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Veröffentlicht am 11.10.2022

Hegge vom Feinsten mit dänischem Flair

Zimtschneckentage
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Klappentext:
»Journalistin Mia Jørgensen gelingt es, in Kopenhagen einen absoluten Traumjob zu ergattern: Als Hygge-Korrespondentin soll sie die Leser eines deutschen Magazins für das dänische Lebensgefühl ...

Klappentext:
»Journalistin Mia Jørgensen gelingt es, in Kopenhagen einen absoluten Traumjob zu ergattern: Als Hygge-Korrespondentin soll sie die Leser eines deutschen Magazins für das dänische Lebensgefühl begeistern. Alles scheint perfekt – bis sie aus heiterem Himmel auf ihre Jugendliebe Jonas trifft, und alte Gefühle erneut aufflammen. Mia ist hin- und hergerissen. Soll sie das Abenteuer Kopenhagen wirklich wagen? Oder der Beziehung zu Jonas noch eine Chance geben? Als es dann zu einem verhängnisvollen Missverständnis kommt, ist das Chaos perfekt – und Mia muss sich endgültig entscheiden.«

Mia liebt Zimtschnecken. Wunderbare Tage, die ihr ein heimeliges hygge-Gefühl vermitteln, sind für sie Zimtschneckentage. Als die aufstrebende Journalistin ein tolles Jobangebot aus Kopenhagen erhält, ist sie erst mal völlig aus dem Häuschen. Vor allem, weil es im jetzigen Job nicht ganz so prickelnd ist. Dann trifft sie plötzlich auf Jonas - ihren Ex, der sie sehr verletzt hat damals. Mia und Jonas haben nur noch Augen füreinander - bis zu einem blöden Missverständnis. Tja, das wars dann wohl. Oder? Und was wird jetzt aus dem Job in Kopenhagen?

Mia hat sich die letzten Jahre ausschließlich auf ihren Job konzentriert, für die Liebe war kein Platz. Oder keine Zeit. Oder die Gefühle für ihren Ex mussten verdrängt werden und dafür kam die Arbeit genau richtig. Nicht umsonst wird sie in der Redaktion die Eiskönigin genannt. Ihre Freundinnen Henrieke und Valerie sind beide Fälle für sich. Henrieke ist impulsiv und redet ohne nachzudenken. Valerie vermittelt Mia Kommunikations- und Verhaltenstipps, an die sie sich selbst auch nicht hält. Jonas ist ein sehr sympathischer Mann, der sich aber sehr viel Zeit für seine Entscheidungen lässt. Die Charaktere von Mia, Valerie und Henrieke sind sehr detailliert beschrieben und sie verhalten sich authentisch. Valerie und Henrieke sind für meinen Geschmack zeitweise zu übergriffig, weil sie Mia zu Dingen drängen, die sie eigentlich nicht möchte und auch nicht gut aushalten kann. Mia dagegen ist eigentlich eine total taffe Frau, die sich aber zu Dingen drängen lässt, die sie sichtlich ängstigen. Ich persönlich würde von meinen Freunden eher erwarten, dass sie meine Grenzen akzeptieren und nicht in Angstsituationen drängen. Jonas lässt sich für meinen Geschmack etwas viel Zeit bei seinen Entscheidungen.
Der Stadtspaziergang durch Kopenhagen ist informativ und erweckt auf jeden Fall die Sehnsucht, der dänischen Hauptstadt wieder mal einen Besuch abzustatten! Insgesamt ein wunderschöner Hygge-Roman zum Wegträumen!

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Ein Haustier der besonderen Art

Drachenwinter - Andersjahr
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Klappentext:
»Raus aus der Stadt, rein ins Landleben!
Jule hat die Nase voll von der Hektik der Stadt, ihrem Job und ihrer Schwester. Sie zieht in ein einsam gelegenes Bauernhaus und genießt die Ruhe in ...

Klappentext:
»Raus aus der Stadt, rein ins Landleben!
Jule hat die Nase voll von der Hektik der Stadt, ihrem Job und ihrer Schwester. Sie zieht in ein einsam gelegenes Bauernhaus und genießt die Ruhe in der Natur.
Als sich ihr unheimlicher Nachbar schwer verletzt, leistet Jule erste Hilfe. Auf dem Weg in den Rettungswagen bittet der Mann sie, auf seine beiden Haustiere aufzupassen.
Jule verspricht es ihm und ahnt nicht, worauf sie sich einlässt …
Eine magisch-romantische Geschichte über Drachen im Münsterland und Tierschützer der besonderen Art.«

Jule tut die räumliche Distanz zwischen ihrer Schwester und ihr wirklich gut. Das einzig merkwürdige ist ihr neuer Nachbar, dessen Haus sich in Sichtweite von ihrem befindet. Als er sie aus heiterem Himmel darum bittet, sich um seine zwei Haustiere zu kümmern, da er ins Krankenhaus muss, zögert sie nicht lange. Aber anstatt von flauschigen Katzen oder einem nervigen Wellensittich findet sie etwas ganz anderes in seinem Haus vor…

Jule ist eine eher ruhige und bodenständige Person, die sich in ihrer neu gewählten Heimat sehr wohl fühlt. Sie ist freundlich, hilfsbereit und wächst über sich hinaus, wenn es die Situation erfordert. Falk wirkt zu Beginn etwas mürrisch und unfreundlich, sobald aber seine Intentionen bekannt sind, versteht man seine abweisende Art besser. Als Falk und Jule sich besser kennenlernen, lernt Jule auch einen komplett anderen Mann kennen. Die Charaktere sind detailliert beschrieben und verhalten sich völlig nachvollziehbar. Einzig Inka wirkt etwas zu dramatisch bzw. wahnhaft in ihrer Vorstellung von Falk und ihr. Die Geschichte über den Schutz von seltenen Lebewesen und ihren fanatischen Jägern wirkt keinesfalls weit hergeholt. Auch das Setting im Münsterland lässt die Geschichte an sich realistisch wirken.
Auch die Bindung zwischen dem heranwachsenden Tier und den menschlichen Ersatzeltern ist sehr bildlich beschrieben. Bis zum Schluss konnte ich mir nicht sicher sein, wie das Buch endet. Durch den flüssigen Schreibstil bin ich nur so durch die Geschichte geflogen - eine wunderbare Fantasygeschichte mit Herz und Gefühl.

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Und plötzlich ist alles anders...

Cat got your Tongue?
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Klappentext:
»Als die 20-jährige Kat samt neuem Aussehen von einem Auslandsjahr in Argentinien nach San Diego zurückkehrt, erhält sie plötzlich die Aufmerksamkeit, die sonst immer nur ihrer jüngeren Schwester ...

Klappentext:
»Als die 20-jährige Kat samt neuem Aussehen von einem Auslandsjahr in Argentinien nach San Diego zurückkehrt, erhält sie plötzlich die Aufmerksamkeit, die sonst immer nur ihrer jüngeren Schwester Lexy zuteil wurde. Beflügelt von der Chance, eine alte Rechnung begleichen zu können, verbündet sie sich mit dem attraktiven Sebastian Kingston – und muss schnell feststellen, dass Gefühle sich selten an Pläne halten…«


Kathleen stand noch nie gerne im Mittelpunkt. Ihre Freizeit verbringt sie am Liebsten daheim mit einem guten Buch oder einem schönen Film. Nachdem sie aus Argentinien zurück kommt, steht sie plötzlich im Mittelpunkt des männlichen Interesses und kommt damit nur schwer klar. Sie ist weiterhin die liebevolle empathische Person, die sie vorher war, mit einem geringen Selbstvertrauen und genügend Selbstzweifeln. Kat macht eine beeindruckende Entwicklung durch, sie wird mutiger und beginnt sich zu wehren. Ihr Wunsch nach Rache ist völlig verständlich, dennoch wahrt sie stets ihre Menschlichkeit, sie ist einfach weder ein rachsüchtiger noch ein böser Mensch. Bei Sebastian hatte ich zu Beginn den Eindruck, dass er zu perfekt wäre. Aber als ich ihn dann näher kennen lernen durfte, habe ich festgestellt, dass auch er sein Päckchen zu tragen hat. Auch er hat Ecken und Kanten, die ihn aber umso liebenswerter machen. Die Charaktereigenschaften der Protagonisten sind ausführlich und bildhaft beschrieben, die Personen wirken authentisch und verhalten sich völlig nachvollziehbar.
Das Setting in San Diego hat mich in ziemliches Fernweh versetzt, Sonne und das Meer in direkter Nähe? Besser kann ich es mir kaum vorstellen.
Der Schreibstil ist locker und flüssig, innerhalb weniger Zeilen hat mich die Autorin in die Geschichte hinein gesogen. Durch die wechselnden Ansichten von verschiedenen Protagonisten (Kat, Lexy, Sebastian, Rainbow…) konnte ich mich hervorragend in die einzelnen Charaktere hinein versetzen. Dass mehr als zwei verschiedene Ansichten dargestellt wurden, ist zwar ungewohnt, aber definitiv eine Bereicherung für den Leser! Es gab keine einzige Seite in diesem Buch, die mich in irgend einer Weise gelangweilt hätte, ich war absolut nicht in der Lage, das Buch aus der Hand zu legen. Chapeau, Mila! Eine absolut großartige Geschichte, die ich einfach nur jedem empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 19.09.2022

Eine uralte Fehde, die Jahrhunderte überdauert

Inferiority
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Klappentext:
»"Ich folge dir. Bis in den Tod, wenn du es verlangst."
Ein Band der Brüderlichkeit, zerstört durch einen unaussprechlichen Verrat. Die Auswirkungen dieser längst vergangenen Fehde treffen ...

Klappentext:
»"Ich folge dir. Bis in den Tod, wenn du es verlangst."
Ein Band der Brüderlichkeit, zerstört durch einen unaussprechlichen Verrat. Die Auswirkungen dieser längst vergangenen Fehde treffen Grace Huntington im heutigen London unvermittelt, als ihr kleines, perfektes Leben über ihr zusammenbricht. Unfreiwillig gerät sie zwischen die Fronten zweier unsterblicher Widersacher und scheint in ihrem Kampf eine größere Rolle zu spielen, als ihr lieb ist. Was bleibt, wenn die Grenze zwischen Wirklichkeit und Mythos verschwimmt und mit einem Mal nichts mehr von Bedeutung ist?«

Grace Huntington scheint ein vermeintlich perfektes Leben zu leben: ein eigenes kleines Häuschen mitten in London, einen perfekten Freund und sie führt den Buchladen ihres Großvaters, was ihr große Freude bereitet. Bis sie plötzlich das Geheimnis lüftet, welches ihre Familie seit beinahe 100 Jahren versteckt hält…

Grace ist eine wirklich starke junge Frau, die schon einiges wegstecken musste in ihrem Leben. Dennoch ist sie freundlich, sympathisch und liebenswert. Ihr langjähriger Freund Andrew ist der perfekte Gentleman - rücksichtsvoll, ein angenehmer Gesprächspartner und ein toller Liebhaber. Grace’ beste Freundin Kayleigh ist einfach ein Schatz und hat immer ein Ohr bzw. eine Schulter zum Ausweinen für Grace. Dante ist ein innerlich zerrissener Charakter, der schwer geprägt ist von der Vergangenheit. Die Protagonisten haben alle ihre Ecken und Kanten (bis auf Andrew - der ist einfach perfekt ) und genau das macht sie so liebenswert und realistisch. Sie verhalten sich jederzeit nachvollziehbar und authentisch. Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut verständlich, der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit hält die Spannung aufrecht und erklärt viele Wesenszüge einzelner Charaktere. Erst mit der Zeit bekommt der Leser alle Informationen, um das große Ganze zu erkennen - bis zum Schluss bleibt es so mitreißend und aufregend. Das Setting in London ist lebendig beschrieben und ich habe mich gefühlt, als würde ich mit Emma und Andrew im Cab sitzen. 
Band 1 endet mit einem großen Schrecken, der mich ganz hibbelig auf die Fortsetzung macht! Absolute Leseempfehlung für Fantasyfans!

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Unsympathische Hauptprotagonistin

Wen immer wir lieben (Immer-Trilogie, Band 1)
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Klappentext:
»Sein Spiel, ihre Regeln.
Lina ist außer sich. Schon wieder ist ihre kleine Schwester Nika kurz davor, in die Bad-Boy-Falle zu tappen. Dabei sind die Alarmsignale doch unübersehbar! Gemeinsam ...

Klappentext:
»Sein Spiel, ihre Regeln.
Lina ist außer sich. Schon wieder ist ihre kleine Schwester Nika kurz davor, in die Bad-Boy-Falle zu tappen. Dabei sind die Alarmsignale doch unübersehbar! Gemeinsam mit ihren besten Freundinnen bewertet Lina Jungs auf Tinder und in einer Bar auf einer Skala von 1 bis Herzensbrecher. Als der perfekte Kandidat auf Linas Display erscheint, fordern ihre Freundinnen sie heraus: Sie soll ihnen beweisen, dass Ben ein Herzensbrecher ist – und sie ihm mühelos widerstehen kann. Die Bad-Boy-Challenge beginnt, der Einsatz: nichts Geringeres als Linas Herz.«

Die Idee, der Frauenwelt zu beweisen, dass es richtige Herzensbrecher gibt, die es nur auf das Eine anlegen, finde ich prinzipiell witzig. So lange dabei niemand verletzt wird. Dummerweise hat Lina bei der Auswahl ihres Challenge-Partners Ben genommen, der nur äußerlich ein angeblicher Bad Boy ist. Ben ist witzig, intelligent, einfühlsam - ein richtiger Traumtyp! Nur Lina will dies nicht wahrhaben, da sie um jeden Preis darstellen möchte, dass sie recht hat. Hier kommen Lina’s fragwürdige vorgefertigte Meinungen sehr deutlich zum Vorschein und sie rückt kein bisschen davon ab. Schubladendenken par excellence! Warum Ben sich das über diesen langen Zeitraum gefallen lässt, kann ich nicht nachvollziehen.

Die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet und auch warum Lina sich so verhält, wurde nachvollziehbar beschrieben. Dennoch kann ich keinen Funken Sympathie für Lina empfinden. Ihre Unterstellungen, ihre vorgefertigten Meinungen und wie schlecht sie Ben - und einmal auch ihre Mutter - behandelt, machen dies unmöglich. Das vor allem ihre Kollegen aus dem Journalismus die Challenge gut finden, wundert mich hingegen nicht, der Artikel bekommt bestimmt Beachtung. Der Schreibstil und das Setting in Nürnberg haben mir gut gefallen. Insgesamt eine nette Leseunterhaltung, aber es handelt sich für mich nicht um eine Geschichte, die ich zweimal lesen werde.

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