht nachvollziehen, warum sie sich in dieser Weise verhalten. Besonders auf Andreas traf das zu, der irgendwann beginnt, Tanja zu bedrängen. Ich fand das völlig unrealistisch. Der schon im Klappentext groß angekündigte Höhepunkt mit dem Sturm war für mich eher ein laues Lüftchen. Es wird mal kurz ein bisschen bedrohlich, ein paar Zeilen später ist aber (fast) alles wieder ok und dann endet das Buch auch schon und dieses Ende hat dann für mich den Vogel abgeschossen. Da ich nicht Spoilern will, kann ich nur sagen, dass es für mich einfach nur ärgerlich war. Ich frage mich, warum die Autorin das Buch überhaupt geschrieben hat, wenn sie es dann so enden lässt. Hinzu kommt noch der ärgerliche Umstand, dass die Autorin auch noch einige falsche Fährten legt bzw. Hinweise gibt (z.B. auf die Vergangenheit einiger Charaktere) und diese dann einfach im Sande verlaufen lässt.

Fazit: Leider eine absolute Enttäuschung, ich kann hier keine Leseempfehlung aussprechen und vergebe 1 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Totaler Reinfall

Der Strand: Vermisst
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In Sellnitz, einem kleinen Ort an der Ostsee verschwindet die gehörlose Lilli Sternberg. Kommissar Tom Engelhardt leitet die Ermittlungen, die Kryptologin Mascha Krieger wird ihm zur Seite gestellt, weil ...

In Sellnitz, einem kleinen Ort an der Ostsee verschwindet die gehörlose Lilli Sternberg. Kommissar Tom Engelhardt leitet die Ermittlungen, die Kryptologin Mascha Krieger wird ihm zur Seite gestellt, weil die Freundin der Verschwundenen einen merkwürdigen Code per WhatsApp bekommt. Wie sich bald herausstellt, haben viele Leute in dem kleinen Ort Dreck am Stecken und auch die Ermittler haben Geheimnisse.
Die Autorin führt sehr viele Figuren ein, die mir aber alle seltsam fremd blieben. Mit den Ermittlungen geht es nicht wirklich voran und wenn, dann eher aus Zufall. Man merkt leider, dass die Autorin in diesem Bereich nicht viel Ahnung hat. Echte Kommissare hätten mehr nachgeforscht, nachgefragt, mehr ermittelt eben. Das Buch hat mich vor allem angesprochen, weil die Protagonistin Mascha eine Kryptologin ist. Das ist mal was Neues, ich habe noch keinen Krimi gelesen, wo so jemand vorkommt. Aber auch hier hat der Verlag leider zu viel versprochen, denn was Mascha hier als Kryptologin leistet, ist genau genommen ein Witz. Ihre Tätigkeit wird in etwa fünf Sätzen erwähnt und überhaupt nicht näher erläutert. Sie trägt auch nichts zur Lösung des Falles bei, der Code wird letztlich von der Freundin der Vermissten entschlüsselt. Und als ob das alles nicht schon schlimm genug wäre, folgt nun noch der Supergau: der Fall wird nicht aufgelöst, das Buch hat also genau genommen kein Ende. Nachdem alle möglichen Figuren eingeführt wurden, viele Fragen aufgeworfen wurden, ein Verdächtiger präsentiert wurde (der eigentlich gar kein Motiv hat), endet das Buch also einfach und die Autorin erläutert im Nachwort, dass sie beim Schreiben bemerkt habe, dass sie noch so viele Geschichten über die Dorfbewohner zu erzählen hat. Die Auflösung gibt es dann vermutlich im dritten Band der Trilogie. Allerdings ohne mich, ich werde die weiteren Bände bestimmt nicht lesen. Nichts gegen mehrteilige Krimireihen, die lese ich sogar gerne. Aber bei einem Krimi den Fall nicht aufzulösen, empfinde ich als Geldmacherei.

Fazit: Gleich zu Beginn des Jahres habe ich schon meinen Flop des Jahres gelesen. Ich kann hier wirklich kein lobendes Wort finden, für mich ein totaler Reinfall, ich kann nur einen Stern vergeben.

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Leider nicht ganz überzeugend

Feldpost
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Wir schreiben das Jahr 2000 und der Anwältin Cara werden rätselhafte Briefe zugespielt. Es handelt sich um Feldpost, Caras Neugier ist geweckt und sie macht sich auf die Suche nach Adressat und Absender. ...

Wir schreiben das Jahr 2000 und der Anwältin Cara werden rätselhafte Briefe zugespielt. Es handelt sich um Feldpost, Caras Neugier ist geweckt und sie macht sich auf die Suche nach Adressat und Absender. In einem zweiten Handlungsstrang lernen wir 1935 die Familien Kuhn und Martens kennen. Adele, Albert und Richard sind die Kinder der Familien, alle schon junge Erwachsene und gut befreundet. Das Schicksal meint es jedoch nicht gut mit der Familie Kuhn. Der Vater äußert sich kritisch über Hitler, wird inhaftiert und muss schließlich mit seiner Frau das Land verlassen. Adele hadert mit ihrer unerwiderten Liebe zu Richard. Schließlich beginnt der Krieg und die drei Freunde werden vor große Herausforderungen gestellt.
Seit „Trümmerkind“ bin ich ein Fan der Autorin und war sehr gespannt auf ihr neues Buch. Leider konnte es mich nicht komplett überzeugen. Mir fiel es gerade recht schwer, eine Inhaltsangabe zu schreiben und dabei wurde mir klar, dass die Autorin viele Themen in ihrem Buch aufgegriffen hat - vielleicht zu viele. Es geht um die Verfolgung Homosexueller während des 2. Weltkrieges, aber auch um einen fingierten Hausverkauf, Flucht und die titelgebenden Feldpostbriefe. Das Buch ist sehr kurz, was nicht schlecht sein muss, aber hier hätten 100 oder 200 Seiten mehr sicherlich gut getan. Ich bin anfangs nicht recht warm geworden mit den Figuren, was zum Teil daran liegt, dass ihnen Tiefe fehlt. Viele Nebenfiguren tauchen auf und verschwinden wieder. Es betrifft aber auch die Hauptfiguren. Ich möchte nicht spoilern, daher nur so viel: es hätte eine tolle Liebesgeschichte werden können, aber so hat sie leider keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Die Briefe waren zum Teil berührend, aber ich habe die Charaktere nicht gut genug kennengelernt, um wirklich mitzufühlen. Ein weiterer Kritikpunkt: insgesamt ist mir die Geschichte zu tragisch. Sicherlich gab es solche Geschichten wirklich und der Krieg war nun mal tragisch. Aber in einem Buch brauche ich, wenn schon kein Happy End, zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer.

Fazit: Den Anfang empfand ich als etwas zäh, Mittelteil und Ende waren spannend und ließen sich gut lesen. Leider hat die Autorin meiner Meinung nach zu viel gewollt. Eine Beschränkung bei den Themen hätte dem Buch gut getan, die Figuren hätten mehr Tiefe gebraucht. Wer sich für Feldpost und fingierte Hauskäufe interessiert, dem kann ich das Buch empfehlen. Ich vergebe drei von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Leider nicht überzeugend

Die Wintergarten-Frauen. Der Traum beginnt
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Nina von Veltheim ist auf einem Gestüt in der Uckermark aufgewachsen, hat aber immer schon davon geträumt, auf der Bühne zu stehen und darüber hinaus auch Theaterstücke zu inszenieren. Als der Vater nicht ...

Nina von Veltheim ist auf einem Gestüt in der Uckermark aufgewachsen, hat aber immer schon davon geträumt, auf der Bühne zu stehen und darüber hinaus auch Theaterstücke zu inszenieren. Als der Vater nicht aus dem Krieg heimkehrt, beschließt der Rest der Familie, Nina diesen Traum zu ermöglichen. Nina zieht nach Berlin, stößt aber in der von Männern dominierten Theaterwelt schon bald auf Schwierigkeiten. Glücklicherweise lernt sie bald Jenny und Sonia kennen. Die drei werden Freundinnen und kämpfen nun gemeinsam für ihren Erfolg in der Theaterwelt.
Ich war schon sehr gespannt auf den Auftakt zu Charlotte Roths neuer Trilogie. Meine Erwartungen waren recht hoch, da die Bücher der Autorin schon oft Highlights für mich waren. Frau Roth hat auch für diesen Roman wieder gut recherchiert, die historischen Hintergründe wirken absolut authentisch. Hinzu kommt der tolle Schreibstil der Autorin, es macht Spaß, das Buch zu lesen. Leider hat die Autorin bei diesem Buch meiner Meinung nach mit der Charakterisierung ihrer Protagonistin Nina danebengegriffen. Ich bin mit ihr von Anfang an nicht warm geworden, sie war mir zu halsstarrig und so manche Entscheidung konnte ich nicht nachvollziehen. Auch hatte das Buch im Mittelteil einige Längen. Ob ich die weiteren Teile dieser Trilogie lesen werde, weiß ich noch nicht.

Fazit: Auch wenn das Drumherum stimmt - eine Geschichte steht und fällt mit ihren Protagonisten. Leider konnte mich Nina nicht überzeugen und auch die anderen Charaktere haben mich nicht restlos begeistert. Ein Buch, das man lesen kann, aber nicht muss. Von mir gibt es gut gemeinte 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.01.2023

Spannend und unterhaltsam

Die Sehnsucht nach Licht
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Die Familie Steiner ist eng mit dem Bergbau im Erzgebirge verbunden. Zahlreiche Männer der Familie haben nach dem „schwarzen Gold“ geschürft, aber nicht alle sind aus dem Berg zurückgekehrt. Wir begleiten ...

Die Familie Steiner ist eng mit dem Bergbau im Erzgebirge verbunden. Zahlreiche Männer der Familie haben nach dem „schwarzen Gold“ geschürft, aber nicht alle sind aus dem Berg zurückgekehrt. Wir begleiten die Familie über mehrere Jahrzehnte hinweg bis in die Gegenwart, wo die junge Luisa die Kita Tradition ihrer Familie fortführt und zwar als Besucherführerin im stillgelegten Bergwerk. Als sie eines Tages von ihrer Großtante erfährt, dass deren Bruder vor vielen Jahren spurlos verschwand, ist ihre Neugier geweckt und sie versucht, die rätselhaften Umstände seines Verschwindens aufzuklären.
Kati Naumann gehört zu meinen Lieblingsautorinnen, weil sie es hervorragend schafft, eine spannende Geschichte mit interessanten historischen Fakten zu verweben. Dazu entwickelt sie immer starke Figuren, denen man gerne durch die Geschichte folgt. Auch bei diesem Buch finde ich die Figuren aus dem Handlungsstrang in der Vergangenheit etwas stärker als die in der Gegenwart. Frau Naumann hat anscheinend ein Händchen dafür, mit ihren Büchern die Vergangenheit lebendig werden zu lassen. Mir gefiel zwar die Geschichte der Familie Steiner nicht ganz so gut wie „Als wir Kinder waren“, das vorherige Buch der Autorin, dennoch war „Die Sehnsucht nach Licht“ ein Highlight für mich, vor allem weil ich viel über die Geschichte Deutschlands und den Bergbau gelernt habe. Mein einziger Kritikpunkt ist das fehlende Glossar. Bei den vielen Begriffen aus dem Bergbau hätte ich mir das wirklich gewünscht.

Fazit: Eine tolle, spannende Geschichte mit starken Charakteren. Ich wurde gut unterhalten und habe einiges über den Bergbau und deutsche Geschichte gelernt. Ich vergebe gerne 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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