Profilbild von Kleine_Raupe

Kleine_Raupe

Lesejury Profi
offline

Kleine_Raupe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kleine_Raupe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.01.2021

Wundervoll, traurig und tröstlich

Bikos letzter Tag
0

Biko ist müde. Seine Knochen tun ihm weh und eigentlich möchte er nur schlafen. Schon der kurze Gang nach draußen oder zum Wassernapf sind anstrengend. Aber Biko muss doch auf seine Familie aufpassen. ...

Biko ist müde. Seine Knochen tun ihm weh und eigentlich möchte er nur schlafen. Schon der kurze Gang nach draußen oder zum Wassernapf sind anstrengend. Aber Biko muss doch auf seine Familie aufpassen. Doch was wäre, wenn die Menschen auf sich selbst aufpassen könnten (die Katze kann das ja sowieso)? Dann würde Biko schlafen und die Augen nie mehr aufmachen...
Was für ein wunderschönes, berührendes, trauriges Buch! Es treibt mir jetzt noch die Tränen in die Augen! Ich habe das Buch gekauft, weil unsere Hündin kürzlich verstorben ist und ich das Buch mit meiner Tochter lesen wollte, damit sie alles etwas besser versteht. Im Buch wird wirklich sehr schön erklärt, dass alte Hunde oft Schmerzen haben und dass der Tod gar nichts Schlimmes sein muss, sondern auch Erlösung (von den Schmerzen) bringen kann. Natürlich ist es trotzdem unglaublich traurig, wenn ein Haustier stirbt, aber dem Buch gelingt es wunderbar, Trost zu spenden. Es hat mich gleichzeitig glücklich und traurig gemacht.

Fazit: Wundervolles, trauriges, tröstendes Buch, besonders empfehlenswert wenn Kinder gerade den Verlust eines Haustieres durchmachen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.01.2021

Beeindruckend und erschütternd

Ein wenig Glaube
0

Nickolas Butler beschreibt in seinem neuesten Buch „Ein wenig Glaube“, was fanatischer Glaube mit Menschen anrichten kann. Das Ehepaar Lyle und Peg Hovde lebt in Wisconsin. Ihre Adoptivtochter Shiloh hat ...

Nickolas Butler beschreibt in seinem neuesten Buch „Ein wenig Glaube“, was fanatischer Glaube mit Menschen anrichten kann. Das Ehepaar Lyle und Peg Hovde lebt in Wisconsin. Ihre Adoptivtochter Shiloh hat sich von ihrem Freund getrennt und ist deswegen wieder bei ihren Eltern eingezogen, zusammen mit ihrem fünfjährigen Sohn Isaac. Lyle und Peg sind darüber sehr glücklich und kümmern sich aufopferungsvoll um ihren Enkel. Shiloh hingegen entfernt sich immer mehr von ihren Eltern. Grund dafür ist ihr Beitritt in eine Glaubensgemeinschaft, die sich „Bund des Flusstälerlandes“ nennt und ihre Beziehung zu Steven, der Prediger dieser Gemeinschaft. Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass es sich bei dem Bund um eine Sekte handelt. Lyle und Peg müssen hilflos mitansehen, wie ihre Tochter und ihr Enkel immer mehr in die Fänge dieser Sekte geraten.
Dies war mein erstes Buch von Nickolas Butler und es hat mich sehr beeindruckt. Die Stärken des Autors liegen auf jeden Fall in der Charakterisierung seiner Figuren und in den äußerst anschaulichen, oft schon poetischen Beschreibungen und Vergleichen. Das einfache, ruhige Leben im ländlichen Wisconsin wird sehr gut dargestellt, der Autor nimmt sich viel Zeit für die Beschreibung seiner Figuren und ihres Innenlebens.
Das waren die Punkte, die mir sehr gefallen und mich beeindruckt haben. Leider hat das Buch auch einige Schwächen. Da es aus Lyles Sicht geschrieben ist, erfährt man wenig über Shilohs Ansichten. Was bewegt diese Frau, sich dieser Sekte anzuschließen und die Gesundheit ihres Kindes aufs Spiel zu setzen? Ich habe keine Antwort auf diese Frage bekommen, die Figur blieb mir sehr fremd, hier ist dem Autor die Charakterisierung leider nicht besonders gut gelungen. Vielleicht wäre es hilfreich gewesen, wenn einige Kapitel aus Shilohs Sicht geschrieben worden wären. Auch hätte ich gerne mehr Hintergrundinfos über die Sekte und ihre Arbeitsweise bekommen. Hier wird man als Leser allerdings völlig im Dunkeln gelassen, weswegen ich auch Shilohs Entwicklung und ihre Entscheidungen nicht nachvollziehen konnte.

Fazit: Ein Buch, das mich mit seiner bildgewaltigen Sprache und mit seiner starken Hauptfigur beeindruckt hat. Leider verliert sich der Autor hin und wieder in seinen Beschreibungen und die Charakterisierung von Nebenfiguren bleibt auf der Strecke, sodass man ihre Beweggründe nicht nachvollziehen kann. Ich vergebe gerne vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.01.2021

Toller zweiter Teil, der fast mit dem ersten mithalten kann

Finsterglanz
0

Seit die Erde von einem Meteoriten zerstört wurde, ist ein kleiner Teil der Menschheit auf dem Starship im Weltall unterwegs, auf der Suche nach einem möglichen neuen Lebensraum. Unter ihnen ist auch Maya. ...

Seit die Erde von einem Meteoriten zerstört wurde, ist ein kleiner Teil der Menschheit auf dem Starship im Weltall unterwegs, auf der Suche nach einem möglichen neuen Lebensraum. Unter ihnen ist auch Maya. Im ersten Teil dieser Trilogie sind das Starship und seine Bewohner nur knapp einer Katastrophe entkommen, die Auswirkungen sind noch immer zu spüren. In diesem zweiten Teil wird die Suche nach einem Planeten zur Kolonisierung immer existenzieller für die Bewohner des Starships, denn niemand weiß, wie lange das Überleben darauf noch möglich sein wird. Doch das Weltall steckt voller Geheimnisse und Gefahren…
Ich hatte leichte Probleme, in diesen zweiten Teil hineinzufinden, obwohl er direkt am ersten Teil anknüpft, den ich vor gar nicht langer Zeit gelesen habe. Vielleicht hatte dieses Buch es schwer bei mir, weil ich den ersten Teil so großartig fand und die Erwartungen ziemlich hoch waren. Rückblickend kann ich jedoch sagen, dass auch der zweite Teil absolut spannend und toll ist und ich ihn wirklich gerne gelesen habe. Die Geschichte ist einfach einzigartig und Sarah Scheumer belohnt ihre Leser mit tollen neuen Ideen und spannenden Abenteuern für Maya und ihre Freunde. Vor allem als es um die Kolonisierung eines Planeten geht, zeigt die Autorin wieder, wie viel Fantasie sie besitzt. Auch die Spannung kommt hier nicht zu kurz. Lediglich die vielen technischen Details haben mich manchmal ein kleines Bisschen gelangweilt, das ist einfach nicht meine Welt, aber diesen Kritikpunkt kann man getrost unter den Tisch fallen lassen.

Fazit: Ein toller und spannender zweiter Teil, der nur minimal hinter Teil eins zurückbleibt. Das Starship, seine Bewohner und das Weltall werden durch Sarah Scheumer zum Leben erweckt. Ich bin sehr gespannt auf den dritten Teil, vergebe gerne fünf Sterne und eine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.01.2021

Sechs Kinder und der Glaube an Gott

Glitzer hält auch auf Matschhosen
0

Karin Engel berichtet in ihrem Buch über den Familienalltag mit sechs Kindern. Als Mutter von zwei Kindern ziehe ich definitiv meinen Hut vor Frau Engel, denn sechs Kinder, Haushalt und ein Job im Homeoffice, ...

Karin Engel berichtet in ihrem Buch über den Familienalltag mit sechs Kindern. Als Mutter von zwei Kindern ziehe ich definitiv meinen Hut vor Frau Engel, denn sechs Kinder, Haushalt und ein Job im Homeoffice, das ist schon eine Hausnummer! Die Episoden sind mal humorvoll, mal nachdenklich stimmend, wirken aber immer authentisch. Allerdings ist die Autorin sehr religiös und so nimmt sie in ihren Betrachtungen fast immer einen Bezug auf Gott und die Bibel. Als nicht religiöser Mensch wurde mir das manchmal zu viel. Ich hätte gerne mehr über den Alltag mit sechs Kindern gelesen, gerne auch mit Tipps und Tricks von so einer erfahrenen Mutter. Aber darauf liegt nicht das Hauptaugenmerk des Buches. Davon abgesehen hat mich das Buch gut unterhalten und ich kann es empfehlen. Den Preis von 15 Euro für ein Taschenbuch mit 240 Seiten finde ich allerdings nicht angemessen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.01.2021

Gute Idee, schwache Umsetzung

ON:OFF
0

Eleonor, genannt Nora, arbeitet für den Konzern Neurogaming Systems (NGS), die sich zum Ziel gesetzt haben, ihren Kunden ein ganz neues Spielerlebnis bieten zu können: keine Konsole, kein 3D, auch keine ...

Eleonor, genannt Nora, arbeitet für den Konzern Neurogaming Systems (NGS), die sich zum Ziel gesetzt haben, ihren Kunden ein ganz neues Spielerlebnis bieten zu können: keine Konsole, kein 3D, auch keine virtuelle Realität – nein, DIE Realität, die man durch den Körper eines anderen Menschen erleben kann! Egal ob Bungeejumping, Fallschirmspringen oder als Rockstar auf der Bühne stehen, mit NGS soll das alles möglich werden und zwar ganz ohne Risiken für einen selbst! Nora arbeitet als Regulator, sie nähert sich den Testpersonen (den Links), die später ihren Körper für NGS zur Verfügung stellen sollen und leitet die Synchronisation ein. Bei ihrer letzten „Synchro“ ist allerdings etwas gewaltig schiefgelaufen und Nora beginnt sich zu fragen, ob bei NGS alles mit rechten Dingen zugeht. Darüber hinaus ist ihre neue Testperson Alex verdammt attraktiv und Nora entwickelt Gefühle für ihn, was jedoch strengstens verboten ist.

Ich liebe Dystopien und ich mag Bücher, in denen es um Computerspiele oder Ähnliches geht, dieses Buch schien also genau mein Fall zu sein. Leider wurde ich sehr enttäuscht. Von einer Dystopie kann man hier eigentlich gar nicht sprechen, denn das Worldbuilding, also der Weltenaufbau, fehlt völlig. Man erfährt nicht, zu welcher Zeit das Buch spielt und wie die Welt dann aussieht, der einzige dystopische Aspekt ist die Firma NGS und das Konzept des Neurogamings, also das Erleben der Realität im Körper eines anderen Menschen. Beides, sowohl Firma als auch das „Spiel“ werden aber meiner Meinung nach unzulänglich beschrieben, es gibt nur spärliche Informationen darüber, wie das nun alles funktionieren soll. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Charakterisierung der Figuren. Nora erschien mir zunächst erstmal viel älter als siebzehn, später verhält sie sich allerdings so naiv, dass sich diese Einschätzung relativierte. Man erfährt aber viel zu wenig über ihre Persönlichkeit und ihre Motivation für diese Firma zu arbeiten. Das Konzept des Spiels besteht darin, komplett in einen anderen Menschen einzudringen und ihn jeglicher Privatsphäre zu berauben, ohne dass dieser etwas davon weiß. Dafür muss man schon sehr kaltschnäuzig sein, was Nora ziemlich unsympathisch macht. Leider blieb auch ihr Verhalten für mich komplett unglaubwürdig. Schon recht früh im Verlauf der Geschichte erfährt sie Ungeheuerliches über die Firma, sie sollte eigentlich um ihr Leben fürchten, stattdessen arbeitet sie weiter und führt Gespräche mit vermeintlichen Mördern! Die Autorin hat es leider auch nicht geschafft, mir Noras Gefühle glaubhaft zu vermitteln, das wirkte einfach nicht echt.

Auch dem Schreibstil konnte ich nicht viel abgewinnen. Ich habe nicht gezählt, wie oft sich jemand auf die Lippe biss, aber es war jedenfalls zu oft!
Die Altersempfehlung kann ich nicht gutheißen, für Vierzehnjährige finde ich das Buch zu brutal.

Fazit: Die Idee birgt gute Ansätze, aber an der Umsetzung hapert es leider. Zwei Sterne gibt es, weil sich das Buch flüssig lesen ließ und spannend war. Von mir gibt es leider keine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere