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Veröffentlicht am 05.05.2021

Komplexer und temporeicher Thriller über Frauenhass

Rattenkönig
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Inhalt:

Stockholm: In einer Wohnung wird die Leiche einer ermordeten Frau gefunden. Ein Verdächtiger ist schnell gefunden: Ihr Ex-Freund, der zwar eigentlich hinter Gittern sitzt, am Tatabend aber Ausgang ...

Inhalt:

Stockholm: In einer Wohnung wird die Leiche einer ermordeten Frau gefunden. Ein Verdächtiger ist schnell gefunden: Ihr Ex-Freund, der zwar eigentlich hinter Gittern sitzt, am Tatabend aber Ausgang hatte... Schnell finden sich Beweise für seine Schuld und der Fall scheint aufgeklärt. Bis Journalistin Jasmina ihm ein ungeheuerliches Alibi für die Tatnacht gibt. Ermittlerin Vanessa Frank, der Jasmina sich anvertraut, glaubt der jungen Frau und beginnt neue Nachforschungen anzustellen. Als es zu weiteren Morden an jungen Frauen kommt, ahnt Vanessa, dass es einen Zusammenhang zwischen den Taten gibt. Und das es weitere Opfer geben wird, wenn die Ermittler nicht schnell auf die Spur des Täters kommen...

Meine Meinung:

"Rattenkönig" ist der zweite Teil der Reihe um Vanessa Frank, den man aber auch ohne Vorwissen lesen und verstehen kann.

Der Schreibstil lässt sich gut lesen. Die Kapitel sind recht kurz und aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Durch die damit einhergehenden vielen Perspektivwechseln sowie Erzählsträngen ist die Handlung temporeich und vielschichtig. Zu Beginn hatte ich durchaus meine Schwierigkeiten, den Überblick über die Charaktere zu behalten, zumal sich mir der Zusammenhang zwischen den verschiedenen Handlungssträngen zunächst absolut nicht erschloss. Doch nach und nach werden diese zusammengeführt und ergeben ein komplexes Gesamtbild.

Die Charaktere haben mir gut gefallen, allen voran Vanessa Frank, die eine couragierte Ermittlerin mit guten Instinkten ist. Hilfe bei den Ermittlungen bekommt sie unter anderem von Nicolas, der bereits im ersten Teil der Reihe eine Rolle spielte und mit dem Gesetz in Konflikt kam. Auch wenn die Beziehung der beiden kompliziert ist und eine Zusammenarbeit sicherlich gegen so manche Arbeitsvorschrift der Polizei verstößt, können sie sich im Notfall immer auf einander verlassen.
Aber auch die Nebencharaktere, wie beispielsweise der Obdachlose Börje Rohdén oder Nicolas 12-jährige Nachbarin Celine, die eigentlich dringend Hilfe vom Jugendamt benötigt, sind sehr authentisch, bereichern die Geschichte und sorgen für spannende Nebenschauplätze.

Der Plot ist spannend und fesselnd, gleichzeitig aber auch außergewöhnlich und komplex. Autor Pascal Engman thematisiert ein trotz Feminismus und Emanzipation auch heute noch aktuelles Thema: Hass und Gewalt gegen Frauen. Hierbei spielt vorallem die sogenannte Incel-Bewegung eine große Rolle, von der ich zuvor noch nie gehört hatte, die aber tatsächlich existiert. Ihre Anhänger sind heterosexuelle Männer, die Frauen die Schuld an ihrem unfreiwilligen Zölibat geben, was sich zum Teil in Frauenfeindlichkeit und Gewaltfantasien niederschlägt. Ich fand das Thema gleichermaßen schockierend wie interessant. Durch Tom, ein Incel, bekommt der Leser einen schonungslosen Einblick in dessen Gedanken, die von Hass, Ablehnung und Gewaltfantasien gegenüber Frauen bestimmt sind. Gelungen verbindet Engman Realität mit Fiction und beschreibt ein erschreckendes Szenario mit verheerendem Ausgang. Den dramatischen Höhepunkt der Handlung konnte man als Leser zwar ab einem bestimmten Punkt vorhersehen, trotzdem ein gelungenes und packendes Ende.

Fazit:

Ein komplexer und temporeicher Thriller über Frauenhass und die Incel-Bewegung. Sehr interessant und spannend.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Atmosphärischer Küstenkrimi

Nordwesttod
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Inhalt:

Nach ihrer Scheidung hat Kommissarin Anna Wagner, Expertin für Vermisstenfälle, sich von München zum LKA Schleswig-Holstein versetzen lassen. Ihr erster Fall: ein Vermisstenfall in St. Peter-Ording. ...

Inhalt:

Nach ihrer Scheidung hat Kommissarin Anna Wagner, Expertin für Vermisstenfälle, sich von München zum LKA Schleswig-Holstein versetzen lassen. Ihr erster Fall: ein Vermisstenfall in St. Peter-Ording. Seit ihrem Urlaub fehlt von der Umweltaktivistin Nina Brechtmann jede Spur. Die sehr zurückgezogen lebende junge Frau ist die Adoptivtochter einer hiesigen Hoteliersfamilie, gegen deren Expansionspläne sie sich aus Umweltschutzgründen engagierte.

Anna Wagner ist sich sicher, dass Nina Brechtmann nicht aus eigenen Stücken verschwunden ist und sucht fieberhaft nach der jungen Frau. Unterstützung bei ihren Ermittlungen bekommt Anna vom neuen Dienststellenleiter in St. Peter-Ording, Hendrik Norberg, der sich nach dem Tod seiner Frau zum Wohle seiner beiden Kinder von der Mordkommission zur Schutzpolizei hat versetzen lassen.

Können die beiden Nina rechtzeitig finden? Und was steckt hinter dem Verschwinden der jungen Frau? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt..

Meine Meinung:

Schon das maritime aber gleichzeitig sehr düstere und bedrohliche Cover hat mich auf Anhieb angesprochen. Man sieht sofort, dass man es hier mit einem Krimi zu tun hat, der an der Küste spielt, und meine Neugier war geweckt!

Auch inhaltlich konnte das Buch mich überzeugen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen und schon nach wenigen Seiten ist man als Leser mitten drin im Geschehen. Auch das Setting hat mir gut gefallen. Die Beschreibungen der Landschaft, des Ortes und der Leute, aber auch bspw. des zunehmenden Tourismus und den damit verbundenen Auswirkungen sind der Autorin gut gelungen. Sie sorgen -trotz des Kriminalfalls, der natürlich im Vordergrund steht- für ein wenig Urlaubsfeeling und norddeutsche Küstenatmosphäre, zeigen aber auch, das in einem nach außen malerischen Urlaubsort nicht alles "Heile Welt" ist.

Die authentischen Charaktere haben mir sehr gut gefallen, allen voran die Protagonisten Anna Wagner und Hendrik Norberg, die es momentan privat beide nicht leicht haben. Anna hat gerade erst eine Scheidung hinter sich und wagt einen Neuaunfang in Schleswig-Holstein. Sie ist eine taffe Frau und engagierte Ermittlerin, die sich nicht so schnell von ihrem Weg abbringen lässt.
Hendrik Norberg hat vor kurzem seine Frau aufgrund einer Krankheit verloren. Er ist nun alleinerziehender Vater zweier Jungs, die sehr unterschiedlich mit dem Verlust ihrer Mutter umgehen, und wäre ohne seine fürsorgliche Schwiegermutter absolut überfordert mit der Situation. Um geregeltere Arbeitszeiten zu haben, hat er sich von der Kripo Itzehoe zur Polizeidienststelle in St. Peter-Ording versetzen lassen, worüber er selbst aber nicht gerade glücklich ist und wofür er eigentlich auch überqualifiziert ist. Kein Wunder also, dass der Vermisstenfall Nina Brechtmann seinen Ermittlerinstinkt weckt...

Der Plot ist interessant und fesselnd. Während es zu Beginn noch eher gemächlich zugeht und man insbesondere die beiden Protagonisten sowie deren Umfeld/private Situation kennenlernt, nimmt die Spannung dann im weiteren Verlauf immer weiter zu. Anna und Hendrik werden immer mehr zu einem eingespielten Team und es macht Spaß, sie bei den Ermittlungen zu begleiten und auch selbst mitzurätseln. Denn mehr als einmal wird der Leser von der Autorin auf eine falsche Fährte gelockt, sodass der Plot die eine oder andere Überraschung bereit hält und bis ganz zum Schluss spannend bleibt.

Fazit:

Ein gelungener Reihenauftakt, der Lust auf mehr (und Meer) macht. Sicher handelt es sich hier nicht um einen absoluten Pageturner, der für schlaflose Nächte sorgt, aber Fans spannender und atmosphärischer Küstenkrimis mit sympathischen Charakteren kommen hier definitiv auf ihre Kosten.

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Tragische Familiengeschichte

Unter Wasser Nacht
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Inhalt:

Zwei befreundete Paare, die einen gemeinsamen Traum von Leben, von einem gemeinsamen Hof und Garten hatten. Doch dann kam es anders als geplant, als beide Paare Kinder bekamen. Denn während Bodo ...

Inhalt:

Zwei befreundete Paare, die einen gemeinsamen Traum von Leben, von einem gemeinsamen Hof und Garten hatten. Doch dann kam es anders als geplant, als beide Paare Kinder bekamen. Denn während Bodo und Inga absolute Vorzeigekinder heranzogen, hatten Thies und Sophie es von Anfang an nicht leicht mit ihrem Problemsohn Aaron, der zu Aggressionen und Ungehorsam neigte und beinahe täglich für Probleme und Streit sorgte. Bis vor 11 Monaten, als Aaron eines Abends in der Elbe ertrank. Während Bodo und Inga nach vorne schauen und weiterleben, sind Thies und Sophie gebrochen und trauern um ihren Sohn. Gleichzeitig suchen sie nach einer Erklärung für das was geschah, denn die Todesumstände konnten nie wirklich aufgeklärt werden...

Meine Meinung:

Das wunderschöne, sehr ruhige Cover sowie der Titel haben mich auf Anhieb angezogen und verkörpern nahezu perfekt die Melancholie und Unaufgeregtheit der Geschichte.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Die Geschichte wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Hierbei kommen verschiedene Mitglieder der beiden Familien zu Wort, wodurch der Leser einen Einblick in die Gefühle und Gedanken der verschiedenen Charaktere erhält und nach und nach ihre Geheimnisse, Sorgen und Ängste erfährt.

Besonders gelungen sind die authentischen Charaktere. Besonders mit Sophie, Inga und Ingas Tochter Jella habe ich im Laufe des Buches sehr mitgefühlt und -gelitten. Auch die Männer der Geschichte fand ich sympathisch und konnte ihre Gefühle und Handlungen (zumindest weitestgehend) nachvollziehen, auch wenn ich zu ihnen weniger Zugang gefunden habe.

Auch wenn die Geschichte eher unaufgeregt erzählt wird, ist der Plot spannend. Wieso ertrank Aaron in der Elbe? Was hat er um die Uhrzeit überhaupt dort gemacht und hat tatsächlich niemand etwas mitbekommen? Und wer ist die fremde Frau, die plötzlich im Ort auftaucht, die Nähe der beiden Familien sucht, ihnen eine Freundin und Stützte ist aber gleichzeitig auch für Zwietracht sorgt? Diese Fragen stellen sich nicht nur Aarons Eltern sondern auch der Leser. Nach und nach kommt immer mehr über den Abend vor 11 Monaten ans Tageslicht, was die Beziehung von Thies und Sophie, aber auch zu ihren Nachbarn Inga und Bodo erneut auf eine harte Probe stellt. Die schlussendliche Auflösung ist schlüssig und sehr tragisch, trotzdem macht das Ende des Buches auch in gewisser Hinsicht Mut. Denn auf jeden noch so schlimmen Regen folgt auch irgendwann wieder Sonnenschein...

Fazit:

Eine tragische Geschichte zweier Familien, die dem Leser vor Augen führt, dass im Leben nicht immer alles nach Plan läuft... Sehr unaufgeregt, aber trotzdem spannend zu lesen.

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Veröffentlicht am 15.04.2021

FBI-Agent meets schwedische Cold Case Einheit

Der andere Sohn
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Nach einem Undercovereinsatz, bei dem er nur knapp mit seinem Leben davon kam, muss FBI-Agent John Adderley unter neuer Identität untertauchen. John, der schon als Kind mit seinem Vater nach Amerika kam, ...

Nach einem Undercovereinsatz, bei dem er nur knapp mit seinem Leben davon kam, muss FBI-Agent John Adderley unter neuer Identität untertauchen. John, der schon als Kind mit seinem Vater nach Amerika kam, beschließt, aller Warnungen zum Trotz in seine Heimatstadt Karlstadt, eine Kleinstadt in Schweden, zurückzukehren. Denn dort steht sein Halbbruder Billy seit zehn Jahren unter dem Verdacht, eine junge Frau ermordet zu haben. Damals verschwand die 20jährige Unternehmerstochter Emelie Bjurwall nach einer Party spurlos. DNA-Spuren brachten Billy mit Emelies Verschwinden in Verbindung. Doch obwohl ihm nichts nachgewiesen werden konnte, gibt die Bevölkerung Billy heute noch die Schuld an den Ereignissen - obwohl bis heute jede Spur von der jungen Frau fehlt. John verschweigt seine Herkunft und wird Teil einer neugegründete Cold Case Einheit, die sich den Fall noch einmal neu vornehmen soll. Können sie Emelies Verschwinden endlich aufklären?

Meine Meinung:
Erst war ich ein wenig skeptisch, wie Johns FBI-Vorgeschichte und die Cold Case Ermittlungen in einer schwedischen Kleinstadt zusammen passen könnten. Doch dem Autorenduo gelingt es, beides zu einem spannenden Krimi zu verflechten, der mich von Anfang bis Ende fesseln konnte und den man nicht aus der Hand legen kann und mag.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Die Handlung wird größtenteils aus Johns Sicht erzählt, den der Leser bei seinen Ermittlungen begleitet. Es gibt aber auch einige Szenen aus Sicht von Emelies Vater, die zeitlich am Tag nach Emelies Verschwinden beginnen, sich aber bis in die heutige Zeit fortsetzen. Diese erlauben nicht nur einen spannenden Einblick in die familiäre Situation der Familie Bjurwall, sondern geben dem Leser auch die Möglichkeit, die damaligen Ermittlungen und Ereignisse hautnah zu verfolgen.

Protagonist John ist ein Charakter mit Ecken und Kanten. Er trägt das Herz am rechten Fleck und möchte seinem Bruder helfen, obwohl sein Verhältnis zu ihm und seiner Mutter alles andere als gut ist. Aber John handelt auch gerne mal eigenmächtig, stößt anderen vor den Kopf und macht sich dadurch insbesondere bei seinen neuen Kollegen nicht gerade beliebt. Dank seiner FBI-Vergangenheit ist John ein sehr interessanter Charakter. Nicht zuletzt, da sein letzter Undercover-Einsatz, bei dem er nicht nur körperlichen sondern auch psychischen Schaden erlitten hat, ihn noch immer sehr belastet und verfolgt.

Der Plot ist der Buches ist spannend. Mit wem hat Emelie sich in der Nacht vor 10 Jahren abseits der Party getroffen? Ist ihr wirklich etwas zugestoßen und wenn ja was..? Und was hat Billy mit all dem zu tun? Fragen über Fragen, deren Antworten John und auch der Leser nach und nach erfahren. Dank einiger ungeahnte Wendungen bleibt der Plot aber bis zum Schluss spannend und undurchsichtig. Hinzu kommt, dass hinter jeder Ecke ein Verfolger lauern könnte, der John aus Rache nach dem Leben trachtet, was zusätzlich für Spannung sorgt. Das Ende ist sowohl hinsichtlich der erschütternden Auflösung von Emelies Verschwinden als auch hinsichtlich Johns FBI-Vergangenheit absolut gelungen und macht neugierig auf Teil 2.

Fazit:
FBI-Agent meets schwedische Kleinstadt. Spannend und fesselnd von Anfang bis Ende. Ein absolut gelungener Reihenauftakt, den ich jedem Krimifan ans Herz legen kann. Ich hoffe sehr auf eine baldige Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Tod zur Urlaubssaison

Mordseestrand
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Inhalt:

Die Sommerferien stehen vor der Tür. Auf der Insel Borkum ist daher der Bär los. Erstrecht, als ein Kind beim Spielen am Strand einen menschlichen Finger findet. Kioskbetreiberin und Hobbydetektivin ...

Inhalt:

Die Sommerferien stehen vor der Tür. Auf der Insel Borkum ist daher der Bär los. Erstrecht, als ein Kind beim Spielen am Strand einen menschlichen Finger findet. Kioskbetreiberin und Hobbydetektivin Caro Falk ist sich sicher zu wissen, von wem der Finger stammt: Umweltaktivist Jo Hammert, der wie vom Erdboden verschwunden scheint. Als kurze Zeit später seine Leiche entdeckt wird, begibt Caro sich gemeinsam mit Jan Ackermann auf Spurensuche, denn im Gegensatz zur Polizei ist sie nicht von einen natürlichen Tod überzeugt. Und schon bald stoßen Caro und Jan auf Geheimnisse und krumme Geschäfte...

Meine Meinung:

"Mordseestrand" ist der zweite Teil der Reihe um Hobbydetektivin Caro Falk, der nicht nur äußerlich ein Hingucker ist. Der Schreibstil ist locker-leicht zu lesen und sehr humorvoll, weswegen man sehr schnell in die Geschichte eintauchen kann.

Wie schon beim Vorgänger spielt die Handlung auf der wunderschönen Nordseeinsel Borkum, auf der Caro inzwischen zusammen mit ihrem Sohn bei ihrem Ex-Schwiegervater lebt. Das Setting ist wirklich traumhaft und athmosphärisch und die bildhafte Beschreibungen der Insel sorgen auch beim Leser zwischenzeitlich für Urlaubsstimmung. Gleichzeitig erfährt man aber auch, wie es ist, auf einer Insel zu wohnen, die im Sommer von Touristen regelrecht "überrannt" wird, und mit was für Problemen - wie beispielsweise zunehmender Strandverunreinigungen durch Plastik und Müll - die Inseln zu kämpfen haben.

Die Hauptcharaktere des Buches sind dem Leser bereits aus dem vorherigen Band vertraut. Allen voran die sympathische Caro, die ihr Herz oftmals auf der Zunge trägt. Sie betreibt den kleinen Kiosk am Flugplatz, betätigt sich gemeinsam mit Jan Ackermann, der ihr inzwischen ein guter Freund geworden ist, als (Hobby-)Detektive und ist "nebenbei" noch alleinerziehende Mutter. Kein Wunder also, dass Caro alle Hände voll zu tun hat... Zumal Caro privat gerade eine schwierige Zeit hinter sich hat nach der Trennung von ihrem Exmann, der sie jahrelang betrogen hat. Doch inzwischen hat sie sich auf der Nordseeinsel eingelebt. Und wenn sie sich ersteinmal festgebissen hat, bringt Caro so schnell nichts von ihrem Vorhaben ab.
Sehr gut gefallen haben mir - wie bereits beim vorherigen Band der Reihe - aber auch die anderen Charaktere an Caros Seite. Allen voran ihr Ex-Schweigervater Hinnerk, der Caro und ihren Sohn nicht nur bei sich aufgenommen hat, sondern auch sonst so gut es geht unterstützt - sei es bei der Kinderbtreuung oder aber den Ermittlungen.

Der Plot ist spannend, auch wenn es eine zeitlang dauert, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt und der im Klappentext bereits erwähnte Finger sowie insbesondere die dazugehörige Leiche gefunden werden. Dann aber wird es zusehends spannender, da die Handlung in der zweiten Hälfte nicht nur einige ungeahnte Wendungen bereithält, sondern auch so einige Verdächtige auftauchen, die allesamt ein Motiv für die Tat hätten... Die schlussendliche Auflösung ist überraschend aber gleichzeitig in sich stimmig und hat mir sehr gut gefallen. Ein gelungenes Ende!

Fazit:

Unterhaltsamer, atmosphärischer Inselkrimi mit einer sehr sympathischen Protagonistin. Besonders die schlussendliche Auflösung à la Agatha Christie hat mir sehr gut gefallen. Freue mich auf Teil 3!

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