Profilbild von Knorki

Knorki

Lesejury Star
offline

Knorki ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Knorki über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2020

Durchweg spannend und fesselnd

Geburtstagskind (Ewert Grens ermittelt 1)
0

Inhalt:
Vor 17 Jahren: Kommissar Ewert Grens wird zu einer Wohnung gerufen. Dort findet er die 5jährige Zana, die ihren Geburtstag feiert. Und ihre ermordete Familie.

Heute: Kommissar Ewert Grens steht ...

Inhalt:
Vor 17 Jahren: Kommissar Ewert Grens wird zu einer Wohnung gerufen. Dort findet er die 5jährige Zana, die ihren Geburtstag feiert. Und ihre ermordete Familie.

Heute: Kommissar Ewert Grens steht kurz vor der Pensionierung. Als in die Wohnung, in der Zana damals mit ihrer Familie gelebt hat, eingebrochen wird, ist für Ewert klar, dass der Mörder auf der Suche nach Zana zurückgekehrt sein muss.

Meine Meinung:
"Geburtstagskind" war mein erstes, aber mit Sicherheit nicht letztes Buch vom schwedischen Autor Anders Roslund.

Schon nach wenigen Seiten ist man als Leser mitten drin im Geschehen und gefesselt, denn bereits der Prolog hat es in sich! Obwohl das Buch mit 560 Seiten nicht gerade dünn bzw kurz ist, gelingt es dem Autor, die Spannung dauerhaft auf einem hohen Niveau zu halten. Dies liegt zum einen am eher sachlichen und schonungslosen Schreibstil, der dennoch sehr angenehm und flüssig zu lesen ist, sowie an den unterschiedlichen Handlungsstränge, die für Abwechslung sorgen und erst nach und nach zusammengeführt werden. Zum anderen aber auch auch dem von Anfang bis Ende spannenden Plot, der so einige ungeahnte Wendungen bereithält. Im Laufe der Geschichte tappt man als Leser sehr lange im Dunkeln, wie alles zusammhängt und wer der Täter ist. Die
schlussendliche Auflösung, die sich erst ganz zum Ende offenbart, hat mich sehr schockiert und ist ein gelungener Abschluss für diesen spannenden Krimi!

Auch die Personen haben mir gefallen. Sie sind authentisch, haben Ecken und Kanten und machen Fehler. Besonders sympathisch fand ich Ewert Grens, der zwar oftmals etwas ruppig wirkt, aber ein liebenswerter Kerl ist. Mit Piet Hoffmann, ehemaliger V-Mann, der einigen Lesern vielleicht bereits aus anderen Büchern des Autors bekannt ist, habe ich mich etwas schwerer getan. Trotzdem ist er ein interessanter, vielschichter Charakter, mit dem es wohl nie langweilig wird...

Fazit:
Ein absolut gelungener und fesselnder Krimi, der mich sehr schockiert, mitgerissen und aufgewühlt hat. Sicherlich nicht mein letztes Buch des Autors!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.08.2020

Der Würfelmörder mordet weiter

Die Rückkehr des Würfelmörders (Ein Fabian-Risk-Krimi 5)
0

Inhalt:

Die brutale Mordserie des Würfelmörders geht weiter. Willkürlich sucht er immer neue Opfer aus und tötet sie so wie die Würfel es ihm befehlen. Der Einzige, der die Zusammenhänge zu durchschauen ...

Inhalt:

Die brutale Mordserie des Würfelmörders geht weiter. Willkürlich sucht er immer neue Opfer aus und tötet sie so wie die Würfel es ihm befehlen. Der Einzige, der die Zusammenhänge zu durchschauen scheint, ist Kommisar Fabian Risk. Doch keiner will ihm so recht glauben, dass sie es mit einem Serienmörder zu tun haben - bis an einem Tatort ein Würfel gefunden wird....

Als wäre es nicht schon schwierig genug einen unberechenbaren Serienmörder zu jagen, läuft es aber auch privat nicht gut für Fabian. Und dann sind da auch noch seine geheimen Ermittlungen gegen seinen eigenen Kollegen, der Fabian immer einen Schritt vorauszusein scheint...

Meine Meinung:

"Die Rückkehr des Würfelmörders" ist der zweite Teil der Würfelmörder-Dilogie. Die Handlung knüpft direkt an die des Vorgängers an und baut darauf auf, sodass es sich empfieht, die beiden Bände in der korrekten Reihenfolge zu lesen.

Der Schreibtil ist wie beim ersten Teil der Dilogie angenehm zu lesen. Die Handlung bleibt aufgrund der vielen Perspektivwechsel und Cliffhanger temporeich und dauerhaft spannend. Durch die Szenen aus Sicht des Mörders bekommt man als Leser einen Einblick in dessen Psyche, Denkweise und Beweggründe für seine Taten. Gleichzeitig weiß man dadurch aber auch recht bald, um wen es sich handelt, und würde die im Dunkeln tappenden Ermittler am liebsten an dem Wissen teilhaben lassen.

Der Protagonist Fabian Risk war mir bereits aus den vorherigen Bänden sehr sympathisch. Er ist ein sehr guter, erfahrener Ermittler, der manches sieht, was seinen Kollegen verborgen bleibt. Leider läuft es aktuell privat nicht allzu rund bei ihm, weswegen sein Privatleben - wie bereits im Vorgängerband - neben den Ermittlungen eine große Rolle spielt. Ich habe im Laufe des beiden Bücher sehr mit ihm und seiner Familie mitgefiebert und -gelitten.

Aufgrund des offenen Endes des Vorgängerbandes bestehen bereits zu Beginn eine Menge offene Fragen beim Lesen und es kommen im Laufe des Buches auch noch einige neue hinzu. Zwar fügen sich die vielen zu Beginn unabhängig wirkenden Handlungsstränge immer mehr zu einem Gesamtbild zusammen, trotzdem bleiben am Ende ein paar Fragen unbeantwortet. Mir persönlichen haben Risks Ermittlungen gegen seinen Kollegen, die sich schnell zu einem Katz-und-Maus-Spiel entwickeln, fast noch besser gefallen, als die Jagd nach dem Würfelmörder, der mir am Ende fast ein wenig zu größenwahnsinnig wird. Beide zusammen sorgen aber für dauerhafte Spannung und - insbesondere zum Ende hin - für den einen oder anderen Nervenkitzel.

Fazit:

Gelungener zweiter Teil der Dilogie, der aufgrund der vielen verschiedenen Erzählperspektiven und Handlungsebenen ebenso spannend, komplex und temporeich ist wie sein Vorgänger. Am Ende wurde es mir dann aber doch fast ein bisschen too much.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.08.2020

Die Würfel entscheiden über Leben und Tod

Der Würfelmörder (Ein Fabian-Risk-Krimi 4)
0

Inhalt
Kommissar Fabian Risk hat sich eine Auszeit genommen, denn er hat privat so einige Probleme und Sorgen, hinzu kommen seine Ermittlungen, die er auf eigene Faust und im Geheimen gegen seinen Kollegen ...

Inhalt
Kommissar Fabian Risk hat sich eine Auszeit genommen, denn er hat privat so einige Probleme und Sorgen, hinzu kommen seine Ermittlungen, die er auf eigene Faust und im Geheimen gegen seinen Kollegen führt. Doch als ein Serienmörder sein Unwesen treibt, der scheinbar wahllos seine Opfer aussucht und und sich die grauenvoll ermordeten Opfer häufen, kehrt Fabian Risk in sein Team zurück. Gemeinsam machen sie sich auf die Jagd nach einem unberechenbaren Killer....

Meine Meinung:
"Der Würfelmörder" wurde bereits 2019 unter dem Titel "10 Stunden tot" veröffentlicht. Nun ist das Buch unter neuem Namen und zusammen mit dem zweiten Teil "Die Rückkehr des Würfelmörders" als (scheinbar) eigenständige Dilogie noch einmal neu erschienen. Aber auch wenn es nun nicht mehr offiziell zur Fabian-Risk-Reihe gehört, empfiehlt es sich dennoch, diese zuvor gelesen zu haben, da man die Charaktere und deren Vorgeschichte so bereits kennt (und dann auch nicht zu den vorherigen Büchern gespoilert wird).

Der Schreibstil des Autors ist speziell aber angenehm zu lesen. Die Handlung wird aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt, u.a. auch aus der des Mörders. Durch die vielen Wechsel und damit verbundene Cliffhanger bleibt das Buch dauerhaft spannend und temporeich, man muss aber (besonders zu Beginn des Buches) aufpassen, bei den vielen Handlungssträngen nicht durcheinander zu kommen.

Der Protagonist Fabian Risk ist mir sehr sympathisch. Er ist ein sehr guter, erfahrener Ermittler, der wenn nötig auch mal um die Ecke denkt. Im Privatleben hat er es aktuell nicht leicht, sodass dieses im Buch eine große Rolle spielt. Dennoch hatte ich nicht das Gefühl, dass es der Thrillerhandlung den Rang abläuft.

Der Plot ist vom Anfang bis zum Ende spannend. Das Vorgehen des Mörders ist sehr originell und macht ihn nahezu unberechenbar. Hinzu kommen Risk private Ermittlungen gegen seinen Kollegen, die zusätzlich für Spannung und Nervenkitzel sorgen. Der Schluss ist - was aufgrund des Titels des zweiten Bandes zu erwarten war - recht offen, so dass man am liebsten direkt die Fortsetzung lesen würde.

Fazit:
Spannender, komplexer und temporeicher Thriller mit vielen verschiedenen Erzählperspektiven und Handlungsebenen. Ich bin gespannt auf Teil 2!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.08.2020

Wo ist Emme?

Verschollen in Palma
0

Inhalt:
Vor drei Jahren flog die 16 jährige Emme gemeinsam mit ihren zwei besten Freundinnen nach Mallorca - und verschwand dort spurlos. Für die Eltern Tim und Rebecka brach eine Welt zusammen. Tim flog ...

Inhalt:
Vor drei Jahren flog die 16 jährige Emme gemeinsam mit ihren zwei besten Freundinnen nach Mallorca - und verschwand dort spurlos. Für die Eltern Tim und Rebecka brach eine Welt zusammen. Tim flog selbst nach Mallorca, um seine verschollene Tochter zu suchen. Aber auch 3 Jahre später sucht er noch immer verzweifelt nach einem Lebenszeichen von ihr. Inzwischen lebt er auf der Insel, die Ehe mit Rebecka ist zerbrochen und er arbeitet als Privatdetektiv. Sein neuester Auftrag: ein deutscher Millionär bittet ihn herauszufinden, ob seine um Jahre jüngere Ehefrau Natascha ihm untreu ist. Tim findet schnell Beweise. Doch dann wird der Geliebte tot in seiner Wohnung gefunden und Natascha ist wie vom Erdboden verschwunden. Ist sein Auftraggeber der Mörder? Tim ermittelt auf eigene Faust und stößt dabei auf ein Sumpf aus Korruption, Macht und Gewalt. Und auf eine Spur von Emme...

Meine Meinung:
Der Schreibstil des Autors ist ungewöhnlich und zu Beginn sicherlich gewöhnungsbedürftig. Gegenwart und Erinnerungen gehen ebenso wie die verschiedenen Perspektiven beinahe fließend in einander über. Hinzu kommen die teils sehr langen, sperrigen, detailreichen Sätze. Trotzdem oder gerade deswegen schafft es der Autor, mit der Sprache auch die Emotionen bzw. aktuelle Verfassung der Charaktere einzufangen.

Protagonist Tim hat mir sehr gut gefallen. Er ist ein toller, liebevoller Vater, der seine Tochter abgöttisch liebt - man könnte beinahe sagen vergöttert und die Suche nach ihr bestimmt sein Leben. Dabei ist Emme alles andere als ein Vorzeigekind und hat während ihres Mallorcatrips mehr als einmal über die Stränge geschlagen... Aber auch Tim ist nicht ohne Fehler und an der einen oder anderen Stelle (insb. zum Ende des Buches hin) könnte man ihm Fehlverhalten vorwerfen, trotzdem sind seine Handlungen nachvollziehbar und in gewisser Weise nachvollziehbar.

Der Plot beginnt eher langsam, steigert sich dann aber im Laufe des Buches. Spätestens ab der Hälfte konnte ich es kaum noch aus der Hand legen. Wer einen Regionalkrimi erwartet, ist hier aber auf jeden Fall falsch. Zwar schafft der Autor eine tolle, südländische aber gleichzeitig auch düstere Atmosphäre und auch Landschaft, Leute und Leben sind (wenn auch eher am Rande) authentisch dargestellt, aber von Beschaulichkeit ist keine Spur. Die Insel wird nicht als sonniges Urlaubsparadies dargestellt, sondern die (fiktiven) Schattenseiten werden hervorgehoben.

Besonders gefallen haben mir die letzten 100 Seiten inkl. des überraschenden und packenden Endes, das mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurücklässt.

Fazit:
Wer sich mit dem ungewöhnlichen Schreibstil arrangieren kann, bekommt einen spannenden und fesselnden Mallorcakrimi geboten. Besonders das Ende überzeugt und lässt den Leser mit einem Gefühlschaos zurück.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.08.2020

Vielversprechender Reihenauftakt

Schneewittchen und die sieben Särge
0

Inhalt:
Als eines Morgens vor dem benachbarten Obstladen eine Leiche gefunden wird, ist Buchhändler Robert Mondrian bestürzt. Denn die Hauptverdachtige ist niemand anderes als die Ladeninhaberin Sonja, ...

Inhalt:
Als eines Morgens vor dem benachbarten Obstladen eine Leiche gefunden wird, ist Buchhändler Robert Mondrian bestürzt. Denn die Hauptverdachtige ist niemand anderes als die Ladeninhaberin Sonja, auf die Mondrian bereits seit längerem ein Auge geworfen hat. Keine Frage also, dass Mondrian, der früher selbst beim Geheimdienst tätig war, hilft wo er kann, um "seine" Sonja zu entlasten. Doch dabei scheint er sehr schnell einigen Leuten auf die Füße zu treten....

Meine Meinung:
Als Fan der Hansen-Reihe habe ich dem Erscheinen dieses neuen Reihebeginns mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegengefiebert. Der Schreibstil ist gewohnt angenehm und flüssig zu lesen. Mit Witz, Charme und viel Lokalkolorid schildert er, wie Buchhändler Mondrian und seine Gehilfen sich selbst auf die Suche nach dem Täter begeben und dabei mehr als einmal in brenzlige Situationen geraten...

Protagonist Robert Mondrian hat mir gut gefallen. Er war früher einmal beim Geheimdienst, hat sich aber inzwischen mit seiner eigenen kleinen Buchhandlung selbstständig gemacht. Was seine Vergangenheit angeht, erfährt der Leser nur Bruchstücke. Doch er ist nach wie vor jemand, mit dem man sich lieber nicht anlegt, der Konfrontation nicht schreckt und nicht auf den Kopf gefallen ist. Und dann hat er ja auch noch tatkräftige Unterstützung, allen voran von seinem gutmütigen Mitarbeiter Alfons, der mir zusammen mit seinen zwei Kakadus Sherlock und Watson mehrere Male ein Grinsen ins Gesicht gezaubert hat.

Aufgrund des Klappentextes und des Titels hätte ich erwartet, dass sich die Geschichte anders entwickelt und weitere Leichen auftauchen. Nichtsdestotrotz ist der Plot spannend und hat mir gefallen, auch wenn mich die Auflösung nicht zu 100% überzeugen konnte. Zudem kann ich die Begeisterung Mondrians für Sonja nicht wirklich nachvollziehen, daher hätte ich mir diesbezüglich einen anderen Ausgang gewünscht. Aber wo die Liebe hinfällt...

Fazit:
Spannender und etwas skurriler Krimi, der mich sehr gut unterhalten hat. Protagonist Mondrian, sein Mitarbeiter Alfons sowie dessen Kakadus haben mir sehr gut gefallen! Allerdings hätte ich aufgrund des Titel ein paar mehr Leichen erwartet... Trotzdem ein gelungener Auftakt zu einer vielversprechenden neuen Krimireihe, bin gespannt auf Teil 2.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere