Eine junge Frau auf den Spuren ihrer bewegenden, schicksalsschweren Familiengeschichte
Porträt auf grüner WandfarbeGwens Leben befindet sich gerade im Umbruch, als sie Ellas Tagebücher, gefüllt mit Erinnerungen aus einer längst vergangenen Zeit, in Händen hält. Sie geben nach und nach Wissen über Gwens verzweigte und ...
Gwens Leben befindet sich gerade im Umbruch, als sie Ellas Tagebücher, gefüllt mit Erinnerungen aus einer längst vergangenen Zeit, in Händen hält. Sie geben nach und nach Wissen über Gwens verzweigte und geheimnisvolle Familiengeschichte frei und offenbaren so manches, ihr unbekanntes Schicksal.
„Porträt auf grüner Wandfarbe“ entführt den Leser weit in die Vergangenheit, erzählt offen und schonungslos über zwei Kriege und ihre Folgen für die Menschen und deren Kampf um ein selbstbestimmtes Leben. Darin eingebettet ist eine bewegende, ja ergreifende und sehr lebendige Familiengeschichte, dem Zerfall geweiht und doch verbunden durch starke Blutsbande. Wer sich gerne in Leben und Schicksal unterschiedlichster Frauen begibt, ist hier bestens aufgehoben. Elisabeth Sandmann versteht es, den zumeist sympathischen Charakteren Leben einzuhauchen, den Lesern eine fremde Welt zu offenbaren und zu fesseln und berühren. Man fühlt sich mitgenommen in eine andere Zeit, deren Wurzeln bis in die Gegenwart reichen.
Ich konnte anfangs der verwirrenden Vielfalt an Erzählsträngen nicht ganz folgen, aber der Fund des kleinen Einlegers mit Personenverzeichnis hat dieses Problem umgehend gelöst. Eine sehr dichter, spannender wie auch unterhaltsamer Ausflug in eine bewegte Vergangenheit.