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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.05.2023

Schicksale und menschliche Abgründe verwoben zu einem wunderbaren Bella-Italia-Krimi!

Toskanische Sünden
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Commissario Luca liebt seinen Job im idyllischen Bergdörfchen in der Toskana. Hier ist er mit seiner Tochter, drei Eseln und allerlei Getier glücklich und zufrieden, jedermann kennt und schätzt ihn. Doch ...

Commissario Luca liebt seinen Job im idyllischen Bergdörfchen in der Toskana. Hier ist er mit seiner Tochter, drei Eseln und allerlei Getier glücklich und zufrieden, jedermann kennt und schätzt ihn. Doch da erschüttern ein Unfall und gleich danach ein mysteriöser Todesfall das Dorfleben. Commissario Luca glaubt nicht an den sagenumwobenen Einfluss des Vollmonds und beginnt, zu ermitteln.

Man hört hinein und fühlt sich sofort wohl. Paolo Riva kann wunderbar erzählen, zauberhaft beschreiben und regelrecht Glücksgefühle erzeugen! Sehr liebevoll zeichnet er seine Protagonisten, menschlich und sympathisch, die wunderschöne Hügellandschaft ersteht vor dem inneren Auge: Großes Kopfkino! Man möchte am liebsten dabei sein, wenn Luca über den Marktplatz schlendert, mit seiner Tochter scherzt oder ein Glas Weißwein genießt.
An Spannung fehlt es allerdings auch nicht. Ein unfassbarer Unfall, ein rätselhafter Mord, Luca hat alle Hände voll zu tun. Stets überrascht Paolo Riva mit seltsamen Rätseln, unvorhergesehenen Wendungen und neuen, sehr realistischen Indizien. Ein spannender wie auch liebenswerter Bella-Italia-Krimi, der mit viel Gefühl und reichlich Humor punktet. Und auch einige prickelnde Momente bietet!
Mein riesiges Kompliment geht an Frank Stöckle, der mit seiner angenehmen Stimme ausgesprochen mitreißend liest. Auch Fall 2 für Commissario Luca ist das reinste Hörvergnügen und fordert unbedingt eine Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Unheimliche Rückkehr in die Geheimnisse der Vergangenheit

Erinnere dich!
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Arnos Leben gerät aus den Fugen. Seine Freundin sucht das Weite, während eine Einladung zum zwanzigsten Abiturtreffen eintrifft. Und diese stürzt ihn in einen psychischen Abgrund, den er bisher erfolgreich ...

Arnos Leben gerät aus den Fugen. Seine Freundin sucht das Weite, während eine Einladung zum zwanzigsten Abiturtreffen eintrifft. Und diese stürzt ihn in einen psychischen Abgrund, den er bisher erfolgreich umgehen konnte. Seine damalige Freundin Maja verschwand bei einer Wanderung spurlos. Arno muss sich den Schatten der Vergangenheit stellen.

Max Reiter kann Situationen, Stimmungen und Gefühle so gut beschreiben, dass stets ein Hauch Unsicherheit und Zweifel bleiben. Permanent empfindet man leichtes Unbehagen, brütet über Ahnungen und wird von unvorhersehbaren Ereignissen überrascht. Das Setting ist ungemein spannend, düster, unberechenbar und stellenweise etwas Unwirklich. Man kann mit Arno mitfühlen und muss erleben, dass er zusätzlich zu seinen Selbstvorwürfen und Unsicherheiten auch noch Druck von unbekannten Außenstehenden bekommt.
Sehr geschickt konstruiert der Autor die Handlung, fesselt mit überraschenden Wendungen und überzeugt mit einem gekonnten Finish. Das farblich perfekt gestaltete Cover erinnert an ein Höllenfeuer und passt perfekt zum Plot. Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Interessanter Périgord-Krimi, kurzweilig, charmant und sehr spannend!

Lorbeerglanz
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Marie Mercier, ehemals Kommissarin in Paris, fühlt sich wohl in ihrem renovierten Bauernhof auf dem Land. Sie und ihre liebenswerte Großtante Léonie erwarten gerade Familienbesuch aus Deutschland, als ...

Marie Mercier, ehemals Kommissarin in Paris, fühlt sich wohl in ihrem renovierten Bauernhof auf dem Land. Sie und ihre liebenswerte Großtante Léonie erwarten gerade Familienbesuch aus Deutschland, als ein unbegreiflicher, mysteriöser Mord geschieht. Und während Marie sich in die Ermittlungen stürzt, findet ein zweiter Sammler prähistorischer Fundstücke den Tod.

Julie Dubois schreibt flüssig, lebendig, detailreich und sehr anheimelnd! Man möchte Großtante Léonie beim Kochen am liebsten über die Schulter schauen, sich im Café zu einem Apéritiv niederlassen, und die Menschen im Dorf beobachten. Sehr liebevoll zeichnet sie ihre Charaktere, und ihre Protagonisten wachsen einem sehr schnell ans Herz.
Trotz mysteriöser Morde und reichlich Spannung ist der Autorin ein sehr harmonischer Krimi mit einem überzeugenden Plot gelungen und auch die Spurensuche bietet neben erstaunlich Wissenswertem auch jede Menge Wendungen und Überraschungen, die den Krimi kurzweilig und unterhaltsam gestalten. Das ungeahnte Ende war für mich absolut nicht vorhersehbar.
„Lorbeerglanz“ ist für mich ein rund herum gelungener, spannender Krimi, mehr cosy als brutal, mit sehr viel französischem Lebensgefühl und kulinarischem Flair!

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Veröffentlicht am 06.05.2023

Die Gefühle zweier Generationen eingefangen in einem berührenden Roadmovie

Wodka mit Grasgeschmack
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Eine Reise in die Vergangenheit, davon erzählt Markus Mittmann. Entwurzelte Eltern auf Spurensuche nach ihrer eigenen Kindheit, und Kinder, die eine neue Seite in ihrer Familienchronik aufschlagen.
Vielleicht ...

Eine Reise in die Vergangenheit, davon erzählt Markus Mittmann. Entwurzelte Eltern auf Spurensuche nach ihrer eigenen Kindheit, und Kinder, die eine neue Seite in ihrer Familienchronik aufschlagen.
Vielleicht muss man selbst Kind vertriebener Eltern sein, um besser zu verstehen, was so eine Reise bedeutet und wie viel Mut sie erfordert. Um dann umso mehr die Erinnerungen, die Gefühle und den Verlust zu erspüren, den diese Menschen erleiden mussten. Markus Mittmann fängt sie alle ein, die kleinen Freuden beim Wiedererkennen, den Schmerz des Loslassens und auch die Angst davor, welche Erinnerungen wieder zum Leben erwachen. Ich denke, es erfordert sehr großen Mut, sich auf Spurensuche zu begeben und doch schafft der Autor es spielend, ein sehr tiefgehendes, bewegendes Thema heiter in ein Roadmovie zu verpacken. Man darf sich über humorige Szenen amüsieren, spürt aber stets den großen, unwiederbringlichen Verlust der Eltern, die damit irgendwie ihren Frieden machen mussten.
Ich habe das Buch trotz herzzerreißender Thematik sehr genossen und mich an meine ganz ähnliche Reiseerfahrung als Kind erinnert, die ich nun mit ganz anderen Augen sehen und verstehen kann. Eine ergreifende Geschichte über Schicksal und Stärke.

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Veröffentlicht am 27.04.2023

Ein schlichtes Cover verbirgt eine berührende Lebensgeschichte

Das Café ohne Namen
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Wir befinden uns in Wien,1966. Die Stadt erlebt den Wiederaufbau nach dem Grauen des Krieges, die Menschen schauen hoffnungsvoll in die Zukunft. Und auch in Robert Simon, der sich als junger Gelegenheitsarbeiter ...

Wir befinden uns in Wien,1966. Die Stadt erlebt den Wiederaufbau nach dem Grauen des Krieges, die Menschen schauen hoffnungsvoll in die Zukunft. Und auch in Robert Simon, der sich als junger Gelegenheitsarbeiter auf dem Markt sein Geld verdient, wächst der Plan, sein eigener Herr zu werden. Mutig eröffnet er ein Café, und wird so auch zum Gesprächspartner seiner bunten Gästeschar.
Robert Seethaler versteht es wie kein anderer, Szenen lebendig zu beschreiben, Stimmungen aller Couleur einzufangen und dabei eine Geschichte so sensibel zu erzählen, das sie bewegt und berührt. Warmherzig schildert er die Menschen, die das Café im Grätzel bevölkern, ihre Sorgen und Nöte, ihr kleines Glück und ungeahnte Schicksalsschläge. Robert Simons Leben ist so echt und real, so zutiefst menschlich und doch auch so rührend, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Für mich sind es genau diese Lebenslinien, die mich einfangen und begeistern und die Robert Seethaler so ungemein fesselnd zu Papier bringt. Meine wärmste Leseempfehlung!

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