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Veröffentlicht am 04.10.2022

Finster, blutig und unheimlich fesselnd

Myrk
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Myrk von Michael Peinkofer kann man mit einem Wort zusammenfassen: „Sagenhaft“. Denn in dieser Geschichte arbeitet der Autor mit Gestalten aus nordischen Legenden und Sagen. Dies wirkt aber keineswegs ...

Myrk von Michael Peinkofer kann man mit einem Wort zusammenfassen: „Sagenhaft“. Denn in dieser Geschichte arbeitet der Autor mit Gestalten aus nordischen Legenden und Sagen. Dies wirkt aber keineswegs aufgesetzt, sondern es gelingt Peinkofer tatsächlich, eine eigene Story zu entwickeln und den Charakteren eine Persönlichkeit zu verleihen, ohne zu stereotyp zu werden.
In erster Linie dreht sich die Geschichte um den Zwist zweier Stämme und die damit verbundenen Folgen für Mensch und Natur. Der Wald „lebt“ und leidet schwer unter der Machtgier der Menschen. Sie sind die Grausamsten aller Kreaturen , trachten nur nach Glanz und Ruhm, sind oberflächlich, bedenken nicht die Folgen ihres Handelns und erkennen nicht das wahre Wesen der Dinge. So gerät die Welt aus dem Gleichgewicht und breitet sich eine Seuche unter den Tieren und Pflanzen aus, die man den „Grauen Tod“ nennt.
Die Waldfrauen Grid und Hulda versuchen, den Geist des Waldes, „Aldatru“ genannt, zu erreichen und ihm zu helfen, doch sie schweben in tödlicher Gefahr. Ebenso Hanz und sein Meister, der Runenschmied Mimir, die sich auf die Suche nach dem Ursprung der Seuche begeben. Während der heimatlose Hanz außerdem herausfinden möchte, wer er ist und wohin er gehört, hat Mimir eine Schuldenlast zu tragen, die er wieder gut machen will.
Unterdessen kämpft Skanna für das Recht, als Frau den Echsenkriegern beitreten zu können, den „Skallridda“, die als Schädelreiter den Stamm beschützen. Doch als Tochter des Königs sind ihr nicht alle im Stamm wohlgesonnen und bald schon werden Intrigen gesponnen und unliebsame Gegner aus dem Weg geräumt. Der Stamm der Skeldabryg bereitet sich auf den Krieg gegen Festingart vor.
Trotz der vielen Charaktere und Handlungsstränge zu Beginn des Buches ist die Geschichte so fesselnd, dass man „dran“ bleibt. Das lohnt sich unbedingt, denn im Verlauf folgt man den vier Hauptprotagonisten durch die Entwicklung hin zu einem großen Ganzen. Die Stimmung ist düster und unheimlich, passend zum finsteren Wald, in dem die Geschichte spielt. Gelegentlich geht es auch recht brutal zu, d.h. trotz der Märchenfiguren ist es keinesfalls eine Fantasygeschichte für Kinder.
Mir gefällt auch die schön gestaltete Karte, weil sie nicht so überladen ist und trotzdem alle wichtigen Orte enthält, die man benötigt, um der Handlung folgen zu können. So findet man schnell die Gebiete der Zwerge im Süden und den gefährlichen Wolfswald oder die Festung des Königs Marfast im Norden.
Mir hat die „Dunkelwald-Saga“ außerordentlich gut gefallen und ich hätte sehr gerne eine Fortsetzung vom finsteren „Myrk“.

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Eine wunderbare Tierfantasy, die Groß und Klein gefällt

Das Strahlen des Herrn Helios
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Skarabäus Lampe ist ein Detektiv, der einen Mordfall in einem Zirkus aufklären soll. Obwohl alle tierischen Darsteller ein Motiv zu haben scheinen, hat die Hundepolizei schnell einen Schuldigen ausgemacht. ...

Skarabäus Lampe ist ein Detektiv, der einen Mordfall in einem Zirkus aufklären soll. Obwohl alle tierischen Darsteller ein Motiv zu haben scheinen, hat die Hundepolizei schnell einen Schuldigen ausgemacht. Aber Lampe bezweifelt, dass die Schnüffler den richtigen Täter gefasst haben, und hier beginnt die Arbeit des Meisterdetektivs. Es folgen Verhöre und natürlich die Spurensicherung. Hilfe bekommt Hase Lampe von dem kleinen Teddy, einem jugendlichen Kater, den Lampe quasi als Ziehsohn bei sich aufgenommen hat. Da der Detektiv Teddys großes Vorbild ist, hängt er sich voller Enthusiasmus rein, und bringt sich selbst damit in große Gefahr. Kann Lampe gleichzeitig seinen Kumpel beschützen und den Mordfall aufklären?
In diesem Buch finden wir eine typische „Wer war’s“-Kriminalgeschichte á la Hercule Poirot. Lampe als Charakter ist Sherlock Holmes sehr ähnlich und trotzdem eigenständig genug, um nicht langweilig zu sein. Neben seinem Spürsinn beweist er Humor und hat ein großes Herz – sowohl für den kleinen Waisenjungen Teddy als auch für zwielichtige Damen.
Aber auch die anderen Figuren dieser Tiergeschichte haben mir gut gefallen. Das bunte Zirkusensemble bietet viele Anspielungen auf menschliche Eigenschaften und Verhaltensweisen, wie Eifersucht, Liebe oder Neugier. Es fällt dadurch sehr leicht, sich auf die Tierpersonen einzulassen und schnell ist man in die neue Welt abgetaucht. Es geht um Geld, Macht, Vorurteile und wie so oft sind Äußerlichkeiten wichtiger als Werte. Der Kampf zwischen Arm und Reich wird ebenso deutlich wie die Drogenprobleme dieser Gesellschaft. Beim ersten Lesen konnte ich kaum alle Details aufnehmen, so dass sich ein Nochmal-Lesen quasi aufdrängt.
Dabei ist die Geschichte an sich überhaupt nicht schwer zu verstehen und auch kindgerecht erzählt. Ein Buch also, dass sowohl Kindern als auch Erwachsenen Spaß macht. Ein Wohlfühl-Krimi, der humorvoll und spannend zugleich ist, und in dem viel mehr steckt als es zunächst den Anschein hat. Eine Geschichte, die ich kaum aus der Hand legen konnte und hoffentlich in Zukunft noch viele weitere Fälle für uns bereit hält!

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Veröffentlicht am 21.09.2021

Nett, aber lässt mich weitestgehend unbeeindruckt zurück

Die Rückkehr der Zwerge 1
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Dieses Buch ist der erste Teil der zweiten Reihe um die Zwerge von Markus Heitz. Da ich aus der ersten Reihe nur den ersten Band als Hörbuch gehört hatte, war ich gespannt, ob ich der Geschichte ...

Dieses Buch ist der erste Teil der zweiten Reihe um die Zwerge von Markus Heitz. Da ich aus der ersten Reihe nur den ersten Band als Hörbuch gehört hatte, war ich gespannt, ob ich der Geschichte überhaupt folgen könnte. Dies war aber problemlos möglich.
Der Zwerg Goimron ist in der Geschichte die Hauptfigur. Ihm fällt ein Tagebuch eines alten Zwergenhelden in die Hand, der eigentlich schon seit langem tot sein müsste. Doch anhand der Aufzeichnungen ist Goimron der Überzeugung, dass Tungdil Goldhand, der Held aus der ersten Zwergen-Reihe, noch lebt. Deshalb macht er sich auf die Suche nach ihm, damit er die Völker wieder gegen das Böse vereinen kann.
Die Geschichte wird spannend erzählt und hält auch viele interessante Ideen bereit. Mir gefällt besonders der Gedanke der Edelsteinmagie und die Kunst der Albae. Letztere sind die Feinde, gegen die es zu kämpfen gilt und diese böse Aura wird auch sehr gut transportiert.
Über manche Charaktere hätte ich allerdings gerne mehr erfahren, wie z. B. die Puppenspielerin oder den von den Albae gefangen genommenen Klaey. Auch der Hauptcharakter Goimron hätte etwas mehr Tiefe vertragen können. Ich habe nicht wirklich einen Zugang zu den Personen gefunden.
Ferner musste ich feststellen, dass ich immer wieder Probleme mit dem Schreibstil von Markus Heitz hatte. Ob es am Satzbau oder an den verwendeten Wörtern lag, kann ich gar nicht sagen, aber ich habe beim Lesen immer wieder gestockt. Es fiel mir schwer, die Abschnitte flüssig zu lesen, immer wieder hakte es und ich musste Sätze nochmal lesen. Das ist aber Geschmackssache und sicher bei jedem unterschiedlich. Keine Geschmackssache sind die immer wieder auftretenden Rechtschreibfehler, die mir aufgefallen sind und über die ich beim Lesen zusätzlich gestolpert bin. Hier hat der Verlag keine gute Qualität abgeliefert.
Als unzureichend empfinde ich außerdem die Karte im Umschlaginneren. Es wird bei den Kapiteln viel Wert darauf gelegt, wann und wo etwas stattfindet. Aber was nutzt mir das, wenn ich die Orte nicht auf der Karte finde? Meiner Meinung nach sollten auch alle erwähnten Orte auf einer Karte erscheinen, sonst ist sie unnütz.
Trotz dieser Kritikpunkte habe ich aber die Geschichte gerne gelesen. Falls ich die Reihe weiter verfolgen sollte, dann aber lieber wieder über das Hörbuch.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Sehr rasantes Abenteuer

Millenia Magika – Der Schleier von Arken
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Adrian muss herausfinden, wer seine Tante entführt hat und warum. In der Stadt Arken lernt er dabei viele fantastische Wesen wie einen Troll und einen Zauberer kennen, begegnet Golems und Ghulen und erfährt ...

Adrian muss herausfinden, wer seine Tante entführt hat und warum. In der Stadt Arken lernt er dabei viele fantastische Wesen wie einen Troll und einen Zauberer kennen, begegnet Golems und Ghulen und erfährt eine Menge über sich selbst, seine Familie und sein magisches Potential.
Die Rahmengeschichte hat mir wirklich gut gefallen und sie bietet interessante Figuren, die aber leider etwas hinter ihren Möglichkeiten zurück bleiben. Ich hätte gerne die Charaktere und Beziehungen an der ein oder anderen Stelle mehr ausgefeilt gesehen und dafür etwas Action weggelassen. Mir passiert stellenweise einfach zu viel hintereinander, ohne dass Adrian und seine Freunde darauf irgendwie emotional reagieren können. In diesen Passagen wirkte die Geschichte nur noch wie eine Aneinanderreihung von Ereignissen ohne Bezug zur eigentlichen Story. Glücklicherweise fängt sich die Geschichte aber zwischendurch immer mal wieder und dann hat sie mir auch richtig Spaß gemacht.
Wer also gerne actionreiche Fantasy liest, für den könnte das Buch genau das Richtge sein.

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Veröffentlicht am 27.11.2020

Interessant und lehrreich

Ein gutes Dutzend wilde Beeren
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Wer gerne draußen in der Natur ist oder vielleicht seinen eigenen Garten hat, der hat bestimmt schonmal seine eigenen Beeren gepflückt und verarbeitet. In diesem Buch von Otmar Diez werden 12 der beliebtesten ...

Wer gerne draußen in der Natur ist oder vielleicht seinen eigenen Garten hat, der hat bestimmt schonmal seine eigenen Beeren gepflückt und verarbeitet. In diesem Buch von Otmar Diez werden 12 der beliebtesten Beeren vorgestellt und erklärt, wo man sie findet und was man damit leckeres zaubern kann.

In der Einleitung wird zunächst beschrieben, wie man sich auf das Sammeln von wilden Beeren vorbereitet oder welche Vorteile ein eigener Beerengarten hat. Der große Hauptteil des 112-seitigen Ratgebers stellt dann in ausführlichen Portraits die Beeren vor: Berberitze, Brombeere, Heidelbeere, Hagebutte, Himbeere, Schwarzer Holunder, Preiselbeere, Sanddorn, Schlehe, Vogelbeere, Wacholderbeere und Weissdorn.

Jedes Portrait wird mit Bildern und Zeichnungen begleitet, damit man genau erkennen kann, wie die Pflanze aussieht und worauf man achten muss. Es wird erklärt, wo und wann die Beeren zu finden sind und wie man sie am besten erntet. Auch auf Verwechslungsgefahren wird hingewiesen sowie auf die guten Inhaltsstoffe, die für unsere Gesundheit förderlich sind.

Besonders schön finde ich die Abschnitte, in denen kleine Rezeptvorschläge gemacht werden. Neben Marmeladen, Muffins und Saucen gibt es hier allerhand Tipps, die gesammelten Beeren lecker weiterzuverarbeiten. Oder hättet ihr gewusst, dass man aus Vogelbeeren köstlichen Senf herstellen kann? Oder wie man einen Beberitzen-Essig macht? Bei diesen tollen Ideen bekommt man gleich Lust darauf, mit Handschuh und Körbchen loszuziehen.

Ist man dann auf den Geschmack gekommen, findet man im Serviceteil noch allerhand Vorschläge zum Weiterlesen und ein praktisches Register zum schnellen Nachschlagen. Das kurze Interview mit dem Autor finde ich sehr sympathisch, so dass man ein besseres Bild davon bekommt, mit wem man es zu tun hat. Die Hinweise auf giftige Pflanzen und Rufnummern für die Notrufzentrale runden das Buch ab.

Besonders für Anfänger im Beerensammeln ist dieses Buch ein toller Einstieg. Mit den detaillierten Fotos und Hinweisen lernt man die Pflanzen gut kennen und fühlt sich sicher, beim Sammeln das Richtige zu pflücken. Mir hat dieses Buch von Kosmos sehr gefallen und ich kann es auch als Geschenkidee für "Beeren-Einsteiger" weiterempfehlen.