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Veröffentlicht am 01.02.2022

Spannender Plot mit Wiedererkennungswert aber leichten Schwächen

Der Gräber
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Inhalt:
Ein Serienmörder geht um, der jedes Jahr am 06. November erneut zuschlägt und den Ermittler bislang keine einzige verfolgbare Spur hinterlassen hat.
Doch dann entdeckt Annika Granlund, Lektorin ...

Inhalt:
Ein Serienmörder geht um, der jedes Jahr am 06. November erneut zuschlägt und den Ermittler bislang keine einzige verfolgbare Spur hinterlassen hat.
Doch dann entdeckt Annika Granlund, Lektorin bei einem kleinen Verlag, der kurz vor dem Bankrott steht, ein Manuskript, das von eben jenen Morden erzählt. Und der Autor scheint niemand anderes als der Mörder selbst zu sein. Kurzerhand wird das Manuskript veröffentlicht und entwickelt sich schnell zu einem Kassenschlager. Doch das ruft nicht nur die Polizei auf den Plan - sondern auch den Killer.

Meine Meinung:
Schon das düstere Cover gibt eine erste Vorahnung auf das, was den Leser hier erwartet. Denn auch die Atmosphäre im Buch ist düster und bedrohlich. Die Handlung wird in kurzen Kapitel aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was gleichermaßen für Abwechslung und Tempo sorgt. Der bildhafte Schreibstil ist angenehm zu lesen. Aufgrund einiger Gänsehautmomente ist das Buch aber eher nicht für schwache Nerven geeignet.

Der Plot ist speziell, wodurch dieser Thriller aus der großen Menge an Spannungsliteratur heraussticht und auch nach dem Lesen im Gedachnis bleibt. Der spannende Anfang gepaart mit dem Schreibstil sorgten dafür, dass ich schon nach wenigen Seiten so gefesselt war, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte. Der Mittelteil empfand ich leider als etwas schwächer und langatmig. Die Ermittlungen geraten durch die privaten Probleme und Geschehnisse zeitweilig etwas zu sehr in den Hintergrund. Zudem konnten mich die beiden weiblichen Protagonisten - die Ermittlungsleiterin Cecilia Wreede sowie die Lektorin Annika Granlund - nicht für sich einnehmen, letztere ging mir stellenweise sogar auf die Nerven. Doch gegen Ende hin wird es dann wieder zunehmend spannender - nicht zuletzt dank einiger ungeahnter Wendungen. Der Leser rätselt und fiebert mit - insbesondere was die Identität des Gräbers angeht. Die schlussendliche Auflösung bzw. das Ende überrascht und bildet einen gelungenen Abschluss dieses spannenden Thrillers. Nur auf die mystische Elemente hätte ich insgesamt sehr gut verzichten können.

Fazit:
Ein spannender Thriller mit Gänsehautmomenten, der durch seinen speziellen Plot besticht. Nur die Mystery-Elemente hätte es für meinen Geschmack nicht gebraucht.

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Veröffentlicht am 18.10.2021

Ein schwarzes Schaf in den eigenen Reihen?

Abgetrennt
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Inhalt:

Rechtsmediziner Paul Herzfeld wird gebeten bei der Begehung eines privaten medizinischen Lehrinstituts teilzunehmen, dem vorgeworfen wird, unerlaubterweise an echten Leichenteilen zu obduzieren. ...

Inhalt:

Rechtsmediziner Paul Herzfeld wird gebeten bei der Begehung eines privaten medizinischen Lehrinstituts teilzunehmen, dem vorgeworfen wird, unerlaubterweise an echten Leichenteilen zu obduzieren. Tatsächlich finden sich vor Ort echte Leichenteile. Unter anderem ein Arm, den Herzfeld aufgrund eines markanten Tattoos samt Narben wiedererkennt. Er selbst hat diesen Arm vor gar nicht allzu langer Zeit auf dem Seziertisch gehabt. Herzfeld drängt sich ein ungeheurlicher Verdacht auf: Verkauft einer seiner Kollegen illegal Leichenteile? Herzfeld beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.

Meine Meinung:

"Abgetrennt" ist der dritte und damit letzte Teil der A-Trilogie von Michael Tsokos, in der der Rechtsmediziner Paul Herzfeld im Zentrum des Geschehens steht (Kurzgeschichten nicht mitgerechnet). Obwohl die "Fälle", in denen Herzfeld mal mehr, mal weniger freiwillig ermittelt, in sich abgeschlossen sind, empfiehlt es sich, die Bücher der Reihe nach zu lesen, da Herzfeld in diesem Band auf einen alter Widersacher trifft.

Der Rechtmediziner Paul Herzfeld ist ein sympathischer Protagonist mit einer sehr guten Spürnase. Es macht Spaß und ist sehr interessant, ihm bei seiner Arbeit und seinen Nachforschungen über die Schultern zu schauen. Allerdings besitzt er auch das Talent sich durch seine Hartnäckigkeit selbst in Gefahr zu bringen, was er auch dieses Mal wieder unter Beweis stellt...

Der Schreibstil des Autors ist - obwohl stellenweise eher nüchtern und sachlich - flüssig und angenehm zu lesen. Besonders gefallen haben mir die Szenen im Sektionssaal und die damit einhergehenden detailreichen und interessanten Beschreibungen der Obduktionen, Untersuchungen etc. Hier merkt man einfach den enormen Sachverstand des Autors! Dass einige Schilderungen bzw. Szenen tatsächlich auf echten Ereignissen bzw. Fällen beruhen, sorgt noch einmal mehr für Authentizität.

Der Plot des Buches ist zwar spannend, aber insgesamt leider schwächer als bei den vorherigen Teilen der Reihe. Es gibt kaum überraschende Wendungen, sodass man als Leser das Ende bzw. die Auflösung vorhersehen kann. Trotzdem hat mich das Buch - insbesondere das actionreiche und brenzlige letzte Drittel - sehr gut unterhalten.

Fazit:

Spannender, wenn auch etwas zu vorhersehbarer Abschluss der Trilogie um Rechtmediziner Paul Herzfeld, der den Leser mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück lässt.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Düsterer Mallorca-Krimi

Das dunkle Herz von Palma
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Inhalt:

Noch immer befindet sich Tim Blanck auf der Suche nach seiner Tochter Emme, die bei einem Urlaub in Palma vor mittlerweile 5 Jahren verschwand. Da scheint es plötzlich eine neue Spur zu geben: ...

Inhalt:

Noch immer befindet sich Tim Blanck auf der Suche nach seiner Tochter Emme, die bei einem Urlaub in Palma vor mittlerweile 5 Jahren verschwand. Da scheint es plötzlich eine neue Spur zu geben: die Mafia bietet Tim gegen eine entsprechende Gegenleistung neue Hinweise an, die ihn angeblich zu Emme führen sollen. Tim lässt sich auf das riskante Spiel ein und gerät dadurch zwischen die Fronten. Lebt Emme wirklich noch? Und kann Tim sie endlich finden und sicher zurück nach Hause bringen?

Meine Meinung:

Nach "Verschollen in Palma" hat Mons Kallentoft mit "Das dunkle Herz von Palma" nun den zweiten Teil um Tim Blanck und seine verzweifelte Suche nach seiner Tochter Emme geschrieben. Auch wenn dieser sich ohne Vorkenntnisse lesen lässt, empfiehlt es sich die beiden Bücher der Reihe nach zu lesen, um Tims Geschichte und die Trägödie um seine Tochter Emme von Beginn an mitzuerleben.

Wie bereits beim vorherigen Teil der Reihe ist der Schreibstil sehr ungewöhnlich. Die Sätze sind teils abgehackt, teils sehr lange Aufzählungen, und passen zum stetigen Gedankenkarussel und der Ruhelosigkeit des Protagonisten. Ich für meinen Teil brauchte aber einige Kapitel, um in die Handlung hineinzufinden und mich an den Schreibstil zu gewöhnen. Als ich jedoch erst einmal drin war in der Geschichte, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen und bin regelrecht hindurch geflogen.

Tim Blanck, der Protagonist des Buches, ist gezeichnet von Trauer und Schmerz. Vor nunmehr 5 Jahren ist seine Tochter Emme spurlos in Palma verschwunden. Doch Tim kann die Hoffnung nicht aufgeben und setzt seine verzwifelte Suche unermüdlich fort, koste es was es wolle, während er und seine Familie zusehends daran zerbrechen. Er und seine Frau Rebecka haben zwar wieder zueinander gefunden, aber die Ungewissheit über Emmes Verbleib belastet die Beziehung sehr. Mir taten Tim und Rebecka sehr leid. Sie haben unglaubliches durchmachen müssen und man wünscht sich einfach, dass sie Emme endlich finden. Oder sie zumindest ihren Frieden finden können... Und dass insbesondere Tim sich dann auch um ihre nur wenige Monate alte Tochter Maia kümmern kann, wie sie es verdient, ohne Emme gegenüber Schuldgefühle zu haben.

Der Plot ist zu Beginn etwas wirr (was auch ein wenig dem Schreibstil geschuldet sein könnte), in der zweiten Hälfte dann aber sehr temporeich und spannend. Neben der Suche nach Emme muss Tim sich auch noch mit dem organisierten Verbrechen herumschlagen, da er durch seinen Deal zwischen die Fronten rivalisierender Mafiagruppierungen gerät. Von dem Urlaubsparadies Mallorca ist nichts zu spüren, stattdessen wird der Leser zusammen mit Tim in einen düsteren Sumpf aus Prostitution und Menschenhandel, Alkohol und Drogen, Gewalt und Korruption hineingezogen.

Fazit:

Ein spannender und fesselnder Mallorcakrimi. Zunächst eher wirr, dann aber action- und temporeich mit einem mitreißenden Ende, das mich überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Jugendbuch über Trauerverarbeitung, Freundschaft und die Verbindung zwischen Mensch und Tie

Alles, was passieren wird
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Inhalt:

Die 13jährige Iris hat es momentan nicht leicht. Ihre herzkranke Mutter ist verstorben, ihr Vater ist mit der Situation und dem Verlust überfordert. Gegen Iris Willen ziehen sie und ihr Vater ...

Inhalt:

Die 13jährige Iris hat es momentan nicht leicht. Ihre herzkranke Mutter ist verstorben, ihr Vater ist mit der Situation und dem Verlust überfordert. Gegen Iris Willen ziehen sie und ihr Vater dann auch noch um in eine günstigere Wohnung. Iris ist am Boden zerstört und zieht sich immer mehr zurück. Auch von ihrer besten Freundin Lisa.

Doch dann begegnet Iris bei einem Festumzug der Schimmelstute Bella. Die beiden haben auf Anhieb eine Verbindung zueinander und für Iris steht fest: sie muss das Pferd unbedingt wiedersehen!

Dank dieser unverhofften Begegnung finden Iris und Lisa wieder zusammen. Und Iris erfährt, dass auch ihre Freundin Sorgen hat: ihre beiden geliebten Hunde sollen ins Tierheim gegeben werden.Gemeinsam mit ihrem Schulkameraden Lukas hecken die beiden Mädels einen Plan aus, wie sie die Hunde retten können und Iris die Schimmelstute Bella noch einmal wiedersehen kann.

Meine Meinung

Mit "Alles, was passieren wird" hat Autorin Katharina Hacker, Gewinnerin des Deutschen Buchpreises 2006, ihren ersten Jugendroman veröffentlicht, in dem neben der Trauerbewältigung vorallem auch das Themen Freundschaft und Tierliebe eine große Rolle spielen.

Das Cover des Buches ist schlicht, aber gelungen. Es enthält viele inhaltliche Elemente und passt dadurch perfekt zum Buch.

Der Schreibstil ist der Zielgruppe angemessen. Trotzdem habe ich mich zu Beginn schwer getan, da die Sätze teilweise sehr lang und Hauptsätze anstatt mit Punkten häufig in Form von Aufzählungen mit Kommatas getrennten sind.

Die Handlung des Buches wird aus Sicht der 13jährigen Iris erzählt, die momentan viele Sorgen und Probleme hat. Der Tod ihrer Mutter hat sie verständlicherweise aus der Bahn geworfen, sie hat sich sehr zurückgezogen und versinkt in ihrer Trauer. Doch mit ihrem Schulkameraden Lukas und Seteney sowie ihrer besten Freundin Lisa hat sie tolle Freunde an ihrer Seite, die sie unterstützen. Mir haben die jugendlichen Charaktere sehr gut gefallen, auch wenn die familiäre Situation von Iris bzw. die Rolle der Erwachsenen etwas zu kurz kam.

Der Plot des Buches hat mir gut gefallen. Besonders das letzte Drittel, in dem die Schimmelstute Bella eine zunehmend große Rolle spielt, ist spannend und fesselnd. Nur die übersinnlich anmutende Beziehung zwischen Iris und Bella, in der Iris ihre Mutter wiederzuerkennen vermag, hätte es für mich nicht gebraucht.

Fazit:

Ein tolles Jugendbuch über Trauerverarbeitung, Freundschaft und die Verbindung zwischen Mensch und Tier, das es sich trotz ein paar kleinerer Schwächen definitiv lohnt zu lesen.

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Streit ums Baby

Das Baby ist meins
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Inhalt:
Lagos, Nigeria, zu Zeiten des Lockdowns und strikter Ausgangssperre. Bambi wurde von seiner Freundin rausgeworfen, nachdem diese Beweise für seine Untreue auf seinem Handy gefunden hat. Er findet ...

Inhalt:
Lagos, Nigeria, zu Zeiten des Lockdowns und strikter Ausgangssperre. Bambi wurde von seiner Freundin rausgeworfen, nachdem diese Beweise für seine Untreue auf seinem Handy gefunden hat. Er findet Unterschlupf bei seiner Tante Auntie Bidemi, die gerade erst Mutter geworden ist. Doch im Haus befindet sich nicht nur ihr Neugeborenes Remi, sondern auch Esohe, die jahrelang die Geliebte von Bambis kürzlich verstorbenen Onkels war. Und sie behauptet, dass Remi nicht Auntie Bidemis sondern ihr Sohn ist. Die beiden Frauen streiten sich um den kleinen Jungen und Bambi gerät zwischen die Fronten.

Meine Meinung:
„Das Baby ist meins“ ist das zweite Buch der Autorin Oyinkan Braithwaite. Der Schreibstil ist wie bereits bei ihrem vorherigen Buch sehr angenehm und flüssig zu lesen. Mit gerade einmal 122 Seiten ist das Buch sehr dünn, für meinen Geschmack hätte es gerne noch einige Seiten mehr und damit auch mehr Tiefgang haben dürfen, trotzdem ist es spannend und kurzweilig.

Das Setting ist nicht nur spannend, sondern gleichzeitig auch hochaktuell. Es spielt in Lagos in Nigeria, der Heimatstadt der Autorin, während des von der Regierung verhängten Lockdowns und der damit verbundenen Aufgangssperre. Die Charaktere des Buches, der Protagonist Bambi, seine Auntie Bidemi und Esohe sitzen daher bis auf weiteres gemeinsam im Haus von Bambis Tante fest und müssen sich irgendwie mit einander arrangieren, was aber eher schlecht als recht funktioniert. Denn der Streit um Remi ist an der Tagesordnung, jede von ihnen kämpft mit harten Bandagen. Doch welche der beiden Frauen ist die tatsächliche Mutter des Jungen? Beide Versionen der Geschichte klingen glaubhaft, doch nur eine von ihnen kann die Mutter des Neugeborenen sein. In der heutigen Zeit eigentlich problemlos mit einem DNA-Test nachweisbar, nicht so aber in der aktuellen Situation. Darüber hinaus stellt sich aber auch die Frage, bei wem das Neugeborene in guten Händen ist. Denn die beiden Frauen sind so sehr mit streiten beschäftigt, dass sie sogar Remi und dessen Wohl zeitweise aus den Augen verlieren. Der schlussendliche Ausgang des Buches ist überraschend, irgendwie passend aber auch ein wenig fragwürdig.

Besonders gefallen haben mir die Charaktere, allen voran Protagonist Bambi. Er ist trotz seiner 28 Jahren noch nicht wirklich erwachsen. Er ist ein notorischer Fremdgeher und Macho, der Verantwortung scheut, nichts anbrennen lässt, allgemein eher auf seinen eigenen Spaß und Vorteil bedacht ist und eigentlich gerne von vorne bis hinten bedient und verwöhnt werden möchte. Durch Remi und den Streit der beiden Frauen, bei dem er zwischen den Fronten steht und bei dem beide Frauen versuchen, ihn auf ihre jeweilige Seite zu ziehen, ist er aber gezwungen, endlich einmal Verantwortung zu übernehmen, was er auch tut - Sowohl für sich, als auch für Baby Remi.

Fazit:
Kurzweiliger Roman über einen Streit, der in der heutigen Zeit eigentlich unmöglich erscheint… Spannend zu lesen, toll geschrieben, an der einen oder anderen Stelle durchaus gesellschaftskritisch, hätte aber auch gerne noch ein paar Seiten mehr haben dürfen.

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