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Veröffentlicht am 15.11.2020

Spannender kanadischer Thriller

Aus dem Schatten des Vergessens
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Inhalt:

Montreal, kurz vor Weihnachten. Ein Obdachloser nimmt sich vor Zeugen das Leben. In seiner Tasche findet man zwei Portemonnaies: das einer renommierten Psychologin, die kurz zuvor auf grausame ...

Inhalt:

Montreal, kurz vor Weihnachten. Ein Obdachloser nimmt sich vor Zeugen das Leben. In seiner Tasche findet man zwei Portemonnaies: das einer renommierten Psychologin, die kurz zuvor auf grausame Weise ermordet wurden. Und das eines erfolgreichen Anwalts, der spurlos verschwunden zu sein scheint.

Sergent-Détective Victor Lessard und seine Kollegen übernehmen die Ermittlungen. Auf den ersten Blick scheint es, als gäbe es keine Verbindung zwischen den Beteiligten. Doch schneller als den Ermittlern lieb ist taucht die nächste Leiche auf. Und mit ihr eine Tonbandaufnahme von Lee Harvey Oswald, des mutmaßliche Mörders J. F. Kennedys, die die Ermittler in die Abgründe der amerikanischen Geheimdienste führt.

Meine Meinung:

"Aus dem Schatten des Vergessens" ist der Auftakt einer neuen kanadischen Thrillerreihe. Als absoluter Kanada-Fan war ich sehr gespannt und neugierig auf das Buch. Obwohl ich anfänglich Schwierigkeiten hatte, in die Geschichte hineinzufinden - insbesondere aufgrund der vielen Personen -, konnte mich das Buch mit fortschreitender Seitenzahl absolut fesseln und überzeugen.

Die heutige Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, hauptsächlich aus Sicht der Protagonisten Victor Lessard. Darüber hinaus gibt es Rückblicke, deren Zusammenhang zu den heutigen Geschehnissen sich immer mehr herauskristallisiert.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Beschreibungen der brutalen Morde und Tatort ist sehr detailliert und nichts für Zartbesaitete. Mit 640 Seiten ist das Buch zwar nicht gerade dünn, dies geht aber nicht zu Lasten der Spannung, die dauerhaft hoch ist.

Das Ermittlerteam, allen voran Victor Lessard, hat mir gut gefallen. Victor ist ein intelligenter Ermittler, der über einen guten Instinkt verfügt und auch mal Sachen nachgeht, die seine Kollegen als unwichtig erachten. Er arbeitet in der Regel überlegt und umsichtig und damit ganz anders als seine Partnerin Jacinthe, die sehr impulsiv ist, grundsätzlich eine andere Meinung als ihre Kollegen vertritt und der jedes Mittel recht ist, um bespielsweise Informationen aus einem Zeugen herauszubekommen. An manchen Stellen zeigt sich auch ihr gutes Herz und ihre Fürsorge für ihren Partner, aber die meiste Zeit würde sie mich einfach nur zur Weißglut bringen.

Der Plot ist spannend und fesselnd. Victor und seine Kollegen haben wirklich keinen einfachen Fall zu lösen. Die Zusammenhänge zwischen den Taten bleiben sehr lange unklar. Zudem bleibt die Handlung dank einiger überraschender Wendungen durchweg spannend und turbulent. Mir persönlich hat der thematische, verschwörungstheoretische Hintergrund sehr gut gefallen. Ebenso wie das ereignisreiche Ende sowie die schlussendliche Auflösung der Taten, die schlüssig ist und gleichzeitig überrascht. Ein gelungener Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht.

Fazit:

Gelungener kanadischer Thriller. Leider zu Beginn etwas verwirrend, danach aber umso spannender und packender. Ich freu mich schon auf ein Wiedersehen mit Victor und Co.

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Frank Liebknecht ist zurück

Lügenpfad
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Inhalt:

Im Wald in der Nähe des Dorfes Vielbrunn im Odenwald gibt es einen ehemaligen amerikanischen Munitionsbunker, der in den 80er Jahren im Zentrum von Demonstrationen von Friedenaktivisten stand. ...

Inhalt:

Im Wald in der Nähe des Dorfes Vielbrunn im Odenwald gibt es einen ehemaligen amerikanischen Munitionsbunker, der in den 80er Jahren im Zentrum von Demonstrationen von Friedenaktivisten stand. Damals verschwand auch eine junge Frau, ihr Verschwinden wurde jedoch nie aufgeklärt.

Als der Vielbrunner Dorfpolizist Frank Liebknecht für das Geburtstagsgeschenk für seinen besten Freund Marcel beginnt über diese Zeit und den ungeklärten Vermisstenfall Nachforschungen anzustellen, bringt er damit ungeahnte Steine ins Rollen. Kurze Zeit später ist sein Freund Marcel verschwunden und eine fieberhafte Suche beginnt. Auf eigene Faust stellt Frank weitere Nachforschungen an und stößt dabei auf eine mögliche Verbindung zur RAF...

Meine Meinung:

"Lügenpfad" ist bereits der fünfte Teil der Reihe um den Dorfpolizisten Frank Liebknecht. Nachdem ich die vorherigen Teile sehr geliebt habe, habe ich mich sehr gefreut, als ich die Ankündigung der lang erhoffte Fortsetzung sah. Vorallem auf das Wiedersehen mit den aus den vorherigen Teilen der Reihe bereits bekannten und liebgewonnenen Charakteren - allen voran Frank Liebknecht. Er ist der einzige Polizist im (mal mehr, mal weniger) beschaulichen Vielbrunn. Die Bewohner des Dorfes standen ihm nach seinem Zuzug eher skeptisch gegenüber, inzwischen haben sie ihn aber mehr oder weniger akzeptiert. Er ist ein sympathischer, umgänglich Typ, sportlich und musikalisch. Es macht Spaß mit ihm auf Verbrecherjagd zu gehen, da er durchaus über kriminalistischen Spürsinn verfügt. Neben dem Beruflichen spielt auch wieder einmal sein Privatleben eine große Rolle, in dem es meist nicht weniger turbulent zugeht.

Der Schreibstil ist gewohnt angenehm zu lesen. Besonderes Highlight sind die Beschreibungen der Landschaft und der Leute, die sehr bildhaft und glaubwürdig sind. Brigitte Pons gelingt es dadurch wieder einmal, eine authentische ländliche und gleichzeitig spannungsgeladene Atmosphäre zu schaffen.

Der Plot ist interessant und fesselnd, auch wenn es leider eine Zeit lang dauert, bis die Geschichte so richtig Fahrt aufnimmt. Der Plot besitzt zwei Zeitebenen: zum einen sind da die heutigen Geschehnisse (im Jahr 2013), insbesondere Marcels Verschwinden, das Frank und Marcels Kollegen Rätsel aufgibt und zu Nachforschungen motiviert. Zum anderen gibt es Abschnitte, die 1983 vor dem Hintergrund der Deutsch-Deutschen Geschichte spielen. Ich fand es interessant mehr über die damalige Zeit zu erfahren. Insbesondere die Verbindung zu realen historischen Ereignissen im Zusammenhang mit der RAF hat mir gefallen. Leider bleiben am Ende einige Fragen unbeantwortet - Insbesondere Franks Privatleben betreffend. Daher hoffe ich auf eine Fortsetzung, auf die wir hoffentlich nicht ganz so lange warten müssen wie dieses Mal.

Fazit:

Lang ersehnte Fortsetzung mit interessantem geschichtlichen Hintergrund. Leider mit Anlaufschwierigkeiten, danach aber spannend und fesselnd.

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Veröffentlicht am 05.10.2020

Interessanter Roman über Heimat, Herkunft und Familie

Zorn und Stille
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Inhalt:

Kurz nach Biljana Banadinowic Geburt wanderten ihre serbischen Eltern nach Österreich aus in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Doch das erhoffte Glück fanden sie in ihrer neuen Wahlheimat ...

Inhalt:

Kurz nach Biljana Banadinowic Geburt wanderten ihre serbischen Eltern nach Österreich aus in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Doch das erhoffte Glück fanden sie in ihrer neuen Wahlheimat nicht. Inzwischen, fast 40 Jahre später, ist die Familie zerrüttete. Billy, die früh gegen ihr Elternhaus rebellierte und mit 17 auszog, hat schon länger keinen Kontakt mehr zu ihren Eltern. Sie hat sich als Fotografin "Billy Bana" einen Namen gemacht hat, reist durch die Welt und verweilt nie lange an einem Ort. Doch als ihr Vater stirbt, ist sie gezwungen, sich mit ihrer Vergangenheit und Herkunft und mit ihrer Familie auseinanderzusetzen. Was verbindet sie mit ihrem Heimatland? Wie konnte es soweit kommen, dass die Familie zerbrach? Und wo ist Billys vor Jahren spurlos verschwundener Bruder?

Meine Meinung:

Das Cover mit dem weißen Hasen hat mich auf Anhieb angesprochen und neugierig gemacht. Im Laufe des Buches erfährt man, was es mit dem Hasen auf sich hat, denn dieser ist nicht nur aus rein ästhetischen Gründen auf dem Cover zu sehen.

Unaufgeregt, aber eindrucksvoll erzählt Autorin Sandra Gugik die Geschichte von Billy und ihrer Familie. Der Schreibstil der Autorin ist eher speziell. Die Sätze sind zum Teil sehr lang und bestehen aus einer Vielzahl von Aufzählungen, was für mich persönlich leider etwas den Lesefluss gestört und mir den Einstieg in die Geschichte schwerer gemacht hat.

Schon vor Lesebeginn war mir bewusst, dass ich leider viel zu wenig über die Geschichte Jugoslawiens weiß. Daher hat es mir sehr gefallen und als interessant empfunden, dass der Leser im Laufe des Buches einiges darüber erfährt, beispielsweise über die Jugoslawienkriege und den damit einhergehenden Zerfall des Staates. Schon allein deshalb ist dieses Buch geschichtlich interessant und lesenswert.

Aber auch die Geschichte von Billys Familie hat mir gut gefallen. Die serbische Auswandererfamilie, die in Österreich ein neues, besseres Leben beginnen will, muss hart arbeiten, um in ihrer Wahlheimat überhaupt Fuß zu fassen, und wird doch dauernd mit ihrer Herkunft konfrontiert. Da die Kapitel aus Sicht der verschiedenen Familienmitglieder erzählt werden, lernt der Leser sie allesamt genauer kennen und bekommt einen umfassenden Einblick in ihre Gedanken, Gefühle und teils unterschiedlichen Ansichten. Gleichzeitig erfährt er immer mehr, wie es zum Bruch der Familie kam. Die Charaktere wirken sehr authentisch und sind vielschichtig. Vorallem Sima, Billys Vater, und sein innerer Konflikt haben mir gefallen. Über Billys Bruder und sein Verschwinden hätte ich gerne noch ein wenig mehr erfahren.

Neben dem geschichtlichen Hintergrund setzt sich das Buch auch mit einigen wichtigen Fragen des Lebens, wie beispielsweise mit der Frage "Was ist Heimat?", auseinander und regt zum Nachdenken über die eigenen Wurzeln an.

Fazit:

Lesenswerter, unaufgeregter Roman über eine zerrüttete Familie und den Zerfall Jugoslawiens.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Eindringliche und gefühlvolle Familiengeschichte

Das Haus in der Claremont Street
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Inhalt:
Der 9jährige Tom muss mit anhören, wie sein Vater erst seine Mutter und dann sich selbst tötet. Seine kinderlose Tante Sonja nimmt ihn bei sich auf, doch Tom ist schwer traumatisiert und weigert ...

Inhalt:
Der 9jährige Tom muss mit anhören, wie sein Vater erst seine Mutter und dann sich selbst tötet. Seine kinderlose Tante Sonja nimmt ihn bei sich auf, doch Tom ist schwer traumatisiert und weigert sich zu sprechen. Egal was Sonja versucht, sie kommt nicht an Tom heran und ist mit der Situation überfordert. Kurzerhand gibt sie den Jungen zu ihrer Schwester Rose in die Claremont Street. Die chaotische Tante Rose, ihr pubertierender Sohn Nick und der kindsköpfige Onkel Will sind eigentlich schon mit ihrem eigenen Leben vollkommen überfordert. Trotzdem versuchen sie Tom ein liebevolles neues Zuhause zu geben. Doch dabei müssen sie erkennen, wie wichtig und bedeutend Familie und Zusammenhalt sind und dass sie diese schwere Zeit nur gemeinsam durchstehen können.

Meine Meinung:
Dass es sich bei "Das Haus in der Claremont Street" um das Debüt der deutsch-kanadischen Autorin Wiebke von Carolsfeld handelt, merkt man beim Lesen des Buches nicht. Eindringlich und gefühlvoll erzählt die Autorin, wie eine schreckliche Tragödie Toms Leben und das seiner Familie von einen Tag auf den nächsten vollkommen auf den Kopf stellt.

Schon die ersten Seiten des Buches haben es in sich und zeigen, dass man es hier nicht mit einem locker-leichten Wohlfühlroman zu tun hat. Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht von Tom, den drei Geschwistern Sonya, Rose und Will sowie Roses Sohn Nick erzählt, wodurch der Leser einen umfassenden Einblick in die Gedanken und Gefühlswelt der sehr unterschiedlichen Familienmitglieder bekommt. Obwohl sie eine Familie sind, gibt es keinen großen familiären Zusammenhalt, stattdessen sind unausgesprochener Groll und Konflikte an der Tagesordnung. Jeder einzelne von ihnen ist bereits seit längerem viel zu sehr mit sich und seinen eigenen Problemen beschäftigt und kämpft nun auch noch mit Trauer und Selbstvorwürfen, sodass er dabei die Anderen und deren Sorgen und Nöte vollkommen aus den Augen verloren hat und sie sich immer mehr von einander entfremdet haben. Die gemeinsame Sorge um Tom zwingt sie schließlich dazu, sich mit sich selbst und ihrer Familie auseinanderzusetzen und sich zusammenzuraufen, denn nur gemeinsam können sie sich über den schweren Verlust hinweghelfen und Tom ein neues liebevolles Zuhause bieten.

Die Familienmitglieder sind auf ihre jeweilige Art und Weise sehr liebenswert und sympathisch. Deshalb kann man sich sehr gut in sie hineinversetzen und mitfühlen. Mir haben besonders die chaotische Rose, ihr Sohn Nick und Will, der einfach nicht erwachsen werden will, gefallen und mich - trotz der sehr bedrückenden, traurigen Stimmung - mit ihrer humorvollen Art immer mal wieder zum Lächeln gebracht. Trotzdem hat mir irgendwie das gewisse Etwas, das dieses Buch zu etwas ganz besonderem macht, gefehlt und die bereit gelegten Taschentücher blieben trocken. Daher gibt es von mir "nur" 4,5 Sterne.

Fazit:
Eindringliche und gefühlvolle Geschichte über eine zerrüttete Familie, die in einer ihrer wohl schwersten Stunden erkennen muss, was wirklich wichtig ist im Leben.

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Veröffentlicht am 03.09.2020

Atmosphärischer Krimi mit medizinhistorischem Hintergrund

Die Tinktur des Todes
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Inhalt:
Edinburgh, 1847: der junge aufstrebende Medizinstudent Will Raven findet seine Freundin Evie, die als Prostituierte arbeitet, tot in ihrem Zimmer. Kurz vorher bat sie ihn verzweifelt um Geld, dass ...

Inhalt:
Edinburgh, 1847: der junge aufstrebende Medizinstudent Will Raven findet seine Freundin Evie, die als Prostituierte arbeitet, tot in ihrem Zimmer. Kurz vorher bat sie ihn verzweifelt um Geld, dass Raven sich daraufhin bei dubiosen Männern geliehen hat. Raven ist sich sicher, dass seine Freundin keines natürlichen Todes starb.
Kurz darauf tritt er seine Stelle bei dem renommierten Geburtshelfer Dr. Simpson an. Dort lernt er das wissbegierige Hausmädchen Sarah kennen. Auch sie hat eine Freundin verloren, deren Todesumstände einige Fragen aufwirft. Obwohl Raven und Sarah sich zunächst nicht wohl gesinnt sind, schließen sie sich schließlich zusammen, um der mysteriösen Todesursache der Frauen auf den Grund zu gehen und den skrupellosen Mörder zu stellen.

Meine Meinung:
"Die Tinktur des Todes" ist der Auftakt zu einer neuen Reihe, die im Edinburgh des 19. Jahrhunderts spielt. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und der Zeit, zu der die Geschichte spielt, angemessen. Die Beschreibungen der damaligen Lebensverhältnisse sowie der Stadt sind sehr authentisch und atmosphärisch und versetzen den Leser zurück in das viktorianische Zeitalter: die Kluft zwischen Reich und Arm ist groß. Prostitution floriert. Das Leben der Frauen (insbesondere höherer Schichten) wird beherrscht von der Suche nach einem Ehemann und dem Großziehen der Kinder. Alles in allem eine Zeit, in der ein Mörder Frauen niedrigerer Schichten ermorden kann ohne aufzufallen...

Die Protagonisten Will Raven und das Hausmädchen Sarah haben mir sehr gefallen. Will ist ein engagierter Medizinstudent aus eher armem Hause. Er kämpft hart für seinen beruflichen Erfolg und hofft auf ein besseres Leben. Im Gegensatz zu vielen anderen Medizinstudenten fühlt er sich aber nicht als etwas Besseres, sondern hat ein großes Herz. Gleichzeitig trägt er aber auch ein dunkles Geheimnis aus seiner Vergangenheit mit sich herum... Sarah ist sehr wissbegierig und intelligent. Sie interessiert sich sehr für Medizin und Arzneien, aufgrund ihres Geschlechts und ihrer Herkunft hat sie aber keine Chance, eine (höhere) Anstellung in diesem Bereich zu finden. Ich fand sie sehr sympathisch, gerade weil sie sich traut, aus den von der Gesellschaft auferlegten Grenzen ihres Standes auszubrechen und über den Tellerrand zu schauen, auch wenn ihr dies oftmals Ärger einbringt.

Der Plot beginnt zunächst etwas schleppend, gewinnt dann aber zunehmend an Spannung. Für mich war die Identität des Täters nicht sehr überraschend, dennoch konnte mich das packende Ende und die Auflösung überzeugen.
Sehr interessant und informativ fand ich den medizinischen Hintergrund. Der damaligeStand der Forschung - insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung von Anästhetika - spielt eine sehr große Rolle für die Geschichte. Hier merkt man, dass das Ehepaar, dass sich hinter dem Pseudonym Ambrose Perry verbirgt, vom Fach ist.

Fazit:
Spannender, atmosphärischer Krimi mit medizinhistorischem Hintergrund und interessantem Schauplatz.

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