Leben im Untergrund
Die Fischerkinder. Im Auge des Sturms- Achtung: SPOILER! -
Nachdem ich den ersten Teil dieser Reihe verschlungen habe, war ich total neugierig auf die Fortsetzung. Nun konnte ich es endlich lesen und war gleich wieder mitten im Geschehen. ...
- Achtung: SPOILER! -
Nachdem ich den ersten Teil dieser Reihe verschlungen habe, war ich total neugierig auf die Fortsetzung. Nun konnte ich es endlich lesen und war gleich wieder mitten im Geschehen. Da alle wichtigen Geschehnisse auch in Band 2 gut erklärt werden, kann dieser Teil aber auch als Standalone gelesen werden. Trotzdem würde ich euch auch den ersten Teil empfehlen, da er einfach total spannend und packend geschrieben ist und ihr die Charaktere dann schon besser kennt!
Nach den Geschehnissen in Band 1 wollen Mira und Chas nun zusammen in die Hauptstadt flüchten, um dort Filip aus dem Gefängnis zu befreien. Natürlich begegnen ihnen auf ihrer Reise zahllose Gefahren. Trotzdem schaffen sie es, sich in die Rebellenunterkunft in der Hauptstadt durchzuschlagen. Dort treffen sie auch auf viele andere Fischerkinder, die inzwischen hier Schutz gefunden haben. Doch immer wieder werden sie von Razzien überrascht und müssen sich verstecken. Ob es einen Verräter in ihren Reihen gibt? Oder sind die digitalen Armbänder schuld, die alle Menschen in diesen Tagen tragen müssen?
Wieder hat es mich bewegt, in welcher Welt sich Mira behaupten muss. Der autoritäre Staat verbietet so ziemlich alles, Importwaren stehen nicht zur Verfügung und auch Religionsfreiheit gibt es nicht. Staatsgegner werden hingerichtet oder versuchen, im Untergrund zu überleben. Melissa C. Feurer beleuchtet die verschiedenen Probleme dieses Landes gekonnt und webt sie unauffällig in die Geschichte ein. Das gefällt mir besonders gut.
Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr, der stets die Spannung aufrecht erhält und die Beziehungen zwischen den Charakteren vertieft. Die Entwicklung zwischen Biene und Urs fand ich sehr gelungen, da es trotz ihres Glücks extrem schwierig für beide wird. Ich habe wirklich mit Biene mitgelitten.
Interessant ist es auch, dass Vera und ihre Familie wieder mit dabei sind. Immer wieder habe ich mich gefragt, ob man ihnen jetzt vertrauen kann oder sie die Fischerkinder verraten werden. Ich hoffe immer noch, dass Vera und Mira eines Tages wieder die Freundinnen werden, die sie mal waren.
Ein kleiner Wermutstropfen ist Miras Beziehung zu Chas, den ich leider total unsympathisch finde. Ich kaufe ihm seine Liebe zu Mira nicht ab und würde mich nicht wundern, wenn er sie doch irgendwann mal verrät. Ich bin ein großer Fan von Filip und finde, er passt besser zu Mira.
Nun bin ich sehr gespannt, wie es im dritten Teil mit Mira und Chas weitergeht, was mit den anderen Fischerkindern passieren wird und ob Amerika wirklich die lang ersehnte Rettung ist.
Die Fischerkinder-Bücher von Melissa C. Feurer sind auf jeden Fall eine ganz tolle und spannende, christliche Jugendbuchreihe, die mit einem bedrückenden Zukunftsszenario spielt. Für Fans von Dystopien unbedingt empfehlenswert!