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Veröffentlicht am 13.04.2023

Spannende Verfolgungsjagd

Der Gesuchte
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Inhalt:

Johan Rokka wird nach Stockholm geschickt. Er soll dort bei einer Operation das Dezernat für Schwerverbrechen unterstützen. Von einem V-Mann haben diese erfahren, dass ein schwerer Raubüberfall ...

Inhalt:

Johan Rokka wird nach Stockholm geschickt. Er soll dort bei einer Operation das Dezernat für Schwerverbrechen unterstützen. Von einem V-Mann haben diese erfahren, dass ein schwerer Raubüberfall geplant ist.Tatsächlich kommt es kurz darauf zu einem spektakulären Juwelenraub. Und einer der Täter scheint niemand anderes als Viktor, Johan Rokkas bester Freund aus Jugendzeiten, zu sein. Rokka hat noch immer ein schlechtes Gewissen, weil er Viktor vor Jahren verraten kann. Doch er kann seinem Freund nur helfen, wenn er ihn vor der Polizei findet...

Meine Meinung:

"Der Gesuchte" ist der fünfte Teil der schwedischen Krimireihe um Kriminalinspektor Johan Rokka. Zwar empfiehlt es sich zum besseren Verständnis - insbesondere was Rokkas Privatleben angeht - die vorherigen Bände der Reihe zu kennen, da die Fälle jedoch unabhängig von einander sind, kann man die Bücher auch problemlos ohne Vorkenntnisse lesen.

Der Schreibstil der Autorin Gabriella Ullberg Westin ist gewohnt flüssig und angenehm zu lesen. Die Ermittlungen der Polizei werden aus Sicht des Protagonisten Rokka erzählt. Darüber hinaus kommen aber auch andere Charaktere zu Wort, insbesondere Rokkas Jugendfreund Viktor sowie dessen Freundin Mira. Dadurch bekommt der Leser zum einen einen recht umfassenden Einblick, nicht nur in die Geschehnisse sondern auch in die Gedanken und Gefühle der Charaktere. Zum anderen besitzt er den Ermittlern gegenüber einen Wissensvorsprung. Darüber hinaus sorgen die verschiedenen Perspektiven für Abwechslung und Spannung, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.

Johan Rokka ist ein guter Ermittler, der aber auch gerne einmal aneckt und sich nicht immer an die Regeln hält, wodurch er sich selbst in Schwierigkeiten bringt. Er ist in seiner Jugend auf die Schiefe Bahn geraten, hat dann aber den Absprung geschafft und ist Polizist geworden. Seine Erfahrungen mit der anderen Seite des Verbrechens kommen ihm bei seinen Ermittlungen oftmals zu Gute und lassen ihn Zusammenhänge herstellen, die andere übersehen. Zudem ist er intelligent und erfahren, weshalb es Spaß macht, ihm und seinen Kollegen, wie insbesondere Janna, bei der Arbeit über die Schultern zu schauen.

Der Plot ist fesselnd und actionreich. Dieses Mal ist Rokka in Stockholm unterwegs, seiner alten Heimat, mit der er gute aber auch schlechte Erinnerungen verbindet. Ich fand den Tapetenwechsel sehr gelungen, die Beschreibungen Stockholms und seiner Umgebung sind atmosphärisch und zeugen von den Ortskenntnissen der Autorin. Gerade durch die Verfolgungsjagd auf die Juwelenräuber besitzt der Plot viel Tempo und Action und übt eine Art Sog auf den Leser aus, dem man sich nur schwer entziehen kann. Ich habe im Laufe des Buches mit dem mir sehr sympathischen Rokka, aber fast noch mehr mit Viktor und Mira mitgefieber und -gebangt. Vorallem das letzte Drittel konnte mich begeistern, ebenso wie die sehr stimmige aber überraschende Auflösung.

Fazit:

Spannender fünfter Band der Reihe, in dem Rokka mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird. Packend und actionreich. Ich freu mich auf den nächsten band der Reihe und kann sie jedem Fan skandinavischer Krimis absolut empfehlen!

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Toller Reihenauftakt

Verschwiegen
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Inhalt:

Zum Fuße des Leuchtturms der isländischen Kleinstadt Akranes wird eine Frauenleiche gefunden. Elma, die nach dem Ende ihrer letzten Beziehung gerade erst in ihre Heimatstadt zurückgekehrt ist ...

Inhalt:

Zum Fuße des Leuchtturms der isländischen Kleinstadt Akranes wird eine Frauenleiche gefunden. Elma, die nach dem Ende ihrer letzten Beziehung gerade erst in ihre Heimatstadt zurückgekehrt ist und dort eine Stelle bei der hiesigen Polizei angetreten hat, übernimmt gemeinsam mit ihrer Kollegen die Ermittlungen. Es stellt sich heraus, dass es sich bei der Toten um eine Frau handelt, die in ihrer Kindheit selbst in Akranes gelebt hat. Doch die Bewohner von Akranes schweigen. Bei ihren Nachforschungen findet Elma heraus, dass die Tote alles andere als eine schöne Kindheit hatte. Und dass sie ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit hütet... Musste sie deshalb sterben?

Meiner Meinung:

"Verschwiegen" ist der Auftakt eines isländischen Krimireihe der Autorin Eva Björg Ægisdóttir. Als Fan skandinavischer Krimis war ich - nicht nur wegen des hüschen Covers - auf Anhieb

Die Protagonistin des Buches, Polizistin Elma, hat mir sehr gefallen. Sie ist gerade erst in ihre Heimatstadt zurückgekehrt, obwohl sie eigentlich nie wieder dauerhaft dorthin zurückkommen wollte, und tut sich schwer damit, sich einzuleben. Zudem hat sie noch sehr an dem Ende ihrer letzten Beziehung zu knabbern und der Leser erfährt nur nach und nach bruchstückhaft, was passiert ist. Ich fand Elma sehr sympathisch. Auch wenn ihr Privatleben nur eine untergeordnete Rolle spielt, fand ich es sehr interessant, mehr von ihr zu erfahren und hoffe sehr, sie in den nächsten Bänden der Reihe noch besser kennenzulernen.

Der zu lösende Kriminalfall ist spannend, aber ganz schön verzwickt. Dank einiger Rückblenden bekommt der Leser erschütternde Einblicke in die Kindheit der Ermordeten in Akranes. Gleichzeitig begleitet der Leser die Ermittler bei ihren Nachforschungen, die sich nicht ganz einfach gestaltet, da die Bewohner Akranes die Vergangenheit anscheinend lieber ruhen lassen würden. Elma ist eine gute Ermittlerin und es macht - auch wenn ich mir stellenweise ein wenig mehr Tempo gewünscht hätte - Spaß, sie bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Nicht zuletzt deshalb, weil der Leser zum Miträtseln animiert wird und der Plot lange undurchsichtig bleibt. Die schlussendliche Ausflösung ist tragisch, aber stimmig.

Fazit:

Toller Reihenauftakt mit einer sympathischen Protagonistin und einem spannenden Kriminalfall. Ein muss für alle Islandkrimifans! Freue mich schon auf Band 2.

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Roadtrip mit einem Killer..?

NIGHT – Nacht der Angst
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Inhalt:

1991. Seit dem Mord an ihrer besten Freundin Maddie ist für Charlie nichts mehr wie es war. So beschließt sie, ihr Studium hinzuwerfen und nach Hause zu ihrer Großmutter zurückzukehren. Über das ...

Inhalt:

1991. Seit dem Mord an ihrer besten Freundin Maddie ist für Charlie nichts mehr wie es war. So beschließt sie, ihr Studium hinzuwerfen und nach Hause zu ihrer Großmutter zurückzukehren. Über das Schwarze Brett der Uni findet sie eine Mitfahrgelegenheit: Josh. Gemeinsam machen sie sich zu später Stunde auf den Weg nach Ohio, ein Roadtrip, der sie über einsame Highways führt. Und je länger Charlie mit Josh im Auto sitzt, desto mehr Zweifel kommen ihr an dem, was Josh ihr erzählt. In ihr keimt der Verdacht, dass er niemand anderes ist als der Campus-Killer, der Mörder ihrer besten Freundin Maddie. Wird Charlie die Nacht überleben? Und kann sie endlich herausfinden was Maddie in jener Nacht zugestoßen ist?

Meine Meinung:

"Night - Nacht der Angst" war mein erstes Buch des unter dem Pseudonym Riley Sager schreibenden, amerikanischen Autors. Schon der Klappentext verspricht spannende Lesestunden. Und tatsächlich hält das Buch genau dies für den Leser bereit.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven, überwiegend aber aus Charlies Sicht erzählt. Dadurch hat der Leser zum Teil einen Wissensvorsprung. Trotzdem weiß er ebenso wie Charlie sehr lange nicht, wem er überhaupt trauen kann. Das Setting ist gut gewählt, denn in der heutigen Zeit würde die Geschichte so aufgrund moderner Kommunikationsmittel wohl eher nicht mehr so einfach möglich sein.

Protagonistin Charlie ist spätestens seit dem Mord an ihrer besten Freundin schwer traumatisiert und psychisch angeschlagen, hat aber auch noch Weiteres mit sich herumzutragen, wie beispielsweise den Unfalltod ihrer Eltern. Sie leidet unter Psychosen, ist zudem ein großer Film-Fan und verliert sich in Tagträumen, was es nicht nur ihr sondern auch dem Leser schwierig macht zwischen Sein und Schein zu unterscheiden. Mir hat Charlie insgesamt gefallen und ich habe insbesondere zum Ende des Buches mit ihr mitgefiebert, auch wenn sie für meine Geschmack selbst weniger problembehaftet hätte sein können. Auch die anderen Charaktere des Buches sind gelungen - facettenreich und nur schwer durchschaubar.

Der Plot an sich ist spannend und fesselnd. Für meinen Geschmack ist die Handlung stellenweise etwas zu konstruiert. Trotzdem konnte mich das Buch durchweg sehr gut unterhalten und spätestens ab der Häfte so fesseln, dass ich es kaum aus der Hand legen mochte! Der Showdown am Ende ist packend und actiongeladen. Die schlussendliche Auflösung war zwar zum Ende hin zumindest zum Teil absehbar, ist aber dennoch gelungen.

Fazit:

Stellenweise etwas zu konstruiert, insgesamt aber trotzdem ein spannendes und kurzweiliges Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Gelungener Auftakt zu einer neuen Reihe

Die Töchter der Ärztin
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Inhalt:

1828: Die junge Toni träumt davon nach Ostafrika zu gehen, den Ort, wo sie selbst einen Teil ihrer Kindheit verbracht hat, und dort als Ärztin zu arbeiten. Ihre Familie, allen voran ihre Mutter, ...

Inhalt:

1828: Die junge Toni träumt davon nach Ostafrika zu gehen, den Ort, wo sie selbst einen Teil ihrer Kindheit verbracht hat, und dort als Ärztin zu arbeiten. Ihre Familie, allen voran ihre Mutter, die berühmte Ärztin Ricarda Thomasius, sowie ihre Schwester Henny, die gerade dabei ist ihre eigene Praxis mit modernster Medizintechnik auszurüsten, sind nicht gerade begeistert. Trotzdem lassen sie Toni gehen. Bereits auf dem Schiff begegnet Toni einem geheimnisvollen Mann, zu dem sie sich hingezogen führt. Und auch in Afrika kreuzen sich ihre Wege wieder. Doch neben Freundschaft und Liebe lauern in Afrika auch Gefahren für Toni und die Reise wird zu einem größeren Abenteuer als geplant...

Meine Meinung:

Nach der dreiteiligen Reihe um Ärztin Ricarda Thomasius ist "Die Töchter der Ärztin - Zeit der Sehnsucht" der erste Band, in dem nun das Leben ihrer beiden Töchter Henny und Toni im Zentrum steht. Das Buch lässt sich jedoch problemlos ohne Vorwissen lesen.

Der Schreibstil des Autorenpaars, das sich hinter dem Pseudonym Helene Sommerfeld verbirgt, ist sehr bildhaft und angenehm zu lesen. Sie entführen den Leser ins 19. Jahrhundert und meistern den Spagat zwischen Tonis Erlebnissen in Ostafrika und denen der restlichen Familie Thomasius in Berlin. Die beiden Geschwister Henny und Toni sind vom Charakter aber auch in ihren Meinungen sehr unterschiedlich, beide aber tolle und authentische Charaktere. Mir persönlich war vorallem Toni sehr sympathisch, ich habe mit ihr mitgefühlt und -gebangt und fand daher den in Afrika spielenden Handlungsstrang besonders fesselnd.

Der Plot des Buches ist spannend und emotional. Tonis Reise entpuppt sich als abenteuerlicher als ursprünglich gedacht. Aber auch zu Hause in Berlin passiert allerhand Schönes als auch Trauriges. Die Geschichte ist eine gelungene Mischung aus verschiedensten Themen. Sowohl Medizin(-geschichte), Abenteuer, Dramatik, kulturelle Unterschiede, Erwachsenwerden und Emanzipation als auch Liebe, Freundschaft und Familie. Spätestens ab der Hälfte konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und wollte unbedingt wissen wie es insbesondere Toni weiter ergeht.

Fazit:

Spannende Geschichte mit interessantem Setting. Vorallem der Ostafrika-Handlungsstrang konnte mit begeistern. Ich freu mich schon auf Band 2 und bin gespannt, wie es für die Thomasius-Schwestern weitergeht.

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Veröffentlicht am 13.03.2023

Willkommen im Horrorhotel

Das Sanatorium
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Le Sommet – einst ein Sanatorium für Tuberkuloseerkrankte, liegt es hoch in den Schweizer Alpen, an einem Bergsee, umgeben von dichtem Nadelwald. Abgeschieden und nur durch eine schmale, steile Zufahrtsstraße ...

Le Sommet – einst ein Sanatorium für Tuberkuloseerkrankte, liegt es hoch in den Schweizer Alpen, an einem Bergsee, umgeben von dichtem Nadelwald. Abgeschieden und nur durch eine schmale, steile Zufahrtsstraße erreichbar, verfiel es nach und nach. Doch inzwischen wurde es aus seinem Jahrzehnte langem Schlaf gerissen und in ein 5-Sterne-Hotel umgebaut. Und genau dort feiert Detective Inspector Elin Warners Bruder Isaac seine Verlobung. Doch der Aufenthalt endet in einem Albtraum: Isaacs Verlobte verschwindet und kurz danach wird eine Leiche gefunden. Als dann auch noch ein Schneesturm dafür sorgt, dass die Straße zum Hotel unpassierbar ist, spitzt sich die Lage zu. Denn im Hotel befindet sich ein Killer, der es nicht bei dem einen Mord belässt…

Meine Meinung:

Schon als ich das Buch das erste Mal sah wusste ich, dass ich es unbedingt lesen muss! Denn das schöne, aber auch düstere Cover wirkt bedrohlich und angsteinflößend. Ich wurde nicht enttäuscht, denn auch beim Lesen hält das Buch den einen oder anderen Gänsehautmoment für den Leser bereit. Der Autorin gelingt es, von Anfang bis Ende eine düstere und atmosphärische Stimmung zu schaffen, die dafür sorgt, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. Dazu tragen auch die kurzen, teils aus unterschiedlichen Perspektiven erzählten Kapitel bei.

Die Protagonistin des Buches, Detective Inspector Elin Warner, ist nicht in bester seelischer Verfassung. Sie ist seit einem traumatischen Ereignis während ihres letzten Polizeieinsatzes beurlaubt und kämpft mit Panikattacken. Eher unfreiwillig wird sie im Hotel zur Ermittlerin und muss sich auf die Suche nach dem Killer machen, wenn sie nicht will, dass ihm noch mehr Gäste zum Opfer fallen. Ich persönlich fand Elin stellenweise etwas anstrengend, ich hätte mir gewünscht, dass sie selbst mit weniger eigenen Problemen zu kämpfen hat…

Der Plot des Buches ist spannend und düster. Die Ermittlungen gestaltet sich schwierig. Nicht nur, weil Elin dabei auf sich allein gestellt ist und sich darüber hinaus ihrer eigenen Vergangenheit stellen muss. Sondern auch weil es eine Reihe an Verdächtige gibt. Mir persönlich hat das sehr gefallen, denn der Leser wird dadurch zum Miträtseln motiviert. Dank einiger falscher Fährten, die die Autorin geschickt platziert hat, sieht man die schlussendliche Auflösung so jedoch nicht kommen. Ein gelungenes Ende für dieses tolle Debüt, das mich sehr gut unterhalten hat.

Fazit:

Spannender und düsterer Thriller, der stellenweise durchaus für Gänsehaut sorgt. Nur die Protagonistin und ihre Probleme gingen mir zwischenzeitlich etwas auf den Keks...

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