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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2022

Ein lebendiger, unterhaltsamer und spannender Krimi – undurchschaubar bis zum überraschenden Ende!

Feuer im Alten Land
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Gesa ist Polizeireporterin im Alten Land und stets auf dem Sprung. Als ein Gebäude in Flammen steht, ist sie natürlich am Ball, muss aber mit riesigem Schrecken erkennen: Es ist das Hotel ihres Bruders ...

Gesa ist Polizeireporterin im Alten Land und stets auf dem Sprung. Als ein Gebäude in Flammen steht, ist sie natürlich am Ball, muss aber mit riesigem Schrecken erkennen: Es ist das Hotel ihres Bruders Gunnar, in dem auch ihre Familie lebt. Gesa ist überzeugt, dass ihr Bruder keinerlei Schuld an der Brandstiftung trägt, aber ihre Chefin zieht sie ab und überträgt ihr, gemeinsam mit ihrem Kollegen Björn, die Berichterstattung über die Inthronisation der neuen Apfelblütenkönigin. Da wird die beliebte Vorjahreskönigin tot in einer abgebrannten Scheune aufgefunden und nichts kann Gesa nun mehr abhalten, zu ermitteln!
Man schlägt das Buch mit dem ansprechenden, wunderbar passenden Cover auf und wird schon nach wenigen Seiten in den Bann gezogen. Hanna Paulsen schreibt leichtfüßig, flüssig, detailreich und farbenfroh! Die Charaktere wachsen einem sehr schnell ans Herz, sind sympathisch und vor allem richtig „echt“! Die Szenen, aber auch insbesondere die Gefühle der Protagonisten sind verständlich, passend und jederzeit gut nachvollziehbar.
Dabei entwickelt Hanna Paulsen ein Tempo, dass einem bei den diversen Enthüllungen, Beichten und Entdeckungen ab und zu der Atem stockt. Geradezu turbulent geht es zu, kaum meint man, den Täter im Fokus zu haben, wendet sich das Blatt und man steht vor neuen Rätseln. Sehr geschickt führt die Autorin ihre Leser an der Nase herum, bleibt dabei aber immer realistisch und sorgt für reichlich Spannung und Abwechslung.
Ein für mich ganz hervorragender Krimi! Lebendig, unterhaltsam und fesselnd, genial konstruiert und undurchschaubar bis zum unerwarteten Ende!

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Genial konstruiert , super spannend geschrieben!

Tote Hand
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Johann Lintinger, Chef der Autoverwertung, gerät in die Schrottschere und verliert unglücklicherweise seine Hand. Zusammen mit seinem Spezl Leo Kreuthner beschließen die beiden, diese an einem würdigen ...

Johann Lintinger, Chef der Autoverwertung, gerät in die Schrottschere und verliert unglücklicherweise seine Hand. Zusammen mit seinem Spezl Leo Kreuthner beschließen die beiden, diese an einem würdigen Ort zu beerdigen. Und stoßen bei der Kapelle auf eine begrabene Leiche. Für die Kripo Miesbach und Kommissar Wallner zunächst ein Rätsel…
Andreas Föhr ist für mich ein begnadeter Krimiautor. Er denkt sich nicht nur geniale Fälle aus, sondern setzt sie so überzeugend in Szene, dass man seine Bücher nicht mehr aus der Hand legen kann.
Und „Tote Hand“ ist in meinen Augen wieder wunderbar gelungen. Wer Wallner und sein Team kennt, wird sich sofort wieder im Kommissariat heimisch fühlen und die akribischen Ermittlungen im malerischen Landkreis Miesbach mitverfolgen. Es fehlt nicht an bayerischem Flair, und auch für Humor ist reichlich gesorgt, nicht zuletzt ausgelöst durch Opa Manfreds einfallsreiche liebenswerte Streiche.
Andreas Föhr hat einen super spannenden Krimi geschrieben, der zwar zum Miträtseln einlädt, aber nach vielen fesselnden Ereignissen zu einem unerwartet überraschenden Ende führt. Mich überzeugen Schreibstil und Humor, die gekonnte Mischung aus Spannung und Unterhaltung, und die Protagonisten mit all ihren Ecken, Kanten und Befindlichkeiten schließt man sofort ins Herz, auch wenn man die Vorgängerbände nicht kennt. Meine wärmste Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 18.01.2022

Schicksalsschläge und ihre tragischen Folgen

Der fürsorgliche Mr. Cave
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Terence Cave ist leidenschaftlicher Antiquitätenhändler und restauriert auch selbst mit Hingabe. Als ihn ein tragischer Schicksalsschlag nach dem anderen ereilt, sind seine Grundfesten erschüttert. Allein ...

Terence Cave ist leidenschaftlicher Antiquitätenhändler und restauriert auch selbst mit Hingabe. Als ihn ein tragischer Schicksalsschlag nach dem anderen ereilt, sind seine Grundfesten erschüttert. Allein Briony, seine verbliebene Tochter, hält ihn am Leben. All seine Liebe gehört nur ihr, und sein einziges Bestreben ist es, diese eine Tochter vor allen Gefahren zu bewahren. Aber Briony ist ein lebenslustiger Teenager – und hat für die strengen Verbote ihres Vaters kein Verständnis…
Matt Haig schreibt so innig und berührend, schildert so genau und bringt tiefe Gefühle sensibel zum Ausdruck. Schon auf den ersten Seiten ist man zu Tränen gerührt, fragt sich, wie grausam das Schicksal zuschlagen kann und entwickelt eine große Zuneigung zu den Protagonisten. Und hier entsteht das Dilemma, denn dank Matt Haigs besonderem Stil kann man sich in alle Beteiligten sehr gut hineindenken. Und fühlt große Sympathie für die freiheitsliebende, junge Briony, als auch für den besorgten Vater, der geradezu eine Obsession entwickelt…
Ein wunderbares Buch, zutiefst menschlich, sehr bewegend geschrieben, nachvollziehbar und fesselnd erdacht, das geradezu einen Sog entwickelt. Es geht zu Herzen, ist traurig, regt aber auch sehr zum Nachdenken an. Eine ergreifende Geschichte, die ich zarten Gemütern unbedingt empfehlen möchte!

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Veröffentlicht am 11.01.2022

Ann Lindell auf brandheißer Spurensuche

Die Nacht des Feuers
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Im beschaulichen Tilltorp geschieht ein schrecklicher Brandanschlag auf eine Asylantenunterkunft. Die Menschen im Dorf sind sprachlos und zwiegespalten. Wer in ihrem Dorf ist in der Lage, so etwas Grausames ...

Im beschaulichen Tilltorp geschieht ein schrecklicher Brandanschlag auf eine Asylantenunterkunft. Die Menschen im Dorf sind sprachlos und zwiegespalten. Wer in ihrem Dorf ist in der Lage, so etwas Grausames zu tun? Ann Lindell genießt ihr Privatleben und findet mit ihrem Sohn Erik langsam zur Ruhe, als ein weiterer Anschlag - mit Todesfolge - das Dorf erschüttert. Und Ann’s Ex-Kollege Sammy benötigt dringend ihre legendäre Spürnase…
Kjell Eriksson hat einen düsteren Kriminalroman geschrieben, der in einem kleinen schwedischen Dorf spielt, dessen Bewohner sich untereinander alle kennen. Man wird verstrickt in deren Leben und in längst vergangene, bessere Zeiten. Die sozialen und politischen Aspekte geraten in den Brennpunkt, die Ermittlungen etwas aus dem Fokus. Vermutlich ist es von Vorteil, die vorangegangenen Fälle um Ann Lindell zu kennen, aber in jedem Fall ist die taffe Aussteigerin eine sympathische und mutige Person und irgendwie das Zentrum der weit gestreuten Spurensuche. Hin und wieder hat man das Gefühl, der Autor schweift etwas ab, doch ist die schwedische Sicht auf die Vorgänge sicher mit Bedacht geschildert und gab auch mir zu Denken.
Es handelt sich für mich um einen tiefgründigen Krimi, der mit Spannung ein kleines bisschen geizt, aber am Ende doch ordentlich Fahrt aufnimmt und überzeugt.

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Veröffentlicht am 05.01.2022

Unterhaltsames und durchaus spannendes Dorfdrama rund um einen Cold-Case

Ein irischer Dorfpolizist (DAISY Edition)
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PJ Collins ist Sergeant in Duneen, einem kleinen Ort im Süden Irlands. Sein Leben ist beschaulich, aufgrund seines Körperumfangs manchmal beschwerlich, aber es verläuft in geregelten Bahnen. Als auf einem ...

PJ Collins ist Sergeant in Duneen, einem kleinen Ort im Süden Irlands. Sein Leben ist beschaulich, aufgrund seines Körperumfangs manchmal beschwerlich, aber es verläuft in geregelten Bahnen. Als auf einem Baugrund menschliche Knochen gefunden werden, ändert sich von einem Tag auf den anderen plötzlich alles. Und gleich mehrere Dorfbewohner scheinen in diesen „Cold Case“ verstrickt zu sein. PJ Collins macht sich auf Spurensuche und entdeckt Unerwartetes…
Wer hier einen gruseligen Krimi erwartet, wird vielleicht enttäuscht sein. Aber Graham Norton ist eine sehr, sehr liebenswerte und unterhaltsame Geschichte gelungen, die von Schicksalsschlägen erzählt, die das Leben mancher Menschen völlig aus der Spur wirft. Er schreibt lebendig, detailreich und farbenfroh, und begeistert den Hörer mit viel irischem Flair. Seine Menschen sind echt und voller Gefühle, und man spürt den Sog, den Strudel, in den PJ Collins unweigerlich gezogen wird.
Obwohl die Story vom Leben und Lieben der Menschen getragen wird und viele Rückblicke immer wieder etwas mehr Licht in die tödliche Vergangenheit bringen, gelingt es nicht, einen Täter zu fokusieren. Und so staunt man über ein unvorhergesehenes Ende, das gleichermaßen erschreckend wie auch berührend ist.
Mir hat das Hörbuch sehr gut gefallen und Charlie Hübner ist einfach der perfekte Interpret für diesen eigentlich dramatischen Fall.

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