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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2022

Eine Geschichte, wie das Leben sie schreibt

Falschgeld
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Matthias Matschke erzählt die Geschichte eines Sohnes, von dessen Kindheit und Jugend auf dem Land, seiner ersten Liebe und dem Zerfall der Familie. Eine Geschichte voller Gefühle, Stimmungen und einem ...

Matthias Matschke erzählt die Geschichte eines Sohnes, von dessen Kindheit und Jugend auf dem Land, seiner ersten Liebe und dem Zerfall der Familie. Eine Geschichte voller Gefühle, Stimmungen und einem Sittenbild der achtziger Jahre.
Die Handlung ist sprunghaft, lebt von Rückblicken und dem zunehmend wachsenden Verständnis für das Leben an sich. Berichtet von der Fähigkeit, das Schicksal zu nehmen, wie es kommt, und den eigenen Weg zu finden. Von Liebe und Zusammenhalt, Familie und Selbständigkeit. Eine Geschichte, wie das Leben sie schreibt.
Matthias Matschke liest persönlich. Mit Hingabe, ruhig und gelassen. Man hört ihm zu und bleibt zurück mit berührenden, manchmal auch verstörenden Eindrücken und etwas Ratlosigkeit.

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Veröffentlicht am 09.12.2022

Mordsmäßig spannende Verstrickungen im Blauen Land

Maschenmord
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Im ländlichen Madlfing geht es beschaulich zu. Jeder kennt jeden, es herrschen Frieden und Eintracht. Die plötzlich durch einen perfiden Mord im Wollladen gestört werden. Wer hat die fleißige Verkäuferin ...

Im ländlichen Madlfing geht es beschaulich zu. Jeder kennt jeden, es herrschen Frieden und Eintracht. Die plötzlich durch einen perfiden Mord im Wollladen gestört werden. Wer hat die fleißige Verkäuferin auf dem Gewissen und warum? Die Damen vom Madlfinger Krimi- und Handarbeitsclub suchen nach dem roten Faden…

Es macht unglaublich Spaß, sich von Leonie Kramer ins Blaue Land entführen zu lassen. Sie versteht es, die ländliche Idylle und die dörfliche Atmosphäre vor dem inneren Auge entstehen zu lassen (großes Kopfkino!), sorgt aber gleichermaßen auch für ordentlich Spannung. Sehr geschickt setzt sie Akzente, führt den Leser (und die Protagonisten) in die Irre und legt falsche Spuren. Welche die illusteren und extrem einfallsreichen Damen vom MKHC allerdings nicht bremsen können. Dabei finde ich den Bezug zu Wolle und Handarbeiten ausgesprochen gelungen, ich wäre gerne Mitglied im Club! Und ich habe gar nicht geahnt, dass es so viele Sprüchlein und feinsinnige Gedanken zu Nadel und Faden gibt. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen! Es ist lebendig, abwechslungsreich, einfallsreich und wunderbar spannend! Mehr davon!

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Düstere Spannung in einer schweren Zeit

Die Schatten von Cambridge
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Inspector Brooke, noch an den Folgen seines Kriegseinsatzes leidend, wird nachts Zeuge eines grausigen Geschehens. Ein Sack treibt im gefrierenden Fluss vorbei, er hört die Schreie eines Kindes, kann es ...

Inspector Brooke, noch an den Folgen seines Kriegseinsatzes leidend, wird nachts Zeuge eines grausigen Geschehens. Ein Sack treibt im gefrierenden Fluss vorbei, er hört die Schreie eines Kindes, kann es aber nicht retten. Als es endlich geborgen wird, stellt sich nicht nur die Frage nach der Herkunft des Jungen, zeitgleich explodiert auch noch eine Bombe und Brooke und sein Team haben alle Hände voll zu tun.

Eingebettet in das beginnende Kriegsgeschehen 1940 hat Jim Kelly einen sehr besonderen Krimi geschrieben. Er ist düster, nebulös, ja fast belastend. Brooke ist traumatisiert und leidet unter Folgen, die auch seinen Tagesablauf aus der Bahn werfen. Und doch behält er den Überblick über mehrere undurchsichtige Fälle, zwischen denen er einen Zusammenhang vermutet. Die Lösung dieser Fälle lässt allerdings auf sich warten und die Geschichte endete für mich völlig anders, als erwartet. Jim Kelly schreibt detailreich, was bei mir oft Ungeduld ausgelöst hat. Ich hätte mir etwas mehr Tempo gewünscht, aber insgesamt war die Story spannend und besonders das überraschende und versöhnliche Ende hat mir gut gefallen.

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Veröffentlicht am 02.12.2022

Wenn Dich durch Zufall die Vergangenheit wieder einholt

Der Halbmörder. Die Chronik des Adalbert Hanzon in Gegenwart und Vergangenheit, von ihm selbst verfasst
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Adalbert Hanzon ist alt, eher ein Einzelgänger und allmählich plagt ihn die Vergesslichkeit. Da begegnet ihm in der Apotheke eine Frau, in der er die große Liebe seines Lebens zu Erkennen glaubt. Sofort ...

Adalbert Hanzon ist alt, eher ein Einzelgänger und allmählich plagt ihn die Vergesslichkeit. Da begegnet ihm in der Apotheke eine Frau, in der er die große Liebe seines Lebens zu Erkennen glaubt. Sofort sind seine Lebensgeister geweckt! Mit Hingabe beginnt er, seine Erinnerungen niederzuschreiben, und begibt sich zeitgleich voller Hoffnung auf eine beschwerliche Spurensuche.

Hakan Nesser hat mich schon immer mit seinen eher ruhigen, besinnlichen und getragenen Krimis bestens unterhalten. Ich mag seine Tiefsinnigkeit, die oft ins Philosophieren gleitet, wie man es zum Beispiel auch von Kommissar Van Veeteren kennt, der sich nach seiner Pensionierung ein Antiquariat zulegt.
Adalbert Hanzon reiht sich da für mich ein. Sehr, sehr geschickt lässt Nesser seinen schrulligen, aber liebenswerten Protagonisten erzählen. Von zwei Seiten nähert er sich der „Tat“. Seine Aufzeichnungen beginnen weit in der Vergangenheit und spielen andererseits im Hier und Jetzt, an dem der Hörer/Leser teilhaben darf. Man fragt sich oft, was das Schicksal für die Menschen bereit hält, welche Zufälle und Ausweglosigkeiten das Leben bestimmen, während Adalbert Hanzon seiner Angebeteten immer näher kommt.
Für mein Empfinden handelt es sich nicht um einen klassischen Krimi, aber die Handlung ist spannend, entbehrt nicht einer gewissen Ironie und punktet mit jeder Menge trockenem Humor. Und wird in Perfektion eingelesen von Dietmar Bär, der es für mich wie kein anderer versteht, Stimmungen einzufangen und Personen lebendig zu gestalten!

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Veröffentlicht am 25.11.2022

Spannung und Unterhaltung vom Feinsten! Kurzweilig, witzig, undurchsichtig!

Die Kommissarin und der Metzger - Schrot und Korn
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Ein wunderschönes Cover mit gefälliger Haptik lädt zum Lesen ein! Und die Geschichte ist zunächst auch ganz schön geheimnisvoll! Denn Achim, der schräge Nachbar mit dem Metalldetektor, macht einen Fund, ...

Ein wunderschönes Cover mit gefälliger Haptik lädt zum Lesen ein! Und die Geschichte ist zunächst auch ganz schön geheimnisvoll! Denn Achim, der schräge Nachbar mit dem Metalldetektor, macht einen Fund, der in der Polizeistation für Aufregung sorgt. Tanja Terholte, Kommissarin und Landwirtin im Nebenerwerb, nimmt die Ermittlungen auf!

Ganz ehrlich, Ben Ohle versteht es, mich voll in den Bann zu ziehen! Er schreibt mit Tempo, stilsicher und so lebendig und detailreich, dass sofort großes Kopfkino entsteht! Einige seiner Protagonisten sind schon recht markante Typen, andere wieder so herzlich und liebenswert, dass man sofort nach Horstmar reisen möchte! Es tut sich so viel bei den Ermittlungen, dass man aus dem Lachen, Schmunzeln und Staunen nicht herauskommt! Meine Güte, dieser Autor strotzt vor illusteren Einfällen! Und dabei wirken diese so real, dass auch das Rätseln kein Ende nimmt. Selbst als alle Puzzleteilchen passend scheinen, gibt es noch den großen Showdown oben drauf!
Für jeden Leser, der trickreiche und kluge Ermittlungen mag, sich gerne amüsiert, zwischenmenschliche Beziehungen schätzt und abwechslungsreiche Unterhaltung liebt, sei dieses Buch wärmstens empfohlen! Vergesst Eberhofer!

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