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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2021

Hält nicht, was es verspricht

Das andere Haus
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Die Inhaltsangabe zu „Das andere Haus“ von Rebecca Fleet hat mich erstmal total überzeugt und neugierig gemacht: Ein Paar bietet auf einer Internetseite sein Haus zum Tausch an und bald findet sich ein ...

Die Inhaltsangabe zu „Das andere Haus“ von Rebecca Fleet hat mich erstmal total überzeugt und neugierig gemacht: Ein Paar bietet auf einer Internetseite sein Haus zum Tausch an und bald findet sich ein Interessent. Caroline und Francis möchten sich gerne eine Auszeit nehmen und beschließen, das Angebot anzunehmen. Für eine Woche werden die Häuser getauscht. Als Caroline und Francis in ihrer Unterkunft auf Zeit ankommen, stellen sie fest, dass das Haus nur spärlich eingerichtet ist und fast schon unbewohnt wirkt. Nach und nach ereignen sich seltsame Dinge, Caroline stößt im Haus auf Gegenstände, die sie an ihre Vergangenheit erinnern und über die eigentlich niemand anderes Bescheid wissen kann. Schnell wird deutlich, dass nichts so ist, wie es scheint und dass Caroline und Francis keineswegs das perfekte Paar sind, das sie anfangs zu sein schienen…
Ich liebe Geschichten, in denen es um Häuser und Geheimnisse geht! Beim Lesen wurde mir allerdings schnell klar, dass das Haus, obwohl es ja in Titel und Inhaltsangabe vorkommt, eine total untergeordnete Rolle spielt. Es geht vielmehr um die Vergangenheit von Caroline und Francis, wobei Carolines Leben deutlich im Vordergrund steht. Es geht um ihre Beziehung zueinander und zu anderen Menschen. Ich fand es nicht schlecht, wie die Autorin die Geschichte aufgebaut hat, man erfährt häppchenweise immer mehr über die Ereignisse in der Vergangenheit. Einen Pluspunkt gibt es auch für die überraschende Wendung gegen Ende der Geschichte. Bemängeln muss ich allerdings, dass die Spannung deutlich zu kurz kommt, die Protagonisten nicht besonders sympathisch sind und ich aufgrund von Titel und Inhaltsangabe eine andere Geschichte erwartet habe.

Fazit: Kein Psychothriller, sondern eher ein Beziehungsdrama. Nicht schlecht zu lesen, aber ich habe etwas anderes erwartet und es hätte spannender sein können. Ich vergebe 3 von 5 Sternen und nur eine bedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.01.2021

Ein echter Bücherschatz!

Trümmermädchen
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Die elfjährige Anna wächst bei ihrer Tante Marie und deren Mann Matthias auf. Wir schreiben zwar das Jahr 1941 und es herrscht der Zweite Weltkrieg, aber für Anna ist die Welt dennoch in Ordnung, denn ...

Die elfjährige Anna wächst bei ihrer Tante Marie und deren Mann Matthias auf. Wir schreiben zwar das Jahr 1941 und es herrscht der Zweite Weltkrieg, aber für Anna ist die Welt dennoch in Ordnung, denn Matthias ist Bäcker, deswegen muss die Familie nicht hungern. Außerdem versorgt er die Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und gilt deswegen als unabkömmlich. Als schließlich doch noch der Einberufungsbefehl kommt, bricht für Anna und Marie eine Welt zusammen. Schon bald müssen die Beiden die Backstube aufgeben, denn das Haus wird zerstört. Außerdem sorgt eine Person im Hintergrund dafür, dass den Beiden immer wieder Steine in den Weg gelegt werden. Und so geht es für Anna und Marie immer weiter abwärts. Schließlich ist der Krieg vorbei, doch auch das bringt keine Erleichterung. Matthias wird in Russland vermisst und die Versorgungslage in Deutschland wird immer schlechter, die Menschen müssen hungern. Zudem hält ein eisiger Winter das zerstörte Köln fest im Griff. In dieser harten Zeit müssen Anna und Marie zeigen, was in ihnen steckt und ums Überleben kämpfen und um ihren Traum, die Bäckerei wieder aufzubauen...
Ich bin so froh, dass ich mich entschieden habe, dieses Buch zu lesen! Schon lange hat mich kein Buch mehr derart in seinen Bann gezogen! Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, besonders natürlich die beiden Frauenfiguren, ich habe jedoch auch den kleinen Karl sehr ins Herz geschlossen. Die Autorin scheint sehr gut recherchiert zu haben, die Zustände im Krieg und danach wirken sehr authentisch, ich hatte fast das Gefühl, dabei zu sein! Lilly Beck hat einen tollen, flüssigen Schreibstil, ich bin komplett in die Geschichte eingetaucht und habe mit den Figuren gebangt und gehofft!

Fazit: Authentisch, spannend und sehr gefühlvoll! Eine großartige Geschichte, einfach ein rundum tolles Buch. Schon jetzt ein Lesehighlight 2021! Ich vergebe gerne 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 27.01.2021

Tolle Geschichten, die mitwachsen!

ministeps: Meine liebsten Vorlesegeschichten
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Das Buch „Meine liebsten Vorlesegeschichten“ aus der Reihe mini steps von Ravensburger enthält zwölf Vorlesegeschichten für Kinder ab 2 Jahren. Jede Geschichte erstreckt sich über eine Doppelseite und ...

Das Buch „Meine liebsten Vorlesegeschichten“ aus der Reihe mini steps von Ravensburger enthält zwölf Vorlesegeschichten für Kinder ab 2 Jahren. Jede Geschichte erstreckt sich über eine Doppelseite und wird von schönen, ansprechenden Illustrationen begleitet. Die Geschichten spiegeln die Lebenswirklichkeit von kleinen Kindern wider. Die kleine Romy verbringt zum Beispiel mit ihrem Papa einen Tag im Schwimmbad, Lorenz ist sauer, weil seine Schwester Lotta seinen Turm umgeworfen hat und Ben spielt am liebsten mit Oma Verstecken auf dem Spielplatz. Die Geschichten haben genau die richtige Länge für etwa zweijährige Kinder. Meine vierjährige Tochter lässt sie sich aber auch noch gerne vorlesen, die Geschichten wachsen sozusagen mit. Sie sind gut zum Vorlesen vor dem Einschlafen geeignet, aber auch mal eben zwischendurch, weil sie so kurz sind. Meistens lesen wir dann noch eine und noch eine...

Fazit: Tolle alltagsnahe Geschichten die Spaß machen für Kinder ab etwa 2 Jahren, die schönen Illustrationen runden das Buch ab. Es bekommt verdiente 5 Sterne von mir! Empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Toller Thriller mit überraschendem Ende

Die Stimme
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Jo hat sich von ihrem Mann getrennt und beruflich läuft es auch nicht so gut. In dieser prekären finanziellen Lage hilft ihr zum Glück eine gute Freundin aus und gewährt Jo Unterschlupf in ihrer Luxuswohnung ...

Jo hat sich von ihrem Mann getrennt und beruflich läuft es auch nicht so gut. In dieser prekären finanziellen Lage hilft ihr zum Glück eine gute Freundin aus und gewährt Jo Unterschlupf in ihrer Luxuswohnung in einem schicken Londoner Viertel. Die Wohnung ist ausgestattet mit allerlei praktischen Home Assistants, die das Leben vereinfachen. Jedenfalls ist das zunächst der Fall, doch plötzlich scheinen die smarten Helfer verrückt zu spielen. Sie entwickeln ein Eigenleben und kennen scheinbar Jos dunkelstes Geheimnis. Hat jemand die Geräte manipuliert? Jedoch verhalten sie sich nur bei Jo so merkwürdig, sodass diese langsam an ihrem Verstand zweifelt...
Dies war mein erstes Buch von S.K. Tremayne und es hat mir spannende und unterhaltsame Lesestunden beschert. Besonders gut gefallen hat mir die Idee, dass die Home Assistants plötzlich ein Eigenleben entwickeln, denn mir selbst sind diese Geräte nicht ganz geheuer. Ebenfalls hervorheben möchte ich, dass das Lokalkolorit im Buch besonders gelungen beschrieben ist, zum Teil habe ich mich gefühlt, als wäre ich selbst in London. Die Protagonistin Jo war für mich nicht unbedingt DIE Sympathieträgerin schlecht hin, aber sie hat Ecken und Kanten und das macht sie menschlich. Dem Autor gelingt es, die Spannung konstant hochzuhalten und ich habe wirklich bis zum Schluss über die Auflösung gerätselt und das ist bei mir eine Seltenheit! Meistens weiß ich schon nach der Hälfte des Buches, wer der Böse ist. Hier habe ich mich dauernd gefragt, wer Jo an den Kragen will oder ob sie vielleicht doch psychisch krank ist. Mit der Auflösung hätte ich nie gerechnet und wer behauptet, diese vorhergesehen zu haben, lügt meiner Meinung nach. Das war wirklich überraschend.

Fazit: Ein spannender und unterhaltsamer Psychothriller mit einer überraschenden Auflösung. Für mich ein Jahreshighlight, ich vergebe gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Marc-Uwe Kling legt den Finger in die Wunde und trifft den Nerv der Zeit

QualityLand 2.0 (QualityLand 2)
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Marc-Uwe Kling hat es wieder getan. Mit einem zweiten Teil von Qualityland hatte ich gar nicht gerechnet, aber hier ist er nun. Qualityland 2.0 knüpft an den ersten Teil an und kann fast mit ihm mithalten. ...

Marc-Uwe Kling hat es wieder getan. Mit einem zweiten Teil von Qualityland hatte ich gar nicht gerechnet, aber hier ist er nun. Qualityland 2.0 knüpft an den ersten Teil an und kann fast mit ihm mithalten. Peter Arbeitsloser, unser Held aus dem ersten Teil, ist nun Maschinentherapeut und behandelt zum Beispiel Saugroboter, die unter dem Bett nicht mehr saugen wollen. Aischa Ärztin muss sich um den neuen Präsidenten Tony Parteivorstand kümmern und herausfinden, warum der dritte Weltkrieg ausbrach, Kiki Unbekannt versucht herauszufinden, woher sie stammt und für Martyn Vorstand geht es steil bergab.
Auch dieser zweite Teil strotzt wieder nur so vor Witz und kreativen Einfällen. Marc-Uwe Kling hat so einen wunderbaren Humor, dass ich auch bei diesem Buch wieder viel und laut gelacht habe. Dabei driftet die Geschichte aber nie ins Alberne ab, denn der Autor beschäftigt sich in seinen Büchern stets auch mit aktuellen Problemen und hält unserer Gesellschaft den Spiegel vor. Und genau wie in der Känguru Tetralogie kommen auch in den beiden Teilen von Qualityland philosophische Betrachtungen nicht zu kurz. Ein winziger Kritikpunkt ist vielleicht, dass der Plot ein bisschen schwach ist, aber angesichts der großartigen Ideen und der Unterhaltung, die das Buch bietet, lasse ich das unter den Tisch fallen. Marc-Uwe Kling ist es gelungen, ein Buch zu schreiben, das gleichzeitig unglaublich witzig und unglaublich ernsthaft ist. Denn wenn man unsere Gesellschaft mit der von Qualityland vergleicht, muss man sich eingestehen, dass es Parallelen gibt. Wie wird das in einigen Jahren aussehen?

Fazit: Eine grandiose satirische Dystopie, unglaublich witzig und dabei gleichzeitig sehr beunruhigend. Von mir gibt es 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung!

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