Profilbild von Koriander

Koriander

Lesejury Star
offline

Koriander ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Koriander über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2021

Berührendes Buch über die Schicksalswege dreier Geschwister

Der Panzer des Hummers
0

Sidsel ist alleinerziehende Mutter und arbeitet als Kuratorin in einem Kopenhagener Museum. Schwester Ea lebt seit langem in San Francisco, aber Bruder Niels, der ein mehr als einfaches Leben als Plakatierer ...

Sidsel ist alleinerziehende Mutter und arbeitet als Kuratorin in einem Kopenhagener Museum. Schwester Ea lebt seit langem in San Francisco, aber Bruder Niels, der ein mehr als einfaches Leben als Plakatierer in der Umgebung Kopenhagens führt, springt zur Betreuung der kleinen Laura ein, als Sidsel für wenige Tage nach London muss…
„Der Panzer des Hummer“ erzählt die Geschichte dreier Geschwister, deren Schicksalswege unterschiedlicher nicht sein können. Die sich aus den Augen verlieren – aber nicht ganz. Die sich annähern, aber nicht ganz. Eine Geschichte, die aus dem Leben gegriffen sein könnte, so alltäglich, so intensiv, sehr berührend und manchmal grotesk.
Und so ist auch der Stil von Caroline Albertine Minor. Sie schreibt sehr direkt, ohne Rücksicht auf Gefühle oder Geschmack und nimmt kein Blatt vor den Mund. Das empfand ich zwar manchmal als etwas befremdlich, aber andererseits ist es genau das, was die Geschichte ausmacht. In mehreren Erzählsträngen erfährt der Leser vom Leben der einzelnen Geschwister, wobei eine Übersicht der verschiedenen Personen den Einstieg in das Buch sehr erleichtert. Es sind drei Leben wie aus dem Alltag gegriffen, Schicksale, die auf der Kindheit basieren und bei jedem Menschen andere Auswirkungen haben. Drei Menschen, die zusammengehören und dieses Urgefühl der Zuneigung auch empfinden – aber jeder geht anders damit um. Man spürt Berührung, bleibt aber stets nur Beobachter.
Für mich ein ungewöhnliches, abgefahrenes Buch, das aber ausgesprochen realistisch und ernst erscheint, sehr direkt geschrieben ist und auch berührt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.07.2021

Ein ungemein packender Krimi zum Gruseln und Staunen!

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
0

Leopold von Hertzfeld hat kaum seine Stellung in der Wiener Polizeidirektion angetreten, da passiert ein entsetzlicher Mord. Ein Dienstmädchen wird auf brutalste Weise umgebracht und gepfählt – und sie ...

Leopold von Hertzfeld hat kaum seine Stellung in der Wiener Polizeidirektion angetreten, da passiert ein entsetzlicher Mord. Ein Dienstmädchen wird auf brutalste Weise umgebracht und gepfählt – und sie bleibt nicht die Einzige, das Morden geht weiter…
Auf dem düsteren Cover kann man durch ein hell leuchtendes Kreuz einen Blick auf den Stephansdom erhaschen, rotes Blut ergießt sich über die Stadt – ein Hingucker!
Und das Cover hält, was es verspricht: Oliver Pötzsch ist ein wirklich unglaublich spannender Kriminalroman gelungen! Sein Polizeiinspektor Leopold von Hertzfeld wächst einem schnell ans Herz und als dieser auf Augustin Rothmayer, den Totengräber des Wiener Zentralfriedhofs, stößt, beginnt eine Spurensuche, bei der sich die beiden mit ihrem Wissen perfekt ergänzen.
Oliver Pötzsch bricht dabei mit einem Tabu: In regelmäßigen Abständen erfährt der Leser Wissenswertes und beinahe Unglaubliches aus dem „Almanach für Totengräber“. Hier werden Details enthüllt, die mir völlig unbekannt waren und mich zum Staunen, aber vor allem zum Gruseln brachten! In der heutigen Zeit haben wir den Tod eher aus dem Leben verbannt, damals war er noch ein Teil davon…
Dem Autor ist es perfekt gelungen, mit seinen lebendigen und detailreichen Schilderungen und seinem absolut fesselnden Plot großes Kopfkino zu erzeugen. Man taucht ein in das historische und düstere Wien, rätselt über die Indizien, sucht mit nach Spuren – und mir ist es bis zum fulminanten Showdown nicht gelungen, Hinweise auf den Täter zu finden! Eine packende Geschichte mit vielen Facetten, die auch Gefühle und Schmunzelmomente bereit hält und nicht nur ungemein unterhaltsam, sondern auch lehrreich ist. Sicher nichts für schwache Nerven, aber für mich einer der besten Krimis, die ich in letzter Zeit gelesen habe!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.07.2021

Große Vielfalt – mega Spannung – beste Unterhaltung!

Mordsmäßig Münchnerisch 3
0

Der Friedensengel auf dem Cover lässt nicht ahnen, wie kriminell es in Münchens Stadtteilen zugeht! Da wird betrogen, ausgestrixt, gestalkt, gerächt und gemordet!
Ingrid Werner, selbst Autorin hervorragender ...

Der Friedensengel auf dem Cover lässt nicht ahnen, wie kriminell es in Münchens Stadtteilen zugeht! Da wird betrogen, ausgestrixt, gestalkt, gerächt und gemordet!
Ingrid Werner, selbst Autorin hervorragender Krimis, hat ein Näschen für rasante und spannende Kurzkrimis! Hier versammeln sich 20 Geschichten namhafter Schriftsteller, die für beste Unterhaltung sorgen! Sie sind allesamt kurzweilig, skurril, manchmal kurios, zum Lachen oder zum Staunen, aber in jedem Fall fesselnd und natürlich völlig unterschiedlich!
Und gerade das macht auch den Reiz dieses kleinen, feinen Buches aus, das nicht nur mit einem wunderschönen Layout punktet sondern zudem noch Biografisches und liebevoll ausgewählte Rezepte bereithält!
Die Vielfalt der Kurzkrimis ist beachtlich, die Autoren sind wahrlich einfallsreich und nicht selten staunt man über ein überraschendes Ende!
Ein Buch, das für jeden Geschmack etwas bereithält und für spannende Unterhaltung sorgt, perfekt zum selber lesen - aber auch bestens geeignet als Geschenk für Münchner und München-Fans! Absolut empfehlenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.07.2021

Ein umwerfender Familienroman mit allen Facetten des Lebens

Erben wollen sie alle
0

Bianca’s fünfundsiebzigster Geburtstag steht bevor, sie lebt in ihrem hart erarbeiteten Traumhaus auf Mallorca und hat einen neuen, liebenswerten und charmanten Mann an ihrer Seite, mit dem sie eine Weltreise ...

Bianca’s fünfundsiebzigster Geburtstag steht bevor, sie lebt in ihrem hart erarbeiteten Traumhaus auf Mallorca und hat einen neuen, liebenswerten und charmanten Mann an ihrer Seite, mit dem sie eine Weltreise plant. Dass sie dabei ihr Haus aufgeben will, ruft Kinder und Enkelin auf den Plan. Diese Reisen kurzerhand an, mit der festen Absicht, Bianca von ihrem Plan abzubringen…
Tessa Hennig hat eine rasante, lebendige Familiengeschichte geschrieben, die nicht nur mit Humor und vielen Schmunzelszenen überzeugt, sondern auch Tiefgang bietet und einiges zum Nachdenken bereithält. Die Protagonisten sind durchweg richtig „echt“, haben jeweils ihren ganz eigenen Charakter und sind, jeder auf seine Art, sehr liebenswert. Die Familienszenen sind so charmant geschildert, geradezu aus dem Leben gegriffen! Heimlichkeiten, Missverständnisse, Befindlichkeiten – wer kennt das nicht selbst? Aber auch Liebe, Zuneigung und Nachsicht gibt es reichlich, und nach vielen Irrungen und Wirrungen führen Offenheit und Herzlichkeit zu einem überzeugenden Ende! Von dieser Familie möchte man unbedingt mehr erfahren!
Für mich ein umwerfend charmanter Roman, mit vielen herrlichen Szenen, zum Lachen und Nachdenken, mitreißend und ergreifend – alles eingefangen in einer wunderbaren Familiengeschichte mit jeder Menge Mallorquinischem Flair!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.07.2021

Ein absolut gelungener Regionalkrimi mit viel Charm und „Schmäh!“

Endstation Waldviertel
0

Im malerischen Waldviertel ist der Teufel los! Während der Fahrt mit der vollbesetzten Schmalspurbahn wird ein Mann überrollt; ein entsetzlicher Tod, der nicht nur der Polizei unerklärlich ist. Der Tote, ...

Im malerischen Waldviertel ist der Teufel los! Während der Fahrt mit der vollbesetzten Schmalspurbahn wird ein Mann überrollt; ein entsetzlicher Tod, der nicht nur der Polizei unerklärlich ist. Der Tote, allseits bekannt und beliebt, stellt auch seine Freunde vor ein Rätsel. Und so wird von allen Seiten eifrig ermittelt…
Ein Krimi, wie er besser nicht sein könnte! Günther Pfeifer schaut den Leuten „auf’s Maul“ – und schreibt so einfallsreich und lebendig, detailliert und humorvoll, das man am liebsten sofort dabei sein möchte! Seine Protagonisten strotzen vor Eigenheiten, sind echte Unikate, selbstbewusst, urig und durchaus liebenswert!
Schnell wird man als Leser Teil der Waldviertler Dorfgemeinschaft und versteht man einmal etwas nicht, helfen raffinierte Fußnoten. Der Plot ist spannend, realistisch und dabei extrem humorvoll und witzig! Und die vielen Fäden, die lange für Verwirrung sorgen, webt der Autor zu einem fulminanten Showdown, der keine Wünsche offen lässt!
Für mich war „Endstation Waldviertel“ ein echtes Highlight! Rasant, unterhaltsam, undurchschaubar und mit sehr viel charmantem „Schmäh“! Richtig gut gelungen, abwechslungsreich und unglaublich witzig! Dazu mit landschaftlichem und kulinarischem Flair - ein Krimi, den ich wärmstens empfehlen kann!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere