Eine zarte und feinfühlige Annäherung an eine ferne Kultur und ihre Kulinarik
Das Restaurant der verlorenen Rezepte (Die Food Detectives von Kyoto 1)Versteckt und eher unspektakulär betreiben Nagare Kamogawa und seine Tochter Koishi in Kyoto ein kleines, aber feines Restaurant; ihre Gäste sind wahre Feinschmecker. Und im Hinterzimmerchen verbirgt sich ...
Versteckt und eher unspektakulär betreiben Nagare Kamogawa und seine Tochter Koishi in Kyoto ein kleines, aber feines Restaurant; ihre Gäste sind wahre Feinschmecker. Und im Hinterzimmerchen verbirgt sich auch noch ein besonderes Geheimnis: Hier werden Herzenswünsche derjenigen Kunden erfüllt, die den Weg hierher finden, auf der Suche nach einem unvergessenen Gericht, dessen Rezept nicht mehr auffindbar ist.
Ich mag den klaren, unverschnörkelten Stil der japanischen Autoren und Hisashi Kashiwai reiht sich hier ganz wunderbar ein. Seine zart und feinfühlig erzählte Geschichte weist so manchen leisen Unterton auf, ohne Kritik zu üben, berichtet über Menschen und ihre Schicksale, ihre Verluste und ihre Träume. Das Leben ist immer auch verbunden mit Erinnerungen und Genuss, und diese einzufangen verstehen Nagare und Kioshi auf raffinierte Weise bestens.
Und während man beim Lesen und Staunen noch überlegt, Nahrungsmittel und Zutaten im Internet zu erforschen, versteht man eigentlich längst, dass es hier hauptsächlich um die Menschen selbst geht, um ihre Kindheit, die große Liebe, verlorene Erinnerungen und das große Gefühl der Geborgenheit, welches ein wunderbares Essen bewirken kann.
Ein sehr gefühlvoll geschriebenes und liebevoll illustriertes Büchlein, das berührt und beeindruckt, und Lust auf einen weiteren Ausflug in Japans Kultur und Kulinarik erzeugt.