Mit "Der Wortschatz" ist Rebecca Gugger und Simon Röthlisberger ein wirklich tolles Kinderbuch gelungen.
Die Geschichte ist fantasievoll und kurzweilig. Oscar findet eine Truhe voll mit Wörtern. Seine ...
Mit "Der Wortschatz" ist Rebecca Gugger und Simon Röthlisberger ein wirklich tolles Kinderbuch gelungen.
Die Geschichte ist fantasievoll und kurzweilig. Oscar findet eine Truhe voll mit Wörtern. Seine anfängliche Enttäuschung über den Inhalt wandelt sich, als er mit den Wörtern um sich wirft, sie ihre jeweilige Wirkung entfalten und Gegenstände und Tiere verändern. So wird die Eiche plötzlich haarig und das Vogelhäuschen pompös. Doch schneller als gedacht sind die Wörter aufgebraucht und Oscars eigene Fantasie gefragt.
Doch das Buch hat neben einer schönen Geschichte noch sehr viel mehr zu bieten. Die wunderschönen, liebe- und humorvoll gestalteten Illustrationen, in denen es so viel zu entdecken gibt, lassen jede Seite zu einem Hingucker werden. Sie sind zum einen perfekt auf den Inhalt angestimmt und schärfen gemeinsam sowohl bei kleinen, als auch bei großen Lesern das Bewusstsein für Sprache und Wörter sowie deren Schönheit und Bedeutung und fördert ihre Fantasie.
Die 18-jährige Ella weiß nicht recht, was sie nach ihrem Abitur nun eigentlich machen möchte. Um sich in Ruhe darüber klar zu werden, nimmt sie kurzerhand ein Angebot als Kindermädchen bei Bekannten ...
Inhalt:
Die 18-jährige Ella weiß nicht recht, was sie nach ihrem Abitur nun eigentlich machen möchte. Um sich in Ruhe darüber klar zu werden, nimmt sie kurzerhand ein Angebot als Kindermädchen bei Bekannten ihrer Eltern an. Mit dem Bus macht sie sich auf den Weg nach Ödenhausen, wo alles irgendwie ein wenig sonderbar und trostlos wirkt. Und auch Familie Traummann, auf deren Sohn Tim Ella aufpassen soll, verhält sich seltsam. Schon bald erfährt Ella, dass das vorherige Kindermädchen der Mädchen spurlos verschwunden ist. Als dann auch noch die Nachbarstochter ertrunken im Weiher gefunden wird, spitzt sich die Lage zu.
Meine Meinung:
Nachdem mir „Memorphia“ von Autorin Kaja Bergmann bereits sehr gut gefallen hat, war ich gespannt auf ihr neuestes Werk „Die Traumbinderin“. Und wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr locker und lässt sich gut lesen. Die Autorin findet eine gute Mischung aus Grusel- und Thrillerelementen sowie Humor und Witz. Die Handlung wird aus Sicht der Protagonistin Ella erzählt, sodass der Leser Ödenhausen und Familie Traummann lediglich durch ihre Augen kennenlernt und entsprechend auch keinen Informationsvorteil besitzt.
Die Charaktere des Buches haben mir sehr gut gefallen. Ella fand ich – nicht zuletzt aufgrund ihrer sehr humorvollen Art – sympathisch. Sie hat gerade erst ihr Abi hinter sich und ist etwas plan- und orientierungslos, was ich sehr authentisch fand. Besonders ins Herz geschlossen habe ich Levi, FSJler im Kindergarten Ödenhausens, den Ella kurz nach ihrer Ankunft kennenlernt und ihr in der Zeit ein Freund wird. Levi ist ein wirklich schräger Vogel, aber irgendwie auch total liebenswert. Ganz anders Familie Traumman, die mir irgendwie von Anfang an etwa suspekt war.
Der Plot des Buches ist spannend und fesselnd. Nicht nur Ella, sondern auch der Leser fragen sich, was hinter den Vorkommnissen in Ödenhausen steckt. Die Autorin lenkt beide geschickt auf falsche Fährten. Nichtsdestotrotz hatte ich spätestens ab der Hälfte des Buches einen schrecklichen Verdacht, mit dem ich tatsächlich richtiglag. Daher kam die Auflösung für mich nicht ganz so überraschend – ganz im Gegensatz zu den Ereignissen auf den letzten Seiten des Buches, die es in sich haben. Ich persönlich hätte mir einen anderen Ausgang der Geschichte gewünscht, aber trotzdem ist er irgendwie stimmig und passend.
Meine Meinung:
Ein Thriller der etwas anderen Art, der definitiv im Kopf bleiben wird. Bis auf wenige Kleinigkeiten hat mir das Buch sehr gut gefallen und spannende Lesestunden beschert, weswegen es von mir insgesamt 4,5 (aufgerundet 5) Sterne bekommt.
Durch einen Hinweis einer Bekannten stoßen BKA-Profiler Tom Bachmann und sein Team auf eine Reihe verschwundener Influencerinnen. Sie alle haben kurz vor ihrem Verschwinden ein Foto von sich hochgeladen ...
Inhalt:
Durch einen Hinweis einer Bekannten stoßen BKA-Profiler Tom Bachmann und sein Team auf eine Reihe verschwundener Influencerinnen. Sie alle haben kurz vor ihrem Verschwinden ein Foto von sich hochgeladen und verkündet, nach Dubai auszuwandern. Doch seitdem fehlt jegliches Lebenszeichen von ihnen. Tom ist sich sicher, dass die Frauen bereits auf den Fotos tot sind und dass ein Serienkiller seit längerem unentdeckt sein Unwesen treibt. Doch wo sind ihre Leichen? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn der Mörder hat bereits sein nächstes Opfer im Visier.
Meine Meinung:
"Der Follower" ist der dritte Band der Reihe um den Profiler Tom Bachmann. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, sodass das Buch problemlos auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Allerdings sind Informationen zu den bisherigen Fällen enthalten, zudem spielt Toms eigene Geschichte eine größere Rolle in der Reihe, sodass es sich empfiehlt, die Bücher chronologisch zu lesen.
Protagonist Tom Backmann ist ein spannender Charakter. Er kann sich wie kein Zweiter in die Mörder und Psychopathen hineinversetzen, die er jagt. Dies liegt aber nicht zuletzt auch daran, dass er selbst schon in seiner Kindheit Bekanntschaft mit dem Bösen gemacht hat - in Gestalt seines eigenen Vaters. Es macht Spaß, ihn bei seinen Ermittlungen zu begleiten und seinen Erzählungen über die Psyche von Mördern und bereits gelöster Fälle zu lauschen. Diese zeugen auch vom fundierten Wissens des Autors auf diesem Gebiet.
Der Plot des Buches ist spannend und fesselnd. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Sichten geschildert, neben Tom kommt bspw. auch der Mörder sowie sein Jugendfreund Aaron zu Wort. Dadurch bekommt der Leser einen Einblick in die Gedanken und Gefühle des Mörders. Gleichzeitig bekommt er hautnah einen Einblick in das Vorgehen des Mörders, das sehr perfide und speziell ist. Er ist eine tickende Zeitbombe, sodass die Ermittler sich in einem Wettlauf gegen die Zeit befinden. Neben der Handlung in der Gegenwart gibt es immer mal wieder Rückblenden in Toms Vergangenheit, in der man mehr über Tom und seine eigene Geschichte erfährt. Ein gelungener, sehr spannender Mix, der dafür sorgt, dass man unbedingt mehr erfahren möchte und das Buch kaum aus der Hand legen kann. Die schlussendliche Auflösung ist erschütternd, aber stimmig und hat mir sehr gut gefallen - ebenso wie das dramatische Ende des Buches.
Fazit:
Perfide, brutal, finster - ein richtig guter und spannender Thriller, der für Gänsehaut und fesselnde Lesestunden sorgt. Top!
Maya Topelius und ihrer Partner Pär Stenqvist von der Stockholmer Kriminalinspektion werden zu einem Leichenfund in Nordschweden gerufen. In einem Wald hat die 9-jährige Frida auf dem Nachhauseweg ...
Inhalt:
Maya Topelius und ihrer Partner Pär Stenqvist von der Stockholmer Kriminalinspektion werden zu einem Leichenfund in Nordschweden gerufen. In einem Wald hat die 9-jährige Frida auf dem Nachhauseweg die Leiche des bekannten Umweltaktivisten Mats Anderberg gefunden. Er wurde augenscheinlich aus nächster Nähe erschossen. Die Polizisten vor Ort sind nicht sonderlich begeistert vom Auftauchen der Stockholmer Kollegen, wollen sie den Fall doch schnellstmöglichst als Jagdunfall ad acta legen. Doch Maya und Pär sind anderer Meinung: sie gehen von Mord aus. Bei ihren Nachforschungen stoßen die Ermittler schnell auf Verdächtige, denn der Tote hat sich (nicht nur) bei den hiesigen Forstwirten nicht gerade beliebt gemacht...
Zeitgleich wird Sanna in Stockholm Opfer sexueller Übergriffe und benötigt Mayas Hilfe. Keine leichte Situation, denn Maya will ihrer Jungendfreundin trotz der zeitraubenden Ermittlungen unbedingt beistehen.
Meine Meinung:
"Im Herzen so kalt" ist der Auftakt zur schwedischen Krimireihe um die junge Ermittlerin Maya Topelius. Maya war mir auf Anhieb sympathisch, ebenso wie ihr älterer Kollege Pär Stenqvist. Während Maya eher impulsiv und zu (gefährlichen) Alleingängen neigt, aber auch sehr herzlich ist, ist Pär der überlegtere und erfahrene der beiden. Es macht sehr viel Spaß, die beiden bei den Ermittlungen zu begleiten. Nicht zuletzt, da sie dabei von den beiden hiesigen Polizisten Hilding und Sonny unterstützt werden, die zwar ein wenig klischeehaft, aber auch unterhaltsam und auf ihre Art sympathisch sind.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen. Die Beschreibung insbesondere der schwedischen Natur sind bildhaft und erzeugen eine tolle und authentische Atmosphäre. Gleichzeitig merkt man, dass der Autorin Umweltthemen wie bspw. das (zum Teil illegale) Abholzen der schwedischen Wälder sehr am Herzen liegen. So spart sie im Laufe des Buches nicht an Kritik am Vorgehen und der großen Lobby der Forstindustrie.
Der Plot des Buches ist spannend und fesselnd. Neben der Ermittlern begleitet der Leser auch Sanna, Mayas Freundin aus Schulzeiten, sowie die kleine Frida, die die Leiche im Wald gefunden hat. Ihre jeweiligen Geschichten spielen eine größere Rolle im Buch und bereichern es, das Hauptaugenmerk liegt aber dennoch auf dem aufzuklärenden Mord und den damit verbundenen Ermittlungen. Diese gestalten sich spannend und bleiben dank ungeahnter Wendungen und Erkenntnisse im Ermittlungsverlauf durchweg kurzweilig. Es macht Spaß, als Leser mitzurätseln und eigene Theorien aufzustellen. Und obwohl ich relativ schnell einen Verdacht hatte und damit tatsächlich richtig lag, hält das aktionreiche Ende des Buches weitere Überraschungen und Nervenkitzel bereit.
Fazit:
Atmosphärischer und spannender Schweden-Krimi, der mit authentischen Charakteren, bildhaften Beschreibungen und einer stimmigen Auflösung besticht. Freu mich schon auf Band 2 der Reihe!
Heidelberg. Im Wald werden zwei vergrabene Frauenleichen entdeckt. Im Nacken haben beide eine römische Zahl eingeritzt: I und III. Kurze Zeit später wird eine weitere Leiche gefunden, die wie ...
Inhalt:
Heidelberg. Im Wald werden zwei vergrabene Frauenleichen entdeckt. Im Nacken haben beide eine römische Zahl eingeritzt: I und III. Kurze Zeit später wird eine weitere Leiche gefunden, die wie ein Vogel in die Bäume gehängt wurde und mit IV im Nacken gekennzeichnet ist. Von Nr. II fehlt jedoch jede Spur. Jakob Krohn und seine Kollegin Yeliz vom Dezernat für Kapitalverbrechen der Heidelberger Kriminaldirektion werden mit den Ermittlungen betraut. Unterstützung bekommen sie dabei von Fallanalytikerin Nova Winter und ihrem Chef Magnus Herzberg vom LKA München. Schon die Identifikation der toten Frauen gestaltet sich schwierig, zu allem Überfluss kursiert schon nach kurzer Zeit ein Foto von den Leichen im Internet. Darüber hinaus haben Krohn und WInter unterschiedliche Vorstellungen vom Vorgehen im Rahmen der Ermittlungen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten raufen die Ermittler sich jedoch zusammen und folgen einer Spur, der sie zu einem angeblichen studentischen Geheimbund führt.
Meine Meinung:
"Der Mentor" ist der Auftakt der Thrillerreihe um die junge BKA-Fallanalytikerin Nova Winter und gleichzeitig der Debüt-Roman der deutschen Autorin Svenja Diel. Der Schreibstil des Autorin ist temporeich und sehr angenehm zu lesen. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was für viel Dynamik und Spannung sorgt. Neben den Ermittlern (insbesondere Jakob Krohn und Nova Winter) begleitet der Leser beispielsweise auch die Studentin Lena, deren Verbindung zu den Opfern erst nach und nach klar wird. Dadurch bekommt der Leser zum einen einen recht umfassenden Einblick in die Geschehnisse, darüber hinaus besitzt er den Ermittlern gegenüber zum Teil einen Wissensvorsprung.
Die Ermittler des Buches haben mir sehr gut gefallen. Mit Nova habe ich mich aufgrund ihrer sehr direkten, teils etwas schroffen Art zu Beginn etwas schwer getan, im Laufe des Buches sind mir aber sowohl die Heidelberger Ermittler als auch die LKA-Ermittler zunehmend sympathisch geworden. Neben den Ermittlungen steht auch ihr Privatleben im Fokus, insbesondere Jakob Krohn und Nova Winter tragen selbst einige Päckchen mit sich herum. Ich fand es spannend, so mehr über die Charaktere zu erfahren, ohne dass ihr jeweiliges Privatleben und ihre Vergangenheit eine zu goße Rolle in der Handlung einnimmt.
Der Plot an sich ist spannend und fesselnd. Sowohl die Idee, als auch die Umsetzung haben mir gut gefallen. Der Klappentext des Buches suggeriert dem Leser bereits, dass er es hier ggf. nicht mit einem Einzeltäter zu tun hat. Insbesondere im letzten Drittel hält das Buch einige überraschende Wendungen bereit und die Lage spitzt sich zu, sodass man das Buch spätestens dann nicht mehr aus der Hand legen kann. Die schlussendliche Auflösung ist stimmig und kann (zum Teil) überraschen.
Fazit:
Spannender Thriller mit überraschender Auflösung und tollen Ermittlern. Insgesamt ein gelungener Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht.